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Royal Enfield 650 Interceptor: Zufriedenheit, Probleme, Ersatzteile, Werkstätten, Preise etc.
Hallo zusammen,
ich habe mir im Juni 2020 eine RE 650 Interceptor gekauft. Bin mit ihr eigentlich zufrieden und wurde schon sehr oft von anderen Motorradfahrern angesprochen, u.a. dem Fahrer einer fetten Harley, der in Bonn an einer Ampel neben mir anhielt und meinte, das meine Interceptor sehr gut aussehen würde. Oder ein Rollator-fahrender Oppa war von meiner Interceptor richtig begeistert und erzählte mir an der Tanke von seiner Adler anno Dingenskirchen. ;-)
Aber leider gab es schon Probleme mit der Technik und auch den Garantiebedingungen, denen ein beknackter Wartungsplans zugrunde liegt. Selbst der Importeur KSW aus Österreich ist laut eines Telefonates mit denen mit diesem Wartungsplan nicht zufrieden.
Technikproblem: Kilometerstand 2.800 - Samstagabend gegen 20 Uhr in der tiefsten Eifel (zwischen Daun und Nürburgring) riss an der Umlenkung des Schalthebels eine Schraube ab, wodurch der Schalthebel bis zum Boden herunterhing. Schalten war natürlich nicht mehr möglich. Glücklicherweise hatte ich über meine Kfz. Versicherung einen Schutzbrief. Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht bekannt, dass alle Royal Enfields während der Garantie zusätzlich auch einen Schutzbrief haben. die Kosten für meine Rückkehr in den Kölner Raum per Abschleppdienst wurde von meinem Schutzbrief übernommen, hat aber mehrere Stunden gedauert.
Bei Km-stand 3.500 hatte ich wieder in der Eifel (bei Gemünd) einen Plattfuß am Hinterrad. Ein Grund war nicht zu erkennen. Wieder musste mein Schutzbrief einspringen.
Probleme mit der Garantie bzw. dem Wartungsplan und daraus folgend Diskussion mit dem Importeur KSR:
Hatte meine Interceptor im Juni 2020 beim Werks-Händler in Bad Kreuznach für 5990,- € neu gekauft. Die Händler im Großraum Köln wollten mind. 6500,- € haben, meinten aber, sie würden vor Auslieferung noch die Ventile einstellen, weil die in Indien regelmäßig nicht richtig eingestellt würden; und dann müsste das bei der ersten Inspektion nicht gemacht werden.
Die 1. Inspektion war schon bei 500 Km fällig. Habe sie in Bad Kreuznach machen lassen und wäre bei der Präsentation der Rechnung fast umgefallen: 416,94 €. Leider sieht der Wartungsplan vor, dass dann nach 6 Monaten bei 5000 Km eine kleine Inspektion und nach 12 Monaten bei 10.000 Km eine große Inspektion erfolgen sollen (und dann nach weiteren 6 Monaten und 15.000 Km wieder klein und 12 Monaten und 20.000 Km wieder groß usw.). Laut Garantieheft soll alle 10.000 Km oder spätestens nach 12 Monaten Ventile eingestellt werden und dies erfolgt im Rahmen der großen Inspektion, d.h. innerhalb einer Saison müsste die kleine und auch die große Inspektion erfolgen, da ansonsten die Garantie in Gefahr sein könnte. Bei Saisonkennzeichen 04-10 und in dieser Zeit ca. 6.000 Km bekomme die Bedingungen nicht erfüllt.
Hatte dann im September 2020 bei 5.000 Km die kleine Inspektion (105,37 € bei einem Händler in Berg. Gladbach) und im Juni 2021 (also ein Jahr nach Kauf) bei 8.000 Km die nächste große Inspektion (315,73 € wieder in Berg. Gladbach) durchführen lassen (10.000er). Mir wurde klar, dass ich die nächsten beiden Inspektionen nicht rechtzeitig durchführen lassen kann. Im Juni 2022 wäre die nächste große Inspektion (20.000er) fällig gewesen. Wann sollte denn die kleine 15.000er erfolgen, wenn ich erst im April 2022 das Motorrad wieder aus der Garage hole?
Habe daraufhin den Importeur in Österreich (KSR) angemailt und denen klipp und klar mitgeteilt, dass diese Bedingungen Schwachsinn sind (und warum sie nicht einhaltbar sind) und wir hier nicht in in Indien leben mit entsprechenden Temperaturen und Dreck auf der Straße, sondern nur freizeitmäßig fahren.
Auf Grund meiner Mail an KSR erhielt ich einen Anruf von denen und habe sehr lange mit denen telefoniert. Man gab zu, dass man dort mit den Wartungsintervallen nicht glücklich sei und deswegen im Kontakt mit Royal Enfield Indien stünde. Mir wurde dann gesagt und auch noch per Mail mitgeteilt, "Naja, wenn Sie in diesem Jahr (2022) dann noch die 20.000er Inspektion durchführen lassen, dann vergessen wir die 15.000er Inspektion". Habe hierauf geantwortet, dass ich bis zum Ende der 2022er Saison höchsten 17-18.000 Km zusammen bekommen werde und wenn ich dann im April 2023 wieder fahre, dann habe ich eh nur noch bis Juni 2023 Garantie und dass das Risiko, das in dieser Restzeit irgendwas kaputt geht, relativ gering ist und ich aus diesem Grund auch auf die 20.000er Inspektion in 2022 verzichten werde. Hierauf hörte ich, wie mein Gesprächspartner zu lachen begann. Damit war das Thema beendet.
Von der Royal Enfield-Homepage kann das Wartungsbuch auch der neueren Version (Euro 5) heruntergeladen werden. dieses enthält dieselben Bedingungen wie die Euro 4 (bis 2020). D.h. KSR hat mit Royal Enfield Indien keine Übereinkunft über vernünftige Inspektionsbedingungen finden können. Diese Bedingungen könnten meines Erachtens aber Grund sein, das Motorrad nicht zu kaufen, denn wenn man wegen unsinniger Bedingungen die Garantie verlieren kann, dann schaut man sich vielleicht lieber bei der Konkurrenz um. Ich weiß nicht, was ich getan hätte, wenn ich dieses Problem vorher gekannt hätte.
Mich würde interessieren, welche Erfahrungen andere Eigner einer 650 interceptor mit ihrem Motorrad gemacht haben.
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1 Antworten
Übrigens, meine war serienmäßig mit Pirelli Phantom Sportscomp ausgerüstet. Diese Reifen sind nicht gut, weil auf zweitklassigen Landstraßen unruhig liegend. Auf einer feuchten Serpentinenstraße an der Mosel (abwärts fahrend) wäre mir in einer Spitzkehre bei Mofatempo fast das Vorderrad weggeschmiert. Konnte sie gerade noch abfangen.
Habe auf Bridgestone BT46 umgerüstet. Jetzt liegt sie in schnellen Landstraßenkurven bedeutend ruhiger; schaukelt sich nicht so sehr auf wie mit den Pirellis. Bei Nässe noch keine Erfahrungen mit den BT46 gemacht.