Rückwärts Parken - Ohne Beschädigung anderer Fahrzeuge

Da mir mein erster Thread bezüglich der Abbiegeabläufe sehr geholfen hat, würde ich gerne auch ein paar Fragen zum Parken stellen. Die prinzipiellen Abläufe hat mein Fahrlehrer mir gut erklärt, nur bei zwei Details sind mir nach mehrfacher Erklärung unklar. Das Parken funktioniert zwar trotzdem, nur schaffe ich es so halt oftmals nicht so in die Lücke, dass ich ohne Korrigieren gut stehe.

(1) Seitlich Rückwärts Einparken
1. Ich stelle mich parallel zum Fahrzeug hinter dem ich einparken will.
2. Ich fahre soweit zurück, bis ich das Heck des Autos mittig in meiner hinteren Seitenscheibe sehe.
3. Ich schlage das Lenkrad voll nach rechts ein, bis ich mit 45° zur Parklücke stehe.
4. Ich drehe das Lenkrad entsprechend meiner Fahrtgeschwindigkeit nach links ein.
5. Sobald ich parallel zum Bordstein stehe, halte ich.

Hier machen mir die Punkte 4 und 5 zu schaffen. Wie erkenne ich ganz naiv die 45° Grad? Auf dem Papier kann ich solch einen Winkel ohne Geodreieck problemlos zeichnen. Im Auto fällt mir das Erkennen jedoch sehr schwer. Desweiteren bin ich mir immer unsicher, wie schnell ich das Lenkrad anschließend nach links drehen soll. Ich fahre immer mit leicht schleifender Kupplung, also sehr langsam. Die Fehllenkungen sind auch immer unterschiedlich. Manchmal lenke ich zu schnell und stehe viel zu weit vom Bordstein weg, oder ich lenke zu langsam und komme an den Bordstein heran. Gibt es bei beiden Problemen eventuell Erfahrungen oder Faustregeln, die ihr gelernt habt, und die mir helfen könnten? Wie schon erwähnt, die prinzipielle Methodik ist mir klar und ist auch gut verständlich, nur an diesen beiden Details hapert es bei mir noch.

(2) Quer Rückwärts Einparken
1. Ich fahre ca. 1,50m vor das Auto und halte parallel zum Bordstein.
2. Ich fahre zurück, bis mein Heck mit 90° zum zur äußeren Kanten des parkenden Autos steht.
3. Ich schlage das Lenkrad komplett nach rechts ein, bis mein Auto parallel zu den Parkenden steht.
4. Ich stelle das Lenkrad gerade und fahre zurück, bis ich komplett in der Lücke stehe.

Hier habe ich mit Punkt 2 ein Problem. Wie erkenne, wenn mein Heck senkrecht zu dem anderen Wagen steht? Von Außen würde man das natürlich sofort sehen. Wenn man jedoch vom Fahrersitz aus schaut, hat man ja eine ganz andere Perspektive. Gibt es eventuell Anhaltungspunkte, mit denen man die 90° erkennen kann?

Ich möchte mich an dieser Stelle schonmal für alle Antworten bedanken. Im letzten Thread kam manchmal die Frage auf, warum ich mir so genaue Abläufe klar mache. Das liegt einfach daran, dass ich praktisch nicht so wirklich begabt bin, und mich auf der Straße daher eher schwer tue. (obwohl mir das Autofahren eigentlich sehr viel Spaß macht) Wenn ich mir aber so ein paar Sachen hier schon vorher überlege, bzw. nochmal erklären lasse, hilft mir das immer, auch bei der eigentlichen Praxis besser handeln zu können.

Beste Antwort im Thema

Da hat er Recht! Finde das in so einm Fall nicht so tragisch, wenn mal wieder was antikes entstaubt wird.

Is doch ganz interessant, zu sehen wie lustig die Leute früher waren: Kurz nach den Hexenverbrennungen hat man es also für nötig befunden, eine Einparkanleitung in den Teletext, oder das Internet, zu packen. Supi! 😉

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also generell solltest du dich etwas von diesen faustregeln trennen. die sind zwar schön und gut, aber genau braucht man sich daran auch nicht zu halten. man kann vieles auch so durch normales lenken korrigieren.

zum ersten punkt:

das wichtigste ist, während du rollst zu lenken. den fehler es eben so nicht zu tun, hab ich in der prüfung gemacht und das war dann nicht ganz das wahre. hab aber trotz heftigem pfusch noch in die lücke gepasst 😉

park also parallel, roll langsam rückwärts, schlag ein während des rollen und wenn du dann den bordstein nicht mehr siehst im heckfenster, dann schlag wieder in die andere richtung ein (das war die faustregel von meinem fahrlehrer).

zum zweiten punkt:

nimm nicht das auto, neben dem du einparken willst, sondern einfach das auto daneben als anhaltspunkt. also park halt praktisch zwei parklücken weiter.

aber nochmal generell: wenn du ohne einen crash einigermaßen in der parklücke stehst, ist das für den prüfer in ordnung. mach dich nur nicht verrückt. hauptsache drin ohne blechschaden 😉

Fahr einfach neben die Parklücke, schau kurz ob die lang genug ist und park ein.
Mach dir nicht so penibel Notizen. Entweder es klappt oder nicht. Wenn nicht üb halt. Irgendwann hast du den Dreh raus.

Wenn du weiter so nach Notizen fährst wirst du ein Verkehrshinderniss, weil du dich nicht auf Situationen anpassen kannst!

An den Fredersteller:
mal ganz ehrlich: du willst uns verarschen, oder?

~

Zitat:

Original geschrieben von Neckarwelle


An den Fredersteller:
mal ganz ehrlich: du willst uns verarschen, oder?

~

Nein, ich glaube eher, er ist Gymnasiast, weil nur die können so abstrakt und praxisfremd denken - und die Menschheit zur Verzweiflung bringen... 😉

Und wie Ping pong paul schon schrieb: Der beste Weg zum wandelnden Verkehrshindernis.

Wobei, hat nicht mal irgendein Mathematiker DIE Parkformel aufgestellt...war doch mal in den Medien...irgendeine winkel-, zeit- und wegabhängige Funktion? Weiß das noch jemand?

Als einzigen Tipp möchte ich noch mal anmerken: ÜBEN, ÜBEN, ÜBEN!

aggex, der aus diesem Grund ohnehin lieber Mopped fährt 😁

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Ha, ich hab's gefunden. Damit sollten dann alle Fragen restlos beantwortet sein. Viel Spaß beim Studieren 😁.

aggex proudly presents:

http://science.orf.at/science/news/93346

Vor allem das PDF von Herrmann ist interessant.

Och jetzt hört aber mal auf hier!

Ich (ja, auch mal Gymnasiast gewesen) kann mich noch recht gut an meine Fahranfängerzeit erinnern, wo es mir auch wichtig war, einige Faustregeln an der Hand zu haben, an denen ich mich orientieren kann... es gibt nun mal Menschen, die sich erst sehr genau und sehr viele Gedanken darüber machen, wie sie nun etwas tun, um möglichst gute Resultate zu erzielen. Bei mir ist es übrigens so, dass sich die Abläufe dann bestens einbrennen und ich in kürzester Zeit wirklich gut werde - ich brauche halt anfangs etwas länger (soviel zum Verkehrshindernis - wer von uns konnte von Anfang an perfekt fahren?)

Und zum üben üben üben: in der Fahrschule? Was das kostet! Mal ganz abgesehen davon, dass der Fahrlehrer dir was erzählt, wenn du ne Stunde am Stück ein- und ausparkst wie ein Weltmeister, obwohl's evtl. schon einigermaßen klappt. (zur Info: er hat soweit ich weiß noch keinen FS)

------

Zu deinen Fragen, Golfanfänger:

Erst mal ganz generell: Du wirst anfangs immer Probleme haben.. übe nach der bestandenen Fahrprüfung einfach mal das Parken - ich habe mich anfangs öfter mal "aus Spaß" rückwärts hinter unsere Nachbarn gestellt, obwohl die ganze Straße frei war... und das z.T. mehrmals hintereinander 🙂

zu (1):
Für mich klappts am besten, wenn ich wie folgt vorgehe:
a) Parallel neben das Auto, das vor der Lücke steht rückwärts, bis beide Heckklappen etwa auf gleicher Höhe sind
b) (fast?) voll einschlagen, bis ich ca 35-40° zum Bordstein stehe - grob geschätzt (wenn was nicht passt, musst du halt rangieren), dann Lenkrad wieder auf 0-Stellung
c) rückwärts, bis mein rechtes Hinterrad so 15-20cm vom Bordstein entfernt ist
d) voll gegenlenken

Ist jetzt evtl. nicht das, was in der Fahrschule beigebracht wird... aber für mich klappts gut. Außerdem machst du das ganze mit der Zeit dann intuitiv und "fließender".

zu (2):
die 90° sind nur ein grober Schätzwert... 90° zum Fzg. heißt parallel zur Heckkante... wenns nicht genau passt: bei der Prüfung hast du 3 Korrekturzüge, später im "realen Leben" unendlich viele. Jedenfalls, wenn hinter dir kein Verkehr ist 🙂

€DIT:
Querparken ist in der Regel doch eh in Parklücken, die senkrecht zur Straße stehen, also heißt da "90° zum Fzg" "parallel zur Straße". Bei allen anderen Fällen parkt man a) vorwärts ein oder b) kommst du mit der 90°-Regel nicht klar.
(evtl. habe ich da jetzt auch was falsch verstanden...)

Gruß
Ralle

Man muss ja nicht in der Fahrschule üben. Da reichts wenn man selbst oder ein Bekannter einen großen Hof hat und noch ein Auto. Kann man den ganzen Tag einparken üben.

Zitat:

Original geschrieben von Bucklew2


nimm nicht das auto, neben dem du einparken willst, sondern einfach das auto daneben als anhaltspunkt. also park halt praktisch zwei parklücken weiter.

Könntest du das nochmal grad erklären, hab das offen gesagt nicht 100%ig verstanden.

@all
Zuersteinmal vielen Dank für die Antworten. Es ist in der Tat so, dass ich vom Typ her eher beim Autofahren zu viel nachdenke. Daher ist es aber eher so, dass mir solche Faustregeln einen flüssigeren Fahrstil gestatten, als wenn ich anfangs nur nach Gefühl fahre. Zudem sind Fahrstunden wie gesagt wurde nicht ganz billig und da stelle ich detailiertere Fragen lieber erst einmal hier, direkt vor größerem Publikum, als während der Fahrstunde da länger Zeit für zu verwenden.

Zitat:

Original geschrieben von xGolfanfängerx


Könntest du das nochmal grad erklären, hab das offen gesagt nicht 100%ig verstanden.

mh, das auch etwas schwierig 😉

also, der von dir genannte ansatz (heck des eigenen autos senkrecht zum heck des neben der parklücke parkendes autos) ist wie du ja selbst gemerkt hast schwer zu überprüfen. also musst du dir einen punkt suchen, der einfacher zu überprüfen ist, also am besten der punkt wo du sitzt. der müsste (da du ca. 3-4m vor dem heck des auto sitzt) also genau hinter dem auto zwei plätze neben dem platz, in dem du einpark willst.

also in etwas so:

###x###
--|-

#: parkendes auto
x: lücke
|: du
-: der rest von deinem auto

ich liebe ascii-art 😁

Ich würde das seitwärtige Einparken gerne in unserem Hof üben. Dieser hat ungefähr freien Platz wie eine Straße, d.h. heißt relativ ähnliche Bedingungen. Das Problem ist nur, was nehme ich als Bordstein? Ich möchte den ja genauso sehen wie auf einer echten Straße, bzw. auch Merken, wenn ich ihn berühre. Was eignet sich da eurer Erfahrung nach am besten. Würden vielleicht Pflastersteine gehen?

Entschuldigt Leute, auch wenn ihr jetzt sagt ich würde Spammen oder sowas.

Aber die Probleme vom Golfanfänger möchte ich haben 😁

Sag mal, schaffst du auch was im Leben mal spontan zu machen oder muss immer alles bis auf das kleinste Detail geplant sein? Kann man nicht Situationsabhängig mal entscheiden, ob man nun mit Handbremse oder normal am Berg anfährt?
Kann man nicht einfach nach Gefühl einparken? Bisschen aufpassen dabei und gut ist. Man muss doch nicht wirklich ALLES vorgekaut bekommen.

So wirst du es später im Straßenverkehr ziemlich schwer haben. Schonmal überlegt was du machst wenn dir die Vorfahrt genommen wird? Wir wirst du reagieren? Einfach reinfahren, Bremsen, ausweichen?

Was machst du wenn eine Ampel auf Gelb umspringt? Bremsen, oder eventuell doch Gas geben?

Was wirst du tun wenn jemand mal auf die Idee kommt auf der Autobahn bei dir zu drängeln? Wie reagiert man dort richtig?

Du siehst, es gibt viele, sehr viele Ungeklärte Fragen und noch ziemlich viel Potential für dich 😁

Tür zu________________________Check X
Leerlauf rein__________________Check X
Kupplung getreten____________Check X
Zündschlüssel auf Start________Check X
Drehzahl bei 800______________Check X
Rückspiegel eingestellt________Check X
Seitenspiegel Re/Li____________Check X
Gurt__________________________Check X
Gang No1_____________________Check X
Blick in Außenspiegel (Li)_______Check X
Schulterblick (Li)_______________Check X
Lenken (Linksrum)____________Check X
Gasgeben_____________________Check X
Kupplung kommen lassen______Check X

usw usw
😁😁😁😁

Grr, genau so Chabos kann ich leiden wie Bauchschmerzen.
Der Junge ist Fahranfänger und seine Methode, Dinge zu lernen ist eben, sich generelle Abläufe einzuprägen und dafür Faustregeln heranzuziehen. (im Übrigen auch meine "Strategie" - und du wirst es nicht glauben: ich komme gut klar - auch mit Unvorhergesehenem)

Gruß
Ralle

Für deinen Fall empfehle ich ein PC-Game. In meinem Falle hab ich damals GTA3 hergenommen und hab erst aus der Vogelperspektive verschieden große Autos geparkt und hab mir dann Abstände usw. angesehen. Das ist gut, weil man die Autos selbst umparken kann, verschieden große Abstände usw.
Später hab ich in die Cockpit-Perspektive (oder eher Stoßstangen-Perspektive) geschalten und hab dasselbe von da gemacht. Das schafft eine gewisse Routine für die Abstände ab wann man wo ist.

Am nächsten Tag in der Fahrschule konnt ich plötzlich Rückwärts längs einparken. Lenken, schalten und anfahren kann man zwar im PC-Spiel nicht lernen, aber das sollte man schon beherrschen bevor man das Parken in der Fahrschule anfängt. Von daher war es alles kein Problem mehr.
Abstände angesehen, wie am Tag vorher gemerkt angewendet und es funktioniert.

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