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R1234yf Kältemittel

Themenstarteram 11. Juni 2016 um 16:56

Hallo Leute,

ich hatte in der vergangenen Woche das Erlebnis der 3. Art, (nein, es betrifft keine Gasanlage) bei Reparaturarbeiten an einer Klimaanlage (R134a Kältemittel) eines Subarus ist es vorgekommen, als ich das Klimaservicegerät angeschlossen habe, daß das Überdruckventil des Klimagerätes aufgrund von Überdruck öffnete und mir, da unvorbereitet, ein Schwall in´s Gesicht blies, mit dem Resultat einer gereizten Gesichtshaut und , dank der Schutzbrille, leicht gereizte Augen. Ich arbeite nun schon seit 25 Jahren mit Klimaanlagen und das war der erste Zwischenfall! Nun gab der Vorfall mir aber zu denken!

Gesetz dem Fall, das wäre eine Klimaanlage neueren Herstellerdatums, dann wäre das Kältemittel R1234YF aufgefüllt, der Motor war heiß, das Kältemittel wäre ausgeströmt, hätte sich entzündet (ist ja bekannt, daß es sich an heißen Materialien selbst entzündet, wir erinnern uns, daß sich Mercedes weigerte, dieses Kältemittel aus den genannten Gründen in der Serie einzuführen). Bei der Verbrennung dieses Kältemittels entsteht bekanntlich hochgiftige Flusssäure, wäre dies der Fall gewesen, wäre ich jetzt nicht mehr im Stande, diese Zeilen zu schreiben.

Klimaanlagenkühler (oder Kondensatoren) sitzen vor den anderen Fahrzeugkühlern, die trifft es beim Fahrzeugcrash immer zuerst, austretendes Kältemittel, das sich entzündet, wäre dann höchst gefährlich, würden die Insassen des Fahrzeuges den Fahrzeugbrand überleben, die Flusssäurekontaminisation sicher nicht, den vorerst geretteten Insassen wäre dann ein qualvoller Tod sicher.

Ihr werdet euch nun fragen, was dieser Artikel im Gasforum zu suchen hat?

Das Kältemittel R1234yf wurde wegen der ozonschädigenden Wirkung des herkömmlichen Kältemittels R134a eingeführt, verständlicher Weise, nun frage ich mich aber warum ein solch gefährliches Kältemittel vorgeschrieben wird, wenn es ganz einfache, ungefährliche, günstige und naheliegende Stoffe gibt wie unser heiß geliebtes Propan

Ein Kältemittel, das sich zwar auch an heißen Fahrzeugteilen entzünden kann, aber dabei keine giftigen, schädlichen oder ozonvernichtende Eigenschaften entwickelt.

Die mitlesenden Chemiker oder sonstigen Fachleute mögen mich berichtigen, wenn ich falsch liege!

Ich möchte hier keine Diskussion lostreten, aber in unserem, sonst so sicherheitsbedachtem Land ist das neue R1234yf ein himmelschreiender Missstand! Um weiterhin Klimaanlagen reparieren zu dürfen, ist natürlich ein gefahrenunterweisender Lehrgang vorgeschrieben, der auf das neue R1234yf hinweist! Würde ich ein solches Auto mit einer solchen Klimaanlage mein Eigen nennen, würde ich lieber im Auto schwitzen, als mich solchen Risiken auszusetzen und die R1234yf Anlage vollständig entleeren lassen!

Meine Frage an alle Lobbyisten im Umweltamt (sorry für den aggressiven Unterton, das R1234yf ist für mich ein absolutes No Go) warum kein Propan? Selbst vorhandene R134a Anlagen könnten damit befüllt werden, es ist umweltfreundlich und in keinster Weise Umwelt oder Ozonschädlich, nicht mal annähernd so gefährlich wie das 1234yf!

Mal drüber nachdenken!

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 11. Juni 2016 um 16:56

Hallo Leute,

ich hatte in der vergangenen Woche das Erlebnis der 3. Art, (nein, es betrifft keine Gasanlage) bei Reparaturarbeiten an einer Klimaanlage (R134a Kältemittel) eines Subarus ist es vorgekommen, als ich das Klimaservicegerät angeschlossen habe, daß das Überdruckventil des Klimagerätes aufgrund von Überdruck öffnete und mir, da unvorbereitet, ein Schwall in´s Gesicht blies, mit dem Resultat einer gereizten Gesichtshaut und , dank der Schutzbrille, leicht gereizte Augen. Ich arbeite nun schon seit 25 Jahren mit Klimaanlagen und das war der erste Zwischenfall! Nun gab der Vorfall mir aber zu denken!

Gesetz dem Fall, das wäre eine Klimaanlage neueren Herstellerdatums, dann wäre das Kältemittel R1234YF aufgefüllt, der Motor war heiß, das Kältemittel wäre ausgeströmt, hätte sich entzündet (ist ja bekannt, daß es sich an heißen Materialien selbst entzündet, wir erinnern uns, daß sich Mercedes weigerte, dieses Kältemittel aus den genannten Gründen in der Serie einzuführen). Bei der Verbrennung dieses Kältemittels entsteht bekanntlich hochgiftige Flusssäure, wäre dies der Fall gewesen, wäre ich jetzt nicht mehr im Stande, diese Zeilen zu schreiben.

Klimaanlagenkühler (oder Kondensatoren) sitzen vor den anderen Fahrzeugkühlern, die trifft es beim Fahrzeugcrash immer zuerst, austretendes Kältemittel, das sich entzündet, wäre dann höchst gefährlich, würden die Insassen des Fahrzeuges den Fahrzeugbrand überleben, die Flusssäurekontaminisation sicher nicht, den vorerst geretteten Insassen wäre dann ein qualvoller Tod sicher.

Ihr werdet euch nun fragen, was dieser Artikel im Gasforum zu suchen hat?

Das Kältemittel R1234yf wurde wegen der ozonschädigenden Wirkung des herkömmlichen Kältemittels R134a eingeführt, verständlicher Weise, nun frage ich mich aber warum ein solch gefährliches Kältemittel vorgeschrieben wird, wenn es ganz einfache, ungefährliche, günstige und naheliegende Stoffe gibt wie unser heiß geliebtes Propan

Ein Kältemittel, das sich zwar auch an heißen Fahrzeugteilen entzünden kann, aber dabei keine giftigen, schädlichen oder ozonvernichtende Eigenschaften entwickelt.

Die mitlesenden Chemiker oder sonstigen Fachleute mögen mich berichtigen, wenn ich falsch liege!

Ich möchte hier keine Diskussion lostreten, aber in unserem, sonst so sicherheitsbedachtem Land ist das neue R1234yf ein himmelschreiender Missstand! Um weiterhin Klimaanlagen reparieren zu dürfen, ist natürlich ein gefahrenunterweisender Lehrgang vorgeschrieben, der auf das neue R1234yf hinweist! Würde ich ein solches Auto mit einer solchen Klimaanlage mein Eigen nennen, würde ich lieber im Auto schwitzen, als mich solchen Risiken auszusetzen und die R1234yf Anlage vollständig entleeren lassen!

Meine Frage an alle Lobbyisten im Umweltamt (sorry für den aggressiven Unterton, das R1234yf ist für mich ein absolutes No Go) warum kein Propan? Selbst vorhandene R134a Anlagen könnten damit befüllt werden, es ist umweltfreundlich und in keinster Weise Umwelt oder Ozonschädlich, nicht mal annähernd so gefährlich wie das 1234yf!

Mal drüber nachdenken!

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29 Antworten

https://lat.mb.hs-osnabrueck.de/.../DKV%20Bericht%202010.pdf

Sicherheitszertifikat ist ungültig, aber es ist lesenswert. Hauptvorteil ist aus ökonomischer Sicht, quasi keine Anpassungen gegenüber R134 erforderlich und einen etwas besseren Wirkungsgrad gibts obendrauf. CO2 oder Propan sind andere Drücke bzw. schlechtere Wirkungsgrade.

Bei freier Wahl würde _ich_ ganz sicher nicht das HF freisetzende Zeugs nehmen... CO2 bzw. Propan sind spottbillig und tun keinem weh.

am 11. Juni 2016 um 17:24

Gute Besserung!

Themenstarteram 11. Juni 2016 um 17:25

CO2 Anlagen arbeiten mit Drücken von 150 bar, Propan wäre Drucktechnisch exakt im Rahmen von 134a, den etwas geringeren Wirkungsgrad lässt sich durch größere Wärmetauscher ausgleichen!

Themenstarteram 11. Juni 2016 um 17:33

Zitat:

Bei freier Wahl würde _ich_ ganz sicher nicht das HF freisetzende Zeugs nehmen... CO2 bzw. Propan sind spottbillig und tun keinem weh.

Ja, würde ich auch drauf verzichten, aber man hat keine Wahl! Alle neuen Klimaanlagen müssen mit dem Teufelszeugs befüllt sein!

Einem jeden Neuwagenkäufer sollte ein ausdrücklicher Sicherheits oder Gefahrenhinweis bei Fahrzeugkauf aufgerzwungen werden, mal schaun ob die dann noch Autos mit dem Teufelszeug verkaufen!

Der Verbraucher ist dann der Leidtragende!

Und die Rettungskräfte im Falle eines Unfalls.

 

mfg

Als Käufer hat man keine Wahl, es sei denn, man will einen fabrikneuen Oldtimer kaufen...

Oder eben ohne AC unterwegs sein, nur, das wollte ich auch nicht!

Mercedes treibt doch die Entwicklung der CO2-Klimaanlage fort und will die doch in der Serie anbieten. Hoffentlich folgen ihnen auch andere Hersteller (insbesondere Volvo), ich mag kein Taxi fahren... ;)

Gegen den größeren Wärmetauscher werden die Kauleute sein. 1 Cent je Fahrzeug bei einer Million Stück gespart rechtfertigt dessen "Das geht so aber gar nicht" Existenz.

Auch wenns polemisch ist - ohne diese Management-Sippschaft der SAP Helden und Ihrer Führungskräfte hätte VW sicher nicht bescheißen müssen (schließlich gehts technisch auf einmal nach Zwang) und Opel wäre von Lopez nicht qualitativ vor die Wand genagelt worden. Irgendwas zwischen "koste was es wolle" wie damals bei Saab und der "Zeit und Kostenplände sind einzuhalten" Pfennigfuchserei muss es einen gesunden Mittelweg geben. Dessen Endergebnis nicht sein darf "wenns brennt haste als Insasse halt verschissen"

Zitat:

@Gascharly schrieb am 11. Juni 2016 um 19:33:36 Uhr:

Zitat:

Bei freier Wahl würde _ich_ ganz sicher nicht das HF freisetzende Zeugs nehmen... CO2 bzw. Propan sind spottbillig und tun keinem weh.

Ja, würde ich auch drauf verzichten, aber man hat keine Wahl! Alle neuen Klimaanlagen müssen mit dem Teufelszeugs befüllt sein!

Das ist so überhaupt nicht richtig. Lediglich das alte wurde verboten und eine Empfehlung für R1234yf ausgesprochen, übrigens in Absprache mit den gleichen Herstellern, die hinterher nichts mehr davon wissen wollten. CO2 ist überhaupt nicht verboten, nur Mercedes will es nicht einsetzen, weil dann die alten Klimaanlagen nicht mehr funktionieren. Nur aus diesem Grund entwickelt Mercedes angeblich seit 10 Jahren keine Autos mehr, sondern produziert nur noch Youngtimer.

Zuerst mal @ GasCharly:

Ich freu mich für dich, dass du so viel Glück hattest, da heile rauszukommen. Und ich bin absolut deiner Meinung: Die Empfehlung dieses „Deuwelszeugs“ angesichts der HF-Kontamination bei Entzündung ist m.E. eine verantwortungslose Entscheidung von Lobby-Opfern, die den Wert des eigenen Geldes höher einstufen als den Wert fremden Lebens. Aber so ist nun mal diese schräge Welt…

Müsste ich deinen Job machen, würde ich mir überlegen, ob ich solche Anlagen überhaupt noch warten/befüllen wollte. Bei der Herstellung dieser Flüssigkeit ist den Maschinenbedienern/Abfüllern aus gutem Grund zwingend die Verwendung einer GPSA (Ganzkörper-Personenschutzausstattung = „Raumanzug“) vorgeschrieben – und zwar bei allen Temperaturen…

Übrigens:

HF wird auch frei, wenn man Elastomere aus Fluorkautschuk verbrennt, z.B. Wellendichtringe aus Viton® und dessen Konkurrenzwerkstoffen. Also mit offener Flamme an einen Simmerring – das hat auch schon „Gesundheit gekostet“…

Zum Thema CO2 :

Am Arbeitsplatz (Entwicklungsabteilung eines KFZ-Zulieferers) habe ich am Rande mitbekommen, dass das Medium Probleme im Kompressor verursacht; genauer gesagt, an der Gleitringdichtung der Hauptwelle. Die Schmierfähigkeit von CO2 ist zu niedrig für die aktuell verwendeten Dichtwerkstoffe, was eine deutlich teurere (härtere) Materialpaarung der GLRD´s erforderlich machen würde. Das hatten seinerzeit die Erbsenzähler (T´schuldigung, die BWL-ler) abgelehnt.

Zum Thema Propan:

Wie verschleißend dieses Gas als Kühlmittel im Klimakompressor wirkt, weiß ich nicht.

So ist es, CO2 macht die Sache etwas teurer und wurde von BWLern abgelehnt. Aber jetzt zu sagen, dass man das nicht verwenden darf, ist natürlich so nicht richtig.

Themenstarteram 12. Juni 2016 um 10:05

Zitat:

Gegen den größeren Wärmetauscher werden die Kauleute sein. 1 Cent je Fahrzeug bei einer Million Stück gespart rechtfertigt dessen "Das geht so aber gar nicht" Existenz.

Wenn wir heute schon so weit sind, daß der finanzielle Aspekt dem sicherheitstechnischen bevorzugt wird, dann sollten die Verbraucher aber schleunigst reagieren, sowas ist nicht hinnehmbar!

@ Wumba

Wer behauptet denn, daß CO2 verboten ist? Diese Anlagen sind nur sehr teuer, da mit Drücken von 150 bar gearbeitet werden muß!

Mein Tip für den R134a Ersatz ist weiterhin Propan!

-schwerer als Luft, also in keinster Weise Ozonschädlich

-Verträglich mit den derzeit verwendeten R134a Anlagen

-Sicherheitstechnisch viel weniger Bedenklich als R1234yf

-Der etwas geringeren Wirkungsgrad ist vernachlässigbar!

Warum dann das sicherheitsbedenkliche R1234yf??? Kann mir das mal einer erklären? Evtl. der Lobbyist, der es empfohlen hat?

Ich kann das nicht verstehen!

Aus der Dampfdichte auf die Ozonschädlichkeit zu schließen ist mutig, schließlich gibts die Diffusion. R134a ist etwa 4 mal schwerer als Luft und kommt trotzdem bis da oben hoch. Die FCKW waren mit Molmassen um 200 noch schwerer und haben es ebenfalls geschafft.

Bei der PKW Herstellung steht der finanzielle Aspekt über allem, die Großkonzerne werden nunmal von Kaufleuten und sonstigen Bürokraten regiert. Deren Existenz überwiegend nicht im "kauf das bessere, es freut und bindet die Kunden", sondern "geht das nicht noch etwas billiger, gut fürs Quartalsergebnis" besteht.

Das Problem am R1234 ist schlicht, dass R134a quasi verboten wurde, keine Sau rechtzeitig Klimaaanlagen für CO2 oder Propan entwickelt hat (Nachfolger war angekündigt) und sich am Ende herausgestellt hat, dass dieses Zeugs brennbar ist. FCKW sind ganz früher eigentlich mal ein Feuerlöschmittel gewesen. Ohne Chlor drin "eher nicht" und mit der Doppelbindung ists halt reaktiver als die ungesättigten.

Themenstarteram 12. Juni 2016 um 11:22

Zitat:

Bei der PKW Herstellung steht der finanzielle Aspekt über allem, die Großkonzerne werden nunmal von Kaufleuten und sonstigen Bürokraten regiert. Deren Existenz überwiegend nicht im "kauf das bessere, es freut und bindet die Kunden", sondern "geht das nicht noch etwas billiger, gut fürs Quartalsergebnis" besteht.

Ich habe zu Zeiten meinen Beruf erlernt, als die Hersteller noch sehr großen Wert auf Qualität und Haltbarkeit legten, besonders Mercedes, Audi und BMW, daher kann ich den derzeitigen Sparwahn der Erbsenzähler nicht nachvollziehen. Wie lange soll das noch so weitergehen, wie weit spielt man mit uns?

Technische Produkte sollten ausschließlich von Technikern entwickelt werden und nicht von Erbsenzählern!

Nach den Erfahrungen mit unserem BMW kann ich eindeutig sagen: Nie wieder.

Der nächste wird wieder ein Ami.

Propan läuft auch ohne große Umbauten.

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