Online-Zulassung funktioniert in Berlin problemlos; Händler wehrt sich mit Händen und Füßen dagegen
Hallo, ich hatte bei einem BMW-Vertragshändler als Leasingfahrzeug einen neuen BMW 225xe bestellt. Das Auto ist nun fertiggestellt worden. Der "Freundliche" hatte mich darauf aufmerksam gemacht und wollte die Details der Zulassung besprechen.
Ich beharrte in diesem Zusammenhang darauf, den Wagen online zuzulassen. Der Grund: In Berlin, wo ich wohne, ist es derzeit schwierig, Termine bei der Zulassungsstelle zu erhalten. Als Privatperson erhält man erst Termine im Januar oder Februar. Auch professionelle Zulassungsdienste benötigen zwei bis drei Wochen, bis sie die Unterlagen abgeben können. Nachdrücklich bittet das Berliner "Landesamt für Bevölkerungs- und Ordnungsangelegenheiten" darum, Zulassungssachen nur online zu erledigen. Ich kenne ein wenig die Verhältnisse bei den zentralen Behörden und Bürgerämtern: Die Verzögerungen sind zu einem guten Teil auf die "Kundschaft" zurückzuführen, die auf Vorrat Termine bucht und nicht wahrnimmt oder kommt und die Hälfte der Unterlagen nicht dabei hat, usw. Die Mitarbeiter sind dennoch irgendweshalb noch motiviert und stets erstaunlich freundlich.
Gut, jedenfalls hatte sich der "Freundliche" mit Händen und Füßen dagegen wehren wollen, dass ich das Online-Verfahren nutze. Ich würde nur den freigelegten Code auf der ZB Teil II (Fahrzeugbrief) benötigen. Ich erhielt eine ausdrückliche Droh-Mail: In Hamburg habe eine Online-Zulassung nicht funktioniert. Die Hamburger Behörde habe die Auskunft erteilt, dass die Online-Abwicklung in keiner einzigen deutschen Behörde funktioniere. Wenn der Brief durch Freilegen des Codes entwertet sei, benötige man einen neuen Brief von BMW, was zu einigen Wochen Verzögerung und erheblichen Mehrkosten führe, die man mir dann belaste.
Ich beharrte auf der Durchführung des Online-Verfahrens mit einer Mail, in der ich angab, dass mir amtliche Auskünfte zum Verfahren vorlägen und die einzigen Hindernisse bei der Online-Zulassung von BMW-Fahrzeugen in der Vergangenheit nach Berichten darauf beruht hatte, dass BMW entgegen seiner zwingenden rechtlichen Verpflichtung Fahrzeugdaten nicht an die Datenbank des Kraftfahrtbundesamt gemeldet habe.
Die Online-Zulassung funktionierte dann einwandfrei und sehr schnell. Der "Freundliche" übermittelte mir einen Scan der Unterlagen einschließlich freigelegtem Code. Die Zulassung war dann so einfach wie eine Amazon-Bestellung. Mit der eVB, meinen eigenen Daten, meinem gescannten Personalausweis (habe ich als PDF hochgeladen; jpg geht auch), einem PDF-Zusatzblatt (zur Beantragung des E-Kennzeichens), dem bereits reservierten Wunschkennzeichen plus Wunschkennzeichen-PIN, der FIN und natürlich dem freigelegten Code plus der Seriennummer der ZB Teil II sowie meinen Bankdaten konnte ich das Auto sofort (!) zulassen. Von der Existenz des Fahrzeugs und der Richtigkeit der eVB bis hin zu Steuerrückständen wird alles live online geprüft. Die neuen Papiere und Siegelmarken werden mir dann per Postzustellungsurkunde übersandt, wahrscheinlich, nachdem sich jemand "per Hand" auch noch einmal den Ausweis-Scan angeschaut hat. Eine Nutzung der elektronischen Funktion des elektronischen Personalausweises verlangt Berlin nicht (sie haben die Meldedaten aller Berliner ohnehin in der Behörde vorliegen - denn das LABO ist auch Meldebehörde). Die Gebührenzahlung erfolgt per Giropay oder Kreditkarte.
Da frage ich mich, weshalb sich ein Händler so sehr und mit offenbar unzutreffenden Behauptungen und Drohungen gegen die Online-Zulassung sperrt. Meine Theorie: Denen geht ein Zusatzgeschäft verloren. Sie nutzen irgendwelche "bundesweit tätigen" Anmeldedienste, die 40 bis 50 Euro für den "Zulassungsservice" nehmen, und berechnen dann ihren Kunden irgendetwas in der Dimension von 160 Euro. Auch die Schildermacher in ihren Buden vor den Kfz-Ämtern gehen leer aus, weil man sich die Kennzeichen dann auch online für 5 Euro bestellen kann, statt 20 Euro an der Bude zu zahlen. Wenn sich erst einmal herumspricht, dass man mit der Online-Zulassung nicht nur sofort zum Zuge kommt, sondern das Ganze auch noch billiger und schneller geht und zudem der Personalausweis nicht auch noch (halblegal) tagelang bei irgendeinem "Zulassungsdienst" herumschwirrt, geht dieses Geschäft verloren.
Ich werde zu dem Händler dazu nichts mehr sagen, merke mir das aber sicherlich sehr gut.
Über Meinungen vor allem zu dem Verhalten des Händlers hinsichtlich der Online-Zulassung (stimmen meine Verschwörungstheorien?) würde ich mich freuen.
Beste Antwort im Thema
Hallo, ich hatte bei einem BMW-Vertragshändler als Leasingfahrzeug einen neuen BMW 225xe bestellt. Das Auto ist nun fertiggestellt worden. Der "Freundliche" hatte mich darauf aufmerksam gemacht und wollte die Details der Zulassung besprechen.
Ich beharrte in diesem Zusammenhang darauf, den Wagen online zuzulassen. Der Grund: In Berlin, wo ich wohne, ist es derzeit schwierig, Termine bei der Zulassungsstelle zu erhalten. Als Privatperson erhält man erst Termine im Januar oder Februar. Auch professionelle Zulassungsdienste benötigen zwei bis drei Wochen, bis sie die Unterlagen abgeben können. Nachdrücklich bittet das Berliner "Landesamt für Bevölkerungs- und Ordnungsangelegenheiten" darum, Zulassungssachen nur online zu erledigen. Ich kenne ein wenig die Verhältnisse bei den zentralen Behörden und Bürgerämtern: Die Verzögerungen sind zu einem guten Teil auf die "Kundschaft" zurückzuführen, die auf Vorrat Termine bucht und nicht wahrnimmt oder kommt und die Hälfte der Unterlagen nicht dabei hat, usw. Die Mitarbeiter sind dennoch irgendweshalb noch motiviert und stets erstaunlich freundlich.
Gut, jedenfalls hatte sich der "Freundliche" mit Händen und Füßen dagegen wehren wollen, dass ich das Online-Verfahren nutze. Ich würde nur den freigelegten Code auf der ZB Teil II (Fahrzeugbrief) benötigen. Ich erhielt eine ausdrückliche Droh-Mail: In Hamburg habe eine Online-Zulassung nicht funktioniert. Die Hamburger Behörde habe die Auskunft erteilt, dass die Online-Abwicklung in keiner einzigen deutschen Behörde funktioniere. Wenn der Brief durch Freilegen des Codes entwertet sei, benötige man einen neuen Brief von BMW, was zu einigen Wochen Verzögerung und erheblichen Mehrkosten führe, die man mir dann belaste.
Ich beharrte auf der Durchführung des Online-Verfahrens mit einer Mail, in der ich angab, dass mir amtliche Auskünfte zum Verfahren vorlägen und die einzigen Hindernisse bei der Online-Zulassung von BMW-Fahrzeugen in der Vergangenheit nach Berichten darauf beruht hatte, dass BMW entgegen seiner zwingenden rechtlichen Verpflichtung Fahrzeugdaten nicht an die Datenbank des Kraftfahrtbundesamt gemeldet habe.
Die Online-Zulassung funktionierte dann einwandfrei und sehr schnell. Der "Freundliche" übermittelte mir einen Scan der Unterlagen einschließlich freigelegtem Code. Die Zulassung war dann so einfach wie eine Amazon-Bestellung. Mit der eVB, meinen eigenen Daten, meinem gescannten Personalausweis (habe ich als PDF hochgeladen; jpg geht auch), einem PDF-Zusatzblatt (zur Beantragung des E-Kennzeichens), dem bereits reservierten Wunschkennzeichen plus Wunschkennzeichen-PIN, der FIN und natürlich dem freigelegten Code plus der Seriennummer der ZB Teil II sowie meinen Bankdaten konnte ich das Auto sofort (!) zulassen. Von der Existenz des Fahrzeugs und der Richtigkeit der eVB bis hin zu Steuerrückständen wird alles live online geprüft. Die neuen Papiere und Siegelmarken werden mir dann per Postzustellungsurkunde übersandt, wahrscheinlich, nachdem sich jemand "per Hand" auch noch einmal den Ausweis-Scan angeschaut hat. Eine Nutzung der elektronischen Funktion des elektronischen Personalausweises verlangt Berlin nicht (sie haben die Meldedaten aller Berliner ohnehin in der Behörde vorliegen - denn das LABO ist auch Meldebehörde). Die Gebührenzahlung erfolgt per Giropay oder Kreditkarte.
Da frage ich mich, weshalb sich ein Händler so sehr und mit offenbar unzutreffenden Behauptungen und Drohungen gegen die Online-Zulassung sperrt. Meine Theorie: Denen geht ein Zusatzgeschäft verloren. Sie nutzen irgendwelche "bundesweit tätigen" Anmeldedienste, die 40 bis 50 Euro für den "Zulassungsservice" nehmen, und berechnen dann ihren Kunden irgendetwas in der Dimension von 160 Euro. Auch die Schildermacher in ihren Buden vor den Kfz-Ämtern gehen leer aus, weil man sich die Kennzeichen dann auch online für 5 Euro bestellen kann, statt 20 Euro an der Bude zu zahlen. Wenn sich erst einmal herumspricht, dass man mit der Online-Zulassung nicht nur sofort zum Zuge kommt, sondern das Ganze auch noch billiger und schneller geht und zudem der Personalausweis nicht auch noch (halblegal) tagelang bei irgendeinem "Zulassungsdienst" herumschwirrt, geht dieses Geschäft verloren.
Ich werde zu dem Händler dazu nichts mehr sagen, merke mir das aber sicherlich sehr gut.
Über Meinungen vor allem zu dem Verhalten des Händlers hinsichtlich der Online-Zulassung (stimmen meine Verschwörungstheorien?) würde ich mich freuen.
130 Antworten
Zitat:
@windelexpress schrieb am 23. Juni 2021 um 18:00:48 Uhr:
Zitat:
@Woodtharit schrieb am 23. Juni 2021 um 17:50:55 Uhr:
Neue ZB I, II und eine Umweltplakette, falls man diese auch mitbestellt.Dein Fahrzeug war noch angemeldet und Du hast das Kennzeichen behalten.
Ansonsten werden noch zwei Plakettenhalter mit Landkreis Siegel und ein Plakettenhalter mit der HU Plakette zugesendet.
Landkreis Siegel und HU Plakette werden nicht lose geschickt.
Doch, die berline Siegeln und Tüv Plakette waren auch mit dabei. FoVITIS hat nur gefragt, was noch im Post außer die zwei Dinge waren. Mein Auto war übrigens aus der anderen Stadt und war abgemeldet.
Die Siegel waren aber auf dem Plakettenhaltern und nicht lose.
Es muss ja gewährleistet sein,dass die Siegel auf die richtigen Bleche kommen und die HU Plakette den korrekten Monat anzeigt
Zitat:
@windelexpress schrieb am 23. Juni 2021 um 18:00:48 Uhr:
Landkreis Siegel und HU Plakette werden nicht lose geschickt.
Wie kommt man dann dort dran? Also ich habe das Kennzeichen aber ohne Siegel. Was dann?
Zitat:
@windelexpress schrieb am 23. Juni 2021 um 18:15:08 Uhr:
Die Siegel waren aber auf dem Plakettenhaltern und nicht lose.
Was sind denn Plakettenhalter?
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Okay, das Video klärt dann auch die Frage endgültig
Zitat:
@FoVITIS schrieb am 23. Juni 2021 um 19:37:13 Uhr:
Zitat:
@windelexpress schrieb am 23. Juni 2021 um 18:15:08 Uhr:
Die Siegel waren aber auf dem Plakettenhaltern und nicht lose.Was sind denn Plakettenhalter?
Plakettenhalter/Plakettenträger
hier ganz gut zu sehen.
Da wird per Thermodruck das Kennzeichen und ein Teil der Fin aufgedruckt, dann die Siegel drauf geklebt und der Halter klebt die Plakettenträger mit den Siegeln dann auf seine Bleche
Das man kein nfc im Ausweis braucht hätte ich mir besser merken sollen beim Verkauf..
Nunja, habe am 2.7 gegen 13:15 Uhr das Neue online zugelassen.
Man muss viel abtippen. Aber hat alles geklappt. Gesamtkosten inklusive Wunschkennzeichen, ohne das Blech, knapp um die 50 €
Bin gespannt wann die Post kommt.
Eine Frage noch dazu. Zustellung per Briefkasten oder persönliche Übergabe erforderlich ?
Bei uns kam der Brief in sonem gelben Umschlag. Postzustellung oder wie sich das nennt
Wir per PZU zugestellt
Zitat:
@Schweinesohn schrieb am 4. Juli 2021 um 10:42:17 Uhr:
Bei uns kam der Brief in sonem gelben Umschlag. Postzustellung oder wie sich das nennt
Also nur bestätigter Einwurf ja
Vielen Dank für deine Erfahrungsbericht.
Ich habe diesen Sonntag online eine Umschreibung und Wiederzulassung durchgeführt.
Einfach ist es nicht unbedingt - aber deutlich schneller und günstiger als bei Zulassungsdiensten.
Ich warte jetzt auf die Siegel für die Kennzeichen und die Zulassungspapiere.
Wie lange hat das bei dir gedauert?
Je nach aufkommen in Deinem Zulassungsbezirk ca 3 Tage.
Wenn Du nicht gerade im Busch wohnst, sollte das heute,morgen bei Dir eintreffen
Zitat:
@maruwe schrieb am 7. Juli 2021 um 08:23:17 Uhr:
Wie lange hat das bei dir gedauert?
Freitag 13:30 etwa übermittelt und heute waren die beiden Briefe da
Also 3-4 Werktage.
Als zugelassen gilt sie dann in zwei Tagen…
Dann war der Antrag Montag früh in der Postbox. Heute im Kasten , ging doch fix