Preisentwicklung Diesel-Benziner Region Stuttgart

Mercedes E-Klasse W212

Die Stadt Stuttgart/Landesregierung lässt die Euro-5-Diesel vorerst in Ruhe, von Beschränkungen werden nur ältere Diesel betroffen sein. Ab 2020 mag es evtl. anders sein, wobei Nachrüstfahrzeug ausgenommen werden sollen.
Was meint Ihr, wie sich die Gebrauchtwagenpreise nun entwickeln werden? Diesel wieder teurer, Benziner billiger - oder anders herum? Abhängig von Schadstoffklasse?

Beste Antwort im Thema

Soweit durch ein Software-Update die Abgasrückführungsrate erhöht wird, hätte dies zur Folge, dass das Abgas, welches aus dem Motor austritt, diesem erneut zugeführt und der Anteil an Sauerstoff im Motor reduziert wird. Aufgrund der so verursachten geringeren Sauerstoffkonzentration wird weniger Kraftstoff eingespritzt, um diesen trotzdem vollständig zu verbrennen. Dadurch sinken sowohl die Heizenergie des Gemisches sowie Reaktionsgeschwindigkeit und Verbrennungstemperatur und in Folge dessen auch die Motorleistung. Daher bilden sich weniger Stickoxide. Das Kühlen des rückgeführten Abgases verstärkt diesen Effekt.

Durch die Erhöhung der Abgasrückführung kann also der Ausstoß von Stickoxiden weiter reduziert werden. Dies wird aber mit einem Verlust an Motorleistung und einem Anstieg an Rußpartikeln erkauft. Der Anstieg an Rußpartikeln führt dazu, dass der Rußpartikelfilter stärker belastet wird und sein Verschleiß früher einsetzt. Zudem können sich die Rußpartikel im AGR-System festsetzen, wenn aufgrund der Anhebung der Abgasrückführungsrate sich zu viel Ruß im Abgas befindet. Dies führt zu einer Verkokung, die zum Motorschaden führen kann, wenn sich die durch die Verkokung entstehenden Rußablagerungen (Koks) im AGR-System in größerer Ansammlung lösen und in den Zylinder gelangen. Dort können sie Kolbenringe und Ventilsitze beschädigen.

Ferner entsteht bei der Abkühlung des Abgases Kondensat. Bei einer Anhebung der Abgasrückführungsrate führt das vermehrt entstehende Kondensat in Kombination mit dem Abgas zu einer sog. Versottung und Verlackung der Abgaskanäle sowie des Abgasrückführungsventils (AGR-Ventils). Dies führt mittelfristig zu einem Ausfall des AGR-Ventils.

Soweit durch ein Software-Update zusätzlicher Kraftstoff eingespritzt würde, um die Abgastemperatur im Abgasstrang anzuheben, damit der SCR-Katalysator auf die erforderliche Mindesttemperatur aufgeheizt werden kann, erhöht sich zum einen der Kraftstoffverbrauch. Zum anderen wird bei einer zu hohen Kraftstoffeinspritzung der Ölfilm und damit die notwendige Schmierschicht in den Zylindern durch unverbrannten Kraftstoffüberschuss sukzessive ausgespült. Durch die mangelhafte Schmierung der Laufflächen von Kolben und Zylinder entsteht trockene Reibung, wodurch sich die Temperatur von Kolben und Zylinder stark erhöht. Dadurch wird eine Reibschweißung eingeleitet. Kolben und Lauffläche des Zylinders (Zylinderlaufbuchse) verbinden sich fest miteinander und der Motor wird schlagartig zum Stillstand gebracht. Das Phänomen wird allgemein auch als sog. Kolbenfresser bezeichnet.

Auch die Erhöhung der AdBlue-Einspritzung kann zu einer Beschädigung des SCR-Systems führen, wenn die Temperatur im Abgasstrang und Katalysator nicht hoch genug ist. Soweit der Harnstoff (AdBlue) unterhalb von circa 180 °C Abgastemperatur eingespritzt wird, führt das zu unerwünschten Belagsbildungen, bestehend u. a. aus Ammelinen und Melaminen – vor allem jedoch Biuret. Diese Stickstoff-Wasserstoff-Sauerstoffverbindungen führen zu korrosiven Ablagerungen, die den gesamten Abgasstrang schädigen. Im Übrigen führt die erhöhte AdBlue-Einspritzung selbstredend auch zu einem vermehrten AdBlue-Verbrauch.

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Zitat:

@Tandy2001 schrieb am 18. Juli 2018 um 15:01:19 Uhr:


Auch wenn Fahrverbote für den Kauf kein Thema sind, weil man von Ihnen nicht betroffen ist, wird man gleichwohl vom „freiwilligen“ Software-Update betroffen sein, weil dies genauso wenig wie bei VW freiwillig ist. Wer es nicht aufspielt, dem wird die Stilllegung angedroht.

Durch das Update sind mittelfristig Schäden am Fahrzeug zu erwarten, für die weder der Hersteller noch der Händler dann die Verantwortung übernehmen wird.

Um die Stickoxide über ein Software-Update zu senken, gibt es grundsätzlich drei Möglichkeiten: Zunächst kann die Abgasrückführungsrate angehoben werden. Ferner kann die Abgastemperatur durch das Nachspritzen von Kraftstoff erhöht werden. Schlussendlich kann mehr AdBlue eingespritzt werden. Alle diese Anpassungen werden aber mit Nachteilen „erkauft“.

Leider gleich zu Beginn falsch. Wenn es diese freiwilligen Updates je geben sollte, wovon ich nach derzeitigem Stand nicht ausgehe, werden sie freiwillig bleiben. Denn es besteht zwischen den Eu5 Dieseln von VW einerseits, sowie dem Rest andrerseits der kleine, aber sehr relevante, Unterschied, dass VW eine illegale Funktion eingebaut hatte. Alle anderen haben, moralisch fragwürdig, die legalen Tricks bis zum letzten mm ausgenutzt. Daher wird es, EU5 betrachtet, keine Rückrufe gebe.

Bei EU6 stellt sich die Situation noch nicht ganz klar dar.

Viel Spaß beim Zocken...

Der „freiwillige“ Rückruf erfolgte auf Druck des KBA, das andernfalls den amtlichen Rückruf eingeleitet hätte. Am 01.09. läuft die von BM Scheuer zur Vorlage der „freiwilligen“ Updates beim KBA zwecks Freigabe ab. Wenn die Updates dann nicht vorliegen, wird er amtlich.

Moralisch fragwürdig ist eine nette Umschreibung für illegal.

Zitat:

@Tandy2001 schrieb am 22. Juli 2018 um 23:02:30 Uhr:


Moralisch fragwürdig ist eine nette Umschreibung für illegal.

Auch falsch. Der Gesetzgeber hat für die Zulassung der Modelle Werte vorgegeben die auf dem Prüfstand erreicht werden müssen. Zusätzlich sind diverse Variablen/Temperaturfenster vorgesehen, wann die Abgasreinigung nicht einsetzen muss.
Wenn nun, dem Zeitgeist geschuldet, heute Werte aus dem Fahrbetrieb be- und veurteilt werden ist dies durch die damals gültigen Zulassungsbestimmungen eben nicht gedeckt.
Dies hat nichts, aber auch gar nichts mit dem Betrug durch den Konzern Volkswagen zu tun.
Genau deshalb werden die updates, an deren Erscheinen ich auch nicht glaube, im Falle eines Falles auch freiwillig bleiben.Das ist auch der Grund, warum die ausländischen Hersteller sofort und eindeutig jede Möglichkeit der Nachbesserung ausgeschlossen haben. Ohne Widerspruch durch irgendwen aus der Politik.
Meine Glaskugel sagt: Die adblue Modelle werden eine Frickellösung mit mehr adblue Verbrauch bekommen, EURO5 Diesel bleiben wie sie sind. Richtig sauber nach dem Stand des aktuell Machbaren sind momentan nur die EURO 6d temp. Benziner kommen demnächst unter Beschuss wenn die Diesel abgeerntet sind und die DUH wieder Geld braucht...

Gruß
Hagelschaden

Ich kann ja verstehen, dass Du als Besitzer eines S12 CDI 250 gerne glauben willst, dass die Software Updates „freiwillig“ sind. Deine Behauptungen, dass der Gesetzgeber Werte vorgegeben hat, die nur auf dem Prüfstand einzuhalten sind und zusätzlich sogar diverse Variablen/Temperaturen vorgegeben habe, wo die Abgasreinigung nicht einsetzen muss, sind rechtlich leider unzutreffend.

Die von der EU-Kommission vorgegebenen Grenzwerte sind nach ihrem Sinn und Zweck nicht nur auf dem Prüfstand sondern v. a. im normalen Fahrbetrieb einzuhalten. Die Verordnung ist da ziemlich eindeutig. Es gibt auch diverse Rechtsgutachten, die das belegen. Zu dem Ergebnis kommt auch der Wissenschaftliche Dienst des Deutschen Bundestages.

Ich kann Dir gerne die Gutachten und Verordnung zukommen lassen. Ich aber die Befürchtung, dass Dich diese Unterlagen auch nicht überzeugen werden.

Ich kann jedem nur anraten, seine Rechte gegenüber seinem Händler zu wahren, bevor Gewährleistungsansprüche verjährt sind.

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Ich kenne keine Verordnung in den damaligen Zulassungsbestimmungen, die eine Messung der Werte im Fahrbetrieb vorsieht. Wenn Du da eine Quelle hast immer her damit.
Die Ausnahmen sind die Thermofenster, schwammige Begriffe die eine eindeutige Rechtsgrundlage für Klage usw. sehr erschweren bzw. fast unmöglich machen.
Die Vergleichbarkeit mit Volkswagen ist eben nicht gegeben, also wären es freiwillige updates. Woher nimmst Du die Überzeugung, dass dies nicht so sei?
Mal abgesehen davon, dass bisher keinerlei Anzeichen zu erkennen sind, dass überhaupt an einer Software Lösung gearbeitet wird, geschweige denn, dass diese für ein Rollout zur Verfügung steht. Bis dass dann soweit sein könnte und umgesetzt wird ist mein Fahrzeug so alt und hat genug km für einen Export in Länder ohne Hype und Diesel-Verfolgungswahn....
Ansonsten kann ich nur jedem raten die Nerven zu behalten und sich nicht auf die vollmundigen Versprechen diverser Anwälte zu verlassen. Was auch immer bei einer evt. Klage gegen den Hersteller rauskommen mag, ein Gewinner steht schon mal fest, der klagende Anwalt. Nach Abzug der Anwalts- und Gerichtskosten, der Kosten der eigenen Nutzung usw. wird der mögliche Betrag den man erhalten könnte vermutlich eine ernüchternde Größenordnung erreichen.
Einfach Nerven behalten und fahren. Sollte ich z.B. durch einen Unfall jetzt einen neuen Wagen benötigen würde ich exakt wieder einen Euro 5 Diesel kaufen, mehr Geld im Einkauf kann ich gar nicht sparen....

Gruß
Hagelschaden

Hallo Hagelschaden,

Benziner kommen demnächst unter Beschuss?

Ich fahre einen E 320 aus Mitte 2016 mit Euro 6.

Womit kann mich damit denn künftig die Deutsche Umwelthilfe ankacken?

Der Absatz beginnt mit "Meine Glaskugel", aber was dem Diesel sein NOx ist dem Benziner sein Feinstaub...
https://www.presseportal.de/pm/58964/3923623
https://www.noz.de/deutschland-welt/politik/artikel/1196351/umwelthilfe-wir-beklagen-uns-nicht-sondern-wir-verklagen
Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser Abmahnverein nach dem Diesel plötzlich Ruhe gibt. Die wirtschaftliche Existenz hängt an den Abmahnungen, also müssen neue Felder erschlossen werden.

Gruß
Hagelschaden

Zitat:

Meine Glaskugel sagt: Die adblue Modelle werden eine Frickellösung mit mehr adblue Verbrauch bekommen, EURO5 Diesel bleiben wie sie sind. Richtig sauber nach dem Stand des aktuell Machbaren sind momentan nur die EURO 6d temp. Benziner kommen demnächst unter Beschuss wenn die Diesel abgeerntet sind und die DUH wieder Geld braucht...

Wo hast du deine Kugel her? Meine sagt exakt das Gleiche :-)

Es geht doch in der Sache um eine poliitisch gewollte Verkehrswende. Der stehen Diesel und Benziner im Wege. Die DUH ist dabei nur der Überbringer der schlechten Nachrichten von tausenden Nox-und Feinstaub-Toten, um der Poliitik die Möglichkeit von flächendeckenden Fahrverboten von Verbrennern zu erleichtern.

Wir erinnern uns gern an den Atomausstieg 2011, den noch 2010 keiner für möglich hielt.

LG
weizengelb

Es geht um eine von manchen Politikern gewollte Verkehrswende und um angeblich tausende NOx- und Feinstaub-Tote.
Dazu gäbe es ja noch eine Menge weiter zu diskutieren und vor allem argumentieren - das sprengt aber m.E. die Möglichkeiten eines (dieses) Auto Forums.

Gruß
Hagelschaden

Hallo
Die politisch gewollte Verkehrswende ist größtenteils Wunschdenken. Die Option batteriebetriebene Elektromotoren lebt vom Wunschdenken man würde noch etwas besseres als die Lithium Zelle finden. Die Welt besteht aus ca 100 Elementen, die sind lückenlos alle bekannt mit all ihren Eigenschaften. An der Spitze der Wünsche steht "leicht" , einen leichteren Feststoff als Li Element Nr 3 gibt es nicht. Wasserstoff ist gasförmig und kann nicht mal bei 20Grad C dauerhaft gespeichert werden. Es durchdringt sogar Stahlflaschen. Siedepunkt -252 C, Nähe am absoluten Nullpunkt, daher ausgesprochen teuer zu verflüssigen. Also zurück zum Lithium, nur das ist wegen seiner extrem hohen Wasserlöslichkeit extrem selten.
vG J.

Über Lithium solltest du dir mehr Informationen einholen.
Es ist nicht selten und wird auf der südlichen Halbkugel durch immer mehr Unternehmen gefördert.

@ Hagelschaden:

Daimler wurde bereits verurteilt, u. a. vom LG Hanau. Für die Gerichte ist es ziemlich egal, ob Hersteller die Motor-Software so programmieren, dass sie die zurückgelegte Weg-/Zeitstrecke und Beschleunigungswerte aus dem NEFZ hernehmen, um zu prüfen, ob sich das Fahrzeug auf dem Prüfstand befindet (so VW) oder im Fall von Daimler stumpf die Dauer des Prüfzyklus sowie die im Prüfmodus vorgegebene Außentemperatur von 20-30 Grad mit den tatsächlichen Verhältnissen abgeglichen wird (so Daimler).

Aber Du hast Deine Meinung und ich kann Dich offensichtlich auch nicht Fakten überzeugen und lasse es daher. Jeder kann sich hier zum Glück selbst seine Meinung bilden.

Mir kommt’s so vor,als will uns der Staat ein schlechtes Gewissen machen und und nach und nach die Elektroautos (ich liebe meinen 6 Zylinder !!!) auf die Backe drängen !

Das problem ist ja nur bzw. auch, dass die e autos umweltschädlicher sind als ein diesel/benziner je sein könnte... man muss sich nur den gesamten produktionszyklus angucken, inkl. dem der Batterien, etc... und auch mal ein aufe darauf werfen, wie diese batterien entsorgt werden können, was passiert beim unfall? Wahrscheinlich kommen demnächst noch unfallstatistiken dazu, dass e-autos deutlich weniger unfälle haben (aber nur in der totalen anzahl, weil es einfach deutlich weniger gibt). Wäre doch mal ne tolle aussage, die nicht gelogen ist :P die grundlage dieser aussage ist nur fraglich bzw. unpraktisch xD

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