Selbsternannte Verkehrserzieher

Hallo.

Wer von euch das letzte WE Sat.1 Mobile.de Auto Magazin gesehen hat, kennt den beitrag ueber die selbsternannten Verkehrserzieher die einem zeigen wollen wie man richtig faehrt.

Ich habe zwar erst 1 1/2 Jahre meinen Fuehrerschein und eben gerade habe ich meinen ersten Verkehrserzieher getroffen.

Da ich gerade von der Arbeit komme wollte ich natuerlich zuegig nach Hause. Der Typ vor mir (kann auch eine Frau gewesen sein) mit seinem Mercedes wusste dies zu verhindern und hat auf freier Strecke einfach volle Sau* (!!!) abgebremst und damit fast einen Auffahrunfall provoziert. (* Vollbremsung auf der Landstrasse bei ca. 100-110 km/h) Das ganze konnte ich nur durch schnelles reagieren verhindern indem ich rasch links vorbei gezogen bin. Dabei ist der Spinner auch noch ein Stueckchen weiter nach links gezogen und waere mir fast in die Seite gefahren. Was soll so etwas!?

Das Kennzeichen habe ich mir notiert und ich bin kurz davor den Rambo wegen Noetigung etc. anzuzeigen, wobei das wohl schlechte Chancen haette, da ich keine Mitfahrer hatte und er das halbe Auto voll.

Jetzt bin ich richtig durch den Wind, ich habe ja in meinen 40tkm die ich inzwischen gefahren bin schon einiges erlebt, aber SOWAS noch NIE!!!
Diese Leute gehoeren aus dem Verkehr gezogen.

Wem ist aehnliches passiert? Wie verhaellt man sich am besten in solchen Situationen? Aussteigen und den Kerl ausm Wagen ziehen ist wohl keine Loesung. (Obwohl mir echt danach war)

286 Antworten

@Düsentrieb

Schlechte Reaktion 😉

Du hättest z.B. den Pannenblinker einschalten können (der ja eigentlich signalisieren soll, das du ein Problem hast) oder Blinker rechts, der in diesem Fall signalisieren sollte, das du rechts ranfahren möchtest 😉

Ersteres ist natürlich die sinnigere Variante gewesen...

Zitat:

Original geschrieben von Stefan Payne


Schlechte Reaktion 😉

Das war keine optimale Reaktion, aber so etwas ist mir während des Fahrens noch nie passiert, vor allem nicht in in diesem Drehzahlbereich (war 3. Gang, ca. 1200 Touren). Und bevor ich die Kupplung getreten hatte, war schon Sense 😉

Dann das Zurückdrehen des Schlüssels - vor allem aufpassen, nur eine Stellung, sonst rastet das Lenkradschloss ein 🙂 -, anlassen, den zweiten Gang einlegen, einkuppeln, Gas geben.

Vielleicht sollte für solche Zwecke das Zündschloss links sein, dann kann man gleichzeitig schalten - ach nee, lenken muss man ja auch noch 😉

Die Aktion gehört in die Rubrik "Dinge, die besser nicht passieren".

Rechts ranfahren wäre an der Stelle problematisch geworden, hab' aber in dem Moment nur gedacht "schnell wieder starten".

Das Problem war hier, dass der Hintermann davon ausging, dass ich jetzt Gas gebe und selbst Gas gegeben hat. Wie bei einem Kollegen damals auf der Schule, der gedacht hat, er kriegt die grüne Ampel noch. Sein Vordermann dachte, er kriegt sie nicht mehr. Den Ausgang kann sich jeder denken 🙂
Generell gehe ich immer erstmal davon aus, dass der Vordermann einen Grund hat, wenn er bremst/langsam fährt (und nicht, dass er mich erziehen will).

Gegenseitige Rücksichtnahme, bei dem dichten Verkehr leider zunehmend ein Fremdwort.

Mit Lockerheit und Ausgeglichenheit fährt es sich einfach besser.

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser


Ich sage grundlos und ubc nennt einen Grund, den er dann deutlich als fiktiven herausstellt.

Dieser fiktive Grund ist nur für den Fall, dass die Sache Konsequenzen hat (zB vor Gericht geht). Ansonsten braucht man ja nichts zu begründen.

Zitat:

Deutlicher kann man die Absicht der Verkehrserziehung nicht herausstellen.

Hast du einen besseren Vorschlag, einen Drängler zur Vernunft zu bringen (konkret dazu, mehr Abstand zu halten)? Ich bin dafür immer sehr aufgeschlossen.

Zitat:

Original geschrieben von Farmah


Darauf hin habe ich es auch nicht lassen können, ihm ne kleine Lektion zu erteilen und bin dann auch mit ca. 40km/h, wo 50 war weitergefahren, worauf er mir natürlich, weiterhin fluchend, fast auf der Stoßstange hing. Aber ich hab einfach das Radio ein bischen lauter gemacht, nicht nach hinten gesehen und bin gemütlich weiter gefahren.
Ich finde, dass diese Art der Erziehung noch ok ist. Man gefährdet niemanden durch irgendwelche wilden Brems- oder Beschleunigungsmanöver und zeigt dem Ar***, dass sein Verhalten nicht ok ist, ohne sich selber strafbar zu machen.

Richtig. Solche Reaktionen sind absolut ok und angemessen.

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser


Gegenseitige Rücksichtnahme, bei dem dichten Verkehr leider zunehmend ein Fremdwort.

Keineswegs (jedenfalls nicht für mich).

Aber wieso soll man auf rücksichtslose Drängler Rücksicht nehmen? Das ist bisweilen gar nicht möglich.

Zitat:

Mit Lockerheit und Ausgeglichenheit fährt es sich einfach besser.

Schon klar. Aber bleib du mal locker, wenn dir jemand fast auf der Stoßstange hängt und dich damit ja auch massiv gefährdet --- das ist gar nicht so einfach, da völlig cool zu bleiben.

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser


Und anschließend fühlst Du Dich als Opfer.

Oh Entschuldigung, ich Tölpel. Das war nur ein Schreibfehler! Der Drängler ist natürlich das Opfer.

Wie dumm von mir.

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser


Zum Streiten gehören zwei.
Drängler und Bremser.

Wie ich bereits mehrfach anmerkte bremse ich nicht!

Zitat:

Original geschrieben von 400.000km


Du bist aber nicht dafür zuständig andere Verkehrsteilnehmer zu erziehen.

Es ist, wie geschrieben, keine erzieherische Maßnahme, sondern das Abmildern einer auf mich gerichteten Gefahr.

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser


Das nenne ich selektive Wahrnehmung. Der Abstand verkürzt sich zunächst und damit erhöht sich die Gefahr.

Da Du scheinbar nicht mehrere logische Schlüsse während eines Kommentars ziehen willst, will ich Dir in folgender kinematischen Prosa darlegen wie sich Deine kurzgedachte Aussage im Zeitverlauf abändert:

Jemand fährt in seinem persönlichen Geringstabstand (das war meine Voraussetzung) mit 80 Sachen hinter mir her. Der Drängler ist erfahren und schafft es auf 2m Abstand.
Nun nehme ich, weil ich mich bedroht fühle den Gang raus und lasse mich (wollen wir mal extrem sein, damit sich's besser rechnen läßt) auf 40 km/h abrollen. Der Drängler kann natürlich nicht instantan reagieren und der Abstand veringert sich für Sekundenbruchteile (wie Du richtig sagst) etwas. Das kann jedoch nicht gefährden, denn der Drängler ist idR aufmerksam und weiß, das er schnell reagieren muß, auch wenn ich sogar etwas bremse (wirklich gefährlich wird es natürlich bei einer starken oder Vollbremsung).
Weiterhin fährt der Hintermann mit seinem Minimalabstand von 2m hinter mir; nun aber bei 40 km/h. (Er berücksichtigt dabei natürlich nicht, daß sich die Bremsbeschleunigung bei geringer Geschwindigkeit sogar noch verstärkt.) Er hat also noch 1/10 des Sicherheitsabstandes. Bei 80 hatte er nur 1/20. 1/10>1/20. Noch fragen?

Zitat:

Original geschrieben von !gar nicht so! unbekanntem Drängler


Da durch das dichte Auffahren der Schleicher seine Verkehrsbehinderung (erst) mitbekommt wird er beschleunigen und der Verkehr kommt wieder in Gang.

Ist das so, dann wird der Schleicher Gas geben und das Problem ist gelöst. Meistens nur ist sich der Schleicher seiner Geschwindigkeit sehr bewußt und hält sie für die Angemessene. Wenn das der ach so unbekannte Drängler anders sieht berechtigt ihn das zu keinem Verkehrsdelikt.

NS:
madcriuser: "Die Anzahl der Drängler ist massiv zurückgegangen."

Kann ich bestätigen, zumindest auf Landstraßen in Thüringen. Obwohl es ein paar Idioten natürlich immer geben wird. Das ist wie bei politischen Wahlen.

Preisfrage an alle Geschwindigkeitsreduzierer.

Der auf der Stoßstange "sitzende" Drängler setzt zum Überholen an.
Der Bremser verkürzt in dieser Sekunde den Abstand durch Bremsen, Gaswegnehmen oder Auskuppeln.
Es kommt zu einem Unfall, der Drängler bleibt links hinten am Bremser hängen.
Beide Fahrzeuge kommen in das Schleudern, der Bremser erwischt den Radfahrer auf dem Radweg neben der Landstraße und verletzt ihn tödlich.

Der Unfall hat sich nur deswegen ereignet, weil der Drängler einen zu kurzen Abstand hatte und der Bremser seine Geschwindigkeit reduziert hat gehalten hat.

Haben beide eine Teilschuld am Tod des Radfahrers oder ist der Drängler alleine verantwortlich?

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser


Der Bremser verkürzt in dieser Sekunde den Abstand durch Bremsen, Gaswegnehmen oder Auskuppeln.
Es kommt zu einem Unfall, der Drängler bleibt links hinten am Bremser hängen.
Beide Fahrzeuge kommen in das Schleudern...

Mein Auto rollt mit einer Verzögerung von NULLKOMMAFÜNEFF km/h pro Sekunde aus. Selbst wenn sich die Autos daraufhin berühren...

Bei den Simpsons passiert sowas immer wieder: Ein Faß Bier rollt und hüpft durch die Stadt und nachdem es liegenbleibt und einen Grashalm berührt explodiert es.

Seeehr witzisch!

Soll das Deine Logik sein (ich wiederhole mich): Wenn jemand hinter mir ist, dann darf ich nichts, aber auch gar nichts an meiner Geschwindigkeit ändern. Trage ich auch eine Teilschuld, wenn ein Berg kam und ich nicht zum Halten der Geschwindigkeit wie ein Tempomat (wenn ich keinen habe) präzise Gas gegeben habe?

Das ist doch, mit Verlaub: lächerlich!

Im Zweifelsfall löse ich einen Unfall aus, weil ich sanft wegen einer Gefahr gebremst habe?
Ach ja, dann ist die Sache ja klar, der Drängler ist schuld. Das nützt dem zunächst Gefährdeten, dann Verletzten gar nichts!

Da der Drängler auch nur 0,5 m in Deinen Sicherheitsabstand gefahren ist, ist nichts passiert.

Glück gehabt:
Alle unschuldig, keine Opfer.

Schön! Passiert mir laufend. Zum Glück.

Ich finde es unglaublich, wie viele Leute hier der Meinung sind sie müssten Drängler "erziehen".

Ich denke die beste Maßnahme als Drängler ist, beim nächsten Mal so aggressiv zu Drängeln, damit ihr euch nicht mehr traut solche Ausbremsmanöver durchzuführen. Muß man evtl. die Trucker-Fanfare und die XENON-Scheinwerfer zu Hilfe nehmen.

Moin moin,

irgendwo in den Weiten des Internets hab ich dazu mal was sehr interessantes gelesen:

Wenn mich jemand dauernd anhupt, will er mich auf eine Gefahr aufmerksam machen. Also: Warnblinker, Anhalten, hin und fragen, was denn so gefährlich sein soll ;-)

Würde ich allerdings nicht alleine machen, und auch nur dann, wenn eigentlich jeder erkennen kann, dass ich nicht schneller kann (z.B. mit nem Polo nen 8m-Wohnwagen anfahren)

Nein, Spaß beiseite, meine persönliche Meinung ist dann: Auf den Tacho schauen, auf den Verkehr vorne schauen, weiterfahren. Auf der AB: Sobald wie möglich wieder nach rechts wechseln (sowieso). Andererseits auch nicht übertrieben schnell, ich will ja auch nicht 2m vor meinem Hintermann ins Schleudern kommen...

Achja, und um den Schluss zum Blinken-Thread zu schaffen: Ich blinke durchaus rechts, wenn ich nen LKW überhole, vor dem eine kleine Lücke ist. Um dem Drängler hinter mir zu signalisieren, dass er gleich vorbei kann, wenn er schnell ist. Und dann kann er gerne 100m vor mir hinter meinem Ex-Vordermann herfahren :-)

MfG, HeRo

Das hier gezeigte Denken ist schon heftig.

Kein Grund ist zu blöd um nicht als Vorwand zu dienen andere maßzuregeln.
Egal ob Drängler, Geschwindigkeitsüberschreiter, Schleicher, Vorfahrtmißachter, Parkplatzklauer, altersschwache Verkehrshindernisse oder sonstigen Verkehrsrüpel der Nation.

Weiter so Jungs, räumt richtig auf.
Wir Normalfahrer müssen dankbar sein, dass die Verkehrserzieher die Rennleitung so tatkräftig unterstützen.

Und wenn ihr mal einen Fehler macht:
Ihr habt trotzdem Recht, eure Mission dient ja einer guten Sache.

wenn hinter mir einer meint, seinen Abstand nicht der gefahrenen Geschwindigkeit anpassen zu müssen...

...dann passe ich halt ganz einfach die Geschwindigkeit dem Abstand an.

Außerdem möchte man doch auch sehen was einem da für ein schönes friisch gewaschenes Auto folgt... und weil die Heckscheibe leicht eingesaut ist, wird sie halt erst mal grüüüüüüündlichst gewaschen.

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