Rost beim Mercedes W202 und W210

Mercedes E-Klasse S210

Warum hat der W210 eigentlich "dauergerostet"( ich meine Modelle jedes Baujahrs) , während der W202 erst ab der großen Modellpflege (06/1997) richtig gerostet hat? Beide wurden ja gebaut als Daimler wasserlacke verwendet hat. Aber gab es da so unterschiede in der Produktion? Beide (W202 und W210) wurden doch in Sindelfingen produziert.

Beste Antwort im Thema

Ein Grund war das die Controller der Meinung waren das man bei Verwendung verzinkter Bleche auf konventionellen Korrosionsschutz weitgehend verzichten kann. Blöd ist halt das beim Schneiden der Bleche unverzinkte Schneidkanten entstehen die dann eh schon stark Rostgefährdet auch noch schlecht versiegelt wurden und prompt haben die Schnittkanten in den Falzen gerostet und das Perfide war das man den Rost erst sah wenn Er weit fortgeschritten war und bei Mercedes auch noch gerne von Dichtungen und Verkleidungen verdeckt war.

Kurz, die Ursache waren Einsparungen im Produktionsprozess, aber nicht nur bei Mercedes.

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Der TE scheint ein kleiner Witzbold zu sein. 😁

Nein das bin ich nicht, ich habe die Frage deshalb gestellt, weil so Wörter wie Rost oder Rostlaube eher in Bezug zum W210 auftreten. Beim 202er ist zwar auch (oft ) die Rede von Rost, ich meine jedoch, dass der 202 er nicht so als Rostlaube verschrien ist wie der 210 er. Schaut mal in x beliebigen Artikeln zum 210 er nach, das Wort Rost kommt in jedem Artikel vor, egal ob da jetzt rostfrei , durchgerostet oder was weiß ich steht. Beim 202 er wird meist jedoch nur erwähnt, dass die Baujahre 98 und 99 sehr rostanfällig sind. Des Weiteren denke ich, dass das Rostproblem dem Image des 210 er deutlich mehr geschadet hat als dem des 202 er. Der wird ja quasi nur als positiv "herausgeputzt", sei es die solide Technik, die langlebigen Motoren..... was natürlich zutrifft.

@dickschiffsdiesel : Ja da hast du recht, dass die mit dem Rostproblem viele Doktorarbeiten "erreicht" hatten. In einer hieß es jedoch mal, dass die Autos,die bis heute kaum Rost aufweisen, nur in den Wochen produziert werden konnten, in denen man noch keinen neuen Lack anlieferte oder so.

Die mit frischem Lack im Tauchbad, also nach einem Farbwechsel, die waren offenbar die guten Exemplare. Die Tauchbäder verkeimten, dadurch und durch mangelhafte Blechbearbeitung (Grate an Schnittkanten) sowie schlechte Stahlqualitäten gab es ein fulminantes Ergebnis.

Durch die inzwischen problematischen, weil ausgehärteten Nahtabdichtungen und Unterbodenschutz (sofern überhaupt vorhanden!) kann man sagen, dass es keine rostfreien 210er im Werksauslieferungszustand gibt.

Die wenigen wirklich mängelfreien Fahrzeuge sahen nie einen Winter oder wurden akribisch gewartet und kleine Mängel sofort behoben.

Ob das Rostproblem 202er soviel kleiner war weiß ich nicht, ich neige dazu dies zu bezweifeln. Ich kenne ein paar 202er, die tadellos vor sich hinrosteten. Andererseits lohnt es gefühlt bei einer C-Klasse weniger als bei einer E-Klasse ins Blech zu investieren, daher sind die Problemautos wohl auch rascher aus dem Straßenbild verschwunden. Inzwischen sehe ich hier im Wiener Raum noch immer wieder 210er, aber praktisch keine 202er mehr.

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@alle: Vielen Dank für eure Antworten bisher. Ich habe sie sehr gut verstanden und sie waren auch informativ. Jedoch ist für mich die Frage , warum das Rostproblem beim 210 er (noch) größer war, nicht beantwortet. Ohne jetzt unhöflich zu sein oder euch drängen zu wollen, aber Arbeitet von euch bzw. hat jemand von euch vielleicht mal in der "Lackabteilung" von Daimler gearbeitet und weiß näheres , warum die beim 210 er (eventuell ) noch mehr am Korrosionsschutz gespart haben?

Es ist nicht größer, sondern etwa genauso groß.

Du beziehst Dich mit Deiner Behauptung u.a. auf einen Wikipedia-Artikel, den ich auch kenne. Dort ist die Rede von einem geänderten Unterbodenschutz beim 202er etc. - keine Ahnung, woher diese Information kommt. Halte die Aussage für gewagt.

Ich sehe noch ab und zu "saubere" 210er; 202er eher nicht.

Viele Grüße
ES

Hier hast du genug Informationen zum lesen:
http://www.motor-talk.de/faq/mercedes-c-klasse-w202-q75.html
http://www.motor-talk.de/faq/mercedes-e-klasse-w210-q89.html

Natürlich steht dir frei deine Fragen auch mal direkt bei Mercedes per Mail stellen.
Ich befürchte allerdings das du von dort auch keine befriedigende Antworten bekommst.
Am allerwenigsten wird dir hier jemand die Fragen genau beantworten können.

Hey Leute es gibt Neuigkeiten ! Ich habe im C-Klasse -Forum nachgelesen dass beim W202 das Problem mit dem Entgraten des Lacks schon angesprochen wurde. Beim W210 war es jedoch wohl so, dass man sehr früh von der Rostproblematik wusste, Mercedes jedoch z.B. so vorging: x% werden in Länder ohne Rostprobleme exportiert, x% Fahrzeuge werden vor dem Rosten bereits bei einem Unfall zerstört. ........ genau dies Schrieb ein User dieses Forums der mit einem Ingenieur von Daimler sprach. Laut diesem Beitrag dachten sich die bei Daimler wohl letztendlich, dass das Zufriedenstellen der Kunden mit Rostproblemen günstiger sei als eine regelmäßigere Wartung der Stanzmaschinen. GENAU DIES WAR DER GRÖßTE FEHLER DEN SIE GEMACHT HABEN! !! Und ich bin mir sicher der gute JÜRGEN SCHREMPP hat da auch eine NICHT UNERHEBLICHE Schuld dran gehabt!

@Fahrzeugfan99
...und jetzt?
Was hast du davon?
Diese Modelle werden schon lange nicht mehr gebaut und die meisten sind schon verschrottet.
Du machst dir ganz schön viel Gedanken über die Vergangenheit, denk lieber an die Gegenwart und die Zukunft.
Autos werden immer rosten, egal welche Marke, daran kann niemand etwas ändern, die Autobauer wollen das auch nicht.
Die wollen ja Autos verkaufen.
Autos werden für einen gewissen Lebenszyklus gebaut, das ist nun mal Fakt.
Würden Autos ewig halten wäre das schlecht für die Automobilindustrie.
Ich hoffe du begreifst das mit deinen jungen Jahren.

Wie entgratet man bitte einen Lack???

Fahrzeugfan99 ist ein forschender Philosoph ... nur: diese Antworten wurden schon vor 10 Jahren gefunden, alle Mercedes dieser 2000er-Baujahre sind Rostlauben, egal ob A-, C-, E- oder S-Klasse.

Kleinserien stehen besser da. Offenbar wurde hier anders lackiert, die Stanzwerkzeuge waren nicht so verschlissen, auch das Nutzungsprofil macht durchaus viel aus.

Aber es ist eben nicht ein Problem allein. Es kam um diese Jahre alles zusammen, Lack, Verarbeitung, Blech, recht sparsame Phosphatierung, eingesparter Unterbodenschutz, untaugliche Materialien für Nahtabdichtungen. Manches dem Umweltschutz geschuldet, manches dem Sparstift.

Dass alle Autos rosten ist richtig, das Ausmaß ist allerdings sehr verschieden. Wenn ich so schau, was da um mich manchmel an 20 Jahre alten Brot-und-Butter-Autos rostfrei herumfährt treibt es mir noch immer die Tränen in die Augen.

Und ich rate jedem, der ein junges Auto kauft, dieses mit Wachs gründlichst zu konservieren. Denn das kostet nicht viel und spart einem Jahre später viel Sorgen.

Zitat:

@Fahrzeugfan99 schrieb am 6. Mai 2016 um 14:05:31 Uhr:


Warum hat der W210 eigentlich "dauergerostet"( ich meine Modelle jedes Baujahrs) , während der W202 erst ab der großen Modellpflege (06/1997) richtig gerostet hat? Beide wurden ja gebaut als Daimler wasserlacke verwendet hat. Aber gab es da so unterschiede in der Produktion? Beide (W202 und W210) wurden doch in Sindelfingen produziert.

Also das Problem mit der der schlecht werdenden Tauchbadgrundierung sollten
doch gerade hier im 210er Forum eigentlich hinlänglich bekannt sein !?! 🙂

Die Rostproblematik bei 202 und 210 hat weniger was mit fehlendem Unterboden-
oder Hohlraumschutz, oder sonst irgendwelchen bewusten Einsparungen zu tun,
und auch nur bedingt was mit mangelnder Pflege.

Denn OB ein 202 oder 210 rostete hängt vor allem davon ab, WANN
die Rohkarosse durch das Tauchgrundierungs-Becken gelaufen ist ! 😉

Problem waren nämlich die neuen Wasserbasis-Grundierungen, die konnten im
Tauchbecken nämlich einfach schlecht werden, und dann kam es zu Haftungs-
problemen mit der Grundierung, was dann zu den Rostproblemen führte.
Da es diese Problematik bei den alten Lösemittel-Lacken aber überhaupt nicht
gab, (diese Lacke waren nahezu unbegrenzt haltbar) ist das in der Produktion
leider erst aufgefallen, als es für 202 und 210 schon zu spät war.

Richtig aufgedeckt wurde das Problem erst durch eine Diplomarbeit im Jahre 2000:
http://elib.uni-stuttgart.de/.../diss_guehring.pdf

Da drauf hin wurden die Wechselintervalle der Lacke im Tauchbecken deutlich
verkürzt, und die Karossen ab 2003 dann auch teilverzinkt.

Daher war dann ab 203 Mopf und 211 auch Schluss zumindest mit dem ganz
großen Rostproblemen.

Bei 202 und 210 kommt es daher halt drauf an, eine von den Karossen zu
erwischen, welche durch das frisch befüllte Tauchgrundierungsbecken
gelaufen sind, denn wenn die Wasserbasis-Tauchgrundierung noch frisch,
also gut war, ist die genau so gut, wie die alte Lösemittel-Grundierung,
und diese "guten" 202er und 210er Karossen rosten dann auch nicht mehr
wie 124 oder 211.

Wer eine von den "schlechten" Karossen erwischt hat, dem nützt meist
auch keine gute Pflege oder Nachkonservierung, zumindest nicht grundsätzlich,
weil die gesamte Grundierung halt ein Haftungsproblem hat. Lt dieser Diplomarbeit
sind wohl ca. 30-40% der Karossen betroffen von diesem Haftungs = Rostproblem.

War aber auch nicht nur ein Daimler-Problem, diese Problematik gabs damals
ja bei fast allen Herstellern, weshalb ja fast alle Autos der späten 1990er Jahre
so überdurchschnittlich rostanfällig sind.

Bisher war es nur immer schwer bei 202 und 210 die "guten" von den
"schlechten" Karossen zu unterscheiden, weil man das leider werde an
bestimmten Baujahren noch an VorMopf oder Mopf fest machen konnte.
Mittlerweile löst sich das Problem aber auf "ganz natürliche" weise, weil
die ganz bösen Rostkarossen langsam alle aussterben, und was heute an
202er und 210er Karossen, ohne schon mal großartig nachgearbeitet wurden
zu sein, noch ganz gut dasteht, ist sehr wahrscheinlich ein von den "guten"
Karossen. 🙂

So wie mein S210 260TE aus 2000, und (vom Auspuff mal abgesehen) zu 98% Rostfrei. 🙂

Das ganz frühe 202 nicht ganz so stark davon befallen sind, lag einfach da
dran, das man ganz zu Anfang (die Wasserbasislacke wurden ja 1993 zusammen
mit dem 202 eingeführt) die Füllung der Tauchgrundierungsbecken noch etwas
öfters gewechselt hat, später, so ab ca. 1995, ist man dann wieder auf die
Wechselintervalle gegangen die man vorher von den Lösemittel-Tauchbad-
grundierungen her kannte.

Das sieht man auch gut am W140 z.B. - Modelle vor 1994 rosten fast gar nicht,
Modelle nach 1995 und speziell aus der Zeit 1996-1998 können aber ganz böse
gammeln aber eben auch da nur die die durchs bereits schlecht gewordene
Tauchgrundierungsbecken liefen.

Mit besten Sterngrüßen
Sebastian

Zitat:

So wie mein S210 260TE aus 2000, und (vom Auspuff mal abgesehen) zu 98% Rostfrei. 🙂

wenn du wirklich einen S210 E 260 aus 2000 hättest wäre der unheimlich viel wert, da es nie einen
E 260 gegeben hat...🙂

Zitat:

@bonscott1 schrieb am 10. Mai 2016 um 13:41:53 Uhr:



Zitat:

So wie mein S210 260TE aus 2000, und (vom Auspuff mal abgesehen) zu 98% Rostfrei. 🙂

wenn du wirklich einen S210 E 260 aus 2000 hättest wäre der unheimlich viel wert, da es nie einen
E 260 gegeben hat...🙂

Klar gab es einen 210er E260, hieß offiziell nur E240 (2.6) ... Motor: M112 E26,
gebaut von 05/2000 bis 03/2002 ...

... sollte gerade im 210er Forum aber eigentlich bekannt sein ... 🙂

Mit besten Sterngrüßen
Sebastian

Recht habt ihr beide -
aber offiziell gab's den halt nicht ! Damals war die Entkopplung von offizieller Bezeichnung und wirklichem Hubraum noch die Ausnahme...

Solche kleinen Typkuriositäten hatten aber auch vorher schon lange Tradition beim
Daimler, der 210er E240 2.6 erinnert da z.B. an den 114er 250 2.8 oder den 108er
280SE 4.5, oder auch den 124er 300E 2.6 (Export) oder noch extremer beim 201er
mit 180E (Export) oder so komischen Bezeichnungen wie 190E 2.0 ... 🙂

W201 180E
http://nast-sonderfahrzeuge.de/.../image67262.jpg

W124 300E 2.6
http://nast-sonderfahrzeuge.de/.../image87124.jpg

Mit besten Sterngrüßen
Sebastian

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