Schlampige Ermittlungen und die Folgen

Hey Leute,

hatte vor 9 monaten nen unfall... folgende Situation:

gleichrangige Strassen, ich komme von rechts und will links abbiegen, (aus meiner sicht) komm von links nen geländewagen auf der (wiederum aus meiner sicht) rechten fahrspur... bremsen half nix, so das wir frontal ineinanderfuhren, mitten auf der kreuzung

so... eigentlich is die sachlage klar? vorfahrt genommen und rechtsfahrgebot missachtet, volle schuld beim unfallgegner...
aber denkste, darauf gingen die herren in grün nicht einmal ein sondern nur darauf das ich die kurve geschnitten haben soll (die aussage des unfallgegners: "ich stand auf der kreuzug derweil der unfallgegner links blinkend und rechts guckend in mein fahrzeug fuhr"😉, obwohl links noch sprinter durchpassten...

ne woche wpäter kam die anzeige ins haus... sofrt den RA eingeschalten... nach 6 wochen dann der bescheid: 75€ und 2pkt... RA legt widerspruch ein... weitere acht wochen gingen ins land bis die einstellung des verfahrens erfolgte...

kaum is das geklärt schon weigert sich die gegner. versicherung (versicherungsnehmer vattenfall, versicherung: Gerling), die kosten zu übernehmen... (schaden bei mir mittlerweile knappe 3500€) laso reichte mein RA klage bei gericht ein...

ein paar wochen später kamen 50% des geldes an und das angebot das es das war mit begleichung des schadens (mittlerweile mitte dezember 05) wir lehnten dieses konsequent ab da ich keinerlei schuld habe... nu warten wir auf die verhandlung vor gericht.

das kanns nu wirklich ned sein, oder? das einem großunternehmen hier die schuld abgesprochen und einem jungen bengel diese zugesprochen wird? das die herren in grün koks auf der brille hatten und ich nichtmal um die bremsspuren gekümmert haben... das die zeugen von der gegnerischen versicherung mit briefen bombadiert wurden... usw?

mal gucken wie das weitergeht

12 Antworten

Das was Du hier bemängelst ist nicht die Folge schlampiger Ermittlungen,
sondern das Problem einer schwierigen Beweislage.

Die Polizisten können nur das aufnehmen was sie am Unfallort sehen,
sind die Fahrzeuge schon zur Seite gestellt,
so bleiben bestenfalls Brems- oder sonstige Spuren.
Die können sie aufnehmen, der Gutachter wird sie dann auswerten.

Steht Aussage gegen Aussage und gibt es keine Zeugen,
so ist die Lage eben bescheiden.

Weder Versicherung noch Großunternehmen sind für die schleppende Regulierung verantwortlich,
sondern alleine die widersprüchlichen Aussagen der Unfallbeteiligten.
Du kannst Dich also nur über den Unfallgegner aufregen.

nee nee... die fahrzeuge standen unbewegt am unfallort... jedenfalls meins, das vom unfallgegner stand dann 2m weiter hingen da er direkt mit seinem rahmen bei mir auf der front saß

Ich hatte mal einen ähnlichen Fall. Damals war ich noch Zivi beim DRK und fuhr gerad einen Wagen mit eingeschalteter Sirene+Martinshorn. Vor mir war eine Kreuzung mit Ampelanlage. Aus meiner Richtung her war die Hauptstraße 4 Spurig, 2 je Richtung.

Ich fuhr nun also brav auf die Kreuzung zu, schaute links und rechts ob jeder mein Kommen bermerkte...fahre weiter und bin mittig auf der Kreuzung (auf meiner Fahrspur versteht sich) als mir in meine linke Seite ein PKW kracht. Die Fahrerhin hatte vermutlich noch bei dunkelgelb mit erhöhter Geschwindigkeit abbiegen wollen und nicht auf mich geachtet.

Infolge ds Aufpralles "sprang" der Golf etwa 1,5 m weiter nach rechts auf die andere Fahrspur. Eine meiner ersten Amtshandlungen war damals das Abschalten des Motors an exakt der genauen Unfallposition. Wie der weitere Verkehr vorbeikam, war mir ersteinmal zweitrangig. Die Unfallgegnerin behauptete, ich wäre ohne Umsicht über die Kreuzung gefahren.

Zu meinem Glück hatte ich Zeugen, die den Unfallhergang bezeugen konnten.

Das Beste ist immer, Kamera raus und selber Beweisfotos schießen sowie den Wagen in Unfallendposition stehen zu lassen. Diese Vorgehensweise hat mir auch einer der später anwesenden Polizisten erzählt.

Zitat:

ein paar wochen später kamen 50% des geldes an und das angebot das es das war mit begleichung des schadens (mittlerweile mitte dezember 05) wir lehnten dieses konsequent ab da ich keinerlei schuld habe... nu warten wir auf die verhandlung vor gericht.

Das die Versicherung dir 50 % des Geldes angeboten hat, ist schon ein Entgegenkommen. Bei schlampigen Ermittlungen ist das leider des Öfteren der Fall. Hatte dieses Problem schon einige Male im Bekanntenkreis.

Das Schlimmste ist meiner Auffassung nach immer der Faktor Zeit...viele derariger Geschichten ziehen sich monatelang hin.

Aktuell wartet mein Vater noch auf das Geld eines Unfalles, der vor 6 Monaten stattgefunden hat. Die Versicherung vom Unfallgegner lässt sich bis heute Zeit...
Wir hatten schon die Vermutung, dass der Schaden nicht im alten Jahr bezahlt werden soll um so das Unternehmensergebnis zu schönen....

ich hab bilder zu genüge... könnte ja mal nen paar hochladen damit ihr in etwa seht wie das aussah...

hier die bilder: }> http://chris.pctweaks.de/unfall/index.htm {<

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Bei Rechts vor Links an fraglicher Kreuzung ist damit die Beweislage klar.

Auch wenn es Beide wohl eiliger gehabt haben als an solcher Stelle zulässig und der Unfall von beiden Seiten vermeidbar war.

Typischer Fall von dumm gelaufen.

Die Kreidestriche zeugen auch von einer ordentlichen Beweisaufnahme.
Lediglich die rechtliche Bewertung war nicht i.O.

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser


Bei Rechts vor Links an fraglicher Kreuzung ist damit die Beweislage klar.

Auch wenn es Beide wohl eiliger gehabt haben als an solcher Stelle zulässig und der Unfall von beiden Seiten vermeidbar war.

Typischer Fall von dumm gelaufen.

Die Kreidestriche zeugen auch von einer ordentlichen Beweisaufnahme.
Lediglich die rechtliche Bewertung war nicht i.O.

die striche wurden von mir gemacht... 2h nach dem unfall

und tempo beim "einschlag" war am astra 15km/h (war grad wieder dabei zu beschleunigen als ich meine vorfahrt beachtet hab) und beim terrano noch knapp 10

so wie die Kreuzung und die Umgehbung aussehen scheint die Kreuzung eine Verkehrsberuhigte Zone zu sein. Da gilt doch wirklich rechts vor links. Ich schieb auch mal spontan die Schuld auf den Nissan.

mfg Micha

Zitat:

Original geschrieben von Mitsumichi


so wie die Kreuzung und die Umgehbung aussehen scheint die Kreuzung eine Verkehrsberuhigte Zone zu sein. Da gilt doch wirklich rechts vor links. Ich schieb auch mal spontan die Schuld auf den Nissan.

mfg Micha

passt scho, is ne 30er zone

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser


Steht Aussage gegen Aussage und gibt es keine Zeugen,
so ist die Lage eben bescheiden.

Genau wegen sowas läuft in meinem ein 4-Kanal VDR mit Cams ringsrum.

Haben wir inzwischen auch schon 2x verkauft, läuft prima!

Ich hab leider auch schon viel zu oft erlebt, das die Herrschaften in grün anscheinend nicht die geringste Ahnung vom Straßenverkehr haben. Naja, in D steht man ohne Rechtsschutzvers. mit eineinhalb Beinen im Knast - echt traurig. Dazu kommt noch das wir in einem Täterstaat leben, wo die Schuldigen geschützt und die Opfer gedeckelt werden, aber das gilt nicht nur für den Strassenverkehr - leider.

Zitat:

Original geschrieben von Jebo76


Ich hab leider auch schon viel zu oft erlebt, das die Herrschaften in grün anscheinend nicht die geringste Ahnung vom Straßenverkehr haben. Naja, in D steht man ohne Rechtsschutzvers. mit eineinhalb Beinen im Knast - echt traurig. Dazu kommt noch das wir in einem Täterstaat leben, wo die Schuldigen geschützt und die Opfer gedeckelt werden, aber das gilt nicht nur für den Strassenverkehr - leider.

da haste mal nen treffer gelandet... is wirklich so... allein die aussage vom unfallgegner...

naja, der hat nu seine anwälte eingeschalten

am 7.3. ist der erste verhandlungstag zum fall

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