Selbsttragende Karrosserie
Moin,
bin begeisterter Anfängerschrauber, mit sehr gutem technisch-physikalischem Vorwissen. Aber eben nicht am KfZ :-)
Hab mir das Ausbildungsbuch "Kraftfahrzeugtechnik" zugelegt. Besonders interessiert mich halt der Rohbau der Karrosserie, dort wird nur recht wenig beschrieben.
Sehe ich das richtig, daß der ursprüngliche Tragrahmen, der wie eine Leiter aussieht mit Längs und Querträgern, durch die selbsttragende Karrosserie "nachgeahmt" ist ?
Sind deshalb auch die Schweller und Schwellerspitzen(=Schwellerköpfe ?) deswegen so wichtig und der TÜV schaut dort besonders genau hin ?
Hatten die ersten PKWs, also so um das Jahr 1900 rum, noch tatsächlich einen Leiterrahmen und dann einfach eine Fahrgastzelle obendraufgeschraubt ?
Würde mich gerne zu diesem Thema noch weiter einlesen, aber auf leicht verständlichen anschaulichen Webseiten.
19 Antworten
Zitat:
@schreyhalz schrieb am 18. August 2024 um 12:58:13 Uhr:
Moin Moin !
Zitat:
@schreyhalz schrieb am 18. August 2024 um 12:58:13 Uhr:
Zitat:
Bei üblichen, speziell europäischen PKWs hat die Industrie das Prinzip der selbsttragenden Karosserie um die Zeit des ersten VW Golf als sinnvoll erkannt, und seither nicht mehr zurückgeschaut
Selten so gelacht!
VW war so etwa der einzige Hersteller, der eine selbsttragende Karosserie nicht für sinnvoll erachtete, sondern sich mit seit über 50 Jahren veralteter Technik herumplagte.
Damit gings los:https://de.wikipedia.org/wiki/Lancia_Lambda
In den 30er Jahren stellten dann zumindestens auf dem Kontinent alle wesentlichen Hersteller bei Grosserienfzgen auf selbsttragende Karossen um, Opel 1935 mit dem Olympia , Citroen ab 1934.
Ab Anfang der 50er Jahre waren praktisch alle Neukonstruktionen selbsttragend, was dann auch das Ende der klassischen Karosseriere bedeutete.
Nur in England war man wie immer etwas rückständiger und in den USA sowieso. Auch einige Japaner bauten noch Fzge im amerikanischen Stil, zumindestens die grösseren Limos. Da war der Rahmen noch bis weit in den 70er Jahren üblich.
MfG volker
Suzuki hat für die Australische Armee den 410 mit Leiterrahmen entwickelt, das war deutlich später.
Die brauchten ein Auto was aus dem Flugzeug abgeworfen werden konnte und dann fuhr.
Die weiterentwicklungen waren dann413 und Samurai.
Zitat:
@Timmerings Jan schrieb am 17. August 2024 um 16:00:38 Uhr:
Bei üblichen, speziell europäischen PKWs hat die Industrie das Prinzip der selbsttragenden Karosserie um die Zeit des ersten VW Golf als sinnvoll erkannt, und seither nicht mehr zurückgeschaut. Leiterrahmen findet man hier seither im wesentlichen nur noch bei Nutzfahrzeugen, oder Autos, die sich für welche halten: Pickups z.B., oder die rustikaleren Vertreter der Gattung SUV.
Das war im Allgemeinen eher schon 30 Jahre vor der Golfzeit üblich. Der Opel Kadett von 1939 war auch schon selbsttragend.
Der Käfer war halt schon zu seiner Bauzeit ein Fossil.
Zitat:
@Moorteufelchen schrieb am 19. August 2024 um 23:30:31 Uhr:
Suzuki hat für die Australische Armee den 410 mit Leiterrahmen entwickelt, das war deutlich später.
Die brauchten ein Auto was aus dem Flugzeug abgeworfen werden konnte und dann fuhr.
Die weiterentwicklungen waren dann413 und Samurai.
Der SJ 410 war doch der Nachfolger des LJ 80, nicht wahr? Ich besaß sowohl den SJ 410 sowie Samurai, beide mit "Fetzendacherl" (österr. für Planenverdeck). Es hat in der Geschichte kaum andere Autos gegeben, die mit 25 kW (LJ 80), 33 kW (SJ 410) oder 51 kW (Samurai) - trotz lächerlicher Fahrleistungen - mir so viel Fahrvergnügen wie die Suzies bereitet haben.
Als ehemaliger Iltis-Fahrer bei Y-Tours - kanns bestätigen. Damals ne 75PS Vergasermaschine aus dem Golf und Spass ohne Ende - was auch an der eher kurzen Übersetzung lag. Wobei der etwas breiter und damit gegen Umkippen stabiler noch besser gewesen wäre.
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