Seltsamer Elektrikfehler
Ich hatte gestern eine seltsame Saçhe bei unserem 320i Touring.
Ich steig in den Wagen, stecke Zündschlüssel ins Schloss und versuche zu starten. Der Anlasser machte einen kurzen Ruck und dann brach vollständig die Spannung zusammen, nix ging mehr. Keine Anzeigeinstrumente, keine Heckklappenöffnung, keine Innenbeleuchtung. Lediglich die Kontrollleuchte für den Beifahrerairbag war nach einigen Sekunden an.
Meine erste Vermutung war, das ein Zellenschluss meine Batterie erledigt hat, also kurz Ladegerät vorne im Motorraum angeschlossen, um die Heckklappe für den Batteriewechsel zu öffnen, was auch funktionierte. Das Ladegerät zeigte nach kurzer Zeit auf der Ladeanzeige eine volle Batterie an.
Nachdem ich den Unterboden und die Seitenklappe entfernt hatte und die Batterie zur entnahme vorbereitet hatte, probierte ich (ohne das das Ladegerät noch angeschlossen war), das Fahrzeug nochmal zu starten. Sprang klaglos wie sonst an. So bin ich dann gestern (mit Ersatzbatterie an Bord) 150 km ohne Probleme gefahren, etliche Male habe ich dabei das Fahrzeug neu gestartet. Fehlerspeicher ist leer.
Was meint ihr? Anlasser, Zündschloss oder Massefehler (es waren gestern 4grad plus bei hoher luftfeuchtigkeit) ? Wo sollte ich die Fehlersuche beginnen?
Danke schön im voraus für eventuell hilfreiche Tips....
9 Antworten
Batterie ist sulfatiert, durch die Erschütterungen ist etwas Sulfat von den Zellen abgebröselt und darum geht es jetzt wieder, aber nicht lange. Die Lima kann die Batterie nie vollständig aufladen, darum muss man mind. Zwei mal im Jahr extern nach laden, natürlich nur mit einem geregelten Ladegerät. Vor dem Einbau der neuen Batterie ist diese vollständig aufzuladen. Bist einer von Mio die es jedes Jahr mit diesem Defekt erwischt.
Innenwiderstand überprüfen: Spannung an der abgeklemmten Batterie messen und notieren, Batterie anklemmen und starten und sofort wieder aus machen. Batterie abklemmen und nach 3 min die Spannung messen, die Differenz nach dem Komma ergibt umgerechnet den inneren Widerstand.
Wenn die Batterie nach kurzer Zeit vollgeladen ist, dann deutet es auf einen Defekt hin.
Ein schneller Test wäre das Benzinpumpenrelais abzuklemmen und den Anlasser orgenln zu lassen. Wenn die Batterie 10s ohne nachzulassen aushält, dann Test bestanden.
Weitere Methode wäre es die Batterie vollzuladen und am nächsten Tag mit den Multimeter durchzumessen. Alles unter 12,4 V deutet auf einen Verschleiß hin.
Zitat:
@aSmaNo1 schrieb am 26. November 2018 um 10:54:58 Uhr:
Wenn die Batterie nach kurzer Zeit vollgeladen ist, dann deutet es auf einen Defekt hin.Ein schneller Test wäre das Benzinpumpenrelais abzuklemmen und den Anlasser orgenln zu lassen. Wenn die Batterie 10s ohne nachzulassen aushält, dann Test bestanden.
Weitere Methode wäre es die Batterie vollzuladen und am nächsten Tag mit den Multimeter durchzumessen. Alles unter 12,4 V deutet auf einen Verschleiß hin.
Das hab ich heute Mittag gemacht. Die Batterie hatte 12,8Volt. Das Auto springt super an. Das mit dem Anlasser längere Zeit laufen lassen werde ich mal machen. Hat jemand Erfahrung mit professionellen Batterietestern und wie zuverlässig die einen Defekt anzeigen?
Wenn es einer neuen Batterie bedürfte, wär es ja kein Drama. Aber ich glaube, das ich einen Fehlerteufel in der Elektrik habe. Mal sehen.
Wie alt ist die Batterie? Pro Jahr muß man mit einem Kapazitätsverlust von ca. 8% rechnen, bei bester Pflege wie regelmäßiges Nachladen mit ca. 2-3%. Nur mit der Lima bekommt man die Batterie nur max 90% voll, der Rest von 10% sulfatiert.
Zitat:
@BMWBernd320d schrieb am 26. November 2018 um 13:06:50 Uhr:
Wie alt ist die Batterie? Pro Jahr muß man mit einem Kapazitätsverlust von ca. 8% rechnen, bei bester Pflege wie regelmäßiges Nachladen mit ca. 2-3%. Nur mit der Lima bekommt man die Batterie nur max 90% voll, der Rest von 10% sulfatiert.
Ich glaube, ich hab die Ursache gefunden. Das Fahrzeug befindet sich seit 1,5 Jahren in unserem Besitz, der Vorbesitzer hatte aus dem Auto eine rollende Disko gemacht, zum Verkauf jedoch alles zurückgebaut, so mal am Rande zu meiner folgenden Anmerkung. Die Batterie ist 4,5 Jahre alt, aber, als ich eben noch einmal alle Massepunkte im Auto kontrolliert habe, habe ich am Minuspol das Batterie innenseitig an der Klemme Kupferoxyd bemerkt. Der Minuspol war nicht korrekt befestigt und die 10er Schraube ließ sich mit der Hand drehen.
Da muss es wohl Kontaktkorrosion gegeben haben. Kleine Ursache, grosse Wirkung.
Genau das hatte ich schon einige Male. Beim Schrauben klemmt man die Batterie ab, danach vergisst man, den Pol wieder festzuziehen, und beim ersten Startversuch dreht er kurz und alles ist tot. Durch den starken Strom beim Starten gibt es an der losen Klemme kurz einen Funken und danach ist kein richtiger Kontakt mehr da.
Kleine Ursache, große Wirkung.
Gut, dass du es gelöst hast und die Lösung hier erklärst.
Habe genau dasselbe Problem.
Beim starten klackte es kurz, und die ganze Spannung war weg.
Ich musste den Kofferraum per Schlüssel öffnen und kurz an einem der beiden Batteriekabel wackeln.
Dann startete er problemlos.
In Härtefällen kam es dazu, dass es sich mehrere Male danach wiederholte.
Verstehe ich es richtig, dass meine Batterie sulfatiert ist und ich somit eine neue brauche?
Das erneute festziehen der Polklemmen hat für kurze Zeit Abhilfe geschafft, aber nach einem Monat trat es wieder auf
Nein, entweder ist die batterie kaputt oder nicht.
Wenn es mal geht und mal nicht ist es nicht die Batterie.
Du hast einen Wackelkontakt im Kabel.
Verfolge das Minuskabel bis zum Anschluss an der Karosserie, vielleicht ist es dort locker.
Oder lass jemanden starten und prüfe die battriekabel, ob etwas warm wird, dort ist dann der Wckelkontakt.
Vielleicht ist Kabel mit dem Kabelschuh nicht richtig verbunden.
Es können an einer Blei-Schwefelsäure-Batterie nur Zwei Arten von Schäden auftreten, entweder die Batteriezellen sulfatieren sich zu bis zur Unleitfähigkeit, oder aktive Masse fällt aus den Zellen aus, dann hat man einen internen Kurzschluss.
Das Sulfatieren ist das Funktionsprinzip der Batterie, aber es muss rechtzeitig, also umgehend wieder per Ladung rückgänig gemacht werden. Aber die Lima schafft nur einen gewissen Anteil der verbrauchten Kapazität wieder in die Batterie rein zu laden, also ist permanent die Säuredichte zu gering, es bilden sich Sulfatkristalle die anfangs noch weich sind und sich per Nachladung auflösen lassen. Härten diese Kristalle aber aus, sind sie nicht mehr lösbar, die Batterie ist defekt.
Ein regelmäßiges Nachladen der Batterie verhindert die Ausbildung von Kristallen, daß komlette Sulfat befindet sich in Lösung, die Säuredichte ist hoch.
Das Nachladen der Batterie darf nur mit einem geregelten Ladegerät mit Ladeschluss-Abschaltung erfolgen, sonst besteht die Gefahr das aktive Masse aus den Zellen aus fällt.