Schnäpschenjäger und Meckerer

Hallo Leute
Ich bin doch erstaunt, wie viele Leute hier über ihr Autohaus und über ihren Servicepartner meckern.
20 Jahre bin ich jetzt im Fahrzeugverkauf tätig. Zuvor hatte ich auch in der Kfz-Werkstatt eine gute
Ausbildung zum Kfz-Mechaniker u. Kfz-Meister. Aber hier wird nur rumgemeckert wie schlecht die Verkäufer ausgebildet sind, oder sie es nicht mehr nötig haben Fahrzeuge zuverkaufen. Ich habe auch manch mal keine Lust einem Kunden ein Fahrzeug zuverkaufen. Bei mir ist der Kunde bestimmt König, solange wie er sich wie ein König benimmt. Aber für viele Kunden ist der Automobilverkäufer der jenige der mich sowieso betrogen hat, und an mir soviel verdient hat. Wenn ein Kunde zu mir in das Autohaus kommt, und die erste Frage ist, wieviel %te er bei Barzahlung bekommt, und sich nicht einmal für unsere Produkte interessiert habe ich keine Lust mehr ein Fahrzeug zuverkaufen. Wenn ich
gut drauf bin, bitte ich ihn einige Minuten zuwarten, damit ich aus dem nächste Supermart eine Flasche
Wodka holen kann, dann hat er 40%. Die meisten Kunden haben doch kein Interesse an einer guten und fachlichen Beratung. Es geht doch nur noch darum wieviel Nachlaß und welche Zugaben bekomme ich. Der Autohandel in Deutschland ist doch der größte türkisch Basar gewurden. In allen Bereichen
kämpfen die Gewerkschaften um Lohn- oder Gehaltserhöhungen, aber jemehr sie verdienen, um so weniger möchten sie für ihr Fahrzeug ausgeben, und knebel den Verkäufer solange, bis er zustimmt und selber kein Geld verdient hat, bzw keine Lust mehr hat ihnen das Fahrzeug zu verkauf. Denn der
Automobilverkäufer hat keine Gewerkschaft die für ihn kämpft. Der wird auf Provisionsbasis bezahlt, und hat nach ihrern Forderungen gaum noch Marge. Nur ein Beispiel: ein Fahrzeug kostet 23.000,00 €.
Wenn sie das Fahrzeug 5 Jahre fahren hat sie das im Anschaffugspreis täglich ca. 12,00 € gekostet.
Sie geben in jedem Supermarkt täglich genausoviel oder mehr Geld aus. Aber dort kommt nicht der dumme
Spruch " Ich bin doch Barzahler". Darüber sollten alle Kaufinteressenten doch einmal nachdenken.

Euer
gegen Meckerer

Beste Antwort im Thema

Na da hat der TE wohl in ein Wespennest gestochen. Lustig, wie sich die User hier gleich wehren und sich in Argumenationen verlieren wie etwa, dass die Händler ja selbst schuld an der Situation seien und der intelligente Kunde die Masche mit den Preiskonstrukten des Handels längst durchschaut hat ... 😉

Schaut doch mal in den Spiegel und dann werdet Ihr sehen, was der TE eigentlich genau meint. Dieses ganze "unter'm Strich zähl' ich"-Gehabe ist unerträglich. Früher hat die Gemeinschaft noch was gegolten ... in der Höhle, gemeinsam am Feuer stehen und sich in der Gemeinschaft etwas Wärme geben, während draussen die Mammuts die Dinos jagten ... oder umgekehrt.

Heutzutage will jeder sein eigenes Feuerchen, schliesslich ist er selbst ja der wichtigste Mensch überhaupt, denn unter'm Strich zählt nur er. Nur merken die intelligenten Menschen nicht, dass sie je länger je mehr zu absoluten Egomanen "erzogen" werden. Nicht zuletzt durch entsprechend angewandte Werbung.

Ich habe beruflich oft auch mit Branchen zu tun, in welchen der ausgewählte Fachhandel die Kunden berät, bis sie sich sicher sind, das richtige Produkt gefunden zu haben, welches sie dann im Discounthandel oder via Internet zum Spottpreis kaufen gehen. Spottpreis deswegen, weil diese Anbieter ja absolut keine Kosten haben, denn der dumme Verkäufer im Fachhandel hat die Beratung ja zu ihren Gunsten vorgenommen, der Rest ist dann bloss noch ein bisschen Logistik und Administration.

Unglaublich, dass offenbar niemand zu merken scheint, was mit "Geiz ist Geil" und "Ich bin doch nicht blöd" eigentlich bezweckt wird. Und das Volk marschiert, der Rattenfänger von Hameln spielt gut.

Grob vereinfache Rechnung. Wenn ich einen Schuh für Fr. 250.00 verkaufen kann, dann kann ich meinem Angestellten einen guten Lohn zahlen. Dieser Lohn ermöglicht es ihm, in einem privat geführten Lebensmittelladen das etwas teurere heimische Gemüse und Fleisch kaufen zu gehen. Und er braucht beim Autokauf nicht um Rabatt zu betteln.

Und so weiter, und so fort.

Wenn ich aber nun einen Schuh für Fr. 19.90 verkaufe, dann kriegt mein Angestellter bloss noch ein Taschengeld, welches ihm höchstens noch erlaubt, im Lidl/Aldi/Spar/Schlagmichtot einmal im Monat das Hühnchen aus Ungarn und das gestampfte Fleisch aus Argentinien kaufen zu gehen. Aber auch nur die kleinen Portionen, welche durch den hohen Konservierungsmittelanteil zusätzlich noch entsprechend lange gelagert werden können.

Und daran ist der Handel Schuld? Seid Ihr Euch da wirklich sicher?

Nein. Die für jeden Menschen typische Gier ist daran Schuld. Und der Mensch sitzt nun mal auf beiden Seiten des Verhandlungstisches.

Ihr werft einem Authaus Gier vor, weil es keine Rabatte gibt? OK, dann seid Ihr gierig, weil Ihr Rabatte wollt. Keiner ist besser als der andere, der Mensch ist ein Parasit und er wird es zweifelsohne schaffen, sich mit dem 3. oder spätestens 4. anstehenden Weltkrieg wieder dorthin zu bomben, wo er hergekommen ist .... zurück in die Höhle, nur dass das Feuer dort nicht mehr brennt, und zwar weil niemand bereit war, das Feuern am Lodern zu halten, weil dafür ohnehin nichts rausgesprungen wäre.

Salut
Alfan

PS. Ich kaufe Autos NUR bar. Vorführ- oder junge Occasionen. Ohne Rabatt. Der Preis steht ja jeweils auf dem Schild und ich kann lesen und verstehen und fühle mich nicht gezwungen, ein Auto haben zu wollen, welches ich mir ohne Rabatt nicht leisten kann. Und ich bilde mir nicht ein, mehr Lebensqualität zu erhalten, wenn ich als erster ins Gestühl pupsen darf. Und nein, ich bin nicht reich (sonst könnte ich ja neue Autos bar bezahlen 😉). Ich muss mein Geld, wie die meisten hier auch, jeden Tag hart verdienen. Aber ich leiste mir den Luxus, nicht um Preise zu feilschen und beim örtlichen Lebensmittelhändler einzukaufen. Und im Schuhgeschäft, und damit meine ich explizit nicht Deichmann. Dafür gehe ich dann vielleicht einmal weniger in die Billigferien.

61 weitere Antworten
61 Antworten

Hallo!

Das interessiert mich als Endkunden nicht.

Gruß,
M.

Kannst ja auch woanders kaufen 😉
Wobei die Reimporteure ja auch fast alles wieder aufschlagen aber egal.
Was ich aber noch lustig finde ist immer diese Werbung mit "Preisvorteilen", ist ja quasi ständig.
Was hat sich da für ein Wort etabliert ? Preisvorteil von 6000€ gegenüber was ?
Höheren, selbst ausgrufennen imaginären Zwischenpreis den kaum einer zahlen will ?
Also suggerieren wir mit "-6000" es ist besonders günstig ?
Ja sind mir die 36000-6000= 30000 jetzt zu viel für da Auto oder nicht ?
Inwiefern interessieren mich jetzt die 6000 ? Bekomme ich die irgendwo ausgezahlt oder was ? Na also.
Hersteller die solche Werbung machen müsste man aus Prinzip meiden weil so lernen sie dass sich Quatsch zu erzählen lohnt 😉

Das hat man aber überall, Ticket bestellt, dazu Reservierungsgebühr, Lastschriftgebühr, Ticketzusendegebühr...
Ja was kostet mich das konkret jetzt ?
Ich will die 42€ die da dick rot standen, nicht plus bla plus blabla, nein ich habe das dann abgebrochen, wurde mir zu doof da.

Hallo!

Ja, das kann ich. Und das mache ich.
Mein letzter Autokauf liegt 10 Monate zurück. Habe einen neuen Campingbus gesucht. Zur Auswahl standen am Ende VW California und Ford Nugget. Die endverhandelten Preise unterschieden sich um 20.000 Eur für ausstattungsbereinigte Vergleichsfahrzeuge, neu ohne Zulassung.

Also bekam Ford den Zuschlag, Nachlass auf den Listenpreis 32%.

Es ist sehr oft ein hoher Nachlass möglich. Man muss nur fragen und zu hohe Preise konsequent als solche benennen und woanders kaufen.
Was würde VW wohl machen, wenn plötzlich 100.000 Käufer pro Jahr sagen würden, ihnen sei der Golf für 25.000 Eur zu teuer, sie wären bereits, 18.000 Eur zu bezahlen, mehr nicht?

Gruß,
M.

Zitat:

Original geschrieben von matzhinrichs


Hallo!

Das interessiert mich als Endkunden nicht.

Gruß,
M.

Was willste jetzt hören? Wenn sie an Dir nichts verdienen, biste auch als Kunde uninteressant?! Peugeot hat grade die durchschnittliche Händlerendite angegeben: 1,5%. Und das sehen die schon als Erfolg. Um nach Abzug aller Kosten 1.000€ an einem Auto zu verdienen, müssen die ein Auto nach allen Rabatten für 66.666€ verkaufen. Da brauchste Dich nicht wundern, wenn die bei Inzahlungnahmen nicht mal eben 1.000 mehr zahlen.

Zu dem Ford: sagt ja niemand das es ein schlechtes Auto ist, aber entscheidend ist der Wertverlust und nicht der Kaufpreis.

Zitat:

Original geschrieben von AZiBACK



Zitat:

Original geschrieben von matzhinrichs


Hallo!

Das interessiert mich als Endkunden nicht.

Gruß,
M.

Was willste jetzt hören? Wenn sie an Dir nichts verdienen, biste auch als Kunde uninteressant?! Peugeot hat grade die durchschnittliche Händlerendite angegeben: 1,5%. Und das sehen die schon als Erfolg. Um nach Abzug aller Kosten 1.000€ an einem Auto zu verdienen, müssen die ein Auto nach allen Rabatten für 66.666€ verkaufen. Da brauchste Dich nicht wundern, wenn die bei Inzahlungnahmen nicht mal eben 1.000 mehr zahlen.

Zu dem Ford: sagt ja niemand das es ein schlechtes Auto ist, aber entscheidend ist der Wertverlust und nicht der Kaufpreis.

Moin!

Dass die Händler von den Herstellern extrem geknebelt werden, ist mir nicht neu.

Dass das Vor-Vorgänger Modell meines Ford Nugget selbst nach 20 Jahren noch 5-8 TEur bringt, dürfte jeden VW Golf toppen...
Der Wertverlust ist bei solchen Autos vergleichsweise gering und für mich nicht so sehr relevant, da ich den Wagen ca. 10 Jahre halten möchte.

Gruß,
M.

Zitat:

Original geschrieben von AZiBACK



Zu dem Ford: sagt ja niemand das es ein schlechtes Auto ist, aber entscheidend ist der Wertverlust und nicht der Kaufpreis.

😕

Es gibt Autos, da kann man vom Wertverlust im 1. Jahr bequem ein anderes neues Auto kaufen, wenn auch in einer ganz anderen Klasse. Demzufolge kann der zu erwartende Wertverlust (der tatsächliche Verlust zeigt sich erst beim Verkauf) in die Kaufüberlegungen mit einfliessen - aber entscheidend?

Wenn ich ein Auto kaufe, spielen erst mal völlig andere Faktoren eine Rolle, bevor ich mir Gedanken über den möglichen Wertverlust mache - im Zweifelsfall sind es 100%

Die Händler, die wir alle hatten, waren im Grunde ok. Teilweise hätte ich mir mehr Extraleistungen gewünscht, aber was nicht ist, ist nun mal nicht.

Schade finde ich den Konkurrenzkampf und die Missgunst untereinander: Uns ist aufgefallen, dass wir komisch, eher verhalten, bedeint wurden, und nur weil wir die Händler unter einer Marke gwechselt haben (konnten die am Nummernschildhalter erkennen, wegen der Werbung). Es schien, als läge dem Berater nur ein "Gehen sie doch wieder nach XY!" auf der Zunge. Sympathie fehlte da komplett.

Wer da nicht bestens informiert kommt, am besten noch mit dem Kopf durch die Wand, wird am Ende wohl immer öfter den Kürzeren ziehen...

Zitat:

Original geschrieben von AZiBACK


Die Kohle bleibt aber beim Hersteller hängen, nicht beim Händler...

Hauptsache möglichst viel von der Kohle bleibt auf MEINEM Konto!

Zitat:

Original geschrieben von AZiBACK



Zitat:

Original geschrieben von matzhinrichs


Hallo!

Das interessiert mich als Endkunden nicht.

Gruß,
M.

...............
.............., aber entscheidend ist der Wertverlust und nicht der Kaufpreis.

Das sehe ich anders:

Entscheidend ist beides. 40% Wertverlust von 35.000 ist ein anderer Wert als von 26.500. Mich interessiert nur der absolute Wert in Euro den ich bekomme oder zahlen muss. Und wenn ich anfangs 'gebeten' werde mehr zu bezahlen müssen Finanzierungskosten auch berücksichtigt werden.

Zitat:

Original geschrieben von Alfan


Nicht selten und trotz vieler Unkenrufe jedoch weiss ein Verkäufer in aller Regel auch heute noch, welchen Wert eine Sache, die er zum Verkauf stellt, in Tat und Wahrheit darstellt. Weil NUR er weiss, welche Gestehungskosten, Nutzschwellen- und Deckungsbeitragsüberlegungen zum Preis auf der Pappe geführt haben. Der Kunde hingegen meint oft nur, zu wissen, welchen Wert eine Sache wirklich hat, ohne jedoch über das entsprechend nötige Hintergrundwissen zu verfügen.

Hintergrundwissen? Der Kunde kennt oft den Marktpreis. Es ist schon seltsam wenn manche Händler meinen das gleiche Produkt 20 bis 30% überm Marktpreis anbieten zu müssen, und sich dann wundern wenn sie es nicht verkauft bekommen.

Zitat:

Original geschrieben von Incoming



Zitat:

Original geschrieben von Alfan


Nicht selten und trotz vieler Unkenrufe jedoch weiss ein Verkäufer in aller Regel auch heute noch, welchen Wert eine Sache, die er zum Verkauf stellt, in Tat und Wahrheit darstellt. Weil NUR er weiss, welche Gestehungskosten, Nutzschwellen- und Deckungsbeitragsüberlegungen zum Preis auf der Pappe geführt haben. Der Kunde hingegen meint oft nur, zu wissen, welchen Wert eine Sache wirklich hat, ohne jedoch über das entsprechend nötige Hintergrundwissen zu verfügen.
Hintergrundwissen? Der Kunde kennt oft den Marktpreis. Es ist schon seltsam wenn manche Händler meinen das gleiche Produkt 20 bis 30% überm Marktpreis anbieten zu müssen, und sich dann wundern wenn sie es nicht verkauft bekommen.

Hallo!

Der wichtigste Punkt hierbei ist, dass der Kunde genau weiss, was er bereit ist, zu bezahlen. Die Variablen findet man bei einem geschäfts üblicherweise weniger auf der Seite des Kunden, als auf der Seite des Herstellers / Verkäufers.

Dass (v.a. deutsche) Autohersteller sich häufig auf den Standpunkt stellen konnten, "das kostet es eben, wenn Du das Auto nicht kaufst, kauft es jemand anders", ist schon lange vorbei. Ein paar Doofe kaufen zum Listenpreis oder 3% darunter. Die übrigen Kunden leasen hoch subventioniert oder kaufen mit 30% Nachlass aus anderen EU-Ländern.

Zudem boomen die Billigmarken wie Dacia, Hyundai und Kia.
Auch ein Mercedes ist mittlerweile nach 10 Jahren alt und nichts mehr wert. Man betrachte sich die Kaufpreise für eine S-Klasse aus dem Bj. 1999. Da bleibt kaum noch ein Gfrund, KEINEN Hyundai zu kaufen.

Gruß,
M.

Das Problem ist nicht das es paar dumme Listenpreiszahler gibt und paar abzockende Verkäufer, sondern das die Zielgruppe nicht zur Standortplanung paßt.

Mittlerweile hat das Auto ja irgendwie auch seine Bedeutung als Statussymbol weitgehend eingebüßt. Dazu kommt dass sich die Premiummarken weder beim Wertverlust noch in der Zuverlässigkeit deutlich von den Allerweltsmarken abheben können.

Ist das hier das Mekka für Meckerer? 😁

Das ist schon frustrierend, wenn man keine persönliche Wertschätzung bekommt. Aber vielleicht gibt es sie doch die seltenen Momente in denen ein Kunde eben einmal doch eine Beratung benötigt und auch noch dankbar dafür ist!

Deine Antwort