Sinn eines neueren Motorrades?
Hallo,
In der Fahrschule fuhr ich eine Uralt GS500E.
Mein Fahrlehrer meint er behält sie solange ie läuft, da sie den modernen Maschinen abgesehen von ABS in nichts nachsteht.
Gut, da hatte ich keinen vergleich.
Jetzt habe ich mir eine 6000er Srad geholt, eine der ersten von 96.
110 PS auf 200KG vollgetankt.
Wenn ich das Bike nun den mit den knapp 2 Jahrzenhten jüngeren Bikes von meinen Kollegen vergleiche steht die Srad ihnen in den Daten ebenflls nichts nach, außer eben wieder ABS.
Alle so um die 200 KG und max. 10-15 PS mehr als meine.
Das Kurvenverhalten ist nun auch nicht unendlich besser, finde ich.
Wenn man in alte Autos einsteigt, kann man die ja gar nicht mehr mit neuen vergleichen?
Gibt es jedoch so weng Unterchiede zesichen "alten" und "neuen" Supersportlern (ABS)?
Oder kann ich das als Anfänger einfach nicht erkennen?
Grüße
Beste Antwort im Thema
Datenblätter sagen überhaupt nichts. Als Nichtschwimmer kann man auch schlecht die Vorzüge bestimmter Tauchausrüstungen urteilen - mal so überspitzt ausgedrückt.
194 Antworten
Namhafte japanischer Motorrad-Hersteller haben erst ab etwa 2003 begonnen, ihre Motorräder auf Kraftstoffeinspritzung umzubauen und an welchem PKW der letzten 25 Jahre muss ich alle 24.000 km die Nockenwellen ausbauen um das Ventilspiel zu korrigieren ?
Ich hatte im Sommer 2015 immer häufiger den Eindruck, dass die 98 PS meiner K 1100 LT gerade im Zweipersonenbetrieb nicht ausreichend sind, und der Ziegelmotor läuft rau. Ansonsten war die LT schon sehr nahe an dem, was ich mir wünschte. Aber mit knapp 100.000 km und nach 17 Jahren war sie einfach "alt" und nach fast 5 Jahren mit ihr hatte ich Lust auf was Neueres. Also bin ich damit zu AHG gefahren, habe auf der 1600er gesessen und auf der 1300 GT.
Ich wusste bereits da, welcher ich den Vorzug geben würde. Und dann bin ich die 13er Probe gefahren. Gleich zum Lochenpass hoch. Ich will das nicht detailliert beschreiben.
Jedenfalls war die Heimfahrt auf der 1100 LT dann enttäuschend, weil man nun vergleichen kann.
Ein Kollege hat mal den Begriff "moralisch verschlissen" geprägt. Es funktioniert alles, aber man kann es nicht mehr sehen.
Da ist was dran. Ich hab noch nie Motorrad länger als 5 Jahre behalten. Nach 5 Jahren wollte ich was neues, möglichst was anderes. Auch deswegen war die 11LT nur so kurz bei mir. Der Unterschied zur RT war zu klein.
Und der Vorteil bei Motorräden ist, es ist nicht verwerflich, die alte gegen die neue zu tauschen, nur weil die alte halt die alte ist und die neue eben die neue aber doch bald wieder nur die neue alte ist😉😁😁
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Ein guter Freund von mir hat seine Kawa zxr 750 restauriert und dabei das Fahrwerk überholt. Mit den Conti Sport Attack2 ist das ding nach wie vor immer gut abgestimmt, auch wenn es bei seiner R1 schon einfacher geht.
Aber wenn er die Kawa nimmt, fährt er genauso mit den R1 und S1000 mit, da die ihre Mehrleistung auf der Landstraße ja kaum ausspielen können und das Fahrwerk wieder wie neu ist.
Am längsten bei mir war eine 1977er BMW R 100 S (1983 bis 1991) lavarot mit Borranifelgen und Speichenrädern, Marzocchi-Federbeinen und Zusatzteilen aus dem Hause Heinrich.
Das war schon zu Lebzeiten eine Legende.
Ich habe die 100S auch aus "Vernunftgründen" (Kind, Haus) verkauft, weil ich damals dachte, ich fahre nicht mehr Motorrad. Diesen Verkauf habe ich als einzigen bereut. Heute kostet so eine Maschine in Euro mehr, als ich damals in DM bekommen habe.
Aber ich habe genug alte Motorräder restauriert, die in den Siebziger und 80er Jahren zu den "Traumbikes" gehörten. Und wenn man dann die Bol d'or, die XS 850, GS 1000, CBX 750, ZXR 750 H1, GPZ 900, SR 500 oder eine zweitaktende GT 250A fertig hat und damit fährt, fragt man sich, wieso man das seinerzeit toll gefunden hat.
Hoher Verbrauch, miserable Fahrwerke, verdrehfreudige Gabeln, unterirdische Einkolbenbremsen, knüppelharte Sitzbänke, unergonomisch geformte Lenker...
Nostalgie ist ja schön und gut, aber will ich damit 500 km am Tag durch die Alpen fahren ? Ich habe 2015 zusammen mit Vulkanistor und tschähnz den Versuch gemacht. Auf drei alten Einzylindern (die jüngste, eine NX 650 war von 1993, die beiden anderen 4 Jahre älter) in 8 Tagen fast 2500 km, darunter so manche Schotterpisten. Man kommt an seine Grenzen.
Die Frage ist, wo steht die Technik in 5 oder 10 Jahren ?
Meine "neue" K 1300 GT ist jetzt schon fast 7 Jahre alt.
Momentan ist sie genau das, was ich mir gewünscht habe. Bleibt die neu entdeckte Liebe zum Offroaden, wird die alte Africa Twin sicher bald durch eine F 800 GS, oder - wenn es gut läuft - die neue CRF 1000 abgelöst.
Ich brauche viele der technischen Neuerungen wie 15 verschiedene Fahrmodi mit unterschiedlicher Gasannahme auch nicht. Ich brauche auch keine elektrische Verstellung des Fahrwerks, in meiner F800 habe ich eins von Wilbers einbauen lassen, das auf mein Gewicht angepasst wurde und damit bin ich sehr zufrieden.
Aber auch bei Dingen wie ABS, die mein Motorrad ebenfalls hat, merkt man den Fortschritt. Beim Fahrsicherheitstraining kann man gut sehen, dass bei aktuellen Motorrädern die Regelintervalle deutlich kürzer sind und dadurch auch kürzere Bremswege zustande kommen.
Beim Verbrauch hat sich aus meiner Sicht nicht viel getan. Zumindest die Rotax Motoren in den BMW F650/F700/F800 waren seit je her sehr sparsam. Lassen sich problemlos um die 4,5 L/100 km fahren...
Ich finde die Herangehensweise des TE schon gut, muss ich sagen. Man geht erstmal davon aus, dass das günstigste was man sich so kaufen kann die eigenen Anforderungen erfüllt und ist erst dann bereit mehr auszugeben, wenn man sicher ist einen spürbaren/nachvollziehbaren Mehrwert zu haben.
Pauschal kann man m.E. aber schlecht alt und neu vergleichen, sondern sollte es schon auf konkrete Modelle beziehen. Eine aktuelle S1000RR mit sehr fortschrittlichem Kurven-ABS kann man wohl schlecht mit einer Hyosung GT650 vergleichen, welche im Grunde eine Suzuki SV650 zum verwechseln ähnlich ist (welche noch in den 90er auf dem Markt kam). Obwohl man beide als Neumotorrad bekommt, stehen technologisch >15 Jahre dazwischen.
Ich denke heute wie damals ist der Hauptgrund sich ein neues Fahrzeug zu kaufen der, dass man vorhat ein Fahrzeug wirklich lange zu fahren und daher keins möchte welches der Vorbesitzer "misshandelt" hat. Hier dürfte es wohl v.a. um die Haltbarkeit gehen und der Glaube, dass man selber die Maschinen überdurchschnittlich gut pflegt und dementsprechend auch länger Freude daran haben wird. Gerade bei Vielfahrern wird der Wertverlust ein relativ immer kleiner werdender Posten von den Gesamtkosten, und die ärgern sich auch am stärksten wenn es in der Werkstatt steht (was bei einer unbekannt gewarteten älteren Maschine wahrscheinlicher ist).
An zweiter Stelle kommen dann bestimmt die welche einfach neue Spielzeuge haben möchten - ich kenne auch Leute welche mit Händlern einen Deal machen bei neuen Modellen für einen Festpreis 6 Monate das Ding für 10tkm zu fahren (Service inkl.) und dann abzugeben. Das sind Leute die entweder Spaß an der modernen Optik haben, oder eben Leute die Spaß daran haben die unterschiedlichen Fahrgefühle zu erleben- das geht dann dementsprechend quer durch die Kategorien.
Ich persönlich habe mich vor 4,5 Jahren für ein Neumotorrad entschieden, weil die Charakteristik welche die Street Triple hat (Motor, Drehmoment/Leistungsentwicklung, Klang) es bei Motorrädern in der 600er Klasse so sonst nicht gab. Und ein Neufahrzeug statt einer gebrauchten wurde es, weil ich die Gebrauchtpreise damals noch zu hoch fand. Da ich das Geld hatte, hab ich dann lieber was drauf gelegt und ein Neufahrzeug genommen. Außerdem hate ich als Neueinsteiger unheimlich wenig Ahnung von Motorrädern und so ein sichereres Gefühl (iSv. keine versteckten Mängel). Bspw. hatten die ersten Jahrgänge Probleme mit dem Laderegerer weswegen man schonmal gestrandet ist, aber Triumph hat damals erst nach dem Schaden getauscht aber nicht vorher (2 Jahre später gabs dann doch noch einen KBA-Rückruf...).
Grundsätzlich bin ich aber mittlerweile soweit, dass ich auch gut gewartetes, dem neuen vorziehe. So habe ich mich jetzt bspw. für ein gebrauchtes Öhlins-Federbein entschieden, welches jetzt beim Fahrwerks-spezi überholt und eingestellt wird. Ebenso habe ich die Erfahrung gemacht, dass eine vernünftige Wartung bei einem kompetenten Werkstatt soviel mehr ausmacht als einfach bei "irgendeiner".
Ich würde daher wie gesagt erstmal gucken welches Motorrad ich haben will und dann wieder schauen ob die Gebrauchtpreise attraktiv sind, und falls nicht erst dann wieder zum Neufahrzeug greifen. Leute die unreflektiert zum Neumotorrad greifen lassen die Gebrauchtpreise tendenziell sinken, Leute die unreflektiert zu Gebrauchtfahrzeugen greifen, lassen die Gebrauchtpreise steigen. So gibt es bspw. bei Kleinft-Pkw häufig das Phänomen dass Tageszulassungen und Vorführer, ja sogar Jahreswagen in absoluten Zahlen mehr kosten als ein Neufahrzeug, weil die Leute so fixiert drauf sind Gebrauchte zu kaufen (natürlich nicht beim gleichen Händler auf Nachfragen - aber wenn man den Markt beobachtet fällt einem sowas auf).
Auf manchem altem Motorrad ist man bei Tempo 100 richtig schnell und dynamisch unterwegs.
Bei Tempo 100 auf einem neuen Bigbike wäre da nur Langeweile.
Wie der Sammler schrieb, vieles ist einfach schlechter an den alten Möhren, besonders die Bremsen und das Fahrwerk.
Aber der Sound ist besser und der Motor oft lebendiger, auch wenn ein neues, vergleichbares Mopped stärker ist.
Das kann man natürlich nicht verallgemeinern, aber meistens passt das.
Mit alten Moppeds habe ich für wenig Geld viel Fahrspass und Emotionen.
Manchmal auch Probleme, aber das gehört dazu.
Ich find' neue Moppeds langweilig. Die funktionieren besser, OK (auch nicht immer), aber die sind einfach zu gut für das,
was die meisten Leute damit machen.
Einer aus meinem Dorf hat sich eine BSA gekauft, für 6000 Schleifen. *Neid!*
OK, dafür hätte er auch eine NEUE ER-6 bekommen.
Ratet mal, was geiler ist, teurer wird, und mehr Prestige bringt...
Mhhhh im endeffekt reicht mir meine SRAd völlig aus.
Eine neue Supersportler reizt mich irgendwie gar nicht.
Ich mag den alten ehrlich Charme von damals!
Diese Insektenoptik ist mir irgendwie zu... emotionslos.
Die einen werden mich sicherlich verstehen, die anderen nicht.
Der einzige Grund für mich irgendann umzusteigen wäre wenn mir die 110 PS zu wenig werden.
Das kann aber noch lange dauern.
Da mein Auto nur knapp über 50PS hat, muss ich mich erstmal an das neue Leistungsgewicht der Srad gewöhnen.
Brutal!
Zitat:
@blackhawk3k schrieb am 16. Januar 2016 um 11:43:30 Uhr:
Ich brauche viele der technischen Neuerungen wie 15 verschiedene Fahrmodi mit unterschiedlicher Gasannahme auch nicht.
Welches Motorrad ist das mit den 15 Modi ?
K 1300 GT hat 3: Sport, Normal und Komfort. Der Unterschied ist kaum zu spüren. Ein an mein Gewicht angepasstes Federbein wäre wenig hilfreich, wenn ich einmal alleine und einmal mit Sozia und Gepäck unterwegs bin. Da ist das schön, wenn man das mit einem Knopfdruck regeln kann. Und sehr effektiv.
Was basteln die Erbauer denn in die F 800 rein, dass man auf ein Wilbers umrüstet ? Was ist das für eine F 800 ? GS ? Es gibt Leute, die eine RD07 (Africa Twin) auf Wilbers umgerüstet haben, um nachher festzustellen, dass das originale showa - Federbein das Bessere war und man sich die 400 Euro hätte sparen können.
Weniger Verbrauch, keine Versager / Vergaser die ständig Probleme machen, bessere Emissionsstandards.
Was mich interessiert: Wie kannst du denn auf ner GS500 (fahr ich auch) den A-Führerschein gemacht haben? Ich dachte, die Maschinen brauchen dafür mindestens 60 PS?
Zitat:
Was mich interessiert: Wie kannst du denn auf ner GS500 (fahr ich auch) den A-Führerschein gemacht haben? Ich dachte, die Maschinen brauchen dafür mindestens 60 PS?
Hab den A2 gemacht, hatte kein Geld für ein Bike.
Hab dann den A gemacht auf einer ER6 irgendwas , n oder f und mir dann die susi gekauft.
Zitat:
@towe96 schrieb am 16. Januar 2016 um 12:26:25 Uhr:
Weniger Verbrauch, keine Versager / Vergaser die ständig Probleme machen, bessere Emissionsstandards.
Das liest man immer wieder...seltsam.
Von meinen 20 Moppeds hatte 19 Vergaser und nie Probleme, ausser der CX am Ende ihrer Laufbahn,
weil sie nicht mehr wirklich gefahren wurde, nach 240.000 Km...rumstehen ist schxxx für Vergaser.
Mein einziger Einspritzer nervt mit Konstantfahrruckeln.
Naja, wie oft fährt denn ein Großteil der Motorradfahrer... Meistens stehen die mehr als sie gefahren werden und da sind Vergaser halt eher Versager...
Konstantfahrruckeln ist meines Erachtens vor allem ein Thema der frühen Einspritzer. Mit den Generationen wurds besser. Die ersten KTM Einspritzer hatten diese Krankheit auch. Meine 990 war da ganz extrem, da bekam man es immerhin durch Tuningmaßnahmen weg.
Emmisionswerte als Argument. Nunja. Ich sag mal einen sehr, sehr großen Teil der Fahrer interessiert am Kat doch höchstens ob man diesen entfernen kann und ob er Leistung oder "Klang" schluckt. Was hinten raus kommt.... da kenn ich niemand der sich damit beschäftigt und deshalb extra Kat nachrüstet.
Fahrmodi. Nette Sache. Mein künftiges Bike hat 3. Sport, Street, Rain. Nur bei Rain fehlt Leistung. Ansonsten werden heutzutage bei Fahrmodi doch nur diverse Einstellungen geregelt. Fahrwerk (falls elektronisch einstellbares vorhanden), aggressivität der Traktionskontrolle, Ausschalten von ABS am Hinterrad, etc. Eventuell noch wie direkt der Motor am Gas hängt.
Bei der SDR z.B. regelt man dadurch mit die TC. Bei Sport hebt es halt noch das Füßchen beim beschleunigen im dritten, bei Street wirds weitestgehend verhindert. Sind halt Feinheiten. Meist stellt man wohl ein den Modus ein den man bevorzugt nach einigem testen und gut. Immerhin kann man sich so halt auf elektronischem Wege das Bike einstellen wie man es gerne hätte. Ist doch angenehmer Nebeneffekt. Lieber Fahrmodi die man einstellen kann als fest vorgegebene Einstellung aller Details die man ohne größeren Aufwand dann evtl eben gar nicht ändern kann.