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Reifen immer wieder falsch ausgewuchtet

Hallo zusammen,
ich verstehe das langsam nicht mehr.
Ich war jetzt schon innerhalb von 4 Wochen 4 mal beim Räder wuchten. Reifen und Felgen sind augenscheinlich ok. Mit den Sommerrädern gab es keinerlei Probleme, nur jetzt bei dem Winterreifen. Aber jedes Mal nach dem Auswuchten spüre ich eine Vibration, fahre wieder zum Reifenhändler und dieser überprüft wieder alle 4 Räder. Diese haben dann jedes Mal wieder eine Unwucht (so zwischen 5 und 20g). Er wuchtet sie wieder neu aus, und beim nächsten Mal, ist wieder überall eine Unwucht zu spüren. Nun war ich 4 mal beim gleichen Reifenhändler (reifen.com), da diese immer auf Kulanz nachbessern.
Kann es wirklich sein, dass die Räder jedes Mal falsch gewuchtet werden? Nur nebenbei: Ich fahre auf ganz normaler Straße, ohne irgendwo anzuecken 😉.

Vielen Dank und liebe Grüße...

Beste Antwort im Thema

okay.... jetzt versteh ich den Hintergrund der Aussage 🙂

Eine Felge hat an irgendeinem Punkt die Unwucht, selten genau dort, wo die Gewichte hinkommen, sondern irgendwo dazwischen. Die Gewichte können nur am Rand hingemacht werden, die Maschine ermittelt also lediglich das Gewicht als solches und den Punkt am Rand der Felge, wo es angebracht werden muss. Somit rechnet die Maschine das Gewicht innerhalb der Felge hoch, also auf den Wert, der am Rand ausgeglichen werden muss. Je breiter die Felge ist, umso mehr Fehlermöglichkeiten entstehen hierbei. Letztendlich gehe ich davon aus, dass hier nicht die Einpresstiefe selbst gemeint war, sondern eben der mit zunehmender Einpresstiefe analog zumehmende Abstand der Messebene zur Ausgleichsebene dann zu Rechenungenauigkeiten führt, was dann regelmäßig falsche Werte ans Display liefert. In der Aufspannung ausgeglichen zeigt es zwar dann Null an, aber sobald man das Rad etwas dreht, kommen wieder Unwuchtwerte zur Anzeige und genauso wird das Rad dann am Auto entsprechend unwuchtig laufen.

Was kann da passiert sein?

Zunächst sollte man wissen, dass das Funktionsprinzip der Maschinen nur das Gewicht ermitteln kann, das genau an einem konstruktiv festgelegten Punkt auftritt. Durch die Angabe von Felgenabstand und Felgenbreite kann die Maschine dann die Gewichte umrechnen und auf die Auswuchtebenen verlagern. Soweit kein Hexenwerk, solange die Bedingungen passen. Hier gibt es im Normalfall einen Umstand, der reglemäßig dazu führt, dass die Maschine das nicht genau hinkriegt, nämlich, dass die Maschine nicht genau lotrecht aufgestellt ist (landläufig gesprochen, nicht im Wasser steht)... Nur, wenn die Achse der Maschine genau ausgerichtet ist, kann die Kalkulation exakt die passenden Werte liefern. Das bedeutet, wenn die Achse selbst nicht im Wasser ausgerichtet ist, verschiebt sich die Ausgleichsebene und die Gewichte werden an die falsche Stelle gerechnet, nebenbei auch mit den falschen Werten, somit kann es nie exakt gemacht werden, weder bei einer Chinesenmaschine als auch bei einer Hunter, wobei letztere vermutlich hier durch exaktere Bauteile und bessere Konstruktion weniger fehleranfällig sein wird.

Ich hab bei uns mal eine Maschine geliefert und aufgestellt bekommen, die genau diese Phänomene hatte, erst ein Techniker von Hofmann machte sich dann die Mühe, die Aufstellung zu prüfen und hat soie dann exakt ausgerichtet, von dem Tag an konnten wir mit der Maschine vernünftig arbeiten. Die normale Wasserwaage hatte die Libelle schön zwischen den Linien, aber eine Maschinenwasserwaage zeigte andere Werte, die Achse ging 8 mm/m nach oben, was bei Felgen ab 7" dann richtig unsinnige Werte ergab. Nach Ausrichtung der Maschine ergaben sich dann endlich genaue und reproduzierbare Ergebnisse und wir konnten vernünftig arbeiten. Die Physik zwingt einen manchmal eben,genau zu arbeiten. Gute Maschinen haben vermutlich eine eingebaute Wasserwaage, die diese Umstände berücksichtigt und entsprechend mit in die Kalkulation einbezieht, aber wie genau das dann ist, weiß man nicht.

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Reifenposition auf Felge markieren ist guter Ansatz. Bei 5x raufrunter ist gut Schmatze dran. Ich verstehe nur nicht, warum da nichtmal der Werkstattleiter eingreift. Wen ich 5x Scheiße mache und mir es nicht erklären kann, lauf ich selber heulend hin, bevor er kommt und mir den Axxxx aufreißt. Kann man wieder sehen was das für nen Saftladen ist. Gut ich arbeite immer eigenverantwortlich, kriege Auftrag, fahre hin und erledige es, bzw. messen, bestellen, einbauen. Der Meister/ Chef fährt nie nachkontrollieren oder ruft Kunden an und fragt wie sie zufrieden sind. Reklquote durch Kunden sehr gering und wenn wars weil sie sich nach Gespräch mit dem Meister goldene Knöppe und nen Handstand von mir für unter 100 Euro erwarteten. Oder es war wissentlich gepfuscht und nicht weil ich nicht wußte wodran es lag.

Das, was sich als immer wieder vorhandene Unwucht zeigt, könnte mit der sogenannten Umspanntoleranz zusammenhängen. Diese sollte aber nicht mehr als 10 Gramm betragen, wenn die Räder einigermaßen zentriert aufgespannt werden. Gute Spannmittel sind eine andere Voraussetzung, da wird leider oft etwas geschlampt.

Bei einer Alufelge gehe ich lieber mit einem Konus direkt ins Mittenloch, das bringt im Normalfall gute Ergebnisse.

Lass also den Reifen mal direkt nach dem Wuchten nochmals um 180° verdreht prüfen, hier sollte dann die angezeigte Unwucht nicht mehr als 10 g betragen. Wenn doch, dann sollten die mal ihre Spannmittel prüfen und auch die Maschine könnte evtl. eine Kalibrierung vertragen. Dann noch eine saubere Anlagefläche und ein sauberer Flansch, dann kann schon fast nix mehr schief gehen.

Moin, Moin!
"Knetekasper" sollt mal die Luft anhalten, es immer noch nicht bewiesen, dass es an der Werkstatt liegt. Allerdings, das Vorgehen des TE ist genau so laienhaft. Kein einigermaßen gebildeter Mensch, bringt 5 Mal seine Räder in die gleiche Werkstatt. Nach dem zweiten negativen Erlebnis hätte er sich eine andere Werkstatt suchen sollen, und dabei in Vorleistung gehen. (...) habe ich bereits schon einmal vorgeschlagen.
G
HJü

Naja... ich bin 5 mal dort gewesen, weil es in der direkten Nachbarschaft ist und die Jungs in der Werkstatt eigentlich immer sehr freundlich und hilfsbereit waren - zudem war alles auf Kulanz. Fehler können passieren... und ich bin da wahrschleinlich auch etwas zu nett.

Außerdem lohnt es sich für mich nicht in 5 Jahre alte Reifen noch viel Geld zu investieren, wenn diese nicht mehr in Ordnung sein sollten ... neue Werkstatt, neu bezahlen. Also 5 mal zur Gleichen 😉

Die Zentrierringe sind aus Plastik und ich habe es auch angesprochen und es mit neuen probieren lassen.

Gestern war ich jedoch dann in einer kleinen Werkstatt, denen ich mein Problem geschildert habe und die mir versichert haben, dass wenn sie die Reifen und Felgen da haben, sie entweder richtig auswuchten können und mir zumindest sagen können, ob es an den Reifen, Felgen oder sonst was liegt.

Räder angeschaut, angeblich alles super. Felgen und Reifen noch top in Ordnung und auch der Rest war augenscheinlich ok. Also erst mal Vermutung, dass es am Auswuchten lag. Sie haben dann also die Reifen neu ausgewuchtet, Maschine hat an 3 Rädern 20g Abweichung und an einem 35g angezeigt. Wenn es nicht stimmt, soll ich nochmal kommen 🙂

Gestern abend auf leerer Autobahn dann endlich mal getestet... und: Vibration immer noch da.
Werde es nun noch 2 Tage beobachten und wahrscheinlich zur Werkstatt... denn die haben sich ja noch einen zweiten Versuch verdient und ich denke, dass ich da etwas besser berraten bin, da sie nicht nur auf Reifen und Felgen spezialisiert sind und auch den Eindruck gemacht haben, dass sie dann nochmal genauer schauen 😉.

Ich glaube, sie investieren zu viel Zeit in das ganze.
Es liegt nicht am wuchten, hier spielen eindeutig andere Faktoren eine Rolle.
Auch wenn die Sache wohl teurer wird, würde ich persönlich Reifen samt Felge "verklingeln" und in neue investieren.

Hast du schon mal gemacht was @cdfcool vorgeschlagenhat?
Direkt nach dem wuchten die Räder um ca 180Grad drehen und nachkontrollieren?
Ich denke, dass etwas Faul ist mit der Radzentrierung.
Sind die richtigen Zentrierringe drauf?

Könnte auch sein dass die Einpresstiefe (ET) der Felge zu sehr von der Serieneinpresstiefe abweicht und deshalb das Fzg. nicht mehr ruhigzukriegen ist.

Moin, Moin!
Also "Mercedes", wenn technisch kein Schaden vorliegt, ist diese Möglichkeit wohl auszuschließen.
Der TE hat es doch geschrieben: (...) er will oder kann kein Geld für die Fehlersuche/-beseitigung ausgeben und möchte, dass wir zaubern können (letzteres ist meine Interpretation).
G
HJü

Nein... das mit dem Geld ausgeben war lediglich auf die Frage bezogen, warum ich 5 mal bei der gleichen Werkstatt zum Auswuchten war. Da die Reifen ja immer wieder eine Unwucht hatten und ich nicht die Möglichkeit habe, sie selber auszuwuchten, muss ich ja irgendwo hin. Und da ich es dort einmal bezahlt habe, bin ich eben immer wieder dort hin. Jetzt bei der neuen Werkstatt musste ich es ja wieder bezahlen, ob es klappt oder nicht... Und 100 Euro bisher ins Auswuchten investiert ist ja eben nicht so wenig... daher hoffe ich, dass das Problem entweder gefunden und behoben wird (wie auch immer) oder mir zumindest jemand sagen kann... es liegt an den Reifen oder Felgen, sodass ich mir dann dementsprechend neue Reifen/Felgen hole.

Ich habe schon ein paar Sachen versuchen können:
- neue Werkstatt
- neue Zentrierringe
- Reifen markiert...

Das mit dem 180 Grad verdreht prüfen versuche ich als nächstes (bzw. lasse ich versuchen)

Leider dauert es immer ein wenig, da ich meist morgens zur Werkstatt fahre und erst abends richtig probieren kann...

Da fällt mir noch so ein Fall ein, den wir mal mit Frankenrädern hatten. Da war das auch so, daß die nicht ruhigzukriegen waren, weiter war auffällig, daß die Reifen relativ viel Gewichte brauchten, was für neue Michelins nicht unbedingt typisch ist.

Die Räder haben wir ohne Reifen laufen lassen und dabei an jedem Rad mehr als 100 g Unwucht gehabt. Um die Dinger überhaupt einigermaßen hinzukriegen, haben wir die ohne Reifen statisch gewuchtet, erst dann die Reifen aufgezogen und dann die Räder erst fertiggewuchtet. Das hielt dann.

Zitat:

@ca317 schrieb am 14. Januar 2016 um 10:20:09 Uhr:


Könnte auch sein dass die Einpresstiefe (ET) der Felge zu sehr von der Serieneinpresstiefe abweicht und deshalb das Fzg. nicht mehr ruhigzukriegen ist.

Könntest Du den Zusammenhang zwischen ET und Unwucht bitte mal erklären!?

Gruß
Der Chaosmanager

Hallo. Der Zusammenhang ET - Unwucht würde mich auch interessieren. Das durch eine breitere Spur ggf. das Spurrillen nachlaufen verstärkt wird, kann ich mir vorstellen. Aber wie sollte die Unwucht zustande kommen?

Ich hatte auch einmal solch ein hartnäckiges Reifen/Felgenproblem auf einem BMW E39.
Die Ursache war ein zu großer Durchmesser außerhalb der Toleranz bei einem Reifen in Verbindung mit Hochglanz verdichteten Felgen. Durch Markierungen an Reifen und Felgen wurde das wandern des Reifens auf der Felge aufgedeckt. Mit einem neuen Reifen war das Problem dann beseitigt.

Auf einem BMW F10 hatte ich eine Unwucht gleich nach der Montage. Neu wuchten nach 14 Tagen hat das Problem beseitigt. Die Ursache soll zu reichlich Montagemittel auf den Reifen und wandern derselben auf der Felge gewesen sein.

Beim BMW F11 hatte ich bei der letzten Winterreifenmontage zwei Mal Unwuchtprobleme. Beim dritten Auswuchten wurde anstatt der Nabenlochzentrierung eine Aufnahmeadapter eingesetzt der die Felge am Lochkreis auf der Wuchtmaschine fixierte. Das war zwar aufwendiger aber löste das Unwuchtproblem.

Mich wundert ja auch das die 5x ranmüssen. Und markiert hätt ichs ja schon beim 2.mal. Und das die immer die selbe Leistungsklasse Monteur hinstellen, ich meine das muß doch vor Ort zu klären sein. Da ist doch kein geheimes Uhrwerk von Leonardo da Vinci drinne. Und wenn ein Kunde 5x aufläuft das fällt doch bitte auf und führt intern zu Nachfragen, wenn schon der Kunde von sich aus nichts sagt. Ich hätte nicht die Zeit und den Langmut so oft da hinzugondeln. Und wenn am Rad ums verrecken nix zu finden ist, muß man halt den Suchradius erhöhen. Aber hier kommt ja die Unwucht nach erfolgreichem Wuchten immer wieder, wenn es außerhalb des Rades zu suchen wäre, wäre sie ja konstant da, die Unwucht. z.B. rausschleppen/verzurren auf Hänger mit Gurt an Antriebswelle.

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