Silkes Moped: Der Tank
"Was stinkt denn da so ?" Die Holde rümpft die Nase. "Alter Sprit und Phosphorsäure, ich hab' nen Tank zu machen." "Soso... interessiert schaut sie sich das kleine Ding an. "Der ist aber klein, wem gehört das ?" "Einer Freundin... Kennst Du nicht."
Es verspricht, ein beschaulicher Samstag Abend zu werden.
In der Werkstatt ist es mollig warm, draußen klirrend kalt. Die neue Tür ist wesentlich besser isoliert, als das alte Fenster. Nachdem ich mir die vergangenen Nächte am Stuttgarter Bahnhof um die Ohren geschlagen habe, nehme ich mir endlich Zeit für den Tank von Silkes Suzuki GT 50 Projekt, wie ich es ihr versprochen hatte. Einen Tank, einen Benzinhahn und den kleinen Vergaser der GT 50 hat Silke vertrauensvoll in meine Hände gelegt. Nun gilt es, dieses Vertrauen zu rechtfertigen. Bestandsaufnahme:
Der Tank ist innen erbarmungslos verrostet, außen mit 30 Jahre alten Metallfolien beklebt und hat zwei ordentliche Dellen an der rechten Seite, außerdem ist er rund um den Stutzen eingedrückt, als habe jemand auf den Tankdeckel geschlagen. Die rechte untere Kante ist auch angeschlagen und rostig. Der Benzinhahn ist versifft, der Tankverschluß extrem verkrustet und das Filtersieb im Tank hat vermutlich keine Rostbrühe mehr durchgelassen.
Also los.
Ich zeig Euch mal die Bilder (Leider bin ich kein so guter Fotograf wie Silke - Hallo Silke... 😛) dann gehts gleich weiter... falls es interessiert...🙄
Beste Antwort im Thema
"Was stinkt denn da so ?" Die Holde rümpft die Nase. "Alter Sprit und Phosphorsäure, ich hab' nen Tank zu machen." "Soso... interessiert schaut sie sich das kleine Ding an. "Der ist aber klein, wem gehört das ?" "Einer Freundin... Kennst Du nicht."
Es verspricht, ein beschaulicher Samstag Abend zu werden.
In der Werkstatt ist es mollig warm, draußen klirrend kalt. Die neue Tür ist wesentlich besser isoliert, als das alte Fenster. Nachdem ich mir die vergangenen Nächte am Stuttgarter Bahnhof um die Ohren geschlagen habe, nehme ich mir endlich Zeit für den Tank von Silkes Suzuki GT 50 Projekt, wie ich es ihr versprochen hatte. Einen Tank, einen Benzinhahn und den kleinen Vergaser der GT 50 hat Silke vertrauensvoll in meine Hände gelegt. Nun gilt es, dieses Vertrauen zu rechtfertigen. Bestandsaufnahme:
Der Tank ist innen erbarmungslos verrostet, außen mit 30 Jahre alten Metallfolien beklebt und hat zwei ordentliche Dellen an der rechten Seite, außerdem ist er rund um den Stutzen eingedrückt, als habe jemand auf den Tankdeckel geschlagen. Die rechte untere Kante ist auch angeschlagen und rostig. Der Benzinhahn ist versifft, der Tankverschluß extrem verkrustet und das Filtersieb im Tank hat vermutlich keine Rostbrühe mehr durchgelassen.
Also los.
Ich zeig Euch mal die Bilder (Leider bin ich kein so guter Fotograf wie Silke - Hallo Silke... 😛) dann gehts gleich weiter... falls es interessiert...🙄
45 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Kawa_Harlekin
PS: Öhm, konzentriertes Natriumhydroxid geht vermutlich auch nicht als Abflußreiniger, da wäre dann vermutlich bald der gesamte Abfluß weg .... 😁😕 ... muss mal gucken, was auf dem Scheißhausreiniger draufsteht, aber meiner riecht eher nach Chlor ...
Das ist "Ätznatron"NaOH wird beim Kochen in Wasser gelöst. Und bildet dann Natronlauge,NaOH.aq welche immer noch Ätzt aber mit Wasser verdünnbar ist.
Zitat:
PPS: Wenn was an die Hand spritzte (ich vermute ja mal, dass die Konzentration sehr gering ist, deswegen auch das Erhitzen), einfach bisserl Säure zum kompensieren drübergießen ... aber dazu müßte man eben exakt die Konzentration der Natronlauge wissen, dass man exakt dieselbe Konzentration Salzsäure zum kompensieren drüberkippt und eben nicht mehr/nicht zuviel davon ... danN entsTünde Kochsalz und Wasser aus dem Gebräu ... aber das verraten die Hersteller vermutlich wieder nicht, himmel sackl zefix .. Alternative: erstmal Essig oder Zitronensaft drübergießen, denn wer hat schon Salzsäure bei der Hand ...
Keine gute Idee!😰 Mit Wasser abspühlen reicht aus.😉
Ja... ähm... die Wirkung von NaOH kenne ich. Ich weiß gar nicht, wie ich aufs Hydrogencarbonat kam. Früher hat man damit alte Farben abgelaugt. Das weiß ich noch. Weil man im Chemie-Unterricht gelernt hat "Erst das Wasser, dann die Säure, sonst geschieht das Ungeheure" hab ich das auch mal angemischt, zum Glück im Freien. Ein Gurkenglas voll Wasser und dann 3 Esslöffel NaOH Granulat rein (reines, aus der Apotheke)
Hat schön gesprudelt, wie heiß das wurde, habe ich gemerkt, als das Glas zerknallt ist, kurz bevor ich es zur Hand nehmen wollte. Hab dann eine neue, etwas schwächere Mischung gemacht und bin daran gegangen, eine alte Stalltür abzubeizen. Also einen Pinsel in die Brühe getaucht und los. Nach dem ersten Strich hatte ich nur noch den Stiel in der Hand, die Pinselhaare klebten als breiige Masse an der Stalltür.
War -zumindest in den Siebzigern - Bestandteil von "Abfluss-frei"
Salzsäure habe ich auch vorrätig. Zum Entkalken von Armaturen und (Boots-) Fendern. Zitronensäure als Granulat im 5 Kilo-Beutel. Bremsenreiniger in Massen...😁
Zitat:
Original geschrieben von somewise
Die Luftgewehrmunition habe ich seinerzeit (oder sagen wir besser "ihrerzeit"😉 sogar im Tank der CB 350 Four drin gelassen in der Hoffnung, dass sie sich langsam auflöst und den Bleigehalt der Tankfüllungen noch etwas erhöht!
Geschadet hat es ihr jedenfalls nicht!!
*Im Rückspiegel immer merkwürdig viele tote Tauben?!
Ich glaube nach diesem Fred werden die Sanitäter wieder einiges zu tun haben!
...und Greenpeace
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@ Winki: Naja, hast natürlich recht, mein Tipp, versabberte Lauge mit entsprechender Säure derselben (titrierenden) Konzentration zu kompensieren, ist zwar theoretisch richtig, aber erstens kommt da natürlich Sammlers völlig richtiger Spruch umso mehr zum tragen, dass dann das Ungeheure geschieht (meistens geschehen kann je nach Konzentration), denn man macht ja noch was viel schlimmeres als "nur" Wasser in die Säure zu schütten und zweitens gelten an Körperteilen natürlich völlig andere Regeln, also selbstverständlich erstmal mit viel Wasser spülen (es gibt aber auch Fälle, wo Wasser falsch sein kann, aber bei Säure und Lauge ist's natürlich richtig). Und eine Schutzbrille hat man natürlich sowieso getragen, denn die Augen überstehen solches Zeugs nicht.
@moppedsammler: 😁, tja, spätestens, wenn sich der Malerpinsel im Farbeimer oder in der Beize auflöst, sollte man das Weite suchen ... 😁😛
Gruß
PS: Also ich lasse die Finger lieber weg von aggressiver Chemie, die zugegeben etwas grobschlächtige Betonmischermethode habe ich auch schon funktionieren gesehen ... man sollte halt nur aufpassen, dass nicht noch Reste von Zement und Wasser im Mischer sind ... 😛
Hallo erstmal,
hier noch eine andere Variante, mit der ich den Tank von der SUZUKI DR 250 meines Sohnes konserviert habe: Ich entroste nicht mehr, so wie früher mal, mit Schotter, Schrauben und der Beton-Mischmaschine, sondern entweder mit Zitronensäure von Heitmann oder elektro-chemisch mit Abflussreiniger (z.B. Dan Chlorix) und einer Autobatterie, bzw. einem alten(!) Batterie-Ladegerät. Für die folgende Innenkonservierung nehme ich einen Liter 30%ige Phosphorsäure und ca. 500 gr Zinkblechschnitzel, z. B. von einer alten Dachrinne oder von Zinkblechschindeln. Die Blechschnitzel löse ich über Nacht in der Phosphorsäure auf. Diese inzwischen schwarz-graue Zinkphosphatlösung schütte ich in den Tank - natürlich Tankstutzen und Benzinhahnanschluss vorher gut verschließen und - ganz wichtig- bei diesen Arbeiten Gummihandschuhe, Gummischürze und Schutzbrille tragen - und dann wird der Tank für jeweils etwa eine Stunde in jeder Position liegenlassen, sodass die Brühe innen jede Stelle erreicht. Dadurch bildet sich auf dem Blech eine schwarz-graue Zinkphosphatschicht, die einen hervorragenden Rostschutz darstellt. Auf diese Weise werden auch Schrauben behandelt; man nennt das Verfahren "Bondern". Das Ganze kostet eigentlich nur die paar Euro für die Phosphorsäure in der Apotheke oder Drogerie; das Zinkblech findet ihr auf jedem Schrottplatz.
#Viel Erfolg damit !
Euer Lonzoglunz
Sehr sehr gute Arbeit! Danke für die tolle Dokumentation. Wirklich Schritt für Schritt, das ist doch mal was, sogar für doofe wie mich :-D
Andere hätten den Tank sicher nur noch weggeschmissen. Ich muss gestehen, nach den ersten Bildern hätte ich das wohl auch gemacht. Dass der noch zu retten war...wow.
Mal so ne kurze Verständnisfrage zur Betonmischermethode.
Warum die innen im Tank funktioniert, ist mir völlig klar, aber wie schützt man die Tankaußenseite denn vor dem Betonmischer?
So ganz laienhaft stell ich´s mir ziemlich unmöglich vor, da den Lack zu erhalten und Dellen zu vermeiden.
Ich habe gesehen dass Leute den Tank dann mit Decken umwickeln und verschnüren. Muss man natürlich aufpassen, dass sich das ganze nicht löst, denn dann wäre der Tank wohl nicht mehr zu retten...
Zitat:
@Styrkjar schrieb am 28. Juni 2016 um 10:38:06 Uhr:
Mal so ne kurze Verständnisfrage zur Betonmischermethode.
Warum die innen im Tank funktioniert, ist mir völlig klar, aber wie schützt man die Tankaußenseite denn vor dem Betonmischer?
So ganz laienhaft stell ich´s mir ziemlich unmöglich vor, da den Lack zu erhalten und Dellen zu vermeiden.
Mit Decken und Kissen ausstopfen, so dass sich der Tank in der Trommel nicht bewegen kann.
Der purzelt da nicht lose rum.
... also nicht gleichzeitig Beton anmischen.
Aber die gute olle Silke ist doch Geschichte. Was hier wieder hervorgekramt wird?!
Zitat:
@Lonzoglunz schrieb am 27. Juni 2016 um 18:25:40 Uhr:
Hallo erstmal,hier noch eine andere Variante, mit der ich den Tank von der SUZUKI DR 250 meines Sohnes konserviert habe: Ich entroste nicht mehr, so wie früher mal, mit Schotter, Schrauben und der Beton-Mischmaschine, sondern entweder mit Zitronensäure von Heitmann oder elektro-chemisch mit Abflussreiniger (z.B. Dan Chlorix) und einer Autobatterie, bzw. einem alten(!) Batterie-Ladegerät. Für die folgende Innenkonservierung nehme ich einen Liter 30%ige Phosphorsäure und ca. 500 gr Zinkblechschnitzel, z. B. von einer alten Dachrinne oder von Zinkblechschindeln. Die Blechschnitzel löse ich über Nacht in der Phosphorsäure auf. Diese inzwischen schwarz-graue Zinkphosphatlösung schütte ich in den Tank - natürlich Tankstutzen und Benzinhahnanschluss vorher gut verschließen und - ganz wichtig- bei diesen Arbeiten Gummihandschuhe, Gummischürze und Schutzbrille tragen - und dann wird der Tank für jeweils etwa eine Stunde in jeder Position liegenlassen, sodass die Brühe innen jede Stelle erreicht. Dadurch bildet sich auf dem Blech eine schwarz-graue Zinkphosphatschicht, die einen hervorragenden Rostschutz darstellt. Auf diese Weise werden auch Schrauben behandelt; man nennt das Verfahren "Bondern". Das Ganze kostet eigentlich nur die paar Euro für die Phosphorsäure in der Apotheke oder Drogerie; das Zinkblech findet ihr auf jedem Schrottplatz.
#Viel Erfolg damit !Euer Lonzoglunz
Und zum Schluss das ganze Zeug im Klo entsorgen.
Zitat:
@Styrkjar schrieb am 28. Juni 2016 um 10:38:06 Uhr:
Mal so ne kurze Verständnisfrage zur Betonmischermethode.
Warum die innen im Tank funktioniert, ist mir völlig klar, aber wie schützt man die Tankaußenseite denn vor dem Betonmischer?
So ganz laienhaft stell ich´s mir ziemlich unmöglich vor, da den Lack zu erhalten und Dellen zu vermeiden.
Für diejenigen, die keine Maurer sind und kleine Tanks haben, empfielt sich auch die
Waschmaschine. Nur sollte man keine Weichmacher zugeben und vorher das Wasser abdrehen...
und nicht schleudern 😁
So wird der Tank nicht nur sauber, sondern rein...*
*Spass jetzt. Das gibt Ärger mit der Angetrauten...