Radfahrer überfahren

Hallo!

Ich ordne die Frage mal hier ein, in der Hoffnung, das es halbwegs on Topic ist..

Vor ein paar Wochen gab es bei uns einen bösen Unfall. Der Unfallfahrer kommt zwar aus meinem Ort, ich bin es aber wirklich nicht. Zum Glück..

Der Unfall passierte auf einer Landstraße an einer Abzweigung mit Abbiegespur zu einem Ort (70km/h erlaubt), bei Dunkelheit kurz hinter einer leichten Kurve. Zunächst wurde nur ein geschrottetes Fahrrad auf der Straße gefunden. Vom Radfahrer keine Spur. Dieser wurde etwas später etwa einen Kilometer(!) entfernt im Straßengraben gefunden. Nach dem flüchtigen Unfallfahrer wurde daraufhin sogar mit Hubschraubern gesucht. Dieser (nachfolgend M. genannt) hat dann noch in der Nacht die Polizei angerufen und sich gestellt.

M. fuhr mit einem Sprinter-like Transporter, als er den Radfahrer erfasste. Weshalb und warum, und ob das Rad beleuchtet war, ist mir nicht bekannt. Möglicherweise wollte der Radfahrer nach links zum Ort abbiegen. Zumindest wurde der Radler beim Aufprall auf das Dach des Transporters geschleudert, und blieb dort liegen (hatte sich wohl verhakt). M. war wohl etwas unter Schock, und fuhr erst mal weiter. Bis er dann einen km weiter anhielt, das Dach vom Radler befreite und wieder weiterfuhr.
Mit ein Grund für die Fahrerflucht war wohl auch, daß M. seit längerem keinen Führerschein mehr hatte. Weswegen weiß ich nicht (allerdings weiß ich, daß der Trottel früher gerne mal mit 200 über die Landstraße geflogen ist, und nüchtern war er auch nicht immer). Beim Unfall hatte er 0,1 Promille.

Bitte nicht falsch verstehen, mein Mitleid gilt natürlich dem Radfahrer und seiner Familie (afaik 2 Kinder). Aber trotzdem würde mich interessieren, was M. jetzt als Strafe zu erwarten hat. Was meint ihr?

Das Gericht wird wohl noch die genauen Umstände klären müssen. Aber da wären schon mal fahren ohne Führerschein und Unfallflucht. Und unterlassene Hilfeleistung. Kommt es darauf an, ob der Radfahrer noch hätte überleben können (vermutlich war er sofort tot)?
Für den Unfall gibt es keine Zeugen. Könnte M. mit einer milden Strafe (kein Gefängsnis) rechnen, wenn der Radfahrer unbeleuchtet mitten auf der Staße gewesen wäre?

Edit: Die Blutprobe von M. soll 0,5 Promille ergeben haben, und nicht 0,1. Und der Radfahrer scheint auch was getrunken zu haben, zumindest soll er einem anderen Fahrer vorher schon aufgefallen sein.

Gruß.. Jochen

49 Antworten

Erstaunlich ist,
das Du das Kenzeichen S - OS **** verwendest,
aber "bei uns im Ort" schreibst.

Der Zulassungsbezirk Stuttgart besteht nur aus der Landeshauptstadt.

Damit ist indiziert,
das Du offensichtlich nicht eng bei der Wahrheit bleibst.

Was wiederum unter Berücksichtigung Deines Beitrages Sensationsgeilheit vermuten lässt.

Sehr wahrscheinlich gehörst Du zu den Typen, die
a) abhauen
b) oder umkippen,
wenn es ernst wird.

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser


Erstaunlich ist,
das Du das Kenzeichen S - OS **** verwendest,
aber "bei uns im Ort" schreibst.

Der Zulassungsbezirk Stuttgart besteht nur aus der Landeshauptstadt.

Damit ist indiziert,
das Du offensichtlich nicht eng bei der Wahrheit bleibst.

Was wiederum unter Berücksichtigung Deines Beitrages Sensationsgeilheit vermuten lässt.

Sehr wahrscheinlich gehörst Du zu den Typen, die
a) abhauen
b) oder umkippen,
wenn es ernst wird.

Sag mal, sonst ist noch alles klar bei dir? Ich habe nur gesagt, dass ich es erstaunlich finde, was du schon alles erlebt hast. Auch wenn ich wenig schreibe, so lese ich doch fast alle deine Beiträge. Und wenn du schon am rumspionieren bist, eine einfache Frage hätte Klarheit schaffen können. Mein Mondeo ist in Stuttgart zugelassen, ich wohne im Moment allerdings in Sachsen-Anhalt.

Aber schon erstaunlich, wie schnell manche hier nervös werden, wenn man nur einen nicht böse gemeinten Kommentar abgibt.

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser


Insofern finde ich Eure Sensationsgeilheit pervers.

Welche genau jetzt?

Ich glaube, die Diskussion nimmt mal wieder ihren Lauf in die falsche Richtung...

Um noch eines zu sagen: Es gibt auch rücksichtsvolle Fahrradfahrer!

Zitat:

Original geschrieben von golf_v_tdi_66kw


Um noch eines zu sagen: Es gibt auch rücksichtsvolle Fahrradfahrer!

Ja, durchaus!

Aber wie sich einige Fahrradfahrer im Straßenverkehr verhalten ist durchaus, öhm, erstaunlich.

Denn entweder sind sie ziemlich dumm/egoistisch oder sie haben öfter mal Selbstmordgedanken...

Dabei meine ich insbesondere die, die ohne zu schauen auffe Fahrbahn fahren oder aber über rote Ampeln und sonstige Scherze...

Wobei wir bei Fahrradfahrern 2 Probleme haben:
a) sind die Strafen für ein Fehlverhalten ein schlechter Witz
b) keine Kennzeichnungspflicht für Fahrradfahrer!
Wenn man die Fahrradfahrer eindeutig identifizieren könnte, wäre vieles einfacher, einige würden auch ganz anders fahren, da die Wahrscheinlichkeit steigt, das man Post von die Rennleitung bekommen könnte...

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Zitat:

Original geschrieben von juschi2


Es ist tatsächlich erstaunlich, was du schon alles erlebt hast.

Den Kommentar fand ich allerdings etwas unnötig!

Wer schon mal die Folgen eines schweren Unfalls gesehen hat, findet das bestimmt nicht witzig..

(Ist mir zum Glück bislang erspart geblieben.)

@madcruiser
Ich kann verstehen, wenn jemand bei Diskussionen über Unfälle etwas sensibel reagiert, allerdings sehe ich hier keine Sensationsgeilheit.

Ich fände es trotzdem passender, wenn das generelle Verhalten von Fahrradfahrern in einem eigenen Tread diskutiert werden würde.

Zitat:

Original geschrieben von juschi2


Sag mal, sonst ist noch alles klar bei dir?

Ich habe nur gesagt, dass ich es erstaunlich finde, was du schon alles erlebt hast.

Auch wenn ich wenig schreibe, so lese ich doch fast alle deine Beiträge. Und wenn du schon am rumspionieren bist, eine einfache Frage hätte Klarheit schaffen können. Mein Mondeo ist in Stuttgart zugelassen, ich wohne im Moment allerdings in Sachsen-Anhalt.

Aber schon erstaunlich, wie schnell manche hier nervös werden, wenn man nur einen nicht böse gemeinten Kommentar abgibt.

Ja, alles klar bei mir.

Nun, ich habe auch genug km und Jahre auf dem Buckel.
Und vor allem nicht weggeschaut, sondern geholfen.

Ich habe nicht rumspioniert,
sondern aufmerksam gelesen und Deinen Angaben vertraut.
Spionieren bedeutet ohne Wissen der Person illegale Erforschungen über diese zu betreiben.

Wenn Du wie ich schon zu schweren Unfällen gekommen wärst,
bei denen 50 Leute planlos herumstanden,
keiner wirklich helfen konnte,
und jede Menge Vorbeifahrer noch für den Gafferstau sorgten,
dann würdest Du genauso allergisch auf solche Threads reagieren.

Wir leben offensichtlich in einer Welt,
in der wir uns jeden Nachmittag reality-talks und -shows reinziehen,
der Nachbar aber ein halbes Jahr tot in seiner Wohnung liegt.

Zitat:

Original geschrieben von Jochen42


Ich fände es trotzdem passender, wenn das generelle Verhalten von Fahrradfahrern in einem eigenen Tread diskutiert werden würde.

Es gibt zwei Fakten:

- der Lieferwagenfahrer hatte keinen FS

- beide Beteiligten hatten Alkohol

Der Unfallhergang ist vollkommen unklar,
lediglich der Unfallort ist bekannt.

Dennoch wird über eine Mitschuld des Fahrradfahrers
und Fahrradfahrer im Allgemeinen diskutiert.
Dies ist unverantwortlich und in Anbetracht des tödlichen Ausgangs menschenverachtend!

Zitat:

Wir leben offensichtlich in einer Welt,
in der wir uns jeden Nachmittag reality-talks und -shows reinziehen,
der Nachbar aber ein halbes Jahr tot in seiner Wohnung liegt.

Dazu fällt mir nur eigentlich eins ein ... BINGO!

Noch besser fand ich allerdings, dass der Alkoholkonsum und der Hang zum "Rasen" bei dem Autofahrer wohl schon bekannt war. Aber keiner hatte anscheinend den Mut, dagegen etwas zu unternehmen. Lieber die Füße stillhalten und warten, bis so einer einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht.

Hallo Jochen,

ich gehe mal davon aus dass du von dem Unfall auf der Essenheimer Landstraße zwischen Ober-Olm und Essenheim redest. Das Fahrzeug war ein VW T4 und es gehörte nicht mal dem Fahrer selbst. Es war ein Firmenwagen. Daher frage ich mich auch was mit dem Eigentümer des Fahrzeugs passiert, also der Chef von Herrn M. denke ich. Der macht sich doch auch strafbar, da er nicht die Fahrlizenz seines Fahrers überprüft hat, oder? Anscheinend schon sehr lange nicht mehr, denn Herr M. hatte ja eh wie du schon gesagt hast seit Jahren keinen Führerschein mehr.

Meiner Meinung nach müsste doch der Herr M. in den Knast wandern, da er ja den Fahrradfahrer etwa einen Km weit in der Windschutzscheibe "mitgenommen" hat und danach angehalten, ihn etwas weiter ins Feld reingetragen und dort liegen gelassen hat. Das ist doch Mord. Aber ich kann auch nicht verstehen wie man als Fahrradfahrer auf dieser echt so gefährlichen unbeleuchteten Straße im Dunkeln, ohne Licht und angetrunken fahren kann?!?!?! Ein einigermaßen klar-denkender Mensch müsste doch schon wissen dass man da nicht zu fahren hat. Tut mir Leid, aber das ist echt schon brutale Dummheit. Und vor ein paar Tagen fahre ich da lang, nachts 4 Uhr, stockeduster und mir kommt auf meiner Fahrbahn ein Radfahrer ohne Licht entgegen. Sind die denn eigentlich völlig geisteskrank oder lebensmüde???

Zitat:

Ein einigermaßen klar-denkender Mensch

?!?->siehe unten

Zitat:

Aber ich kann auch nicht verstehen wie man als Fahrradfahrer auf dieser echt so gefährlichen unbeleuchteten Straße im Dunkeln, ohne Licht und angetrunken fahren kann?!?!?!

warum fragst du dich das? das schlüsselwort schreibst du selbst: angetrunken. da ist nichts mit klar denken usw...

Ja bei Angetrunkenen ist halt oftmals kein klares denken mehr vorhanden. Ich meine es reagiertauch jeder Mensch unterschiedlich auf Alkohol aber ich denke bei 0,1 Promille müsste ein ausgewachsener Mann noch zumindest so klar sein um für sich entscheiden zu können unter solchen Umständen nicht auf dieser Straße zu fahren.

Klick 1
Klick 2

Der Unfall war weder in Stuttgart, noch in Sachsen-Anhalt.
Alkohol kann keiner der Meldungen entnommen werden.

Der Unfallfahrer hat sich demnach nach 105 Minuten bei der Polizei gemeldet.
Dies ändert deliktisch Nichts, ist aber bei einem solchen Unfall erklärbar und wird sich strafmildernd auswirken.

Zu den hier geäußerten angeblichen Tatsachen.

Ohne FS ist eine Gefängnisstrafe ohne Bewährung vorprogrammiert.
Eine Verurteilung wegen Mord ist abwegig.

Ein Firmeninhaber, der einem MA ein Fahrzeug ohne Kopie des FS überlässt, bekommt ernsthafte Probleme. Es kann allerdings ein gefälschter FS vorgelegt worden sein.

Wenn ein Autofahrer von auffälligen Verhalten des Radfahrers berichtet,
und dieser tatsächlich Alkohol hatte,
wird er sich in vermutlich in einem Promlliebereich befunden haben,
der ihn den FS "gekostet" haben würde (Fahrverbot).
der jedem Autofahrer.

Ohne faktische Beweise sind dies alles Spekulationen.

Hier der Polizeibericht zu dem Unfall. Dass bei dem Unfall Alkohol im Spiel war wurde erst mehrere Tage nach dem Unfall durch die lokale Presse bekannt.

Zitat:

Original geschrieben von Adrian2808


ich gehe mal davon aus dass du von dem Unfall auf der Essenheimer Landstraße zwischen Ober-Olm und Essenheim redest.

Ja.

Zitat:

Es war ein Firmenwagen. Daher frage ich mich auch was mit dem Eigentümer des Fahrzeugs passiert, also der Chef von Herrn M. denke ich. Der macht sich doch auch strafbar, da er nicht die Fahrlizenz seines Fahrers überprüft hat, oder?

Ich halte es für möglich, das der Chef gar nichts vom Führerscheinentzug mitbekommen hat. Selbst hier im Ort wusste es bis zu dem Unfall fast niemand, und M. ist eigentlich recht bekannt.

Seit wann er den Lappen los war, weis ich nicht. Aber er hat ihn wohl wegen einem Unfall in einem Baustellenbereich verloren. Zu Beginn seines Arbeitsverhältnisses hatte er ihn möglicherweise noch.

Zitat:

Das ist doch Mord.

Mord wäre es, hätte er ihn mit Absicht überfahren. Das können wir ihm wohl kaum unterstellen.

Bei ihm hat wohl einfach der Verstand ausgesetzt. Ich möchte es keinesfalls rechtfertigen, aber bei so einem Unfall ist man bestimmt heftigst im Schockzustand. Ein lauter Knall, und man denkt vielleicht erst mal "Oh-oh, ich glaub das war wer. Und habe eh keinen Lappen mehr. Wenn ich erwischt werde, bin ich voll am Ar***!". Als er wieder etwas klarer denken konnte, hat er sich dann ja auch gestellt.

Das diese Aktion nicht gerade Strafmildernd war, dürfte weder ihn noch uns überraschen.

Im von madcruiser verlinkten THW-Artikel ist ja auch en Bild vom Unfallfahrzeug drin. So wie der Transporter aussieht, denke ich mal, daß der Radfahrer auf der Stelle tot war :-(
Und M. ist dabei garantiert auch für eine Sekunde das Herz stehen geblieben..

Die von mir erwähnten 0,1 Promille stammten übrigens aus der Lokalpresse, und war wohl nur der Wert vom Atemalkohol. Die 0,5 Promille stammen aus der Gerüchteküche, und sollen von der Blutuntersuchung sein.

Den Schock des Autofahrers kann ich mir vorstellen.
Für die verspätete Meldung von 105 Minuten wird ein erfahrener Richter volles Verständnis haben.
Für das Fahren ohne FS dagegen Null.

Ich habe drei solcher Unfälle erlebt.
1. Motoradfahrer ohne Helm und Fremdeinwirkung wegen überhöhter geschwindigkeit gegen Brückengeländer.
Sofortiger Exitus.
2. Mopedfahrer mit 2,6 Promille lag hinter einer Kurve einer Landstraße. Ich konnte ausweichen, der nachfolgende Freund hat ihn mit dem Motorrad überfahren.
War nur ein offener Ellenbogenbruch.
3. Fußgänger mit 1,6 Promille in einer Winternacht bei Regen hinter beleuchtetem Fußgängerübergang.
Der Man hatte die Absperrungen überstiegen um abzukürzen.
Hirntrauma, Trümmerbruch der Schulter, offener Schien-/Wadenbeinbruch.
Das war mein einziger Unfall als Beteiligter (PKw-Fahrer).

Daneben noch einige schwere Autounfälle.

Unter einem halben Jahr Alpträume ging das bei mir nie ab.
Trotz jeweils rationaler Abarbeitung.
Am einfachsten waren für mich Unfälle mit sofortigem Tod,
am schwersten solche mit schweren Schmerzen bei Bewußtsein.

Wie es das Gefühl als Unfallverursacher ist,
kann ich Gott sei Dank nicht beurteilen.
Das stelle ich mir richtig schwer vor.

Wohlgemerkt:
Bei meinem Fussgängerunfall habe ich dennoch eine Teilschuld bekommen.
Gefährdungshaftung nennen das die Juristen.

Anders als bei all den Unfällen als Zeuge konnte ich hier schockbedingt nicht helfen.
Hand aufs Herz:
Auch ich bin kurz nach dem Aufprall von der Bremse gegangen und hatte für Sekundenbruchteile den Fluchtgedanken.
Der liegt einfach in der Natur des Menschen.
Bei mir setzte Gott sei dank der Verstand sofort wieder ein.

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