Nicht gasfesten Motoren und die CarConcepts Ilg-HD Anlage: Durchbruch oder Märchen?
Hallo,
In der Werbung von der Firma CarConcepts Ilg wird eine neue Anlage, die CCI-HD , vorgestellt.
Sein Steuergerät ist in der Lage Benzin Zusatzinjektionen zu verarbeiten, und Drehzahlabhängig laufend zwischen Benzin und LPG zu wechseln. Dies sollte interessant bei nicht gasfesten Fahrzeugen (eine ganze Liste wird erwähnt) sein. Es wird sogar behauptet dass sie ohne Additive auskommt! Wenn das stimmt könnte man von einem Durchbruch sprechen.
Man kann über diesem Quasi-Mischbetrieb etwas mehr erfahren auf einer anderen Seite, wo die Rede von der Anwendung bei DI Motoren ist. Da wird auch aufgeführt dass die Mehrkosten gering ausfallen (0,25 bis 0,50 Euro/100 km, je nach Modell und Fahrstil). Außerdem sollte diese Anlage der ECE-67R01 Regelung und den Vorgaben nach ECE-R115 entsprechen und deshalb gesetzkonform sein.
Wenn ich es gut verstanden habe, ist das Steuergerät in der Lage z.B. während 90 Takten LPG einzuspritzen, und dann 10 Takten Benzin, und so weiter. Der Zylinderkopfschütz im Bereich der Ventile und ihre Sitze kämen von den Additiven im Benzin. Dass Verhältnis kann Drehzahlabhängig angepasst werden. Ich nehme an dass das z.B. 50/50 ab 4000 rpm sein könnte. Die Werbung gibt leider (wieder einmal) keine widerbelegbaren Fakten dafür dass dieser Quasi Mischbetrieb gegen Ventilsitzrezession besser schütz als andere "Lösungen", wie z.B. die elektronischen Flash Lube Dosiersysteme. Anlass zu Zweifel bringt ein früheren Bericht von Spencer, als Beitrag zu der Diskussion bezüglich des Split-Fuel Betriebs einigen Anlagen. Er wies darauf hin dass die Additive im Benzin 100 % überdosiert sind, und deshalb für eine schützende Wirkung auf der Auslassventilseite, 50 % Benzin gebraucht werden. Er hat aber die Daten die dies belegen nicht offengelegt, und nicht gesagt ob dass unter allen Umständen, z.B. bei niedrigen Touren oder Last, auch so ist.
Deshalb wäre ich dankbar für Berichte die, basiert auf Fachkompetenz, auf diesen Fragen belegbare Antworten bringen würden.
Ich möchte gerne wissen ob man mit diesem Betrieb bestimmten Motoren wie mein 1ZZ-FE, oder solchen von Ford, Volvo, Kia, Mazda, Opel und Mercedes, Dacia, etc umrüsten könnte. Es wäre auch interessant für die vielen Leser meines Threads im Toyota Forum .
sG
Jan
Beste Antwort im Thema
Warum so kompliziert Jan ?
ruf doch einfach den Hermann Blick beim TÜV-Rheinland an . Der kann dir genau Auskunft geben über den Unterschied zwischen Anlagen die parallel über separate Injektor-Endstufen ohne ECE-Prüfzeichen den Mischbetrieb bewerkstelligen und den sogenannten "alternierenden" Anlagen .
Die spritzen eben kein zusätzliches Benzin ein im Gasbetrieb . Die schalten für ein paar Takte um . Deswegen brauchen die auch keine separate Endstufe für die Injektoren 😁
Anbei auch noch die Stellungnahme des Sächsischen Verkehrsministeriums zum Benzin / LPG- Mischbetrieb.
Irgendwann antwortet auch Bayern und BW ....
Zu dem angeblichen Ventilschutz ...
Man kann ja über Mineralölkonzerne sagen was man will , aber eines ganz sicher nicht .
Keiner kann behaupten das die nicht wissen wie man Geld verdient .
Und wenn jemand ernsthaft glaubt das die das 10fache oder noch mehr an Additiven zum Ventilschutz ins Benzin schüttten , obwohl es nicht notwendig ist , der träumt wohl mit offenen Augen . Da geht bestenfalls das 1,5 - 2 Fache rein was für den Benzinbetrieb absolut notwendig ist .
Mit Sicherheit gibt es bei der BASF Mitarbeiter ,
die zu dem Thema kompetente Auskunft geben können .
Gruss
18 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von GSX-R Jupp
Diese Verdampfungskühlung sollte aber bei einer Flüssigeinspritzung wenn ich das richtig sehe wieder da sein!Weiß aber schon das das eigentlich schnuppe ist da das dadurch "gekühlte" Einlaßventil eh kaum belastet ist sondern nur das Auslaßventil welches sich aber leider nicht kühlen läßt! Also hilft nur eine andere Materialwahl beim Ventilsitz!
Richtig
Flüssige Gaseinspritzung ist nur insofern effizienter, da diese nicht den Umgebungseinflüssen wie Gas unterliegt, konzentriert eingespritzt wird, duch Expansion (Verwirbelung) eine gute Vormischung realisiert , die entstehende Expansionskälte unterstützt hier.
Indirekte Auswirkung auf die Auslassventile nur durch gleichbleibende Verbrennungstemperatur.
Materialien Ventilsitzringe.
Flashlube kühlt die Ventile natürlich nicht in direkter Weise.
Die kühlende Wirkung beruht darauf, dass durch den Schutzfilm, den es bildet, ein guter Materialkontakt des Ventils zum Sitz entsteht, über den dann mehr Wärme abfließen kann, also ohne einen solchen Film. Man kann sich die Wirkung also vorstellen wie bei Wärmeleitpaste.
Im Übrigen ist das Problem im Gasbetrieb nicht die weggefallene Verdunstungskälte, die ist unwesentlich. Problem ist vielmehr, dass Gas im Gegensatz zu Benzin keine Additive enthält, wie oben ausgeführt wurde. Auch eine flüssige Gaseinspritzung kann diese Additive nicht ersetzen.
Zitat:
Original geschrieben von GalileoT5
Im Übrigen ist das Problem im Gasbetrieb nicht die weggefallene Verdunstungskälte, die ist unwesentlich. Problem ist vielmehr, dass Gas im Gegensatz zu Benzin keine Additive enthält, wie oben ausgeführt wurde. Auch eine flüssige Gaseinspritzung kann diese Additive nicht ersetzen.
Ist richtig, mit flüssiger Einspritzung werden keine Additive ersetzt,
beinhaltet jedoch eine Temeratur günstige Verbrennung wie mit Benzin, nicht schlechter und damit sind wir wieder bei den Auslassventilen.
Verdunstungskälte im Verbund der flüssigen Energiezuführung und begünstigten Vermischung/Aufbereitung verbessert die Leistung, mehr nicht.
Zitat:
Original geschrieben von GalileoT5
Flashlube kühlt die Ventile natürlich nicht in direkter Weise.Die kühlende Wirkung beruht darauf, dass durch den Schutzfilm, den es bildet, ein guter Materialkontakt des Ventils zum Sitz entsteht, über den dann mehr Wärme abfließen kann, also ohne einen solchen Film. Man kann sich die Wirkung also vorstellen wie bei Wärmeleitpaste.
Im Übrigen ist das Problem im Gasbetrieb nicht die weggefallene Verdunstungskälte, die ist unwesentlich. Problem ist vielmehr, dass Gas im Gegensatz zu Benzin keine Additive enthält, wie oben ausgeführt wurde. Auch eine flüssige Gaseinspritzung kann diese Additive nicht ersetzen.
Es stand aber in dem Text und zwar in der direkten Weise - darauf habe ich mich bezogen 🙂
Die Additive im Benzin sind doch nicht durch Additive im Gas zu ersetzen. Es hilft nur ein gasfester Motor.