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Restaurationsguide

Themenstarteram 16. April 2004 um 19:23

Kennt jemand Quellen die einem zeigen wie man Oldtimer restauriert, also im stil: 1schritt. rostiges Blech rausschneiden 2. neues rein oder so?

Soll für meinen Alfa Spider '77 sein.

Hab schon bei amazon.de nach einem einem speziellen Buch gesucht aber keins gefunden und bei google war nur geschichtliches zum spider zu finden...

8 Antworten

Hallo,

solche allgemeingültige Literatur ist mir nicht bekannt. Du kannst Dich mal nach Büchern umsehen, bei denen es speziell um Karosseriearbeiten geht, sowas gibt es bestimmt.

Besitzt Du ein Werkstatthandbuch zu Deinem Spider ? Falls ja, alles in Ordnung, falls nein, leg´ Dir schleunigst eines zu, sonst kannst Du ganz schön aufgeschmissen sein.

Gestatte mir eine Frage: hast Du bereits Erfahrungen mit einer umfangreichen Instandsetzung/Restauration eines Autos gesammelt ?

Viele Grüße,

Mario

Hallo,

so ein Buch habe ich auch mal gesucht. Das ist auch schon 2 oder 3 Jahre her. Das einzige Buch, das mir geeignet erschien, war dann nicht mehr lieferbar. Es war, soweit ich mich da noch erinnern kann, ein Ratgeber von einem Tüv.

Was nicht schlecht ist, aber das erwähnte Wissen nur in homöopathischen Dosen an die Leser weitergibt, sind Zeitschriften wie Oldtimer-Praxis, Oldtimer-Markt und was es da sonst noch gibt. Glück hast du, wenn über die Restauration deines Lieblingsfahrzeuges berichtet wird (oder wurde).

Ich glaube da wurde auch mal so ein Wochenendkurs für Hobby-Anfänger vorgestellt.

Ansonsten ist es immer noch am besten, sich mit Gleichgesinnten zusammen zu tun.

Gruß

Themenstarteram 17. April 2004 um 10:00

Also mit Restauration hab ich etwas(minimalste) erfahrungen...

Naja es ist so, dass ich das zusammen mit meinem vater mache, er ist Meister, hat aber nicht imme zeit und so wollte ich ml versuchen n paar sachen selbst zu machen...

Also ein spezielles Spider Buch hab ich glaube ich gefuden bei doromey.de für 70 €

Aber hat wirklich noch keiner n richtiges Buch rausgebracht, dass zeigt, wie man einfache Blecharbeiten am Auto vornimmt... vielleicht irgendwelche Lehrbücher für Gesellen oder so.

<edit> weisst du zufällig noch wie dieses TÜV Buch hieß?

Kleiner Tipp!!

Einfach anfangen, der Rest ergibt sich von alleine!!

Gruß

Tommy

Hi,

an den Namen des Buches kann ich mich nicht mehr erinnern.

Es war definitiv nicht mehr lieferbar. Der örtliche Buchhändler hat es nach einem halben Jahr aufgegeben.

Check doch mal die Internetseiten der Berufsschulen in deiner Nähe. Wenn es dort entsprechende Ausbildungsgänge gibt, stehen auf deren Seiten vielleicht Literaturempfehlungen.

Es ist halt schwierig. Nicht umsonst heisst es ja "Übung macht den Meister". Du brauchst von so einem Buch auch nicht viel erwarten. Man kann 3 Jahre Berufsausbildung und jahrelange Erfahrung nicht auf ein paar hundert Seiten bringen. Keine Chance.

Ich verstehe dein Anliegen schon, ich bin auch schon dem gleichen Irtum aufgesessen. Man kauft sich ein paar Bücher, liest sie und denkt nun kann man es. Und je mehr Bücher man sich kauft und liest (aber meistens dann doch nicht liest) umso besser kann man es. Während meines Studiums konnte ich diesen Effekt oft beobachten. Kaum hatte das neue Semester begonnen und der Dozent seine Literaturliste ausgegeben, sind die ersten Spinner in die Bibliothek gerannt und haben alles ausgeliehen was auf der Liste stand. Die anderen kauften sich das Zeug dann. Je mehr Kohle man ausgibt umso, besser kann man es dann - oder nicht ? Du kannst diesen Effekt auch bei Freizeitsportlern beobachten. Die investieren in eine sauteure Ausrüstung und denken, je mehr sie ausgeben umso schneller nehmen sie ab. Aber auch hier gilt, ohne Fleiß kein Preis.

Ich könnte Kartons voller Bücher aus meiner Wohnung tragen .....

Ich kann dir nur den Rat geben, such dir ein paar Kumpels die Autos schweißen, und mach da mal eine zeitlang den Hilfsarbeiter. Solche Leute sind schwer zu finden. Das sind Leute, die schweißen um zu überleben und nicht um irgendein PS-Monster aufzubauen oder mittels Sounddruck das Auto von der Stelle zu bewegen. Bei denen kannst du nicht rumbruzzeln. Ebensowenig wie bei den erleuchteten Gurus der Restaurationsszene die nur jemanden brauchen, der ihrer allwissenden Persönlichkeit huldigt. Du muß dir Leute suchen, die ihren 15 Jahre alten Golf nochmal über den Tüv schweißen. So habe ich auch angefangen. Nur habe ich dieses Stadium nie verlassen. Ich mußte nach meiner letzten Schweißorgie auch wieder die Sitzschienen des Fahrersitzes mit dem Vorschlaghammer "anpassen", weil sich wieder alles durch die Hitze und unachtsames einpassen der Bleche verzogen hatte. Vielleicht stellst du dein Traumauto erst mal ein paar Jahre an einen trockenen Platz und übst an einem Alltagsauto. Das kannst du auch alleine machen. Wenn dein Vater dir nicht helfen kann, vorausgesetzt er kann schweißen, dann lass die Finger von dem Spider. Ich denke mal, dein Dad weiss was da auf ihn zukommt und hat deshalb sehr wenig Zeit. Mit solch unmotivierten Leuten ist auch nicht viel anzufangen. Wenn du alleine arbeiten mußt, so hast du die Vorgehensweise ja schon beschrieben. Altes Blech rausschneiden .....

Ich möcht damit aber keinesfalls Bücher schlecht machen, nur setze keine allzu großen Hoffnungen auf sie.

Bei uns hier bietet die Berufsschule für Laien hin und wieder einen Anfängerschweißkurs für wenig Geld an. Sowas ist mal ein Anfang.

Ansonsten kann ich dir die Zeitschrift "Oldtimerpraxis" empfehlen. Die ist nicht teuer und einen Blick wert.

Gruß

am 18. April 2004 um 7:03

Hallo Nightow,

den Ausführungen Polos ist nichts hinzuzufügen. Er hat die Sache sehr gut beschrieben.

Viele Grüße,

Mario

am 22. April 2004 um 10:50

Gutes Buch

 

also ich hab ein gutes Buch gekauft und schon mehrfach benutz, es beschreibt ziemlich genau die Einzelnen Arbeitsschritte, das benötigte Werkzeug, und hat einige Tips wie man vorgehen muss, allerdings ist es nicht ganz billig....

http://www.amazon.de/.../028-0190220-2918158

Moin,

Ein ganz allgemeines Buch, wie Restauriere Ich ein Auto, gibt es wie schon gesagt nicht.

Das ist auch, aufgrund der vielen unterschiedlichen verwendeten Methoden im Automobilbau de facto unmöglich.

Man stelle sich nur mal vor, wie absurd ein Buch über die Restauration einer selbsttragenden Karosserie wäre, wo es auch andere Lösungen gibt.

In deinem speziellen Fall kann Ich dir die Empfehlung geben, im Internet nach dem passenden Spiderclub zu suchen (Die gibt es), dir über diesen Club eine ausführliche Kaufberatung zu besorgen. Anhand dieser kannst Du zuerst abschätzen, wie angegriffen dein Spider ist. Wenn Du des englischen gut mächtig bist, lohnt es sich das Haynes Manual für dein Auto zu besorgen. Die Haynes Manuals sind meiner Erfahrung nach die ausführlichsten Reparaturanleitungen die es auf dem Markt gibt (Dort sind auch exotische Arbeiten an den Fahrzeugen gut erklärt). Auch sinnvoll ist es das Du dir Teilekataloge für die Ersatzteile besorgst und studierst. Adressen findest Du im Kleinanzeigenteil der Oldtimermarkt, -praxis und/oder in der Motor Klassik.

Dann solltest Du wohl schweißen können oder es schnell erlernen. Es wird bei einem 77er Spider sicher nötig sein. ;) Die Technik ist dagegen zwar für Ihre Zeit spektakulär aber doch sehr zuverlässig und bei korrekter Pflege für hohe km-Leistungen bekannt.

Da der Spider bis 1993 gebaut wurde, stellt die Ersatzteilbesorgung auch kein ultimatives Problem dar, für gutes Geld gibt es nahezu jedes Technik-Teil (Ausnahmen bestätigen da die Regel). Auch passen viele Teile von Giulia/Giulietta/GTV etc. pp.

Wenn Du genau weißt, was Sache ist, solltest Du an die Demontage des Autos gehen und alles gut verpackt einlagern (Auch das was im ersten Augenblick als Schrott anzusehen ist). Bei komplizierten Sachen UNBEDINGT Einbauzustand fotographieren und die Demontage protokolieren. Es ist nichts nerviger als nach 1-2 Jahren zu rätseln, wie das komische Teil denn eingebaut gehört.

Wenn Du dann an dem Punkt bist, wo nur noch die nackte Karosse vor dir steht musst Du dir darüber klar werden, wie du als nächstes Vorgehen willst. Es gibt die Methode das Fahrzeug so Sandstrahlen zu lassen oder das Fahrzeug im sogenannten Patch-Work-Verfahren wieder aufzubauen.

Bei der ersten Methode werden von der Karosse sämtliche Lack und Rostspuren entfernt. Vorteil : Man sieht die Stellen wo gearbeitet werden muss sofort. Nachteil : Das blanke Blech muss für die Restauration konserviert werden (z.B. grundieren). Weiterer Nachteil, gibt es kein passendes Reparaturblech, das eingeschweißt werden kann, muss man aus dem NICHTS ein neues Blech anfertigen.

Die zweite Methode ersetzt Stück für Stück Teile der Karosserie. Ist bei Fahrzeugen nötig, von denen nach dem Strahlen keine Aussagekräftigen Sachen übrig bleiben bzw. bei Fahrzeugen, wo Teile so selten sind, das man die maroden Teile als Vorlage benötigt. Die Methode ist auch dann zu wählen, wenn die Rostschäden sehr überschaubar sind und die Grundsubstanz gut ist und von vornherein ersichtlich ist, das es mit dem Einsetzen von einigen Reparaturblechen getan ist.

Einige Hinweise in eigener Sache ... Neu eingeschweißte Teile immer direkt konservieren, insbesondere auch die Schweißnähte. Zweitens, NIEMALS Unterbodenschutz schweißen ! Dabei entstehen hochgiftige und Krebserregende Gase ! Also erst möglicherweise vorhandenen Unterbodenschutz abkratzen (oder mit Trockeneis wegstrahlen lassen). Wenn Du ein Schweller des Autos entfernst ... ZUERST stabilisierende Streben einschweißen, damit der Wagen später auch noch die "richtige Länge" hat und alle Teile später wieder passen. Der wichtigste Tipp ist aber ... Wenn Euch irgendwas überfordert, gebt die Arbeit ab. Nichts ist gefährlicher als z.B. an der Elektrik rumzufuschen, ohne Ahnung davon zu haben. Es ist ganz ätzend, wenn einem der Wagen nach 2 Monaten abfackelt, weil man da was falsch gemacht hat.

Neben der Karosse kannst Du zeitgleich Motor, Getriebe, Achsen und restliche Mechanik überholen, das Interieur restaurieren etc.pp. Für Interieur-Restaurationen gibt es derzeit ein Oldtimer-Markt-Spezial. Ist lesenswert, insbesondere wenn man keinen Plan von der Materie hat, damit man etwas Gefühl bekommt, und einem nicht mehr jeder allen Schrott verkaufen kann.

Ist die Karosse fertig versiegel die Karosserieinnenräume großzügig mit Hohlraumwachs (Ist 100mal besser als alles chemische Zeugs !). Bau die Teile wieder ein. Ich würde dir empfehlen, die Achsen und Achsträger mit Kunststoff beschichten zu lassen (Ist teuer aber hält Ewig). Anstelle von Unterbodenschutz empfehle Ich dir eine (wenn auch teurere) gründliche Lackierung des Unterbodens. Idealerweise z.B. eine schwarze (dunkle) Grundierung und einen kontrastreichen anderen Lack darüber (z.B. Himmelblau, geht auch umgekehrt) und den Unterboden dann mit Sprühwachs versiegeln. Das kontrollierst Du 2 mal im Jahr und besserst Lackschäden durch Steinschlag (durch schwarz hellblau super zu sehen!) nach Entfernung oberflächlichen Rostes wieder aus (Ich nehme an, du willst den Spider nicht im Winter einsetzen :D).

Tja...dann kannste rumfahren. Klingt simpel :D Aber ... ist langwierig und oftmals FRUSTRIEREND ! Also ... nicht wundern, wenn es Anfangs erstmal GAR NICHT voran geht.

MFG Kester

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