Reparatur oder Neuanschaffung?

Hallo zusammen,

als langer stiller Mitleser musste ich mich nun doch einmal registrieren, um Hilfestellung zu meinem Problem zu bekommen. Die Frage lautet: Reparatur oder Neuanschaffung?

Ich fahre derzeit einen Ford Focus Kombi, 2008er Baujahr, mit dem 1,6 Ti-vCT Motor und einer nachgerüsteten LPG-Anlage. Es sind ca. 200000km auf dem Tacho, wobei seit vier Jahren ca. 27000km pro Jahr hinzugekommen sind und auch weiter hinzukommen. Kurz zu meinem Fahrprofil:

  • Hauptsächlich Pendelstrecke zur Arbeit ca. 45km pro Weg
  • inkl. Fahrten für das Hobby etc. kommen ca. 27000km pro Jahr zusammen
  • 50% Landstraße, 30% Autobahn und 20% Stadt
  • Autobahn: Meist um die 120-130km/h

Mein Problem besteht darin, dass sich die Probleme derzeit etwas aufstauen:

  • Kompression der Zylinder war zwischenzeitlich bei nur noch 9 bar, konnte mit Zweitakteröl im Tank (sauberbrennen?) wieder auf 11 verbessert werden. Es müssten eigentlich um die 13 sein, daher fehlt gerade im Bereich um 1500-2000min^-1 Drehmoment (ich weiß, dass es ein Sauger ist)
  • Motor läuft auf der Autobahn manchmal etwas mager, Fehler konnte noch nicht gefunden werden, da nicht reproduzierbar (mit neuen Zündkerzen und neuer Zündspule ist erstmal besser geworden)
  • Kupplung "schlägt" bei Lastwechseln manchmal, hörbar aber auch spürbar im Kupplungspedal, hauptsächlich bei unsauberen Schaltvergängen, wenn die Drehzahl beim Kuppeln nicht gut genug angepasst wird und die Kupplung dann zu schnell schließt.
  • Die Ummantelung des Flexrohrs ist gerissen und somit wird früher oder später, eher früher, das Flexrohr auch kaputt gehen
  • An der Heckklappe ist etwas Rost unterm Lack und der Lack blüht auf

Wenn es ein neuer Wagen werden soll, liegt mein Fokus derzeit auf dem Opel Astra K Sports Tourer als 136PS-Diesel (Euro 6d-Temp), den ich über meinen Arbeitsgeber mit ca. 30% Rabatt auf den Listenpreis bekommen kann (ohne geldwerten Vorteil etc., ist quasi nur eine Händlervermittlung).

Was würdet ihr in meiner Situation machen?

20 Antworten

Möchtest du lieber den Astra fahren?
Kannst du dir den Astra leisten, ohne größere Klimmzüge zu machen?

Wenn du beide Fragen mit "ja" beantwortest, nimm den Opel.

Moin,

Die Erklärung für das Phänomen finde ich abenteuerlich.

Der Kolbenring besteht in der Regel aus Stahl. Wenn die nicht mehr funktionieren, sind sie entweder verkokt - dann streifen sie das Öl eher schlecht ab oder sie sind verschlissen. Dann sinkt die Kompression und der Motor verbrennt Öl. Sprich - in beiden Fällen ist da eher der Wunsch Vater des Gedankens. Am Ventil selbst könnte ich mir bei leichtgängigen Verkokungen noch einen geringen reinigenden Effekt vorstellen.

Ansonsten wird das 2T Öl wohl eher für eine temporäre Abdichtung gesorgt haben, die nach wenigen 100 bis 1000km wieder weg ist. Ist ja auch ne durchaus gängige (wenn aich veraltete Methode) um zu testen ob die Kompression an den Kolben vorbeirauscht).
Würde mich nicht sehr wundern, wenn die Kompression mittlerweile wieder runter ist. Aber 9-10 bar sind auch durchaus noch akzeptabel, wenn auch nicht gut. Meist sagt man ab 8 bar ist der Motor auf. Immerhin weißt du, was kommen wird.

LG Kester

Zitat:

@lemonshark schrieb am 17. Dezember 2018 um 14:17:05 Uhr:


Möchtest du lieber den Astra fahren?
Kannst du dir den Astra leisten, ohne größere Klimmzüge zu machen?

Wenn du beide Fragen mit "ja" beantwortest, nimm den Opel.

Jein. Natürlich wird es mir mehr Spaß machen mit dem Astra zu fahren, aber ich bin bei solchen Sachen ein recht rational denkender Mensch und fahre auch mit meinem Ford unwahrscheinlich gerne. Daher würde ich das bei 50/50 sehen.

Den Astra leisten? Ja, das sollte kein Problem sein. Ich könnte das geld zwar auch für andere Sachen ausgeben, aber ich drücke es mal so aus: Dann geht es nächstes Jahr halt nicht in die Staaten, sondern nach Südeuropa.

Zitat:

@Rotherbach schrieb am 17. Dezember 2018 um 14:53:12 Uhr:


Moin,

Die Erklärung für das Phänomen finde ich abenteuerlich.

Der Kolbenring besteht in der Regel aus Stahl. Wenn die nicht mehr funktionieren, sind sie entweder verkokt - dann streifen sie das Öl eher schlecht ab oder sie sind verschlissen. Dann sinkt die Kompression und der Motor verbrennt Öl. Sprich - in beiden Fällen ist da eher der Wunsch Vater des Gedankens. Am Ventil selbst könnte ich mir bei leichtgängigen Verkokungen noch einen geringen reinigenden Effekt vorstellen.

Ansonsten wird das 2T Öl wohl eher für eine temporäre Abdichtung gesorgt haben, die nach wenigen 100 bis 1000km wieder weg ist. Ist ja auch ne durchaus gängige (wenn aich veraltete Methode) um zu testen ob die Kompression an den Kolben vorbeirauscht).
Würde mich nicht sehr wundern, wenn die Kompression mittlerweile wieder runter ist. Aber 9-10 bar sind auch durchaus noch akzeptabel, wenn auch nicht gut. Meist sagt man ab 8 bar ist der Motor auf. Immerhin weißt du, was kommen wird.

LG Kester

Ob die Kompression wieder runter ist, kann ich subjektiv kaum beurteilen, aber momentan fährt sich der Ford ganz gut. Also ich weiß, dass der Motor aufgrund der Gasanlage schneller verschleißt als normal, deswegen gehe ich tatsächlich davon aus, dass der es nicht mehr all zu lange mitmacht. Wie du schon sagst: Ich weiß, was kommt. Ich weiß aber nicht, wann es kommt.

Moin,

Meistens machen aber eher Ventile, Ventilsitze und Köpfe Probleme. Ich denke eher, dass deine Phase mit gestörter Gemischbildung da irgendwas zerschossen hat.

LG Kester

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Ok, ich möchte es nicht ausschließen - ich bin schließlich nicht der Fachmann. Dennoch bleibt die Ausgangsfrage bestehen und mit deiner Vermutung kann ich es noch weniger einschätzen, da ich mögliche Reparaturkosten nicht abwägen kann.

Moin,

Korrekt - wenn du da eine seriöse Abschätzung haben willst - brauchst du ne Druckverlustprüfung und/oder eine endoskopische Prüfung. Oder du fährst bis es komplett kollabiert und legst solange das Maximum Geld zur Seite das geht.

LG Kester

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