Politurtest bei www.autozeitung.de

Habe ich eben bei www.autozeitung.de gesehen. Und ich muss ehrlich sagen, habe die gleichen Erfahrungen gemacht, wie die Tester. Fahre einen 911er von 1985 und der will auch ab und zu ein bisschen gestreichelt werden, damit er weiter glänzt! Billige Produkte sind meist nichts. Lieber gleich ein paar Euros mehr ausgeben und dann auch länger was davon haben! Guckt mal hier drauf:

http://www.autozeitung.de/online/render.php?render=0128236

Beste Antwort im Thema

Moin zusammen,

um's erst mal vorweg zu sagen: Ich hab auch viel Spaß daran, mein Auto zu polieren. Das ist ja mal 'ne Arbeit, bei der man den Erfolg gleich sieht, außerdem hat die Tätigkeit an sich ja fast schon meditativen Charakter. So kann ich auf andere Selbsterfahrungs- oder Chakrakurse dadurch verzichten und kann mir für den Tag auch das Joggen ersparen 😁.

Trotzdem bleibe ich dabei, dass es (mindestens auch) eine Glaubensfrage ist: Außer vielleicht bei frei verkäuflichen Arznei- und Hilfsmittelchen und bei Kosmetika wird sicher mit nichts so viel Brimborium betrieben wie mit Autopflegemitteln.

Da geistern Begriffe wie "Nano" und "glasharte Versiegelung" durch den Raum, da werden Menschen aufgefordert, innerhalb weniger Tage mehrfach hintereinander irgend welche chemischen Substanzen auf die Außenhaut ihres Fahrzeugs aufzuschmieren. Von den Vorführungen mit brennendem Benzin auf Autolack zum Beweis der Versiegelung will ich nur am Rande schreiben. (Das Benzin würde auch gefahrlos auf meinem nackten Bauch brennen, ohne dass ich ihn vorher auch nur einmal versiegeln müsste.)

Egal, was ich mir auf's Auto schmiere, das Prinzip ist immer das gleiche: In der Substanz sind Schleifmittel vorhanden, außerdem (entweder in der gleichen oder in einer zusätzlich aufzubringenen Substanz) eine oberflächenaktive Flüssigkeit, die den Lack dann wasserabweisend macht. Dabei würde es auch ausreichen, letztere nur aufzusprühen, wie es auch in Waschanlagen geschieht.

Diese Substanz ist nur wenige Moleküe stark und sie ist in keinem Falle in der Lage, die mechanische Widerstandsfähigkeit des Lackes auch nur ansatzweise zu verbessern. Natürlich gibt es Verfahren, mit denen man erreichen kann, dass wirklich wirksame Schichten gleichmäßig und unsichtbar aufgetragen werden. Allerdings nicht durch Einreiben mit einem Schwamm oder einem Lappen, dazu sind aufwändigere Prozesse nötig.

Zudem können die wasserabweisenden Eigenschaften im ungünstigen Fall dazu führen, dass z. B. ölhaltige Substanzen besser haften bleiben können, was eine schwer zu entfernende Schmutzschicht erzeugen kann.

Natürlich wird die Optik eines Lackes verbessert, keine Frage. Ich gestehe sogar zu, dass auch die mechanischen Eigenschaften in geringem Maße davon positiv beeinflusst werden. Allein schon deshalb, weil eine glattere Oberfläche schöner aussieht und weniger Angriffspunkte für minimalste mechanische Verletzungen bietet. Man muss aber auch in Kauf nehmen, dass bei jeder Politur die Lackschicht definitiv dünner wird. Unter "Versiegeln" verstehe ich z. B. das durch hohen Aufwand herbeigeführte Versiegeln von Brillengläsern oder von Parkettfußböden, nicht aber das Polieren und Einwachsen eines Autos.

Dazu kommt noch der Placebo-Effekt: Wenn der Kunde 10 Euro für 'ne Pulle Politur ausgibt, dann kauft er sich in der Regel keine MFT für das Vielfache dieses Preises. Wenn die gleiche Flasche, werbewirksam als Premiumprodukt verkauft, 100 Euro kosten würde, dann ist der Kunde zunächst jemand, der ganz anders an die Sache herangeht. Er macht sich Gedanken darüber, wie und womit er die wertvolle Substanz aufträgt und wie er sie verarbeiten muss. Ist ja schließlich ganz was besonderes, das, was er da hat, und er sieht natürlich dann ein Ergebnis, dass den hohen Preis im Nachhinein auch rechtfertigt. Er belügt sich u. U. also selbst.  U. a. auch deswegen bekommen teure Produkte diese tollen Bewertungen.

Probiert's mal mit dem gleichen Aufwand mit billigeren Produkten. Manche werden sicher erstaunt sein...

Und: Ich denke schon, dass ich Vergleichsmöglichkeiten habe. Einmal zwischen meinem Auto und den Autos von Bekannten, die "wie blöd" an denen rumfummeln, zum anderen weiß ich ja, wie Neuwagen aussehen bzw. aussehen können.

Wenn aber jemand meint, mit "seinem" Mittelchen den Stein der Weisen gefunden zu haben, dann gönn ich ihm durchaus das Vergnügen, sein Auto innerhalb weniger Tage mehrfach komplett zu "versiegeln" um so seine Nassrasur im spiegelnden Lack seines brillantschwarzen XYZ vollziehen zu können. 😉

Jedem das Seine.

Und allen einen schönen Tag noch.

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Zitat:

Original geschrieben von Die Ennepetaler


Hallo zusammen,

ich möchte mein Auto auch mal demnächst (zum ersten mal) mit der Hand polieren.
Die Farbe ist ein helles Silber metallic.

Was für eine Politur könnt Ihr empfehlen. Die Beiträge sind ja schon etwas älter. Vielleicht hat sich in der letzten Zeit etwas in der Qualität geändert ?!

Alles von SONAX ist gut.
Das beste sind aber die Verpackungen🙂

Hol dir das Meg. SwirlX wenn du ''NUR'' Holos und Haarlinien hast, habs selber an meinem GV (BMP) heute Poliert und sit der hammer.
Wenn großere defekte hast dann holst dir das meg. Ultimate Compound.
VON HAND😉

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