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Öko-Wahnsinn

Themenstarteram 24. Mai 2019 um 12:40

Liebes Forum

Ganz vorweg, ich bin für Umweltschutz und ich finde auch, dass auch bei der Mobilität Regeln und Gesetze zur Einhaltung von Schadstoffausstoss geben sollte aber der aktuelle Trend geht mir langsam zu weit!

Etwa drei viertel der Haushalte hierzulande heizen mit Öl oder Gas. Wir haben zuhause eine bald vierzig jährige Ölfeuerung, die keinerlei Vorrichtungen zur Schadstoffminimierung hat und das interessiert kein Mensch. Es gibt auch keine Anreize finanzieller Art, auf ein anderes Heizsystem umzusteigen. Der Heizölpreis ist in den letzten Jahren immer etwa konstant geblieben, während auf den Benzin- und Dieselpreis immer mehr Umweltabgaben gesetzt wurden. Wir erzeugen einen Grossteil unseres Stromes mit Kohle aber beim Individualverkehr wird so ein Zeugs gemacht... Auf ein Fahrzeug mit 4L Hubraum zahlt man bei uns mittlerweile etwa 1500 Euro steuern, während Elektroautos immer noch steuerfrei unterwegs sind...

Weltweit werden so viele fossile Energieträger auf ineffizienteste Weise verbrannt (Schweröl bei Hochseeschiffen, Flugverkehr, Kraftwerke oder Fahrzeuge ohne Katalysator) und bei uns werden Vorrichtungen und Systeme verbaut, um ja jedes Mikrogramm an Schadstoffen irgendwie noch zu vermeiden, die dann nicht wirklich lange halten. Dies führt einerseits zu Produktions- und Unterhaltskosten die ins unermessliche steigen und anderseits mag ich doch schwer bezweifeln, ob die Ökobilanz tatsächlich besser ist, wenn jährlich oder alle zwei Jahre die Batterie aufgrund der Start-Stopp-Automatik ausgetauscht werden muss...

Es würde mich mal interessieren was ihr dazu meint. Ich habe einfach das Gefühl, anstatt wirklich etwas für den Umweltschutz zu tun und dort zu beginnen, wo man einfach möglichst viel erreichen kann, wir bei uns immer auf so kleinen Sachen herumgehackt... Das Verbot von Plastiktüten im Supermarkt wäre das nächste...

Beste Antwort im Thema

Ja, Öko nervt. Okay, Kat ist sinnvoll. Dass man deswegen jetzt so Quatsch wie Einspritzung und Steuergeräte bekam, fand ich nicht so prall. Die gute alte Vergasertechnik hat doch immer problemlos funktioniert. Naja fast, musste man doch ganz schön oft reinigen/einstellen. Oder wollte es. Durch den Kat dann bleifreien Sprit. Och nö, warum das denn? Sind bei einigen auch die Motoren früher hops gegangen, mangels Schmierung. Scheiß Umweltschutz. Dann kam Euro 2. Warum das denn nun? Euro1 reicht doch. Son Dreck. Rückwirkend war das alles sinnvoll. Naja, fast alles. Der Quatsch mit den Euro2-Kaltlaufreglern zur Steuerminimierung war wieder so typisch Deutsch. Und sinnlos. Aber egal.

Wenn ich jetzt nochmal hinter nem alten Moped hinterherfahre, so richtig echt mit blauer Abgaswolke, bin ich froh, dass bei uns nicht mehr alle Straßen so stinken. Und bei meiner Omma im Ruhrpott sind auch nicht mehr alle Häuser grau. An AdBlue gewöhne ich mich jetzt auch langsam.

So Sachen wie "aber die anderen sind viel schlimmer" sind echt Kindergartenniveau. Das eine schließt das andere nicht aus. Selbst wenn unser Anteil nur 2% sind - so what? Wenn mir jemand 2% von seinem Lottogewinn schenkt, sage ich auch nicht "ach nee, lass ma, sind ja nur 2%".

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Zitat:

@Diabolomk schrieb am 30. Mai 2019 um 12:48:51 Uhr:

 

Ansonsten ist kurzes Nachladen vor dem Ziel eher ein Problem im Kopf statt tatsächlich.

Das Problem ist nicht das schnelle nachladen an sich, sondern das das a) den Akku altert b) einen schlechten WIrkungsgrad hat und c) zu diesem Zeitpunkt auch entprechend Leistung aus dem Netz kommen können muss. Das wird bei direkter Nutzung von PV und Windstrom kaum klappen und wenn ich Zwischenpuffer wird der Wirkungsgrad nochmal schlechter. Und am Ende kommt vielleicht ein marginaler Wirkungsgradvorteil heraus, ob der allerdings in irgendeiner Relation zu den Kosten steht ist nach derzeitigen Stand wohl zu bezweifeln. Ein Verbrenner kann genauso CO2 neutral sein, ist deutlich günstiger, sparsamer herzustellen und der Kraftstoff kann Verlusfrei quasi unbegrenzt gespeichert werden. Die Frage ist also, ist es einem Wert für eine Lösung, die ausser einem nominell etwas höheren Wirkungsgrad nichts nennenswert besser kann, u.U. richtig Geld rauszuhauen. Und da reden wir nicht von ein paar Mrd unter Freunden, wir reden hier von Billionen die für eine all-electric-society Ansatz hier in D notwendig wären. Es gibt Länder wie Norwegen oder Österreich die aufgrund ihrer geografischen Vorraussetzung diesen Ansatz sicher zu akzeptablen Kosten erreichen können, aber in D haben wir nunmal nicht 200% Wasserkraft und jede Menge Pumpspeicher.

Zitat:

@Diabolomk schrieb am 31. Mai 2019 um 20:49:05 Uhr:

Inwieweit hängt den die maximal mögliche Leistung mit dem Energiebedarf im Alltag zusammen? Ich dachte, bei E-Autos nochmal deutlich weniger als bei Downsizing. Wir reden doch nicht von einem V12 Motor im Stadtverkehr.

Naja, bei 100 - 150 kg kann man schon einen ganz schönen Brocken als Generator verwenden. Da wäre z.B. ein Sechszylinder möglich, was für einen REx schon arg überdimensioniert wäre.

Sinnvoller wären da eher Aggregate mit 1 - 2 Zylindern mit 10 - 20 kW Nennleistung und da kann man bis 150 kg noch ordentlich Kraftstoff mitführen.

 

Wenn man sich mal Komplettaggregate ansieht, so bekommt man für ~2000 € z.B. 10 kW aus 0,6 l Hubraum und 2 Zylindern mit 18 l Tankvolumen. Bei diesen Komplettagreggaten ist jedoch mehr dran, als man für einen REx braucht und selbst der Tank wäre schon ziemlich groß.

Zitat:

@LtLTSmash schrieb am 31. Mai 2019 um 21:29:04 Uhr:

Zitat:

@Diabolomk schrieb am 30. Mai 2019 um 12:48:51 Uhr:

 

Ansonsten ist kurzes Nachladen vor dem Ziel eher ein Problem im Kopf statt tatsächlich.

Das Problem ist nicht das schnelle nachladen an sich, sondern das das a) den Akku altert b) einen schlechten WIrkungsgrad hat und c) zu diesem Zeitpunkt auch entprechend Leistung aus dem Netz kommen können muss. Das wird bei direkter Nutzung von PV und Windstrom kaum klappen und wenn ich Zwischenpuffer wird der Wirkungsgrad nochmal schlechter. Und am Ende kommt vielleicht ein marginaler Wirkungsgradvorteil heraus, ob der allerdings in irgendeiner Relation zu den Kosten steht ist nach derzeitigen Stand wohl zu bezweifeln. Ein Verbrenner kann genauso CO2 neutral sein, ist deutlich günstiger, sparsamer herzustellen und der Kraftstoff kann Verlusfrei quasi unbegrenzt gespeichert werden. Die Frage ist also, ist es einem Wert für eine Lösung, die ausser einem nominell etwas höheren Wirkungsgrad nichts nennenswert besser kann, u.U. richtig Geld rauszuhauen. Und da reden wir nicht von ein paar Mrd unter Freunden, wir reden hier von Billionen die für eine all-electric-society Ansatz hier in D notwendig wären. Es gibt Länder wie Norwegen oder Österreich die aufgrund ihrer geografischen Vorraussetzung diesen Ansatz sicher zu akzeptablen Kosten erreichen können, aber in D haben wir nunmal nicht 200% Wasserkraft und jede Menge Pumpspeicher.

Jede Sache hat ihren Kompromiss. Ein schnelles Nachladen ist sicherlich vergleichsweise selten erforderlich, nicht abhängig von PV/Windstrom etc. .. umgekehrt kann man es so sehen, solche Kompromisse sind es nicht gleich Wert die E-Autos madig zu sprechen.

 

@FWebe

was willst Du mir damit sagen, dass ein 200PS E-Auto per REx angetrieben deutlich besser da steht als ein 700PS E-Auto welche beide im Alltag wohl eher im Bereich 50-150PS laufen.

Muss ein RXe immer genau das liefern, was die maximale Leistung aktuell verbraucht?

Ich will damit sagen, dass ein REx keine 100 - 150 kg wiegen muss, eben weil er keine besonders hohen Leistungen erreichen muss.

Ok, das denke ich auch.

Zitat:

@Diabolomk schrieb am 31. Mai 2019 um 22:23:50 Uhr:

 

Jede Sache hat ihren Kompromiss. Ein schnelles Nachladen ist sicherlich vergleichsweise selten erforderlich

Liegt am Nutzer. Die die km schrubben werden dir wohl was anderes sagen. Zudem gibt es ja noch weitere, den Vorteil massiv reduzierende Trends, wie Riesenakkus oder induktiv laden.

Zitat:

, nicht abhängig von PV/Windstrom etc. ..

Das Problem hast du immer wenn du einfach so laden willst. Auch bei langsamen laden muss der Strom zu exakt diesem Zeitpunkt ins Netz gespeist werden.

Zitat:

umgekehrt kann man es so sehen, solche Kompromisse sind es nicht gleich Wert die E-Autos madig zu sprechen.

Was heißt madig machen? Es ist halt erst mal ein Hinweis auf einen (oder mehrere) Systemnachteil und kein madig machen. Dem können ja auch Vorteile ggü stehen aber vielleicht ist eben das BEV nicht die Beste Lösung überall und für jeden. Gerade dieses "ist ja sooooo umweltfreundlich" wird exakt das Gegenteil bewirken wie erhofft. Siehe Norwegen wo viele E-Auto Fahrer vom ÖPNV umsteigen, ist ja so umweltfreundlich, da macht das doch nix.

 

 

Zitat:

@FWebe schrieb am 31. Mai 2019 um 22:28:38 Uhr:

Ich will damit sagen, dass ein REx keine 100 - 150 kg wiegen muss, eben weil er keine besonders hohen Leistungen erreichen muss.

Die geschätzten 100-150 kg sind das Gesamtgewicht incl. Generator, Tank und Abgassystem für ein System mit ausreichender Leistung, um den Wagen adäquat bewegen zu können.

Für einen Kleinwagen kann es natürlich auch weniger sein: https://www.spiegel.de/.../...or-fuer-die-ersatzradmulde-a-939312.html

Ist die Leistung des Range Extenders zu gering, führt das zu deutlichen Komforteinbussen: https://www.zeit.de/mobilitaet/2014-02/elektroauto-bmw-i3-test/seite-2

Zitat:

@raymundt schrieb am 01. Juni 2019 um 10:17:20 Uhr:

Die geschätzten 100-150 kg sind das Gesamtgewicht incl. Generator, Tank und Abgassystem für ein System mit ausreichender Leistung, um den Wagen adäquat bewegen zu können.

Und was für ein Monster an Generator schwebt dir da vor?

Alles über ~30 kW Nennleistung ist dafür Verschwendung.

Bei 150 kg bekommst du ein Aggregat mit ~100 kW Nennleistung und 60 l Kraftstoff unter. Wenn man dann noch bedenkt, dass viele Elektromotoren in PKW keine 100 kW Dauerleistung schaffen, mutet das mehr als verschwenderisch an.

Also, da würde ich mal eine um 150kg schwerere Batterie bevorzugen, die dir dann noch ~20kWh mehr Kapazität bietet.

Das nimmt auch deutlich weniger Platz für Nutzlast weg. ;)

Ich nähme statt eines größeren Akkus eher einen 30 - 40 kWh Akku und einen 20 - 30 kW Generator mit einem 10 - 20 l Tank. Das geht weniger auf die Masse.

Der Akku deckt dabei den Alltagsbedarf ab und der REx ist dann nur für Urlaubsfahrten gedacht und kann dann sogar ab ~75 % SoC mitlaufen.

Damit wären je nach Fahrzeug ~200 - 400 km zusätzliche Reichweite drin, was für auch für Pausenfenster ausreichend weit auseinander liegt.

Beim Pausieren wird dann an der Dose geladen und nur bei Bedarf noch getankt und weiter geht es.

 

So ein Konzept halte ich persönlich übrigens auch für sinnvoller als die gängigen PlugIn-Hybride, bei denen der Verbrenner weiterhin einen "Hauptantrieb" darstellt, obwohl das Ziel des ganzen eine möglichst hohe elektrische Auslastung ist.

Wenn der Verbrenner der Hauptantrieb ist, dann bitte ohne größere und extern nachladbare Akkus, da muss es nicht mal LiIon sein.

Sprich entweder "hohe" elektrische Antriebsleistungen und "niedrige" Verbrennerleistung oder "hohe" Verbrennerleistungen und "niedrige" elektrische Antriebsleistung, jeweils bezogen auf die Dauerleistung.

Zitat:

@Rainer_EHST schrieb am 1. Juni 2019 um 11:57:47 Uhr:

Also, da würde ich mal eine um 150kg schwerere Batterie bevorzugen, die dir dann noch ~20kWh mehr Kapazität bietet.

Das nimmt auch deutlich weniger Platz für Nutzlast weg. ;)

Man muß den Range-Extender doch nicht direkt im Fahrzeug mitführen.

https://www.auto-motor-und-sport.de/.../

https://scilogs.spektrum.de/.../

Zitat:

@Drahkke schrieb am 1. Juni 2019 um 12:09:38 Uhr:

Zitat:

@Rainer_EHST schrieb am 1. Juni 2019 um 11:57:47 Uhr:

Also, da würde ich mal eine um 150kg schwerere Batterie bevorzugen, die dir dann noch ~20kWh mehr Kapazität bietet.

Das nimmt auch deutlich weniger Platz für Nutzlast weg. ;)

Man muß den Range-Extender doch nicht direkt im Fahrzeug mitführen.

https://www.auto-motor-und-sport.de/.../

https://scilogs.spektrum.de/.../

Nette Randnotiz dabei: Das System fußt auf dem Konzept des Wechselakkus, halt nur außerhalb des Fahrzeugs. Wer aber schon was am Haken hat, für den wird es denkbar uninteressant.

Jou, geil.

Hole ich mir mit dem Hänger jenen Reichweitenverlust rein, den mir der Range-Extender, als zusätzliche "Not"reichweite, bis zur nächsten Ladesäule, oder dem Ziel, oben drauf packen soll. ;)

Mal abgesehen, von dem zusätzlichen Parkraum, den ich dafür benötige.

Zumindest finden dann die Klagen über verringerten Nutzlastplatz ein Ende.

Moin

Raymundt

Zitat:

Für einen Kleinwagen kann es natürlich auch weniger sein: https://www.spiegel.de/.../...or-fuer-die-ersatzradmulde-a-939312.html

Ist die Leistung des Range Extenders zu gering, führt das zu deutlichen Komforteinbussen: https://www.zeit.de/mobilitaet/2014-02/elektroauto-bmw-i3-test/seite-2

Nun, ich meine das gleiche Problem hatte auch der Ampera. Kaum das der Motor lief verbrauchte er unmengen an Kraftstoff gemessen mit schon damals erhältlichen Motoren. Der Prius lief schon vor 15 Jahren mit um 5 Liter. Wie man dann auf die Idee kommt solche kleinen Motoren zu bauen, welche dann 6-7 Liter verbrauchen....

Ein RE braucht nicht mehr Leistung als der Wagen im Schnit verbraucht. Gut, das hindert einen dann mit 200 über die Autobahn zu fahren, aber mit 100 kmh brauche ich in der Regel keine 20 kW. Der kleine 28 kW RE, vernünftig konstruiert und eingesetzt, würde also in aller Regel reichen. Mir fällt ja vermutlich nicht auf der Autobahn kurz vor leerem Akku auf das ich gerade plane 800 km am Stück zu fahren. Größer als 30 kW bedeutet nur das man nicht vernünftig konstruieren kann.

Und der beschriebene Fall von dir zeugt eher davon das ein E-Auto blöd finder einen positiven Text schreiben sollte. Klar, wenn der Akku leer ist, ich gerade 170 kmh Bergauf fahre und die Heizung vor 5 Minuten an gemacht habe bei -20 Grad, da kommt der 28 kW RE ins Schwitzen mit den beschriebenen Folgen. Da kann man dann aber nur sagen: Selber schuld.

Zitat:

Also, da würde ich mal eine um 150kg schwerere Batterie bevorzugen, die dir dann noch ~20kWh mehr Kapazität bietet.

Das nimmt auch deutlich weniger Platz für Nutzlast weg. ;)

Son kleiner RE nimmt nicht mehr Platz weg wie dein Akku. Nur das der mit Tank eben keine 100 kg wiegt für eine Reichweite von der ein TESLA S100 nur träumen kann. Mein Vater ist von ähnlichem Coleur, meint das ein Motor nur unnötiges Gewicht ist.

Mein Motor mit allem wiegt aber nur gut 150 kg, und damit habe ich eine Reichweite von 900 km. 150 kg Akku aber reichen nur für gut 100 km, wenn man gemütlich fährt.

Nur mein Akku ist zu klein. ALs PlugIn haben sie ja nur Schönwetter 50 km im Angebot, egal welche Marke. Wenn das 100-200 km wären, dann würde für den Rest der normale Verbrenner wie im Kia reichen. Elektrisch mit 40kW bis 120 kmh und gute 100 km, das reicht für 90% des Jahres, und wenns in den Urlaub geht hat man 102 kW mit dem Verbrenner zusammen zur Verfügung.

So gerechnet liege ich dann bei gut 400 kg Antriebsgewicht und 900km Reichweite. Tesla hat gut 700kg Antriebsgewicht und eben nur 600 km Reichweite.

Moin

Björn