Sehen wir das Ende von GM?
Wer ab und an mal Wirtschaftsmeldungen liest, hat es gestern sicher gelesen. GM hat im letzten Quartal sage und schreibe 15 Milliarden Verlust gemacht! Das muß man sich mal vorstellen, das sind rund 112000 Dollar Verlust pro MINUTE! Im Moment scheint GM nur noch eine gigantische Geldvernichtungsmaschine zu sein. Ab wann ist so eine Firma eigentlich tot?
Dieses Sterben auf Raten ist sowas von unwürdig, getoppt werden konnte es eigentlich nur noch von der Meldung das man in der Branche munkelt Hummer soll an indische oder chinesische Interessenten verkauft werden. Wieder mal ein Tritt in die Weichteile aller GM Fans. Was kommt als nächstes? Verkauf der Corvette nach Albanien?
Für mich hat sich das Thema GM erledigt, ich denke man verscheuert jetzt das Tafelsilber und wirft den Rest irgendwelchen Geiern vor. Oder läßt sich von irgendwelchen staatlichen Programmen wiederbeleben.........
Wie seht ihr das?
Beste Antwort im Thema
Die Ursache für den Abwärtstrend der US-Autohersteller greift viel früher an. Meiner Meinung nach ist Ralph Nader einer der Hauptschuldigen. Aus seinen Initiativen gingen für die Hersteller und letztlich für den Kunden und Arbeitnehmer sehr teure gesetzliche Forderungen hervor, die die Fahrzeugentwicklung in Richtungen trieb, wo sie dem Konkurrenzdruck einfach nicht mehr standhalten konnte, denn in anderen Ländern galten diese Gesetze nicht. Emissionsgesetze, Unfallschutz, Flottenverbrauch, Produkthaftung, etc. - alles wurde maßlos übertrieben. Wer bitte ist so blöd und vernichtet hunderttausend Arbeitsplätze mit einer Gas Guzzler Tax (außer unseren Grünen vielleicht)? Die Quittung kommt jetzt, Jahre danach.
Zu Hummer:
die US-Regierung hatte diese Bauchschmerzen schon einmal: AM General, der Hersteller des Hummer, gehörte früher zu AMC und kam mit selbiger Firma durch die Fusion in den 80ern zu Renault. Ein Schock für das US-Militär! Eine Nation, der man zutiefst mißtraute, hatte Zugriff und Kontrolle über einen Rüstungshersteller. Aufgeatmet wurde erst, als AMC dann an Chrysler ging, ein US-Unternehmen. Die nächsten Zuckungen gab es bei der Fusion Chrysler-Benzedes. Ein deutscher Konzern greift nach AM General? Pustekuchen! Die Germans kriegen Jeep, das muß denen reichen. Hummer wude aus dem Deal ausgegliedert und ging an GM!
Ich weiß nicht, wie integriert Hummer in zukünftige Rüstungsprojekte ist, aber wenn das so sein sollte würde ich einen Besen fressen, wenn das ins Ausland verkauft wird!
Zum Konkurs:
das amerikanische Insolvenzrecht ist ulkig gestaltet. Eine insolvente Firma kann noch 10 oder auch 50 Jahre weitermurksen, nur halt unter Insolvenzrecht. Die Hälfte aller US-Fluglinien ist/waren unter Insolvenzrecht und ihre Flugzeuge fliegen/flogen fröhlich weiter.
Zur Zukunft:
Ich halte folgendes Szenario für die mittelfristige Zukunft denkbar: Die Marken Buick, Pontiac werden eingedampft. Es gibt in Zukunft nur noch eine Division für jedes Marktsegment: General Public (Chevy), Premium (Cadillac), Truck (GMC), etc.
Zulieferer wie Powertrain, GM Performane, etc werden in Marionetten-Investorengruppen überführt, um weiter Kontrolle zu behalten aber nicht mehr in der Bilanz aufzutauchen.
Duplikatmarken auf anderen Kontinenten wie Vauxhall, Holden, etc. werden dichtgemacht oder an die Chinesen verhökert.
Weiterhin könnte ich mir vorstellen, daß Opel als Zulieferer für besimmte Baureihen auf dem US-Markt eingesetzt wird.
Auf jeden Fall reiben sich die Unternehmensberater schon die gierigen Hände und packen ihre Moderatorenköfferchen mit bunten Klebezetteln und malen Blakengrafiken in Powerpoint.
16 Antworten
Vor allem würde ich GM einen größeren Erfolg bei den Hybrid-SUVs wünschen, da ist die Einsparung ja doch sehr groß. Habe mir ehrlich gesagt einen stärkeren Zulauf erwartet, da bei einem sowieso schon genügsamen Kleinwagen nicht mehr soviel Sparpotential besteht. Vielleicht schreckt ja der Aufpreis potentielle Käufer etwas ab...
Aber der Prius trifft anscheinend am besten den Zeitgeist, und der Trendsetter war er nun einmal. GM begann halt dort mit dem Hybrid, wo der Effekt am größten ist, außerdem sollten die Malibu und Aura Mild-Hybrids ja auch nicht vergessen werden!
Man sollte aber auch nicht vergessen, dass viele Amerikaner einen wahren Fuhrpark zu Hause haben!
Zum Arbeiten in die Stadt nimmt man den Prius, für den Hausbau den Pickup und für die Reise mit den Kindern den Van.
Somit steht immer das richtige Auto zur Verfügung.
Das scheitert bei uns aus Platz und Kostengründen (mangels Wechselkennzeichen).