Privatwagen als Dienstfahrzeug. Wer zahlt bei Ausfall Mietwagen?
Hallo alle zusammen,
ich benutze meinen Privatwagen als Dienstwagen und hatte bisher auch nie Probleme damit.
Jetzt steht allerdings eine größere und langandauernde Reparatur an und ich brauche einen Mietwagen um zu meinen Kunden zu kommen. Da mein Chef an sich ein alter Geizhals ist, fing er heute sofort an rum zu poltern: "das wäre mit den 30 Cent pro km abgedeckt, die ich bisher für Dienstfahrten erhalten hätte".
Kann mir da jemand einen Rat bzw. einen juristischen Link zu geben.
In meinem Arbeitsvertrag steht nichts von Dienstwagengebrauch. Ich sehe die 30 Cent auch eher als einen Ausgleich für in der Vergangenheit entstandene Kosten an, sprich Benzin, Verschleiß, etc.
Beste Antwort im Thema
Ein Ausgleich sind die 30 Cent pro Kilometer ja auch. Damit ist alles abgedeckt und sämtliches Risiko liegt bei Dir. Wenn Du also ein Ersatzfahrzeug benötigtst, dann mußt Du auch da mit den 30 Cent pro Kilometer klarkommen. Toll wird es, wenn Du auf der Fahrt einen Unfallschaden hast und es mit dem Arbeitgeber keine schriftliche Vereinbarung gibt.
Bei uns ist z. B. schriftlich festgelegt, daß der Mitarbeiter bei Nutzung des Privatfahrzeugs für Geschäftsfahrten die 30 Cent je Kilometer abrechnen kann. Alle Kosten sind damit abgegolten. Verursacht man selbst einen Schaden auf der Dienstfahrt, dann steht unser Arbeitgeber dafür gerade, sofern niemand anderes dafür eintritt. Ist aber z. B. eine Vollkaskoversicherung abgeschlossen, dann muß darüber reguliert werden und es wird nur die SB erstattet. Die Rückstufung in der SF-Klasse ist dann wieder ein Fall für den Mitarbeiter.
Wenn Dein Chef fair ist, dann läßt er sich zumindest auf eine teilweise Erstattung ein. Alternativ mietet er das Fahrzeug und überläßt es Dir zur Nutzung. Es kommt halt auch immer darauf an, zu welchem Anteil Du das Fahrzeug für die Ausübung der Tätigkeit benötigst.
36 Antworten
Zitat:
@Chaosmanager schrieb am 31. August 2016 um 12:12:10 Uhr:
Nur zum Vergnügen werden wohl die wenigsten Leute 60 tkm p. a. fahren.
Wer weiß. Menschen machen manchmal komische Sachen. Aber zumindest werden sie dann keine 30Cent vom AG für die "vergnüglichen" Kilometer bekommen.
@Chaosmanager ich denke du verstehst mich falsch.
Ich sehe es so: Solange die Kosten für berufliche Fahrten durch die 30Cent abgegolten sind ist es natürlich in Ordnung.
Aber sobald du von deinem Einkommen zuschießen musst, um z.B. mehr Komfort (Höhere Fahrzeugklasse / Andere Sitze) aus beruflichen Gründen hinzubuchen musst (Was du eventuell beim Privatwagen nicht würdest) muß man dann sich eben aber eingestehen das diese Kosten dein Einkommen senken. Und dies natürlich für den Arbeitgeber da du diesen Wagen so ansonsten gar nicht konfiguriert hättest.
Mehr sage ich gar nicht.
Und viele Kilometer machen eben weniger Cent so einfach ist das. Solange du unter 30cent bleibst ist ja alles gut.
Zitat:
@Sidi A4 2.6 schrieb am 31. August 2016 um 12:20:21 Uhr:
Aber sobald du von deinem Einkommen zuschießen musst, um z.B. mehr Komfort (Höhere Fahrzeugklasse / Andere Sitze) aus beruflichen Gründen hinzubuchen musst (Was du eventuell beim Privatwagen nicht würdest) muß man dann sich eben aber eingestehen das diese Kosten dein Einkommen senken.
So liest sich das auch etwas anders.
Allerdings ist es so, dass derjenige, der viel beruflich fährt und dann etwas Komfort hinzubucht, mitunter immer noch deutlich weniger für sein Fahrzeug aufwenden muss als der "normale" Arbeitnehmer, der seinen PKW komplett unterhalten muss.
Und dass solche Kosten das Einkommen mindern, ist die logische Folge. Das ist aber mit allen Ausgaben im persönlichen Bereich so.
Gruß
Der Chaosmanager
Ich bin da beim Chaosmanager, habe ich die Nummer doch erst kürzlich so entschieden. Fahre 50-60tkm (ca. 85% beruflich) im Jahr und zahle für das Fahrzeug um die €350 monatlich zusätzlich aus eigener Tasche, trotz relativ großzügiger Erstattung durch den AG. Da ist aber auch schon Sprit für meine Privatfahrten mit einkalkuliert.
Warum? Weil ich für verhältnismäßig wenig Geld sehr viel Auto bekomme. Da fallen dann Punkte wie Komfort, Sicherheit und der eigene Spaß am Fahrzeug in die Waagschale, das ist es mir persönlich auf jeden Fall wert. Im Grunde habe ich früher sogar deutlich mehr monatlich für mein rein privat genutztes Fahrzeug ausgeben und das war 3 Klassen kleiner.
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Zitat:
@Jupp78 schrieb am 31. August 2016 um 11:32:15 Uhr:
Zitat:
@ChKolumbus schrieb am 31. August 2016 um 10:09:39 Uhr:
Weil ich hier öfter lese " bei den 0,30 EUR pro km bleibt etwas übrig"Keiner kann bei ehrlicher Kalkulation ein Auto für 30 Cent/km fahren.
Dem möchte ich auch klar widersprechen.
Ich kalkuliere seit 15 Jahren ehrlich und alle meine Autos waren deutlich unter diesen 30 Cent/km.
Kannst dich ja gerne mal durchklicken, die Kosten sind alle aufgelistet: https://www.spritmonitor.de/de/user/Jupp78.html
19 Cent/km, 17 Cent/km und 16 Cent/km waren das am Ende, bei den letzten Fahrzeugen, wo der Strich bereits drunter ist. Dabei gab es glücklichere Zeiten, wo wenig zu reparieren war und auch schlechtere Zeiten inkl. Motorschaden.Dabei muss man vor allem es auch noch so sehen: In vielen Fällen steht so ein Fahrzeug eh vor der Tür für die private Nutzung.
Nehmen wir den Polo als Beispiel. Der kostet (lt. ADAC-Tabelle) bei 15tkm/Jahr privat gefahren 32,8 Cent/km oder auch 4920€/Jahr. Kommen nun noch weitere 15tkm/Jahr beruflich on Top, kosten diese 30tkm/Jahr 6360€ oder grade mal 1440€ mehr. Das sind grade mal 9,6 Cent/km für die zusätzlichen Kilometer. Da bleiben, bekommt man 30 Cent/km gute 3000€/Jahr hängen.
Für 16 oder 17 Cent Autofahren ist dann ja ein echtes Geschäftsmodell. Da würde ich an deiner Stelle als Kurier o.ä. arbeiten. Da liegt das Geld ja auf der Straße.
Dein unteres Beispiel "das Auto ist ja eh da" heißt ja: ich schenke meinem AG die Fixkosten wie Steuer, Versicherung, TÜV Gebühr, Wertverlust, anteilige Service kosten u.ä..
Mit der Logik kann ich ja gleich umsonst arbeiten.
Zitat:
@ChKolumbus schrieb am 1. September 2016 um 00:03:46 Uhr:
Für 16 oder 17 Cent Autofahren ist dann ja ein echtes Geschäftsmodell. Da würde ich an deiner Stelle als Kurier o.ä. arbeiten. Da liegt das Geld ja auf der Straße.Dein unteres Beispiel "das Auto ist ja eh da" heißt ja: ich schenke meinem AG die Fixkosten wie Steuer, Versicherung, TÜV Gebühr, Wertverlust, anteilige Service kosten u.ä..
Mit der Logik kann ich ja gleich umsonst arbeiten.
16 oder 17 Cent/km sind erst einmal Kosten und keine Einnahmen. Wo da jetzt das Geld auf der Straße liegt, erschließt sich mir nicht.
Mein unteres Beispiel ist eine Win-Win Situation. Zwei Polos, jeweils 15tkm/Jahr gefahren (einmal privat, einmal geschäftlich) kosten deutlich mehr als ein Polo, der 30tkm/Jahr gefahren wird. Im konkreten Beispiel 9840€ vs. 6360€. Von den gesparten 3480€ bleiben bei mir als Arbeitnehmer, sofern die Firma 30 Cent/km zahlt, 3060€ hängen und für die Firma 420€.
Jetzt kann man natürlich Neidzerfressen daherkommen und auf den Dienstwagen bestehen. Besser der AG spart keine 420€ ... dafür verzichtet man doch gerne auf 3060€ jährlich.
Ich kalkuliere doch nicht was "mehr-km" kosten. Sonst würde ich einem Handwerker auch nichts dafür bezahlen, das er seine Maschinen benutzt oder die Anfahrt. Weil seine Maschinen und LKW hat er ja schon??
Ich kalkuliere doch nur was die KM an sich kosten.
Ich fahre 25.000 km mit meinem Auto und habe Gesamtkosten dafür, daraus ergibt sich ein Preis pro km.
Für die Arbeit fahre ich davon 23.000 km.
Der Cent/km ist genau der gleiche Satz.
Wenn dein AG dir 30 Cent bezahlt verdienst du ordentlich, da du ja nur 16 Cent benötigst.
Ich zahle drauf, weil meine (gebrauchten) Autos immer mehr als 30 Cent/km kosten.
Zitat:
@ChKolumbus schrieb am 1. September 2016 um 13:06:44 Uhr:
Ich kalkuliere doch nicht was "mehr-km" kosten.
Ich schon. Das macht natürlich eh nur Sinn, wenn man die Wahl hat.
Ich habe die Wahl. Ich kann entweder die 30 Cent/km abrechnen oder mir einen Poolwagen ausleihen.
Da macht einfach keine andere Rechnung Sinn, als mich zu fragen, was kostet jetzt der zusätzliche Kilometer?
Wird mit den vom Chef gezahlten 30c/km nicht nur der "Aufwand" abgegolten?
Steht im Arbeitsvertrag irgendwas davon, das der Arbeitnehmer das Fahrzeug stellen muß?
Wenn nicht, Chef informieren:" Mein Wagen ist ab dem xx.xx. bis voraussichtlich xx.xx. in der Werkstatt.
Soll ich morgens in die Firma kommen oder abends irgendwo einen Firmenwagen abholen?"
Zitat:
@onzlaught schrieb am 7. September 2016 um 12:51:48 Uhr:
Wird mit den vom Chef gezahlten 30c/km nicht nur der "Aufwand" abgegolten?Steht im Arbeitsvertrag irgendwas davon, das der Arbeitnehmer das Fahrzeug stellen muß?
Wenn nicht, Chef informieren:" Mein Wagen ist ab dem xx.xx. bis voraussichtlich xx.xx. in der Werkstatt.
Soll ich morgens in die Firma kommen oder abends irgendwo einen Firmenwagen abholen?"
😁
Ich glaube, dass manche Leute keinen Schimmer davon haben, wie es in mittelständischen inhabergeführten (patriarchalisch) geführten Firmen zugeht ... 😁
Gruß
Der Chaosmanager
Zitat:
@onzlaught schrieb am 7. September 2016 um 12:51:48 Uhr:
Wird mit den vom Chef gezahlten 30c/km nicht nur der "Aufwand" abgegolten?Steht im Arbeitsvertrag irgendwas davon, das der Arbeitnehmer das Fahrzeug stellen muß?
Wenn nicht, Chef informieren:" Mein Wagen ist ab dem xx.xx. bis voraussichtlich xx.xx. in der Werkstatt.
Soll ich morgens in die Firma kommen oder abends irgendwo einen Firmenwagen abholen?"
Wenn du so kommst, dann würde ich als Chef dir antworten, du darfst morgen deine Kündigung abholen.
Wer so in der Probezeit rumpoltert und sich nicht an Absprachen hält, der wäre nichts für meine Firma.
Und da reden wir sicher nicht von sonderlich Chef-orientierten Firmen.
Es ist eben (auch) eine arbeitsrechtliche Seite. Wurde vereinbart, dass der Arbeitnehmer Arbeitsmittel mitbringt, dann muss er das auch machen.
Ist in manchen Berufen ja durchaus üblich. Das geht von Musikinstrumenten los bis hin zu Fleischern, die ihre eigenen Messer haben oder Zimmerleute, die ihre Berufskleidung selbst zahlen.
Auf eigene Sachen geben die Arbeitnehmer übrigens meist mehr acht als auf Betriebseigentum.
Dann gibt es aber auch Werkzeuggeld dafür. Ein dem Firmenprestige angemessenes Fahrzeug arbeitsvertraglich als Arbeitnehmer zu stellen ... 😁😁😁 ... da sollte das Jahresgehalt aber deutlich sechsstellig sein.
All das was da rund um das Fahrzeug abgegangen ist, war zielführend und fair gegenüber allen Seiten.