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Schlechtes Gewissen nach Fahrfehlern als Anfänger.

Themenstarteram 1. November 2021 um 16:01

Moin zusammen,

ich muss hier mal etwas loswerden. Etwas, das mich seit Tagen beschäftigt.

Kurz zu mir, ich bin 30 Jahre und habe vor rund 8 Monaten meinen Führerschein gemacht. Seitdem bin ich fast täglich in Hamburg auf Kurzstrecken innerstädtisch unterwegs, habe aber auch schon mal die ein oder andere Langstrecke mit 300-500 Kilometer hinter mir.

Strecken die ich fast täglich fahre, absolviere ich schon ziemlich sicher. Allerdings gibt es immer wieder Situation in denen ich nicht 100% souverän agiere, vor allem bei längeren Strecken direkt durch die Innenstadt, welche ich zum 1. Mal fahre. In Hamburg gibt auch einige sehr unübersichtliche Kreuzungen, die mich immer wieder herausfordern.

Nun gab es am vergangenen Samstag eine konkrete Situation, nach der ich gerne in Grund und Boden versunken wäre. Ich war auf einer größeren Bundes-Straße unterwegs mit 2 Fahrsteifen in jede Richtung. Ich hatte mein Navi aktiv, jedoch die Sprachausgabe deaktiviert (von einer vorherigen Fahrt und danach nicht dran gedacht sie wieder zu aktivieren). Nach einigen hundert Metern teilen sich die beiden Fahrstreifen in insgesamt 4 Fahrstreifen, wovon die zwei linken in eine Richtung und die zwei rechten in eine andere führen - eine Art Gabelung sozusagen.

Ich bin darauf hin zu gefahren und erst recht spät auf dem Navi gesehen, dass ich auf einen der beiden Linken Fahrstreifen muss. In diesem Moment wurde ich super nervös und es ging mir durch den Kopf, dass ich in die total falsche Richtung fahre, wenn ich nicht nach links wechsle. Ich habe in einer Kurzschluss-Reaktion wohl leicht abgebremst, habe in den linken Aussenspiegel geschaut + Schulterblick und bin links rüber.

Schon während dessen gab es ein schönes Hupkonzert von jemanden hinter mir. Ich stand an der Ampel (nun auf dem richtigen Fahrstreifen nach dem Wechsel) und eine Frau die wahrscheinlich vorm Wechsel hinter mir fuhr, fuhr langsam rechts an mir vorbei und schaute mich bewusst an, als wäre ich der letzte Idiot. Eine Spur weiter war ein älterer Herr der mit den Scheibenwischer und Vogel zeigte. Links neben mir stand ein Kerl mit seiner Freundin der nur lachte und mich ansah. Entweder hat er mich ausgelacht oder angelacht.

Ich habe nicht direkt verstanden, wieso mich alle dermaßen angegangen sind. Dann habe ich mir Gedanken gemacht und ich glaube, ich habe zu sehr abgebremst und die hinter mir ebenfalls dazu gedrängt, bin dann viel zu spät links rüber und noch eine durchgezogene Linie überfahren. Ich habe niemanden gefährdet, habe ja auch den Schulterblick vollzogen. Seitdem beschäftigt mich das dermaßen, dass ich mir denke, wieso ich so einen dummen Fehler machen kann und ich in diesem Moment dermaßen der Idiot für alle herum gewesen sein muss. Wie kommt ihr damit klar im SV, wenn ihr einen Fehler macht und ihr wisst ihr habt alle um euch herum verärgert. Es war in dem Moment natürlich keine Absicht, ich bin aber zu Nervös geworden und habe eine schlechte Impuls-Entscheidung getroffen. Ich neige immer dazu zu versuchen perfekt zu fahren und bloß keine Fehler zu machen. Umso mehr ärgert mich eine solche Situation und das Gefühl lässt mich dann Tage nicht mehr los. Wie kann ich damit umgehen?

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40 Antworten
Themenstarteram 2. November 2021 um 15:22

Danke euch vielmals!

Themenstarteram 2. November 2021 um 18:01

Zitat:

@Hueh-Brid schrieb am 2. November 2021 um 12:45:54 Uhr:

Andere haben's geschrieben, aber ich halte es für wichtig, deshalb wiederhole ich es auch noch einmal:

Bei sowas bitte weiter fahren und bei nächster Gelegenheit an einer Kreuzung oder Einfahrt in Ruhe wenden bzw. die passende Fahrtrichtung einschlagen. Hab letztens erst wieder jemanden auf der Autobahn auf dem Standstreifen rückwärts fahren gesehen, weil er die Ausfahrt verpasste (obwohl die nächste Ausfahrt nur 2km entfernt war).

Abgesehen davon:

LOB!

Echt jetzt. Die meisten Autofahrer hätten den Fehler beim Navi, der Beschilderung, der tiefstehenden Sonne, den Fahrbahnmarkierungen, blöden Ampelschaltungen oder bei Merkel gesucht. Wenn Du in der Lage bist, einen Fehler als solchen zu erkennen und Dir wünscht, sofort im Boden zu versinken, weil Dir das unendlich peinlich war, dann finde ich das gut. Passiert mir auch manchmal und erdet einen ;)

Danke dir!

Themenstarteram 3. November 2021 um 19:49

Zitat:

@situ schrieb am 1. November 2021 um 17:51:30 Uhr:

Du musst unterscheiden:

Wechsel aufgrund Beschilderung/Markierung nicht möglich - dann geht es halt nicht und ein Umweg ist angesagt.

Wechsel nur mit Behinderung möglich (zum Beispiel weil zu spät eingeordnet): Nerven behalten. Blinker setzen und warten, bis es jemand kapiert. So mache ich das in der Regel (passiert mir besonders im Ausland immer mal wieder).

Auch wenn du damit die Leute hinter dir zum stehen bringst? Also, wenn sich für den Streifenwechsel keine Lücke auf tut, dann bleibst du stehen auf der Bahn und wartest bist dich jemand rüber lässt?

Alles gut. Man lernt jeden Tag dazu. Wichtig ist nur, dass Du Dich selbst reflektierst und Dich verbessern willst. Damit bist Du schon weiter als viele der anderen Verkehrsteilnehmer. :)

Zitat:

@Chris_HH_Sch_Future schrieb am 3. November 2021 um 20:49:24 Uhr:

Zitat:

@situ schrieb am 1. November 2021 um 17:51:30 Uhr:

Du musst unterscheiden:

Wechsel aufgrund Beschilderung/Markierung nicht möglich - dann geht es halt nicht und ein Umweg ist angesagt.

Wechsel nur mit Behinderung möglich (zum Beispiel weil zu spät eingeordnet): Nerven behalten. Blinker setzen und warten, bis es jemand kapiert. So mache ich das in der Regel (passiert mir besonders im Ausland immer mal wieder).

Auch wenn du damit die Leute hinter dir zum stehen bringst? Also, wenn sich für den Streifenwechsel keine Lücke auf tut, dann bleibst du stehen auf der Bahn und wartest bist dich jemand rüber lässt?

Ich glaube du hast das falsch verstanden... Ich denke er mente: Blinker setzen und so lange weiter in der Spur bleiben, bis die Lücke groß genug ist. Dabei aber die Nachfolgenden nicht behindern.

Passt es nicht mehr bis zur Trennung der Spuren, oder eine durchgezogene Linie verbietet es... dann fährt man halt einen Umweg.

Das von dir beschriebene sehe ich in letzter Zeit öfter auf Autobahnen, wenn der Abfahrstreifen staut. Einige "Intelligente Menschen" fahren auf der rechten Spur bis zum ende der Abfahrspur, setzen dann dnen Blinker rechts und halten auf der Autobahn an... soetwas ist zutiefst bedenklich.

Das geht soweit, dass ich das einmal sah, wo auch die rechts Spur staute und diese "Intelligenzverweigerer" auch auf der linken Spur anhielten und den Blinker rechts setzten, um in die Wartenden auf der rechten einzufädeln, um letztlich von dort auf den Abfahrstreifen zu kommen. Auf der rechten Spur stand ja vorne an der Schlange einer, der den Blinker gesetzt hatte und dort wartete.

Ich bin der Meinung, dass man der Sitution nicht wirklich gerecht werden kann, wenn sie schon vorbei ist. Man kann sein Hirn zermartern und doch auf falschen Schlussfolgerungen ziehen. Es kommt auf den Moment an. Manchmal kann man anhalten und auf eine Lücke warten, manchmal (meistens) halt eben nicht. Manchmal ist solcher verspätere Spurwechsel noch machbar, meist aber eben nicht. Meist muss man wirklich weiterfahren und an der nächsten Kreuzung wenden. Es gibt meiner Meinung nach keine stoische stets zutreffende Aussage. Hier greift der Erfahrungswert.

Ichhabe vor gefühlt 100 Jahren den Führerschein gemacht (für damals schlappen 625 DDR-Mark --- heute hängt man vermutlich eine Null hinten dran odermindestens eine 1 davor). Trotzdem hab ich zwei-drei Schockmomente bis heute nicht vergessen.

Erste Fahrstunde auf der Straße: wir wollten überholen. Blinker gesetzt. Sekunden danach raste von links hinten ein grüner Trabbi ran - scherte nach links aus und knallte an einen Baum. Anweisung Fahrlehrer: weiter fahren, der hat doch unser Fahrschulschild auf dem Dach (weißer Wolga!) gesehen und der Blinker war an.

Derselbe Tag paar Kreuzungen weiter, wir standen an roter Ampel. Von links kam freudig ein kleiner weiß-scheckiger Terrier gelaufen und stellte sich vor das Auto. Ampel schaltete auf Grün. Fahrlehrer brüllte mich an "fahr los, es ist Grün, dann hat er eben Pech gehabt". Ich bin vorsichtig angefahren (der Mann neben mir brüllte weiter --- hinter uns war KEIN Auto) --- und bremste ab weil der Hund nur paar wenig Schritte zur Seite ging.

Fahrlehrer riss seine Tür auf und brüllte den Hund an und endlich trabte er nach rechts weg.

Und letzter Schockmoment: während (!) der Prüfung sollte ich zum ersten Mal überhaupt rückwärts einparken. Natürlich klappte da gar nichts. Ich hab das später mit meinem eigenen Auto in Ruhe geübt.

(wäre ich der Prüfer gewesen, hätte ich abgebrochen statt unterschrieben!)

Navis kann ich nicht ausstehen. Hatte vor paar Jahren ein Auto in Dresden abgeholt. Das blöde Navi weigerte sich stur, mir den Weg zur Autobahn zu zeigen. Ich hab das Teil ausgemacht und mich auf meine Augen und die Schilder an der Straße verlassen. Ab da ging es endlich heimwärts und hörte das Gekurve im Kreis aus ...

... der hund war scheinbar nicht Linientreu ... ;)

Ich auch nicht. Auch heute immer noch nicht. Mist. Meine Smileys werden hier zu Fragezeichen gewandelt. Spaßbremse...

Du darfst nicht die Smileys deiner Tastatur nehmen, sondern die von MT unterstützten. ;) :) :cool: :D

... ein parr weiter Emojis zu implementieren wäre manchmal sinnig.

Ist hier nicht das Thema.

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