Schnäpschenjäger und Meckerer
Hallo Leute
Ich bin doch erstaunt, wie viele Leute hier über ihr Autohaus und über ihren Servicepartner meckern.
20 Jahre bin ich jetzt im Fahrzeugverkauf tätig. Zuvor hatte ich auch in der Kfz-Werkstatt eine gute
Ausbildung zum Kfz-Mechaniker u. Kfz-Meister. Aber hier wird nur rumgemeckert wie schlecht die Verkäufer ausgebildet sind, oder sie es nicht mehr nötig haben Fahrzeuge zuverkaufen. Ich habe auch manch mal keine Lust einem Kunden ein Fahrzeug zuverkaufen. Bei mir ist der Kunde bestimmt König, solange wie er sich wie ein König benimmt. Aber für viele Kunden ist der Automobilverkäufer der jenige der mich sowieso betrogen hat, und an mir soviel verdient hat. Wenn ein Kunde zu mir in das Autohaus kommt, und die erste Frage ist, wieviel %te er bei Barzahlung bekommt, und sich nicht einmal für unsere Produkte interessiert habe ich keine Lust mehr ein Fahrzeug zuverkaufen. Wenn ich
gut drauf bin, bitte ich ihn einige Minuten zuwarten, damit ich aus dem nächste Supermart eine Flasche
Wodka holen kann, dann hat er 40%. Die meisten Kunden haben doch kein Interesse an einer guten und fachlichen Beratung. Es geht doch nur noch darum wieviel Nachlaß und welche Zugaben bekomme ich. Der Autohandel in Deutschland ist doch der größte türkisch Basar gewurden. In allen Bereichen
kämpfen die Gewerkschaften um Lohn- oder Gehaltserhöhungen, aber jemehr sie verdienen, um so weniger möchten sie für ihr Fahrzeug ausgeben, und knebel den Verkäufer solange, bis er zustimmt und selber kein Geld verdient hat, bzw keine Lust mehr hat ihnen das Fahrzeug zu verkauf. Denn der
Automobilverkäufer hat keine Gewerkschaft die für ihn kämpft. Der wird auf Provisionsbasis bezahlt, und hat nach ihrern Forderungen gaum noch Marge. Nur ein Beispiel: ein Fahrzeug kostet 23.000,00 €.
Wenn sie das Fahrzeug 5 Jahre fahren hat sie das im Anschaffugspreis täglich ca. 12,00 € gekostet.
Sie geben in jedem Supermarkt täglich genausoviel oder mehr Geld aus. Aber dort kommt nicht der dumme
Spruch " Ich bin doch Barzahler". Darüber sollten alle Kaufinteressenten doch einmal nachdenken.
Euer
gegen Meckerer
Beste Antwort im Thema
Na da hat der TE wohl in ein Wespennest gestochen. Lustig, wie sich die User hier gleich wehren und sich in Argumenationen verlieren wie etwa, dass die Händler ja selbst schuld an der Situation seien und der intelligente Kunde die Masche mit den Preiskonstrukten des Handels längst durchschaut hat ... 😉
Schaut doch mal in den Spiegel und dann werdet Ihr sehen, was der TE eigentlich genau meint. Dieses ganze "unter'm Strich zähl' ich"-Gehabe ist unerträglich. Früher hat die Gemeinschaft noch was gegolten ... in der Höhle, gemeinsam am Feuer stehen und sich in der Gemeinschaft etwas Wärme geben, während draussen die Mammuts die Dinos jagten ... oder umgekehrt.
Heutzutage will jeder sein eigenes Feuerchen, schliesslich ist er selbst ja der wichtigste Mensch überhaupt, denn unter'm Strich zählt nur er. Nur merken die intelligenten Menschen nicht, dass sie je länger je mehr zu absoluten Egomanen "erzogen" werden. Nicht zuletzt durch entsprechend angewandte Werbung.
Ich habe beruflich oft auch mit Branchen zu tun, in welchen der ausgewählte Fachhandel die Kunden berät, bis sie sich sicher sind, das richtige Produkt gefunden zu haben, welches sie dann im Discounthandel oder via Internet zum Spottpreis kaufen gehen. Spottpreis deswegen, weil diese Anbieter ja absolut keine Kosten haben, denn der dumme Verkäufer im Fachhandel hat die Beratung ja zu ihren Gunsten vorgenommen, der Rest ist dann bloss noch ein bisschen Logistik und Administration.
Unglaublich, dass offenbar niemand zu merken scheint, was mit "Geiz ist Geil" und "Ich bin doch nicht blöd" eigentlich bezweckt wird. Und das Volk marschiert, der Rattenfänger von Hameln spielt gut.
Grob vereinfache Rechnung. Wenn ich einen Schuh für Fr. 250.00 verkaufen kann, dann kann ich meinem Angestellten einen guten Lohn zahlen. Dieser Lohn ermöglicht es ihm, in einem privat geführten Lebensmittelladen das etwas teurere heimische Gemüse und Fleisch kaufen zu gehen. Und er braucht beim Autokauf nicht um Rabatt zu betteln.
Und so weiter, und so fort.
Wenn ich aber nun einen Schuh für Fr. 19.90 verkaufe, dann kriegt mein Angestellter bloss noch ein Taschengeld, welches ihm höchstens noch erlaubt, im Lidl/Aldi/Spar/Schlagmichtot einmal im Monat das Hühnchen aus Ungarn und das gestampfte Fleisch aus Argentinien kaufen zu gehen. Aber auch nur die kleinen Portionen, welche durch den hohen Konservierungsmittelanteil zusätzlich noch entsprechend lange gelagert werden können.
Und daran ist der Handel Schuld? Seid Ihr Euch da wirklich sicher?
Nein. Die für jeden Menschen typische Gier ist daran Schuld. Und der Mensch sitzt nun mal auf beiden Seiten des Verhandlungstisches.
Ihr werft einem Authaus Gier vor, weil es keine Rabatte gibt? OK, dann seid Ihr gierig, weil Ihr Rabatte wollt. Keiner ist besser als der andere, der Mensch ist ein Parasit und er wird es zweifelsohne schaffen, sich mit dem 3. oder spätestens 4. anstehenden Weltkrieg wieder dorthin zu bomben, wo er hergekommen ist .... zurück in die Höhle, nur dass das Feuer dort nicht mehr brennt, und zwar weil niemand bereit war, das Feuern am Lodern zu halten, weil dafür ohnehin nichts rausgesprungen wäre.
Salut
Alfan
PS. Ich kaufe Autos NUR bar. Vorführ- oder junge Occasionen. Ohne Rabatt. Der Preis steht ja jeweils auf dem Schild und ich kann lesen und verstehen und fühle mich nicht gezwungen, ein Auto haben zu wollen, welches ich mir ohne Rabatt nicht leisten kann. Und ich bilde mir nicht ein, mehr Lebensqualität zu erhalten, wenn ich als erster ins Gestühl pupsen darf. Und nein, ich bin nicht reich (sonst könnte ich ja neue Autos bar bezahlen 😉). Ich muss mein Geld, wie die meisten hier auch, jeden Tag hart verdienen. Aber ich leiste mir den Luxus, nicht um Preise zu feilschen und beim örtlichen Lebensmittelhändler einzukaufen. Und im Schuhgeschäft, und damit meine ich explizit nicht Deichmann. Dafür gehe ich dann vielleicht einmal weniger in die Billigferien.
61 Antworten
Hallo Alfan
Ich bedanke mich für deinen Beitrag. Du hast den Nagel genau auf den Kopf getroffen. Ich wollte in diesem Forum nicht meckern, sonder Käufer und Interessent nur einmal darauf aufmerksam machen wie wir miteinander umgehen. Die meisten Menschen in Deutschland haben noch einen Job in dem sie
bestimmt auch vieles leisten, und dafür entlohnt werden. Es gibt auch viele Bereich, wo die Mitarbeiter
von unseren Steuergeldern bezahlt werden. Wenn wir diese Dienstleistung in Anspruchnehmen und dann dafür das entsprechende Entgeld zahlen dürfen, habe ich es noch nicht erlebt, das ich bei Barzahlung einen Nachlaß bekommen habe. Oder hat einer von euch bei der Ausstellung eines neue
Ausweis schon einmal einen Nachlaß bekommen. Ich habe es versucht. Die Reaktion der Beamtin möchte ich hier lieber nicht schildern. Wenn wir einkaufen zahlen wir das, was auf der Preisauszeichnung steht, weil die Kassiererin in einem Supermarkt sicherlich auch keinen Nachlaß gewähren kann. Aber in Autohäusern, Möbelhäusern und anderen Bereichen kauft der Kunde nur noch den höchst möglichen Nachlaß und Zugaben bekommt. Wie sollen die Verkäufer da noch Geld verdienen? Wo bleibt unsere Kaufkraft? Nach einiger Zeit wundern sich dann die Kunden dass das Autohaus oder Möbelhaus u.s.w., wo sie ihr Produkt gekauft haben nicht mehr da ist. Warum sind die Aldi-Brüder die reichsten Männer Deutschlands?Antwort: Weil es keine Nachlässe gibt.
Mir ist es völlig klar das es in einigen Bereichen nicht mehr möglich sein wird ohne gewisse Zugeständnisse seine Produkte zu verkaufen. Aber dann bitte unter dem Motto "Leben und Leben lassen".
Einigen der anderen Forumsteielnehmern möchte ich nur mitteilen das ich den Beruf als Automobilverkäufer schon sehr lange erfolgreich ausübe, und es auch immer noch Untenehmen gibt, die mich gern als Verstärkung für ihre Verkaufsmannschaft hätten. Wenn hier einer der Meinung ist, das ich urlaubsreif bin, dann nur durch solche Kunden, die ich eigentlich gar nicht als Kunden haben möchte. Aber ich muß manchmal leider auch solche Kunden bedienen um wenigstens etwas Geld zu verdiene. Ich möchte aber nicht alle Kunden verurteilen.Ich bedanke mich und im Namen aller Verkäufer bei den Kunden die uns seit Jahren die Treue halten und bei den Kunden die wir unter dem Motto "Leben und Leben lassen" als neue Kunden gewinnen konnten.
Euer
gegen Meckerer
ist doch nett, wenn der Kunde gleich nach dem Rabatt fragt. Wär doch auch blöd, wenn er ne Probefahrt macht, sich ne Stunde beraten lässt und ihm das Auto dann doch zu teurer ist. Warum soll man nicht direkt über den Preis und Rabatte sprechen? Der Autohauschef redet doch mit seinen Lieferanten, seinem Vermieter und seiner Bank auch über die Konditionen und es wird gefeilscht. Warum soll der Autointeressent das nicht machen? 😕
Den Caddy meiner Freundin haben wir vor 3 Jahren übers Internet gekauft:
- den Caddy auf einer Automesse beäugt und dort alles ausprobiert
- in Motor-Talk informiert
- ein Auto bei einem VW-Händler vor Ort für einen Tag gemietet und Probefahrt gemacht (kam knapp über 50 EUR - war der Normale Miettarif)
- die Verkäufer vor Ort garnicht erst belöffelt, weil man sich die Zeit beiderseitig eh sparen kann
- Werksabholung dann in Hannover
- "Altauto" privat über mobile/autoscout verkauft - natürlich zu einem höheren Preis als die Händler geben wollten (da hatte ich mir 3 Ankaufsangebote eingeholt)
und jetzt mal echt: über die Herstellerhomepages und insbesondere über MT erährt man über ein Auto viel mehr, als es ein Autoverkaufer je weiß bzw. zugeben will. ("Was hat denn das Auto für Konstruktionsmängel bzw. Schwachpunkte..?"😉
Im Prinzip brauche ich nur ne Werkstatt vor Ort
Grüße,
Eric
Du siehst das zwar meiner Meinung nach völlig richtig (wie man mit Kunden umgehen muß), bist aber wohl eine Ausnahme. Meiner Meinung nach bescheisst ein Großteil der Gebrauchtwagenverkäufer, wo er kann.
Probleme werden schöngeredet, vertuscht, verdeckt, getarnt. Alles in der Hoffnung, daß der Kunde es nicht bemerkt, nicht zu deuten weiß oder es ihm nach ein paar Wochen, wenn er es entdeckt, zu doof ist, damit nochmal 200km zum verkaufenden Autohaus zu fahren und dort den Aufstand zu machen.
Aktuelle Top-Beispiele:
- Mein vorletzter A3 (Reimport, neu) wurde mit Xenon-Licht angepriesen. Als ich nach 350km Fahrt dort ankam, hatte er Halogen. Zusammen mit dem Verkäufer die Anzeige im WWW gecheckt: Auch hier stand plötzlich Halogen. Nachforschungen ergaben: Das wurde zwischenzeitlich (also während meiner Hinfahrt) in der Anzeige geändert, "weil man den Irrtum bemerkt hat". Da stehst Du nun nach 700km Fahrt (hin und zurück) und hast die Wahl, die Kosten für die 700km abzuschreiben, oder den Wagen gegen eine kleine Preisminderung trotzdem zu nehmen. NATÜRLICH hat der Verkäufer das nicht im Geringsten so geplant.
Außerdem machen Re-Importe KEINERLEI Probleme bei Garantie und Service ...
NEIN, GAR NICHT! AUDI hat mir nur die Garantie gekürzt, mich behandelt, als hätte ich Pest, und keinerlei Kulanz gewährt nach Garantieablauf usw... . Das polnische Service-Heft mußte ich in Deutsch nachkaufen ... Im Nachhinein ist diese Reaktion gar nicht so verwunderlich, aber wenn Du zum ersten Mal mit Reimporten zu tun hast und ein Händler Dir was vom Pferd erzählt ... KANN das schon mal überraschen.
- Mein aktueller TT wurde mir als AUDI Werksdienstwagen verkauft. Aus dem Fahrzeugbrief geht später hervor: Er war ein SIXT Mietwagen. Hat der Verkäufer ganz sicher nicht gewußt, der arme Mann ... ich bin nur trotz seiner Vergangeheit nur so zufrieden mit dem Wagen, daß mich mir Rechtsanwalt und Wandlungsverfahren gespart habe. Und wieder ist einer damit durchgekommen ...
Also komm mir hier jetzt nicht damit, wie ungerecht der allgemeine Eindruck von Deinem Berufsstand ist. Lug und Trug hart an der Grenze zur Legalität ist ein fester Bestandteil dieses Business in meinen Augen. Daß es Ausnahmen wie Dich gibt, will ich gar nicht bestreiten, aber Du wirst es schwer haben, das Ansehen Deines Berufsstandes mit einem einfachen Posting in einem Autoforum zu verbessern. Oder was ist die Absicht hinter diesem Thread ?
Celsi
(Meckerer)
Zitat:
Original geschrieben von Alfan
Nicht selten und trotz vieler Unkenrufe jedoch weiss ein Verkäufer in aller Regel auch heute noch, welchen Wert eine Sache, die er zum Verkauf stellt, in Tat und Wahrheit darstellt. Weil NUR er weiss, welche Gestehungskosten, Nutzschwellen- und Deckungsbeitragsüberlegungen zum Preis auf der Pappe geführt haben. Der Kunde hingegen meint oft nur, zu wissen, welchen Wert eine Sache wirklich hat, ohne jedoch über das entsprechend nötige Hintergrundwissen zu verfügen.
Salut
Alfan
Ja sorry, es ist Deine Aufgabe als Verkäufer, den Wert zu vermitteln. Kannst Du es nicht ist entweder das Produkt schlecht, austauschbar oder Du bist kein Verkäufer sondern gibst nur Preisauskünfte und nimmst Bestellungen an.
Sehr schöner Beitrag Celsi! Hut ab , endlich spricht hier mal jemand Klartext!
Ich will hier nicht alle über einen Kamm scheren , aber sind wir doch mal ehrlich , es gibt hüben wie drüben schwarze Schafe!
Wie oft fahren die Käufer mit ihren neuerworbenen Wagen vom Hof ohne das sie überhaupt einen Sanikasten haben? Da zahlt man meist 5 stellige Summen und bei einem 5 Euro-Artikel sparen sich die Verkäufer zu Tode!
Wenn ein Verkäufer nicht in der Lage ist dem Kunden ein Wagen zu verkaufen (trotz Prozente) , dann ist er völlig falsch in dieser Branche!
Wenn er jetzt auch noch seine Unfähigkeit zur Schau stellt und nichts gelernt hat , dann ist er auch noch Lernresistent und hat keine Ahnung!
Natürlich kaufe ich auch nicht alles im Billigladen , einiges ist auch verständlich , aber wer würde denn bei dir einen Wagen kaufen , wenn du schon nach der Begrüssung und einer Frage mit den Augen rollst und abdrehst?
Es gibt immer mal wieder Niederlagen , die jeder einstecken muss , da kann man nicht gleich in die Luft gehen und über die Käufer rumnörgeln!
Ich zum Beispiel sehe jeden Tag Fahrgäste in den Zügen , die meinen sie hätten mit den Kauf ihres Fahrscheines den ganzen Zug gekauft und benehmen sich dementsprechend!
Das fängt bei Füsse + dreckigen Schuhen auf die Sitzplätze , bemahlen (Graffitty) , durchstechen und aufschlitzen der Sitzgelegenheiten , beschmutzen und vollrotzen/ kot*** bis hin zu anpöbeln der Fahrgäste und des Personals an!
Siehst du mich hier rumheulen?
Ich denke nicht , aber wenn jetzt jeder hier meint , sich über die Gewohnheiten der Anderen aufzuregen , dann können wir das Forum abschliessen!
Du wirst bei diesen Leuten nichts ändern.....das Gleiche gilt für die Nebelscheinwerfer Fahrer oder Nebelschlusslichtfahrer...........selbst im nächsten Winter kommen einige nicht dahinter!🙄
Zitat:
Original geschrieben von Celsi
Du siehst das zwar meiner Meinung nach völlig richtig (wie man mit Kunden umgehen muß), bist aber wohl eine Ausnahme. Meiner Meinung nach bescheisst ein Großteil der Gebrauchtwagenverkäufer, wo er kann.
Das Ganze sollten wir aber nicht nur auf Autoverkäufer festmachen.
Bei welchem Produkt in der Werbung wird einem denn nicht das Blaue vom Himmel erzählt?
Egal obs um das super-duper Waschmittelchen geht, die Zahnbürste welche strahlend weiße Zähne verspricht oder die hochrentable Aktienanleihe von der freundlichen Bank nebenan.
Von daher...was solls....Schönreden ist Bestandteil eines jeden Marketingkonzepts und würde JEDER von euch als Geschäftsführer/Verkäufer von Produkt XY ganz genauso machen. 😉
Gruß Martin
Wer das zahlt was auf dem Preisschild steht hat Geld zuviel.
Man kann es auch nicht damit vergleichen das man ja beim Discounter beim Pfund Butter auch nicht feilscht.
Beim Discounter ist es so das die Preise schon sehr an der unteren Grenze sind weil dort über die Menge verdient wird.
Bei einem Auto muss der Verdienst auf eine Summe aufgeschlagen werden.
Das heißt, auch wenn es nur ein paar hundert Euro sind, es ist immer was im Preis drin.
Und das handeln (nicht feilschen) finde ich auch in Ordnung, wenn es auf eine vernünftige Art geschieht und nicht "was is letzte Preis"
Mal freundlich Fragen ob da nicht im Preis noch was drinnen ist oder ob man einen anderen Nachlass (Winterräder dazu oder so) bekommt ist in Ordnung.
Das Problem ist, den "wahren Wert" einer Sache zu erkennen. Da kann man dann philosophisch werden ... oder einfach behaupten, eine Sache hat den Wert, für den es über den Ladentisch geht... Doch so einfach ist es nicht, denn der Nächste der kauft, zahlt schon wieder weniger ... und so fühlt man sich im Nachhinein betrogen - "hab ich nicht zuviel gezahlt?" ... mit diesem Gefühl lebt man nur sehr ungerne - weil das etwas mit Looser bzw. "der Dumme sein" zu tun hat - und wer will das schon (außer Alfan) ... Die auf uns einströmende Informationsflut lässt uns keine Chance eine Sache wirklich zu "bewerten" ... da gibt es Fernseher, die zeigen für 350 Euro bessere Bilder als welche für 1.500 Euro, alle Waschmittel haben die gleichen Inhaltsstoffe und unterscheiden sich doch im Preis von mehreren 100% .... und bei Autos und gar Motorrädern hört die Intelligenz sowieso auf, weil es sich um emotionale Kaufentscheidungen handelt, die logisch sowieso nicht nachvollzogen werden können - sonst würden wir alle Dacia fahren.
Gruß k2
Hi,
da dieser Thread im völlig falschen Forum ist, schließe ich ihn an dieser Stelle.
Morgen werde ich ihn in das "Aktuelle Thema" verschieben🙂
MfG
globalwalker
Zitat:
Original geschrieben von kandidatnr2
...- "hab ich nicht zuviel gezahlt?" ... mit diesem Gefühl lebt man nur sehr ungerne - weil das etwas mit Looser bzw. "der Dumme sein" zu tun hat - und wer will das schon (außer Alfan) ... ...
Deine Sicht der Dinge, werter kandidatnr2 ... nur mMn etwas zu kurz gesprungen, aber da bist Du ja nicht der Einzige und somit ist diese Art und Weise der Betrachtung als durchaus salonfähig zu betrachten ... Gier ist menschlich, überdurchschnittlich davon Betroffene sind daher entschuldigt.
Mir geht es im Prinzip und im weitesten Sinne um Lebensqualität. Nicht der Preis muss heiss sein, sondern das Leben schön.
Im Gegensatz zu jenem, der hinter jedem Busch den abgrundtief bösen Mann vermutet und sich auch nach einer durchaus erfolgreichen Feilscherei noch nicht sicher sein kann, dass er das zZt. auf dem Markt beste Angebot zum zZt. auf dem Markt tiefsten Preis ergattern konnte, und dessenthalben nicht mal sein Abendessen in Ruhe geniessen kann aus Furcht, es könne ja plötzlich noch Kollege K. anrufen, der ihm gerade mitteilt, dass er selbes Gut zum noch besseren Preis erstanden hat, lassen mich solche Überlegungen völlig kalt. Wenn das Geschäft getan ist, wird der Blick nach vorne gerichtet.
Lass es mich Dir mit einem einfachen Beispiel erklären, ich möchte verhindern, dass Du erneut den Kern meiner Betrachtung verfehlst, ich würde das sehr bedauern.
In einem alten Häuschen, welches ich vor Jahren bewohnen durfte, habe ich noch mit Öl geheizt. Wenn die Zeit reif war, den Tank zu füllen, also im Herbst ... habe ich mich jeweils an den Heizöllieferanten meines Vertrauens gewandt (bin da ziemlich altmodisch veranlagt, langfristige Partnerschaften sind mir sehr wichtig), ihn gefragt, wann der Zeitpunkt in den kommenden etwa 3 Wochen wohl am günstigsten sei, den Tank zu füllen - habe ja schliesslich kein Geld zu verschenken 😉 - und dann haben wir den Termin entsprechend dem vereinbarten Tagespreis auf Vorbestellung vereinbart. Das Öl wurde eingefüllt, ich habe den bei meinem Lieferanten in diesen ca. 3 Wochen bestmöglichen Einkaufspreis bezahlt und die Kuh war vom Eis. Und es wäre mir nicht im Traum in den Sinn gekommen, im vorneherein (Frühling/Sommer), während dessen oder im Nachgang zum Kauf bei meinem Lieferanten alternativ bei Hinz, Kunz, Superbillisprit, Discountöl oder auf dem Schwarzmarkt meinen Preis zu vergleichen und mich dann im Nachhinein entweder selber über den Klee zu loben für meine beispiellos optimale Einkaufspolitik, oder mich dann den ganzen Winter durch grämen zu müssen, einen Euro mehr pro 100kg bezahlt zu haben, wie meine Nachbarn vor, hinter und neben meinem alten Häuschen dies Winter für Winter geschafft haben. Ich muss heute noch lächeln, was für ein Aufreger diese Ölgeschichte doch immer war. Die schafften es, mehr Franken für Handyrechnungen auszugeben, als sie beim manisch anmutenden Preisvergleichen bei dutzenden von Anbietern schlussendlich einsparen konnten 😉. Dieses Himmelhochjauchzen und zu Tode betrübt sein ist nicht mein Ding. Ich bin ein sehr ausgeglichener Mensch. Dies bedeutet für mich auch Lebensqualität, Zufriedenheit, Gelassenheit.
Ich verlange nicht, dass Du meine Meinung teilst, aber ich darf doch wenigstens annehmen, dass Du einsiehst, dass nicht ich der Loser, alternativ der Dumme bin, sondern jener, der sein ganzes Leben lang nach dem besten Preis hechelt und darob vergisst, einfach zu leben, zu geniessen, auch mal zufrieden zu sein. DAS müsste dann wohl auch irgendwie einleuchten, nicht? 😉
Was denkst Du, wieviel Euronen Du sparen kannst, wenn Du bei jedem Einkauf um die Preise feilschst? Gutes Geld, zugegeben. Nun setze aber dafür ein gewisses Schmerzensgeld für Zeit, Nerven, Unsicherheit, Ärger, Unverständnis, Enttäuschung, Missgunst und Wut ein auf der Suche nach dem etwas besseren Preis. Und als Dessert erhältst Du obendrein noch das unvergleichlich gute Gefühl, dem Gewerbetreibenden Deines Vertrauens ein gutes Geschäft gegönnt zu haben. Ja, man muss auch gönnen können. So quasi als Ausgleich zur harten, gesparten Währung. Jetzt kommt's eigentlich nur noch darauf an, wieviel Dir ein Leben in Wohlbefinden ohne Neid, Hass, Missgunst und Gier denn auch wert sein kann.
Und diese Rechnung wird für den ewig misstrauenden, allzeit argwöhnischen und stetig suchenden Menschen niemals aufgehen. Nicht aufgehen können. Im Spital gibt's keinen Rabatt. Niemals nicht.
Salut
Alfan
PS. Ich hab's jetzt absichtlich etwas philosophisch betrachtet, Du hattest diese Möglichkeit ja bereits angetönt ... 😉
Zitat:
Original geschrieben von Alfan
Ich hab's jetzt absichtlich etwas philosophisch betrachtet, Du hattest diese Möglichkeit ja bereits angetönt ... 😉
Nun, werter Alfan, vielleicht sei es gestattet Dein schlichtes schwarz/weißes Weltbild um einige Grautöne zu erweitern. Zwischen der von Dir geschilderten verkrampften Gier nach dem letzten Cent und Deiner eigenen unaufgeregten Gleichgültigkeit in monetären Dingen gibt es eben auch noch unendliche weitere Möglichkeiten, die im Idealfall ein hohes Maß an Lebensqualität ermöglichen und gleichzeitig im finanziellen Bereich legitime Interessen bewahren. Um der Gefahr des Mißverstehens vorzubeugen, darf auch ich ein kleines Beispiel bemühen.
Meine Eelktrogeräte, vom Staubsauger über den Ferseher bis zum Laptop, kaufe ich grundsätzlich immer in einem relativ kleinen ortsansässigen Fachgeschäft. Der Vorteil für mich ist neben der vernünftigen Beratung jederzeit bei Problemen einen schnell erreichbaren Ansprechpartner zu haben. Darüber hinaus erleichtert das gegenüber den "Ich bin doch nicht blöd" und "Geiz ist Geil" Märkten eingeschränkte Angebot den Entscheidungsfindungsprozess erheblich. Daß die Preise etwas höher sind, und ich u.U. 50,-€ mehr zahlen muß, interessiert mich nicht. Und mir käme es auch nie in den Sinn Verhandlungen über einen Rabatt zu führen, da ich mit den gebotenen Serviceleistungen zufrieden bin, und diese auch sehr gerne künftig in Anspruch nehmen möchte. Wir haben also die Situation, daß man mich dort kennt, mich als Kunden zu schätzen weiß und mir eine entprechend Behandlung zuteil werden läßt. Eine Situation, von der beide Seiten profitieren.
Der Autokauf gestaltet sich dagegen etwas anders. Du hattest angedeutet, daß Neufahrzeuge für Dich uninteressant sind und da geht es mir nicht anders. In Abhängigkeit von der zu erwartenden Laufleistung und der angedachten Haltedauer entscheide ich über das maximal Alter und den km-Stand des zu erwerbenden Wagens. Und anhand der durch das Internet gegebenen Markttransparenz ermittle ich den Preis, den ich für dieses Auto vorraussichtlich zu zahlen gezwungen sein werde. Schließlich suche ich mir ein Exemplar aus welches meinen Anforderungen gerecht wird, mache dem Verkäufer ein Angebot und - kaufe. Bisher ist es mir noch nicht passiert, daß meine Preisvorstellungen sich als unrealistisch herausgestellt haben - also kann ich so falsch nicht liegen.
Davon unabhängig sollte man nicht unerwähnt lassen, daß viele Produkte zu überzogenen Preisen angeboten werden. Damit gaukelt man dem Kunden eine besondere Werhaltigkeit vor und hält sich gleichzeitig die Möglichkeit für hohe Rabatte offen. Insbesondere bei den Meisterwerken schweizer Präzissionsmechanik ist dieser Trend zu beobachten. Oder willst Du mir erzählen, daß Du Dir eine Omega zum Listenpreis kaufen würdest? Von daher finde ich es mehr als dreist, den Kunden über Rabatte zu locken, die eigentlich gar keine sind, und sich dann anschließen zu beschweren, wenn die Kundschaft gerne noch ein wenig mehr hätte.
Zitat:
Original geschrieben von Hadrian
......... Oder willst Du mir erzählen, daß Du Dir eine Omega zum Listenpreis kaufen würdest?
Tja, schlicht mag mein Gemüt sein, mein Gewissen jedoch ist rein. 😉
Was die Uhr betrifft ... befindet sich in diesem Moment an meinem Handgelenk, werter Hadrian ... Omega Speedmaster, alu uni ... 2003 gekauft, in den Ferien, zum Listenpreis. War eine Sache von ca. 10 min. Uhr gesehen, Budget geprüft, Uhr gekauft. Der aufwändigste Teil war das Ausfüllen des Garantiescheins, das Anpassen des Bandes an mein Handgelenk und das Suchen des entsprechenden Händler Stempels der überaus freundlichen Verkäuferin. Und nein, es wäre mir dort, bei Christ in Lugano, auch nie in den Sinn gekommen, mich für eine doch eher kostspieligere Uhr zu interessieren und dann zu fragen, ob ich vielleicht ein paar Prozente Rabatt, den ersten Automaten-Service gratis oder wenigstens ein Austauschband kostenlos obendrein erhalte. Oder dann zumindest den Parkschein bezahlt kriege. Ist ungefähr so, wie wenn der Bentley Kunde ("Die Autohändler"😉 fragt, ob er denn wenigstens das massgeschneiderte Krokodilleder-Kofferset für mau erhält, wenn er schon die verlangten 20 Teuronen Nachlass nicht kriegt, obschon der Blanc des Blancs Cuvée Belle Epoque aus dem Hause Pernod Ricard eigentlich dafür hätte sorgen sollen, dass der Verkäufer sich doch noch irgendwas in dieser Richtung abluchsen lässt.
Sorry, dass ich meine Linie durchziehe und dadurch vermutlich relativ eigen auf Dich wirke. Aber, auch wenn Dir meine Posts auf den ersten Blick etwas farblos erscheinen mögen, ich sehe für gewöhnlich durchaus eine Vielfalt an Farben hinsichtlich der Herangehensweise an alle möglichen Problemstellungen ... in einer pro/kontra Debatte wie vorliegend hingegen sind schlichte schwarz/weiss Argumentationen nun mal öfters hilfreicher als händeringende Grauzonen-Mauscheleien, bei denen sich am Ende des Tages eben doch niemand so richtig positionieren muss und mindestens einen Joker im Ärmel zurückbehält.
Salut
Alfan
PS. Es ist nun mal nicht jedem gegeben, um Preise zu feilschen. Mir ist's unangenehm. In vielerlei Hinsicht. So what? Wenn man etwas will, sollte man es einfach bezahlen können. Und zwar so, wie's angeschrieben ist. Und sonst ist man doch herzlich eingeladen, den Kauf bleiben zu lassen. Ich weiss gar nicht, wie oft ich etwas nicht kaufe, weil es schlicht nicht in mein Budget passt. Und dadurch spare ich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bis zum Ende des Tages vermutlich sogar mehr Geld als jene, die alles haben müssen, aber überall noch was rausschlagen wollen.
Zitat:
Was die Uhr betrifft ... befindet sich in diesem Moment an meinem Handgelenk, werter Hadrian ... Omega Speedmaster, alu uni ... 2003 gekauft, in den Ferien, zum Listenpreis.
Als ich mich seinerzeit für die Speedmaster interessierte, habe ich mich erdreistet die Verkäuferin zu fragen, warum die Broad Arrow drei mal teurer ist als die Reduced. Als Antwort kam der Hinweis auf die unterschiedliche Größe der beiden Uhren - da hat man es als Kunde schwer zu widersprechen. Nicht nur desshalb habe ich dann doch zum Altbewährten gegriffen - einer schlichten Datejust. Dafür war mir übrigens der volle Listenpreis nicht zu hoch, bei der Speedmaster hätte ich diesen aber sicher nicht gezahlt. Allen
Bemühungenvon Daniel Craig zum Trotz, gibt es eben immer noch gewisse Unterschiede...😁
Die Datejust ist und bleibt ein Klassiker, da werde ich Dir nicht widersprechen wollen. Die Sache mit der Omega war/ist für mich eine kleine Herzensangelegenheit. Da schaut man dem Pferd dann auch schon mal nicht ins Maul und geniesst schlicht, was man hat, egal, wie wertig es für Dritte auch immer sein mag.
Die Erklärung der Verkäuferin betr. der Preisdifferenz übrigens finde ich hinreissend. Da muss man dann auch einfach mal lächeln und mit einem kurzen aber freundlichen "ahaa ..." drüber hinwegsehen können. 😉
Salut
Alfan
PS. Niemand im Verkauf hat es heute noch einfach, Internet sei Dank. Aber überleg mal kurz, was in der Ärztebranche so alles los ist, seit die Leute mit der via Internet-Halbwissen selbst vorgefertigten Diagnose beim Arzt erscheinen und auf eine Anamnese mit dem schlichten Hinweis auf die benötigten Medikamente gleich von vorneherein verzichten. Da sitzt der liebe Arzt dann auch schon mal einfach nur auf seinem Schemel und denkt sich, wo das alles noch hinführt ... 😉