Schwelgen - Schweißen - Schwärmen - die Kadett-Philosophie

Opel Kadett E

Hallo miteinander.

Was macht ihn aus? Wen macht er an?
Hoch geschätzt, kaum beachtet, fast vergessen, bald unsterblich. Der Kadett.

Ein Auto, das mal war, mit Zweck und Ziel von A nach B,
verkannt, bekannt, abgelegt und neu entdeckt, belächelt
und gemieden, verehrt und gehätschelt.
Ein Untersatz für Massen mal, Ansporn für Spötter und auch
liebevolle Ironie, Entfacher für Besitzerstolz, allem Spott zum Trotz.

Was macht ihn aus? Wen macht er an?
Was war, was ist der Kadett? Wird er mal Legende?
Macht er die Not zur Tugend?
Getarntes Ideal der Habenichtse?
Gestörtes Stilbewusstsein? Oder doch die Leichtigkeit des Seins? Kult etwa?

Selbstbekenntnis. Ich zählte 400 Euro, die zu erübrigen waren für eine überdachte Zündkerze. So dachte ich jedenfalls. Von A nach B, das war der Zweck.Beinahe wäre es ein Renault-kastenwagen geworden. Aber aus der nüchternen Zweckbestimmung wurde nichts. Es begann mit einem Gefühl, es begann mit Aufmerksamkeiten, gegen die ich immun zu sein glaubte. Ich begann ihn zu lieben.
Eine Geschichte nahm ihren Anfang, deren Ende unabsehbar ist.
Was täte ich, gäbe man mir Geld für einen dieser Neuen?
Mit Air und Bag und Anti und Öko, mit Senso und Matic und Control und ?
Ich wäre weiterhin verrückt und er wäre meine Wahl.
Wie Phönix aus der Asche würde er neu geboren.
Der Kadett, ich werde ihn nie begreifen.

Wie geht es Euch damit?
Füllen wir doch mal das Sommerloch mit Schwelgen und Schwärmen. Vielleicht setzen wir ihm mal ein Denkmal.
Käfer und Ente haben schon eins. Warum nicht auch ER?

19 Antworten

Tja, da möchte ich gerne noch einmal einen Volltreffer landen, einen topp-gepflegten Rentnerkadett ergattern, nur 40000km, Garagenwagen, Erstbesitz, null Rost..😉

...als Caravan mit Club Special Ausstattung und C20NE... 🙂
oder ein originaler gsi 16V...

Leider ist da die Suche nach der Nadel im Heuhaufen einfacher... 🙁

Stimmt, aber nicht unmöglich.

Schöne Verse!
Zum E-Kadett, hatte einen, fuhr ihn 7 Jahre lang bis er 14 war. Habe ihn über 100.000 KM bewegt, verkauft mit 173.000 km. Der Motor war immernoch top. Sehr geringer Ölverbrauch(zwischen Ölwechseln musste nix nachgekippt werden), geringer Benzinverbrauch, zwischen 5,5 und 7,5 Litern und ein spontanes Ansprechverhalten. 60 recht lebendige Pferdchen. Großer Kofferraum, 530 Liter - wenn man denn mal eine Flüssigkeit reingekippt hätte.😉
Die Ergonomie war für mich, ca.5cm unter 2m lang, sehr angenehm.
Kein Vergleich zum Golf II unter dem ich gelitten hatte, als Fahrschüler und als Zivi. Die Lenkung des Kadett war im direkten Vergleich auch viel angenehmer und vetrauenserweckender.
Das Armaturenbrett des E war klapperig, na und? Die Karre lebte wenigstens, mein Vectra ist da fast zu ruhig. Kritisch bemängeln muss ich nur Verteiler und Motorsteuerung, die waren teuer und einen Austauschzahnriemen, der den Kadett ein einziges Mal zum Stillstand zwang - abends nach über 100km direkt vor meiner Haustür. Glaube der Zeitpunkt konnte nicht besser sein. Letztendlich war die Aussicht auf ein unfallfreies und moderneres Auto entscheidend für die Trennung.
War schon ein gutes Auto.
Sicher diese Plastiknase war häßlich bei Vorfaceliftern, aber das Design eines Golf II oder Escort war auch nicht gerade en vogue.
Und die Grundform fand ich schon recht gut, ein Frisco oder GSi sah auch nach Astra F Einführung nicht alt aus.

Zu anderen Kadetten, den C als Coupé fand ich am schönsten und der sah ja wohl im Vergleich zum Golf wesentlich besser aus ( was natürlich im Auge des Betrachters liegt😉). Mein Vater hatte ein Fließheck B und gerade die fließenden Linien der Heckpartie sehen heute immernoch Klasse aus. Diesen B gab es auch in einer Rallye-Version, schon lange vor dem Golf GTi (verbessert mich wenn es nicht so ist), soviel zum Thema Vorreiter GTi für leistungsstarke Kompaktautos...
Also ich denke schon, dass es da was zu schwärmen gibt.

Gruß

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Das ist eine schöne history...

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