Schweller bei Radwechsel eingedrückt
Mir ist beim Radwechsel an meinem VW-Jetta der Wagenheber abgerutscht und hat eine ordentliche Delle am linken Schweller verursacht, die leider auch von außen durch das etwas hoch gedrückte Blech zu sehen ist
Die Meinung meines Nachbarn (KFZ-Mechaniker): Unbedingt reparieren lassen, weil das Auto so beim nächsten TÜV nicht durchkommt.
Die Beurteilung meiner Karosserie-Werkstatt (bei der ich wegen einer kleinen Delle schon mal Kunde war): Unbedingt reparieren lassen. Ist zwar sicherheitstechnisch nicht nötig, der TÜV besteht jedoch darauf. Sonst verweigert er die Plakette. Kostenvoranschlag: 800 – 1200 €)
Die Beurteilung meiner VW-Vertragswerkstatt: Reparatur wegen dem TÜV absolut nicht notwendig. Die Delle wird von dort nicht beanstandet. Wichtig ist nur, den an der Stelle beschädigten Unterbodenschutz auszubessern, damit kein Rostbefall entsteht. Reparatur, wenn gewünscht aus optischen Gründen, kommt auf ca. 3000 €.
Die Beurteilung eines TÜV-Ingenieurs, der sich freundlicherweise den Schaden kurz auf dem TÜV-Gelände ansah: Kein Grund für den TÜV, das zu beanstanden oder gar die Plakette zu verweigern. Kann wegen der Optik repariert werden, muss wegen dem TÜV jedoch nicht.
Und was mache ich jetzt?:
Ich habe die beschädigte Stelle am Schweller mit NIGRIN Langzeit-Unterbodenschutz (schwarzer Bitumen) dick überstrichen. Jetzt warte ich, wie der TÜV bei meinem nächsten offiziellen Besuch im Mai nächsten Jahres reagieren wird. Wird der Schaden nicht beanstandet, ist die Sache erledigt. Falls doch, werde ich ihn eben dann – und erst dann – reparieren lassen. Jetzt schon vorsichtshalber oder nur aus ästhetischen Gründen 1000 Euro oder gar noch mehr auszugeben, halte ich für unnötig.
Hat jemand von euch diesbezügliche Erfahrungen?
41 Antworten
Ich setze Hohlraumstopfen immer mit Korrosionsschutzfett ein.
So hat man etwas Fixierung, Abdichtung und unterbindet den Kantenrost, der so gerne von den Stopfenlöchern ausgeht.
Beim W124 ist das ein Klassiker und hat schon für viel Schweißbedarf gesorgt.
Nach fast einem Jahr melde ich mich hier nochmals, nur zur Information all derjenigen, die mir seinerzeit auf meine ursprüngliche Frage geantwortet hatten.
Ich war jetzt im Mai 2025 regulär zur HU. Der Kfz-Ingenieur stellt bei seiner Prüfung (inkl.Abgas) keinerlei Mängel an meinem Auto fest. Er empfahl mir lediglich eine zeitnahe Erneuerung der vorderen Bremsbeläge, die wohl nur noch 5000 bis 8000 km halten würden (Laufzeit bisher 150.000 km). Nachdem er die ausgebesserte Delle am Schweller gar nicht groß beachtet hatte, wies ich ihn ausdrücklich darauf hin und informierte ihn auch, wie sie entstanden war. Er kontrollierte sie dann ausgiebig und kam zu dem Ergebnis, dass das nur ein Schönheitsfehler und kein sicherheitsrelevanter Schaden wäre. Den Bitumenanstrich befand er auf meine Frage als völlig ausreichend, sah auch nicht die Gefahr der Versprödung (mangels UV-Einstrahlung) und empfahl mir lediglich, so alle 3-4 Jahre die Stelle erneut mit Bitumen zu überstreichen. In einer regulären Reparatur sah er eher das Risiko eines späteres Rostbefalls (insbesondere bei womöglich nicht absolut korrekter und sorgfältiger Arbeit), weil damit der ganze Schweller in Mitleidenschaft gezogen würde.
Natürlich stört mich rein optisch der Schaden immer noch. Aber zu dessen Beseitigung 1000 bis 1500 Euro ausgeben, möchte ich verständlicherweise nicht.
Seine Meinung sei ihm gegönnt & ich weiß auch nicht, wieviel praktische Erfahrung mit sowas gesammelt hat.
Aus eigener Erfahrung (Und die haben Dir auch andere geschildert) taugen reine Bitumenanstriche nicht viel, da diese schlecht altern. Der Anstrich verliert an Elastizität (Das hängt nicht mit UV-Strahlung zusammen), es kommt zu Spannungen und dann zu Rissen. Diese Risse "ziehen" Wasser förmlich an (Kapillareffekt) und dann haste andauernd Fechtigkeit darunter, die ohnehin sehr langsam abtrocknet. Was dann passiert ist wohl selbsterklärend.
Das schlimmste was man machen kann, ist es auf blankes Blech zu schmieren, weil esauch kaum diffusionsdicht ist. Es muss immer grundiert werden. Anstriche die Wachs-Bitumen Gemische sind, sind da schon deutlich besser alterungsstabiler.
Hab das ähnlich hinbekommen - Wagenheber neben (!) der Aufnahme und dreh und dreh und dreh und nichts passiert ( war abgelenkt ) und dann hatte ich auch die Delle. und genau wie bei Dir wurde mir die Plakette damals verweigert ( lese grad: du hast sie ja dann bekommen ).
Ich weiß nicht mehr genau, wie es gemacht wurde ( ganzer Schweller oder nur die Stelle raus und neues rein ) ~800€ damals. Seitdem lass ich wechseln :-)
EDIT: hab jetzt deine Bilder gesehen, bei mir war es deutlich schlimmer
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Zitat:
@jpt1984 schrieb am 15. Mai 2025 um 08:36:46 Uhr:
Hab das ähnlich hinbekommen - Wagenheber neben (!) der Aufnahme und dreh und dreh und dreh und nichts passiert ( war abgelenkt ) und dann hatte ich auch die Delle. und genau wie bei Dir wurde mir die Plakette damals verweigert ( lese grad: du hast sie ja dann bekommen ).
Ich weiß nicht mehr genau, wie es gemacht wurde ( ganzer Schweller oder nur die Stelle raus und neues rein ) ~800€ damals. Seitdem lass ich wechseln :-)
EDIT: hab jetzt deine Bilder gesehen, bei mir war es deutlich schlimmer
Antwort
Wenn's nicht so beschissen wäre, könnte man darüber lachen. Genau wie dir erging es mir auch. Drehte und drehte meinen Wagenheber hoch, doch das Auto hob sich nicht. Da bemerkte ich plötzlich, dass sich am Schweller langsam aber sicher eine Delle bildete, deren Zunahme ich förmlich beobachten konnte. Habe zwar sofort den Wagenheber abgesenkt, aber zu spät, die Delle war drin. Über die unterschiedlichen Ansichten über die Schwere des Schadens und evtl. TÜV-Reaktionen habe ich ja ausführlich berichtet. Nun hat sich ja bei meiner kürzlichen HU glücklicherweise bestätigt, dass eine Reparatur aus TÜV-Sicht nicht erforderlich ist. Dass dir seinerzeit die Plakette verweigert wurde, lag wohl an der noch größeren Delle oder dein TÜV-Ingenieur war einfach pingeliger.
Ich trage mich immer noch mit dem Gedanken einer Reparatur, weil mich der Anblick jedesmal stört, wenn ich auf mein Auto zugehe (Fahrerseite). Meine (freie) Werkstatt hat mir beim Kundendienst diese Woche angeboten, für ca. 800 Euro die Delle zu beseitigen - Rausziehen, Unebenheiten verzinken, neuer Unterbodenschutz, Lackierung - mit der Zusicherung, dass dadurch kein nachfolgendes Rostrisiko verbunden wäre.
Frage: Wie lange ist die Reparatur bei deinem Auto her, sind noch Spuren sichtbar und gab es seither irgendeinen Rostbefall?
Zitat:
@jochen2044-aktuell schrieb am 15. Mai 2025 um 09:22:13 Uhr:
Antwort
Meine (freie) Werkstatt hat mir beim Kundendienst diese Woche angeboten, für ca. 800 Euro die Delle zu beseitigen - Rausziehen, Unebenheiten verzinken, neuer Unterbodenschutz, Lackierung - mit der Zusicherung, dass dadurch kein nachfolgendes Rostrisiko verbunden wäre.
Vermutlich war eher "verzinnen" als "verzinken" gemeint. Ich würde es offen gesagt direkt bei einer Karosserie- und Lackierwerkstatt machen lassen. Es kann aber natürlich sein, dass Deine freie Werkstatt das Auto auch zu einer solchen Karosserie- und Lackierwerkstatt bringt und ein bisschen dran mitverdienen will. Das ist zwar völlig legitim und üblich, aber eigentlich unnötig.
Ich such mal die Rechnung ! Es müssten zwei Jahre sein, kurz vorm Tüv. Heute war übrigens wieder TüV für meinen Renault. Leider durchgefallen wegen kaputten Lämpchen Kennzeichenbeleuchtung und dem starken Rost beim Schweller rechte Seite ( hab da parallel ein Thema erstellt ). Beim Schweller Fahrerseite sieht man stehend über die gesamte Länge nichts. Von unten ist im vorderen Bereich, wo ausgebessert worden ist, ein wenig Rost zu sehen. Sonst sieht die linke untere Seite deutlich besser aus.
Edit: Rechnung gefunden - Wasserzeichen ist ein Firmenlogo; darf man das Hochladen ? Jedenfalls war es schon 2020 (!), ich hab insgesamt 540€ bezahlt
Positionen sind:
Rückstrahler li
Leuchten hinten ersetzen
Holm vorn li rückformen versigelen incl Farbgebung
Farbe 200ml d69
Struckturspray
Hohlraumkonversierung hellbr. 500ml
Abgasuntersuchung mit Endrohrmessung.
Ich empfinde das, vor allem zu heutigen Preisen, als Fair und Langlebig. Oder ?
Vg Jan
Achja - Schweller rechts sagte mir die Werkstatt: "wir bewegen uns bei mindestens 250€. Rost ist schwierig einzuschätzen, kann auch 650€ werden
Ich fragte dann "auch 2000€ ?"
"Nein nein, sooo schlimm nicht. Niemals"
Also bin ich erstmal guter Hoffnung 🙂
Zitat:
@GBMueller schrieb am 15. Mai 2025 um 12:46:55 Uhr:
Vermutlich war eher "verzinnen" als "verzinken" gemeint. Ich würde es offen gesagt direkt bei einer Karosserie- und Lackierwerkstatt machen lassen. Es kann aber natürlich sein, dass Deine freie Werkstatt das Auto auch zu einer solchen Karosserie- und Lackierwerkstatt bringt und ein bisschen dran mitverdienen will. Das ist zwar völlig legitim und üblich, aber eigentlich unnötig.
Antwort
Ja, habe mich verschrieben und meinte "verzinnen".
Zwei in meiner Nähe befindlichen Karrosserie- und Lackierwerkstätten habe ich schon letztes Jahr nach den wahrscheinlichen Kosten gefragt. Die lagen bei 900 bis 1.500 Euro. Meine VW-Vertragswerkstatt wollte damals auf Anfrage sogar bis zu 3000 Euro. Gleichzeitig sprachen alle drei von einer Reparaturdauer von 1 Woche. Meine jetzige freie Werkstatt setzt dafür nur 2 Tage an. Dass sie mein Auto dann zu einer Fachwerkstatt weiterbringt und nur "mitverdienen" will, glaube ich bei 800 € Kostenvoranschlag nicht. Es stellt sich dafür eher die Frage,kann und macht sie das dann auch wirklich so fachgerecht wie eine Fachwerkstatt?
Zitat:
@jpt1984 schrieb am 15. Mai 2025 um 17:19:10 Uhr:
@jochen2044-aktuell
Ich such mal die Rechnung ! Es müssten zwei Jahre sein, kurz vorm Tüv. Heute war übrigens wieder TüV für meinen Renault. Leider durchgefallen wegen kaputten Lämpchen Kennzeichenbeleuchtung und dem starken Rost beim Schweller rechte Seite ( hab da parallel ein Thema erstellt ). Beim Schweller Fahrerseite sieht man stehend über die gesamte Länge nichts. Von unten ist im vorderen Bereich, wo ausgebessert worden ist, ein wenig Rost zu sehen. Sonst sieht die linke untere Seite deutlich besser aus.
Edit: Rechnung gefunden - Wasserzeichen ist ein Firmenlogo; darf man das Hochladen ? Jedenfalls war es schon 2020 (!), ich hab insgesamt 540€ bezahlt
Antwort
Ich denke 540 € im Jahr 2020 entsprechen durchaus 800 € heute bei der zwischenzeitlichen Inflation. Bedenklich stimmt mich der sichtbare Rost an der Stelle, wo dein Schweller erst vor 5 Jahren ausgebessert wurde.
Zitat:
@jochen2044-aktuell schrieb am 16. Mai 2025 um 10:34:15 Uhr:
Antwort
Gleichzeitig sprachen alle drei von einer Reparaturdauer von 1 Woche. Meine jetzige freie Werkstatt setzt dafür nur 2 Tage an. Dass sie mein Auto dann zu einer Fachwerkstatt weiterbringt und nur "mitverdienen" will, glaube ich bei 800 € Kostenvoranschlag nicht. Es stellt sich dafür eher die Frage,kann und macht sie das dann auch wirklich so fachgerecht wie eine Fachwerkstatt?
Ich glaube kaum. In zwei Tagen einen Schweller fachlich korrekt rückverformen, die gesamten betroffenen Bereiche lackieren, konservieren etc., das mutet schon mehr als ambitioniert an. Eine Woche halte ich bei all den Trocknungszeiten und den vielen Schleif-, Reinigungs- und Abklebearbeiten für völlig angemessen.
Zitat:
@jochen2044-aktuell schrieb am 15. Mai 2025 um 09:22:13 Uhr:
Antwort
Meine (freie) Werkstatt hat mir beim Kundendienst diese Woche angeboten, für ca. 800 Euro die Delle zu beseitigen - Rausziehen, Unebenheiten verzinken, neuer Unterbodenschutz, Lackierung - mit der Zusicherung, dass dadurch kein nachfolgendes Rostrisiko verbunden wäre.
Verzinnen halte ich für gar keine gute Idee. Da muß das Blech sehr heiß gemacht werden und auf der Rückseite verbrennt im Schweller die Grundierung und die Hohlraumkonservierung. EP-Spachtel ("Kaltzinn") ist da die viel bessere Lösung.