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Sei kein Horst!
Servus,
Bin über nen interessanten Artikel im Kurvenjägerforum gestolpert
Leider Gottes stimmt es wirklich, es sind immer mehr Horsts unterwegs...
Zitat:
Die Tage habe ich mit Ralf telefoniert, und weil es Ralf bis tief in seine Seele interessiert, wohin die ganze Zweiradszene geht, quatschen wir oft genau darüber. Zum Beispiel lebt unsere zunehmend zivilisiertere Gesellschaft immer kindersicherer, sodass sie immer mehr in Frage stellt, ob sie es gut findet, dass wir uns auf einen Beinahe-Rennmotor mit 16.000 Umdrehungen praktisch direkt draufsetzen, um uns damit durch das Häckselsieb „Leitplanke“ zu beschleunigen. Das ist einfach so und sollte uns nicht weiter stören. Ich finde es beispielsweise moralisch verwerflich, Audi zu fahren. Das ist einfach so und sollte Audisten nicht weiter stören. Wir leben derzeit in einer recht freien Gesellschaft, deshalb sind sowohl der Häcksler als auch das Audiauto legitime Lebenszeitinvestitionen.
Was mich jedoch stört, wo ich total die Hasskappe aufsetze, das ist diese innere Abwehr der Motorradszene gegen Neulinge. Da kommt ein junger Mensch trotz des abwehrenden Zeitgeistes heute noch zur wunderbaren Welt des Kraftrads, ein in höchstem Maße freudiges Ereignis, sollte man meinen! Es werden ihm Blumen zugeworfen, sollte man meinen, von wohlriechenden Körpern des präferierten Geschlechts gebrauchte Unterwäsche! Die Entscheidung des jungen Menschen wird in kunstvollen Gesängen zum Himmel hoch gelobt, sollte man meinen, genauso wie seine Genitalien! Leider sieht die Wahrheit anders aus, düster und böse.
Es ist wie eine Stuttgarter Dorfkneipe (denn Stuttgart ist Deutschlands größtes Dorf): Einige alte Horsts sitzen dort in ihrem Forumsstammtisch. Sie reden über früher, als alles noch besser schien, weil sie noch besser waren. Heute sind sie verbittert oder wirken zumindest so auf den jungen Menschen, der sich am Stammtisch dazusetzt. Er hat den Führerschein gemacht!, freut er sich. Wie geil ist das denn?! Ein billiges Motorrad hatte er schon vor dem Schein, jetzt sucht er billige Klamotten: „Welche billigen Klamotten sind denn die am wenigsten schlechten?“, will er wissen. Ein Raunen geht um den Tisch. Die Horsts schmatzen verächtlich. „Woisch“, sagt einer, „Wenn du keine drölftausend Euro für eine Schwabenlederkombi, Daytona-Stiefel und Held Phantom GPs hascht, dann solltest du das mit den Motorrädern einfach lassen.“
Und alle nicken. Jaja, der Horst, der hat Recht. Kein Meder ohne Leder! Und dem Bub sei’ neues altes Motorrad hat ja nedmal ABS. Geknickt verlässt der junge Mensch die Forumskneipe, um jetzt ohne Ratschläge irgendeine Ausrüstung innerhalb seines Budgets zu kaufen. Manche Mädels machen den Fehler, die Zubehörfrage frühzeitig vor Motorrad oder Schein zu stellen, manche von den Manchen sind von den Horstantworten derart enttäuscht, dass sie sich ein anderes Hobby suchen. In wenigen Wochen wird Horst sich wundern, warum das ihm irgendwie ästhetisch erscheinende Mädel keine diamantpaillettierte Kombi aus Cognac-gegerbtem Schwabenleder gekauft und nach ihrer Eingangsfrage überhaupt nix mehr gepostet hat. Komisch.
Das bringt mich vor allem deshalb zur nuklearen Weißglut, weil ich diese Horsts kenne. Keiner von denen hat als erste Ausrüstung Schwabenlederunterhosen gehabt, jeder hat mit einer löchrigen Jeans angefangen und kam sich wie ein Panzer vor, als er sich seine erste Kunstlederjacke holen konnte, die mit den Abriebeigenschaften von sabbergetränktem Zigarettenpapier glänzte. Die Dreistigkeit, mit der sie ihre eigene Laufbahn unter den Tisch kehren und so tun, als wäre Jugend etwas, das nur früher, zu ihrer Jugend, passiert ist, weckt in mir den tiefen Wunsch, ihnen in hohem Bogen auf den Stammtisch Knochen zu kotzen.
„Aber Sicherheit“, will der Horst jetzt sagen. „Fresse!“, will ich da sagen. Wenn der junge Mensch die maximale Sicherheit will, sucht er kein Motorrad, sondern eine gut gepolsterte Gummizelle. Ausnahmslos jeder Vielfahrer, den ich kenne, hat sich nach seinem bescheidenen Anfang zügig mit besserem Zubehör eingedeckt, denn besseres Zubehör macht einfach mehr Spaß. Er wird sich iterativ selber besser sichern. Man muss aber irgendwo anfangen, und zwar nicht bei zehntausend Euro für einen Hobby-Einstieg. Für die meisten jungen Menschen sind zehntausend Euro genausoviel wie das gesamte Eurorettungsschirm-Budget: eine vollkommen unwirklich scheinende Masse an Geld. Wenn das nicht von den Eltern kommt, woher dann? Bestimmt nicht aus den zweihundert Euro Sklaventaschengeld ihrer ersten Prakti-Stelle. Das würde Jahre dauern, und Jahre sind für einen jungen Menschen exakt genausoviel wie die Unendlichkeit.
Ich mag mit dem Thema nicht mehr in die Foren gehen. Ich mag nicht mit Horst diskutieren, das ist schon zu oft passiert. Deshalb freue ich mich über jeden guten Tip für Einsteiger: Welche Billigsachen habt ihr als erstes kaufen können und wie waren eure Erfahrungen damit? Wir finden bestimmt ein paar gute Tips, die wir abgebrannten Anfängern weitergeben können. Zum Beispiel: kein Horst sein.
Quelle: http://www.mojomag.de/2012/11/nachwuchs-verpiss-dich/
Beste Antwort im Thema
Servus,
Bin über nen interessanten Artikel im Kurvenjägerforum gestolpert
Leider Gottes stimmt es wirklich, es sind immer mehr Horsts unterwegs...
Zitat:
Die Tage habe ich mit Ralf telefoniert, und weil es Ralf bis tief in seine Seele interessiert, wohin die ganze Zweiradszene geht, quatschen wir oft genau darüber. Zum Beispiel lebt unsere zunehmend zivilisiertere Gesellschaft immer kindersicherer, sodass sie immer mehr in Frage stellt, ob sie es gut findet, dass wir uns auf einen Beinahe-Rennmotor mit 16.000 Umdrehungen praktisch direkt draufsetzen, um uns damit durch das Häckselsieb „Leitplanke“ zu beschleunigen. Das ist einfach so und sollte uns nicht weiter stören. Ich finde es beispielsweise moralisch verwerflich, Audi zu fahren. Das ist einfach so und sollte Audisten nicht weiter stören. Wir leben derzeit in einer recht freien Gesellschaft, deshalb sind sowohl der Häcksler als auch das Audiauto legitime Lebenszeitinvestitionen.
Was mich jedoch stört, wo ich total die Hasskappe aufsetze, das ist diese innere Abwehr der Motorradszene gegen Neulinge. Da kommt ein junger Mensch trotz des abwehrenden Zeitgeistes heute noch zur wunderbaren Welt des Kraftrads, ein in höchstem Maße freudiges Ereignis, sollte man meinen! Es werden ihm Blumen zugeworfen, sollte man meinen, von wohlriechenden Körpern des präferierten Geschlechts gebrauchte Unterwäsche! Die Entscheidung des jungen Menschen wird in kunstvollen Gesängen zum Himmel hoch gelobt, sollte man meinen, genauso wie seine Genitalien! Leider sieht die Wahrheit anders aus, düster und böse.
Es ist wie eine Stuttgarter Dorfkneipe (denn Stuttgart ist Deutschlands größtes Dorf): Einige alte Horsts sitzen dort in ihrem Forumsstammtisch. Sie reden über früher, als alles noch besser schien, weil sie noch besser waren. Heute sind sie verbittert oder wirken zumindest so auf den jungen Menschen, der sich am Stammtisch dazusetzt. Er hat den Führerschein gemacht!, freut er sich. Wie geil ist das denn?! Ein billiges Motorrad hatte er schon vor dem Schein, jetzt sucht er billige Klamotten: „Welche billigen Klamotten sind denn die am wenigsten schlechten?“, will er wissen. Ein Raunen geht um den Tisch. Die Horsts schmatzen verächtlich. „Woisch“, sagt einer, „Wenn du keine drölftausend Euro für eine Schwabenlederkombi, Daytona-Stiefel und Held Phantom GPs hascht, dann solltest du das mit den Motorrädern einfach lassen.“
Und alle nicken. Jaja, der Horst, der hat Recht. Kein Meder ohne Leder! Und dem Bub sei’ neues altes Motorrad hat ja nedmal ABS. Geknickt verlässt der junge Mensch die Forumskneipe, um jetzt ohne Ratschläge irgendeine Ausrüstung innerhalb seines Budgets zu kaufen. Manche Mädels machen den Fehler, die Zubehörfrage frühzeitig vor Motorrad oder Schein zu stellen, manche von den Manchen sind von den Horstantworten derart enttäuscht, dass sie sich ein anderes Hobby suchen. In wenigen Wochen wird Horst sich wundern, warum das ihm irgendwie ästhetisch erscheinende Mädel keine diamantpaillettierte Kombi aus Cognac-gegerbtem Schwabenleder gekauft und nach ihrer Eingangsfrage überhaupt nix mehr gepostet hat. Komisch.
Das bringt mich vor allem deshalb zur nuklearen Weißglut, weil ich diese Horsts kenne. Keiner von denen hat als erste Ausrüstung Schwabenlederunterhosen gehabt, jeder hat mit einer löchrigen Jeans angefangen und kam sich wie ein Panzer vor, als er sich seine erste Kunstlederjacke holen konnte, die mit den Abriebeigenschaften von sabbergetränktem Zigarettenpapier glänzte. Die Dreistigkeit, mit der sie ihre eigene Laufbahn unter den Tisch kehren und so tun, als wäre Jugend etwas, das nur früher, zu ihrer Jugend, passiert ist, weckt in mir den tiefen Wunsch, ihnen in hohem Bogen auf den Stammtisch Knochen zu kotzen.
„Aber Sicherheit“, will der Horst jetzt sagen. „Fresse!“, will ich da sagen. Wenn der junge Mensch die maximale Sicherheit will, sucht er kein Motorrad, sondern eine gut gepolsterte Gummizelle. Ausnahmslos jeder Vielfahrer, den ich kenne, hat sich nach seinem bescheidenen Anfang zügig mit besserem Zubehör eingedeckt, denn besseres Zubehör macht einfach mehr Spaß. Er wird sich iterativ selber besser sichern. Man muss aber irgendwo anfangen, und zwar nicht bei zehntausend Euro für einen Hobby-Einstieg. Für die meisten jungen Menschen sind zehntausend Euro genausoviel wie das gesamte Eurorettungsschirm-Budget: eine vollkommen unwirklich scheinende Masse an Geld. Wenn das nicht von den Eltern kommt, woher dann? Bestimmt nicht aus den zweihundert Euro Sklaventaschengeld ihrer ersten Prakti-Stelle. Das würde Jahre dauern, und Jahre sind für einen jungen Menschen exakt genausoviel wie die Unendlichkeit.
Ich mag mit dem Thema nicht mehr in die Foren gehen. Ich mag nicht mit Horst diskutieren, das ist schon zu oft passiert. Deshalb freue ich mich über jeden guten Tip für Einsteiger: Welche Billigsachen habt ihr als erstes kaufen können und wie waren eure Erfahrungen damit? Wir finden bestimmt ein paar gute Tips, die wir abgebrannten Anfängern weitergeben können. Zum Beispiel: kein Horst sein.
Quelle: http://www.mojomag.de/2012/11/nachwuchs-verpiss-dich/
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125 Antworten
Zitat:
Es gibt keinen sachlichen Grund, einen Chopper einem anderen Motorrad vorzuziehen. Sie sind nicht schneller, liegen nicht besser, bieten keinen besseren Windschutz und nict mehr Komfort als andere Motorräder. Das einzige, was sie bieten, ist ein Image.
@Sampleman:
BMW und Chopper fahren sind zwei antagonistische Arten, das Motorradfahren zu geniessen.
Da herrscht immer viel Unverständnis auf beiden Seiten.
Zitat:
Original geschrieben von TDIBIKER
Zitat:
Es gibt keinen sachlichen Grund, einen Chopper einem anderen Motorrad vorzuziehen. Sie sind nicht schneller, liegen nicht besser, bieten keinen besseren Windschutz und nict mehr Komfort als andere Motorräder. Das einzige, was sie bieten, ist ein Image.
@Sampleman:
BMW und Chopper fahren sind zwei antagonistische Arten, das Motorradfahren zu geniessen.
Da herrscht immer viel Unverständnis auf beiden Seiten.
Du setzt voraus, dass es nur BMW-Fahrer sind, die Choppern ablehnend gegenüber stehen. Das halte ich für eine überaus abenteuerliche Interpretation der tatsächlichen Situation. Du begehst allerdings einen Fehler, den man in vielen Diskussionen andauernd bemerkt: Man weiß vom Gegenüber so gut wie nichts, und von den kleinen Bröckchen, die man weiß, schließt man dann auf ein ganzes großes Gebäude aus Vorurteilen. Du weißt von mir nicht viel mehr als dass ich eine BMW fahre. Ergo glaubst du, ich müsse unbedingt in allen Details ein Weltbild vertreten, von dem du glaubst, dass es alle BMW-Fahrer unisono vertreten.
Außerdem ist "BMW fahren" keine besonders homogene Art, Motorrad zu fahren. Ein in Ehren ergrauter Globetrotter auf seiner R80 GS, ein wohlhabender Speedhead auf seiner HP4 und ein qualitätsbewusster Einsteiger auf seiner nagelneuen F700 (natürlich mit ABS) haben vermutlich weniger miteinander zu tun als du glaubst. Antagonistisch zu einem Chopper sehe ich eher die Gattung der reinen Zweck-Kräder: Honda NC700, Suzuki Gladius, von mir aus auch die erwähnte BMW F700.
Übrigens: Auch BMW versucht sich gelegentlich an zweckfreien Poser-Kisten. Die heißen dann R1200C - und sind in ihren Kreisen sehr beliebt und überaus preisstabil.
Oh Sampleman,
danke dass Du mir die Augen geöffnet hast.
Als Fahrer und stolzer Besitzer sowohl einer erbärmlichen japanischen Harley Kopie sowie einer BMW GS Kopie werde ich natürlich nie in den Genuss des echten Fahrgefühls kommen, aber mit diesen Abstrichen muss ich einfach leben.
Trotzdem fahre ich mit meiner Harley Kopie absolut gerne in den Bergen herum und ausgelacht hat mich seltsamerweise auch noch keiner. Passiert aber wahrscheinlich hinter meinem Rücken. Den Film Easy Rider fand ich übrigens eher lustig als kultig.
Aber bei einer Sache hast Du recht: Ein Chopper/Cruiser kann nichts besser als ein anderes Mopped. Alllerdings ist das Fahrgefühl sehr speziell und darum geht´s. Nicht um das Image. Das brauchen die echten Harley Fahrer in den originalen Harley Lederjacken mit Fransen.
Ebenso waren bisher auch alle BMW und Triumph Fahrer sehr an meiner neuen Versys (BMW GS Kopie) interessiert und auch da hat mich bisher keiner ausgelacht. Die meisten waren positiv überrascht, weil es in echt gar nicht so scheisse aussieht. Das Teil ist wahrscheinlich einfach nicht sehr fotogen. Ach ja, die Kette ist natürlich ein absolutes "No Go". Total unzuverlässig und pflegeintensiv ohne Ende. Stimmt, meinen halben Urlaub habe ich nur die Kette gereinigt, eingefettet, nachgespannt und Unmengen an Fett vom Mopped gekratzt. Und das mindestens alle 100km, weil sonst die Kette sofort kaputt geht und Ersatz unter1000 Euronen eh nur Schrott ist.
Ach ja, ich trage sowohl auf der Harley Kopie als auch auf der Reiseenduro einen INTEGRALHELM (sogar als Klapphelm)! Und das geht erst recht nicht.
Daher danke für deinen Beitrag. Damit bekommst Du von mir eine Nominierung zum Horst des Jahres 2012.
P.S.: Im echten Leben kann ich mich sehr gut mit BMW Fahrern unterhalten, egal mit welchem Mopped ich aufschlage.
Ging´s hier nicht ursprünglich mal um Klamotten?
Nicht nur. Es ging ursprünglich um selbstgefällige Leute, die anderen erzählen, was richtiges Motorradfahren bedeutet. Ein Aufhänger war da die richtige Klamottenwahl.
-Teil gelöscht -
Es geht um Klugscheißerei.
Zitat:
Original geschrieben von Vulkanistor
Oh Sampleman,
danke dass Du mir die Augen geöffnet hast.
Ach, gern geschehen, da nich' für.
Zitat:
Aber bei einer Sache hast Du recht: Ein Chopper/Cruiser kann nichts besser als ein anderes Mopped. Alllerdings ist das Fahrgefühl sehr speziell und darum geht´s. Nicht um das Image. Das brauchen die echten Harley Fahrer in den originalen Harley Lederjacken mit Fransen.
Ja, klar, es gibt auch Chopper-Ausnahmen, aber in meiner Wahrnehmung sind die allermeisten Harley-Fahrer eben fasziniert von der Marke und ihrem Image - und weniger vom Motorradfahren an sich. Und es gibt auch beneidenswerte Tröpfe, die eigentlich gern eine Harley hätten, sich aber keine leisten können. Und die sitzen dann mit Fransenjacken auf Harley-Kopien und wirken - zumindest auf mich - mitleidserregend. Nach wiederum meiner persönlichen Meinung ist die Zahl der Motorradfahrer, die Chopper fahren, weil sie das Chopperfahren an sich lustig und schön finden, gegenüber den Harley-Fanboys und den Wannabe-Harley-Fanboys in der Unterzahl. Und deshalb müssen sie unter dem schlechten Image dieser beiden Personengruppen leiden.
Ist doch bei BMW dasselbe: Hörst du das Wort "BMW" taucht vor dem geistigen Auge vieler Leute eine GS oder eine RT mit Vollbekofferung auf. Na, und dann schaltet der drahtige Typ auf seiner S1000RR einen Gang runter und versägt dich, egal was und wo du gerade fährst. BMW = Altherrenkrad? Jaja, wenn alles so einfach wäre...
Zitat:
Ebenso waren bisher auch alle BMW und Triumph Fahrer sehr an meiner neuen Versys (BMW GS Kopie) interessiert und auch da hat mich bisher keiner ausgelacht.
Ich wüsste jetzt auch nicht warum.
Zitat:
Die meisten waren positiv überrascht, weil es in echt gar nicht so scheisse aussieht. Das Teil ist wahrscheinlich einfach nicht sehr fotogen.
Ich glaube, die wollten nur höflich sein. Das Ding sieht auch in echt scheiße aus. Aber erstens ist man in der Beziehung ja vor allem als GS-Fahrer gestählt, und zweitens sieht man das ja nicht, wenn man draufsitzt. ich persönlich würde so eine Versys gern mal probefahren. Mit Kette könnte ich notfalls leben, ohne Hauptständer nicht. Aber da gibt es inzwischen eine Nachrüst-Lösung. Und beim zu erwartenden, munteren Wertverlust bei Klappersaki kann es sich nur noch um wenige Jahre handeln, bis die 1000er Versys gebraucht für mich in die Kaufklasse kommt.
Zitat:
Ach ja, die Kette ist natürlich ein absolutes "No Go". Total unzuverlässig und pflegeintensiv ohne Ende.
Bei mir ist das ulkig. Ich hatte vier Jahre ein Ketten-Krad, jetzt habe ich Kardan. Die Kettenpflege hat sich bei mir in Grenzen gehalten. Einmal habe ich den Kettensatz getauscht, ansonsten alle paar hundert Kilometer Kettenspray drauf und gut. Meine Kette habe ich die ganzen vier Jahre nie gespannt, das hat der Reifenfuzzi beim Reifenwechsel mitgemacht. Dennoch genieße ich jetzt das Gefühl, mir darum keinen Kopp mehr zu machen. Es ist wie mit einer wasserdichten Armbanduhr. Ist sie es nicht, dann musst du dir bei Regen etc. vielleicht Gedanken darum machen, ob die das ab kann. ist sie wasserdicht, dann musst du das nicht. Das vermittelt mir ein bisschen "Peace of Mind", schön.
Zitat:
Daher danke für deinen Beitrag. Damit bekommst Du von mir eine Nominierung zum Horst des Jahres 2012.
So wenig kritikresistent?
Zitat:
P.S.: Im echten Leben kann ich mich sehr gut mit BMW Fahrern unterhalten, egal mit welchem Mopped ich aufschlage.
Ich vermute, dass im echten Leben auch dein Auftritt in ganz normalen Motorradklamotten eine wichtige Rolle spielt. Tut mir leid, aber Typen, die daherkommen, wie die ganz, ganz ultracoolen Outlaws, die finde ich irgendwie schwierig. Und die, die finden, dass ein Wehrmacht-Stahlhelm eine Kopfbedeckung von Stil und Niveau ist, die haben bei mir ganz einfach ohne Bewährung verschissen. Da stehe ich zu meinen Vorurteilen. Hast du schon mal einen Stahlhelm-Träger auf einer Versys gesehen? Ich auch nicht.
Ich würde mir ja eine wilheminische Pickelhaube aufsetzen und den Tank schwarz-weiß-rot airbrushen. Dazu Steampunk-Armaturen.
Zitat:
Original geschrieben von Vulkanistor
Jetzt kommen andere Horsts dazu, die definieren, was ein richtiges Motorrad ist.
Ich habe den Eindruck, dass du mit "andere Horsts" vor allem mich meinst, und sollte dem so sein, finde ich, dass du deine Worte sorgfältiger und höflicher wählen solltest.
Ich zitiere mal Magnum-Five:
Zitat:
Und was mich dabei nervt, obwohl ich auch ein "alter Sack" bin, ist die Tatsache, dass die Cruiser und Chopper von vielen nicht für voll genommen werden. Nur eine BMW ist ein adäquates Opa-Gefährt . Oder wie ?
Was will uns der Autor damit sagen? Alle alten Säcke fahren BMW und nehmen Chopper nicht für voll? Tut mir leid, aber die Motorradstammtische dieser Republik sind doch nicht von BMW besetzt. Die haben zwar einen ordentlichen Marktanteil, aber mehr auch nicht. Ich habe noch nie einen Yoghurtbecherfahrer getroffen, der Chopper irgendwie gut gefunden hätte, das sind für die die kompletten Hasskappen-Teile - und in diesem Marktsegment war BMW bis vor kurzem noch gar nicht vertreten. Also, wenn du mich fragst, werden Chopper extrem gedisst, gleich danach kommen BMWs. Eine Suzuki disst keiner, die ist den meisten Leuten offenbar zu unwichtig zum Dissen - auch 'n hartes Schicksal.
Zitat:
Original geschrieben von sampleman
Na, und dann schaltet der drahtige Typ auf seiner S1000RR einen Gang runter und versägt dich, egal was und wo du gerade fährst. BMW = Altherrenkrad? Jaja, wenn alles so einfach wäre...
Nachdem sich BMW jahrzehntelang geweigert hat, anständige Motorräder zu bauen sind sie dann darauf gekommen, das Konzept erfolgreicher Japaner zu kopieren ... Quer eingebauter Vierzylinder und Kette.
Zitat:
Original geschrieben von Sonntagnachtsfahrer
Ich würde mir ja eine wilheminische Pickelhaube aufsetzen und den Tank schwarz-weiß-rot airbrushen. Dazu Steampunk-Armaturen.
Mit so einer Haube darfst du dich nicht in Italien blicken lassen, die bestehen da auf ECE 22.05. Aber ansonsten - warum nicht, wenn das dein Geschmack ist? Bei BMW kriegst du leider nur Blau-weiß-rot ab Werk. Schwarz-weiß-rot macht glaube ich Honda.
Aber mal im Ernst: Ist es nicht merkwürdig, dass wir einen Schauspieler, der in Amerika mit einer Harley rumfährt, die einen Tank in Stars-and-Stripes-Lackierung hat, der auch einen Helm in diesen Farben hat und sich selbst "Captain America" nennt, cool finden, während wir jemanden, der sein Motorrad in schwarz-weiß-rot lackiert und sich eine wilhelminische Pickelhaube aufsetzt, als Inbegriff der deutschen Spießigkeit begreifen?
Schon mal drüber nachgedacht?
Ist es dem durschnittlichen Moppedfahrer eigentlich wirklich so wichtig, was andere von ihm halten und denken, wie es hier im Forum immer wieder rüberkommt?
Oh Sampleman, komm runter!
Warum sollte einer ein armer Tropf sein, nur weil er gerne Chopper oder auch koreanische Softchopper fährt?
Lass Sie doch!
BMW's sind gut und Chopper sind cool, und jedem das seine...
Amen
Hallelujah
Diese Nachbauchopper sind schon komisch. Wirkt etwas wie gewollt und nicht gekonnt. Man stelle sich einen Japaner darauf vor.. sehr authentisch.
Warum die sowas machen, habe ich mich auch schon als Whiskeyfreund beim japanischen Karuizawa gefragt. Für den haben sie damals alles mögliche aus Schottland eingeflogen und tatsächlich eine recht gute Kopie eines typischen schottischen Whiskys erstellt.
Vielleicht sollten wir da einfach mal locker alles durchmischen. Sähe doch bestimmt lustig aus wenn ich auf meiner SMCR mit Fransenlederjacke ankomme oder? Dazu Nieten an den Handschuhen und Cowboystiefel. Wenn einer fragt sag ich halt das es bei mir immer so ein wilder Ritt ist auf der Hausstrecke und ich mich einfach passend kleide.
GS-Fahrer ziehen dann mal die Racerkombi an und lassen die Knie schleifen (wenns die Gicht zulässt . Sry, der musste sein, hehe) und die SSP-Fahrer gurken demnächst mit Systemkombi und offenem Klapphelm rum (geschlossen fahren kann ja jeder).
Müsste man mal konsequent durchziehen, dann kämen die Schubladen schön durcheinander.
Achja, die Cruiser dann natürlich mit Crosshelm und lockerem Crosshemdchen...