Private Wallbox an Trafostation

Hallo zusammen,

folgende (dumme?) Frage, ich stelle sie trotzdem: Wäre es prinzipiell möglich bzw. hat jemand Erfahrung damit, eine private Wallbox direkt über eine Trafostation des Netzbetreibers laufen zu lassen?

Hintergrund:Wir haben eine Eigentumswohnung in einem 6 Parteien Haus, an das eine Stellplatzanlage angrenzt, auf der wir einen eigenen Stellplatz haben. Leider liegen die Stellplätze nicht unmittelbar am Gebäude, dort ist die Verkehrsfläche der Anlage. Man müsste also für die Installation einer Wallbox am Stellplatz die Oberfläche öffnen und im Haus auch zusätzlich verkabeln. Da ich bei den Miteigentümern keine Mitstreiter finden werde, suche ich nach einer (potenziell) einfachen Alternative.

Wie der Zufall so will, ist in 3m Entfernung hinter unserem Stellplatz eine Trafostation des Netzbetreibers, die theoretisch einfach zu erreichen wäre. Mögliche Herausforderungen wie bspw. eigener Stromzähler sind mir bewusst.

Daher aus Interesse gefragt: Ist die Idee abwegig oder könnte sie prinzipiell realisierbar sein?

Danke für eure Einschätzung 🙂

42 Antworten

Mit "Ladestrom" meinte ich bei separatem Hausanschluss einen Stromtarif, der etwas vergünstigt (gegenüber normalem Haushaltsstrom) ist, dafür die Wallbox auch Mal zu teuren Zeiten eine Stunde abgeschaltet / gedrosselt wird. Je nachdem wo du wohnst, gibt's da mehr oder weniger Auswahl und Preisunterschiede. Meist benötigt das einen eigenen Stromzähler vom Netzbetreiber nur für die Wallbox - das hättest du ja dann nebenbei erfüllt.

Auch so eine Hausanschluss-Säule mit Zähler und ein paar Sicherungen braucht Platz. Beispiele:
https://hager.com/.../hausanschlusssaeulen

Wenn die Parklücken schon klein sind... Der Grünstreifen zwischen Parkplätzen und Trafokiste gehört hoffentlich noch euch? 😉 Dann könnte man das vielleicht dort platzieren. Davor evtl noch eine Begrenzung als Anfahrschutz vorsehen.

Listenpreise sieht man in dem Link ja schon, die Baukosten insgesamt werden auf jeden Fall 4-stellig.
Falls das noch nicht abschreckt, kannst du ja weiter planen und gerne berichten!

Überlegen kann man dann noch: Hausanschluss auf die WEG bestellen und an der Wallbox nochmal einen eigenen Zwischenzähler vorsehen. Abrechnung dann über die WEG. Vorteil: weitere Wallboxen können problemlos dazukommen. Nachteil: etwas Abrechnungsaufwand (solange du alleine bist, easy).

Hausanschluss nur für dich: da haben die Anderen auch in Zukunft nichts von. Es sei denn du willst ihnen Strom verkaufen...

Zitat:

Mit "Ladestrom" meinte ich bei separatem Hausanschluss einen Stromtarif, der etwas vergünstigt (gegenüber normalem Haushaltsstrom) ist, dafür die Wallbox auch Mal zu teuren Zeiten eine Stunde abgeschaltet / gedrosselt wird.

Ja, so meinte ich das auch. Zu Tarifen habe ich mich bisher nur über C24 informiert. Selbst wenn man die Grundgebühr auf die erwartete Lademenge umlegt, landet man bei unter 25ct./kwh. Das finde ich schon attraktiv.

Zitat:

Wenn die Parklücken schon klein sind... Der Grünstreifen zwischen Parkplätzen und Trafokiste gehört hoffentlich noch euch? 😉 Dann könnte man das vielleicht dort platzieren.

Das müsste überprüft werden. Wenn es nicht zum Haus gehört, sollte es aber zu der Bruchteilsgemeinschaft der Siedlung gehören, an der wir auch beteiligt sind. Die Platzierung müsste ja auch erfolgen, wenn man vom Haus aus verkabelt.

Zitat:

Listenpreise sieht man in dem Link ja schon, die Baukosten insgesamt werden auf jeden Fall 4-stellig.
Falls das noch nicht abschreckt, kannst du ja weiter planen und gerne berichten!

4-stellig wird es auf jeden Fall werden, wenn es am Ende +- 2500 Euro werden, ist das eben so.

Zitat:

Überlegen kann man dann noch: Hausanschluss auf die WEG bestellen und an der Wallbox nochmal einen eigenen Zwischenzähler vorsehen.

Die Idee habe ich auch, irgendwann zieht dann bestimmt mal jemand nach. Zumal die Stellplatzanlage zu insgesamt 2 Häusern gehört und alles durch 12 Parteien geht. Falls jemand aus dem anderen Haus eine Wallbox haben wollte, würde es wahrscheinlich ohnehin auf einen separaten Hausanschluss hinauslaufen.

Stimmt, 25 Cent sind definitiv gut!

Fällt mir gerade noch ein: die Kosten für den neuen Hausanschluss könntest du zunächst komplett übernehmen. Jeder, der sich später anschließen möchte, kann sich dann einkaufen. Der 2. Teilnehmer zahlt dir die Hälfte der Anschlusskosten, der 3. zahlt dir und dem 2. dann nur noch so viel, dass jeder 1/3 der Investition gestemmt hat. Usw. bis am Ende im Idealfall jeder eine Lademöglichkeit hat und 1/12 der Anschlusskosten gezahlt hat.

Wallbox, Leitung zum neuen Anschluss und Montage zahlt dann einfach jeder selbst. Die Wallboxen sollten Lastmanagement z.B. über eine Modbus Schnittstelle können. Idealerweise ein Hersteller, mit dem der Elektriker (oder du) sich auskennt.

Ich warte wahrscheinlich ab, bis das Auto da ist und werde dann aktiv. Wir haben eine recht gute und engagierte Hausverwalterin, die hoffentlich auch zum Gelingen beitragen kann.

Allen hier erstmal danke für den Input 🙂

Ähnliche Themen

Servus! Das glaub ich ist die beste Lösung! Noch vorab über ungelegte Eier den Kopf zerbrechen... Wirst sehen, alles easy und den Bedarf zu Laden wird sich auch ändern. Ich hab anfangs dauernd angesteckt, immer genau den Akku in Auge behalten, herumgerechnet,.... Was ja fast schon nervös.... Inzwischen hat das ganze eine wurschtigkeit.... Weil es einfach keine Probleme gibt irgendwo nicht hin zu kommen.... Cheers, Jochen!!

Ich sehe das auch entspannt. Öffentliche Ladepunkte gibt es in meinem Umfeld genug.

Bei den erwarteten 1000km im Monat rechne ich damit, den Akku einmal pro Woche auf 80% zu laden.

Trotzdem fange ich jetzt an, mich mit dem Thema zu beschäftigen. Zuhause laden ist einfach komfortabler und auf lange Sicht preiswerter.

Hi again! Stimmt und gut kalkuliert, aber nach einer gewissen Zeit ist's dir dann auch mal egal, ihn mit 8 % abends hinzustellen ohne Panik zu bekommen und sollte man doch spontan weiter weg müssen, 30 min super charger und fertig.... Ich hab den goE in der Einfahrt und bin nach einem Jahr schon richtig ladefaul.... Cheers, Jochen!!

Hier in der Gegend hatte jemand anscheinend das gleiche Problem. Reihenhäuser an einem kleinen Weg, die Stellplätze sind separat und eigene Flurstücke.

Er hat auf seinem Stellplatz einen kleinen Kabelverteiler-Schrank und daran die Wallbox montiert; für den Stromanschluss waren nur fünf Meter Buddelarbeiten nötig, er wurde direkt am in der Straße verlaufenden Niederspannungskabel via Muffe angeschlossen. Läuft somit garantiert als separater Hausanschluss und so etwas wäre in der hier geschilderten Situation vermutlich auch möglich - aber wahrscheinlich nicht ganz billig.

Danke für deine Rückmeldung - klingt jedenfalls nach einer Lösungsmöglichkeit. Vielleicht finde ich ja doch noch Mitstreiter, zumindest für den Hausanschluss.

Zitat:

@SoulSurvivor78 schrieb am 12. August 2024 um 12:28:25 Uhr:


Vielleicht finde ich ja doch noch Mitstreiter, zumindest für den Hausanschluss.

Versuchen kann man es, aber gefühlt ist die Stimmung bzw. das Interesse in der breiten Bevölkerung auf dem Tiefpunkt - nicht nur bei denen, die ihr allerletztes Auto im Leben vermutlich schon gekauft haben.

Achja, anbei noch Fotos wie das aussieht.

Outdoor-Hausanschluss mit Wallbox
Outdoor-Hausanschluss mit Wallbox

Zitat:

Versuchen kann man es, aber gefühlt ist die Stimmung bzw. das Interesse in der breiten Bevölkerung auf dem Tiefpunkt

Ich glaube, der Markt für Privatkunden ist weitgehend zum Erliegen gekommen. Mit Euphorie rechne ich bei den Nachbarn nicht im Mindesten. Allenfalls mit Einsehen, wenn man die Kosten für den Hausanschluss teilt.

Zitat:

Achja, anbei noch Fotos wie das aussieht.

Danke, so ähnlich hatte ich mir das im Kopf auch schon ausgemalt. Außer dass die Wallbox bei mir an eine Säule muss, die im Boden zu verankern wäre.

Zitat:

@SoulSurvivor78 schrieb am 12. August 2024 um 17:43:09 Uhr:


Allenfalls mit Einsehen, wenn man die Kosten für den Hausanschluss teilt.

Das kann man natürlich probieren. Wobei ich nicht weiß, ob es dann eine Rolle spielt, ob der Hausanschluss dann der WEG oder dir gehört.

Mögliche Szenarien, die mir durch den Kopf gehen, falls sich aktuell niemand beteiligen will:
- Man "verkauft" später den extra gebauten Hausanschluss an die WEG
- Du bleibst Besitzer/Eigentümer vom Hausanschluss, andere Wallboxen können an deinen Hausanschluss angeschlossen werden und du verkaufst den Strom an die anderen; hat aber vermutlich diverse rechtliche (geeichte Zähler?) oder gar gewerbliche Implikationen; es sei denn, die anderen wären mit einer Handschlag-Lösung zufrieden

Er wird erstmal eine Gestattung brauchen, um Anschlusskasten und Kabel auf fremden oder gemeinschaftlichen Grund zu verlegen. Gehören tut ihm alleine ja nix.

Mit ein Grund, warum ich es nicht bereue, meine Eigentumswohnung abgestoßen zu haben.

Für diese Fragen würde ich die Hausverwalterin einbinden, die in der Siedlung einige Objekte und auch die Bruchteilsgemeinschaft betreut. Falls eine Gestattung erforderlich sein sollte, bin ich da zuversichtlich.

Ansonsten strebe ich eine einfache und getrennte Lösung an. Ein Stromzähler für mich und den Hausanschluss so auslegen, dass weitere Zähler installiert werden könnten. Bei den meisten anderen Stellplätzen wäre die Platzierung der Wallbox aufwändiger, weil hinter den Plätzen Büsche sind.

Ich würde da auch erstmal ganz genau klären:
- Wem gehört der Bereich? Wen muss man um Erlaubnis fragen?
- Darf dort überhaupt gegraben werden? Ich kenne Fälle von Baugrundstücken, da gibt es Sperrzonen, da öffentliche Trassen (Strom, Wasser, Gas, Fernwärme) quer durchs Grundstück laufen.

Deine Antwort
Ähnliche Themen