1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Fahrzeugtechnik
  5. Kraftstoffe
  6. Gaskraftstoffe
  7. Neuer blödsinn oder macht sowas Sinn?

Neuer blödsinn oder macht sowas Sinn?

Habe das durch Zufall in der bucht gesehen. Ist das wieder einmal totaler Schwachsinn oder was sinnvolles.

http://cgi.ebay.de/.../330450503117?...

Beste Antwort im Thema

Die Wassereinspritzung funktioniert, erwiesener Maßen, das ist kein Voodoo sondern realität.
Bitte erstmal informieren bevor man Grütze schreibt.
Das mit Flashlube zu verbinden klingt nicht schlecht, solange die Düsen dadurch nicht verkleben.

16 weitere Antworten
16 Antworten

Die Wassereinspritzung ist tatsächlich nicht neu, am bekanntesten ist noch der Subaru i Ralley-Sport. Die Motoren der Reihe WRD hatten alle diese Einspritzung.
Genau wie bei Flugzeugen findet durch die Einspritzung eine Leistungssteigerung statt, obwohl Turboprop- oder Kolbenmotoren völlig unterschiedliche Dinge sind.
Für den Dauerbetrieb ist das natürlich Unsinn, der Behälter ist viel zu schnell alle.
Im Flugzeug brauchst du sowas für kurze Startstrecken, zum Durchstarten oder beim plötzlichen Steigflug. Die Kampfjets haben alle einen Nachbrenner, der bringt etwa 20x mehr Bums als diese Wassertröpfelei, zieht aber auch den Tank schnell leer.
Na gut, mal was für Physiker zum Fressen:
Die Schubkraft ist proportional zu M(punkt)L*V² also Massendurchsatz (der Luft) mal Quadrat der Austrittsgeschwindigkeit an der Schubdüse.
Wenn jetzt Wasser eingespritzt wird, erhöht sich die Durchsatzmasse, ergo Schubkrafterhöhung. In der Brennkammer steigt bei der Wasserverdampfung aber noch der Druck enorm an, dadurch erhöht sich auch die Geschwindigkeit an der Schubdüse bzw. der Druck vor der Losturbine, also hat man hier alle Parameter gesteigert. Beim Turboprob "Walter 601M" bekommt man so bei 544kW noch einmal bis 150kW Wellenleistung drauf. Damit bekommt man die L410 (rund 5 Tonnen) z.B. nach rund 200m in die Luft, hat sog. STOL-Eigenschaften, normal sind ca 400m, selbst das ist schon extrem kurz.

So und jetzt zum Kolbenmotor:
Einspritzung is nur beim Turbomotor, sonst kommt es vors E-ventil. Die Luft wird durch die Wassertröpfchen abgekühlt und die mögliche Ansaugmenge gesteigert (adiabatische Zustandsänderung)
Sobald das ventil zu ist, passiert drin die Hölle. Der Druck steigt aufgrund des verdampfenden Wassers enorm an und bringt ordentlich Kraft auf den Kolben. (Jetzt aber wieder adiabatische Zustandsänderung!) Die Temperatur am Auslaßventil steigt deutlich (tlw. über 100 Grad) an, also nix mit "Abkühlung" definitiv das Gegenteil ist der Fall!!! Solange der (im Arbeitstakt) geschlossene Zylinder nicht undicht wird gilt eben P~T. Höherer Druck= höhere Temperatur.
Folgen: Extreme Belastung der A-Ventile und Zyl-Kopfdichtung. Motoren können anfangen zu klopfen.
ERGO: Nicht jeder Motor verträgt das folgenfrei!

Nochwas: Rost entsteht durch Wasser auf Eisen. Da aber bei laufendem Motor die Verbrennungstemperatur über 100Grad ist, dürfte am A-Ventil (700Grad) und am Kat (400...700Grad) auch das Wasser "selten" in Tropfenform vorliegen 😉
Also für die "Rostfetischisten" war diese Vermutung ein "Schlag ins Wasser"
*Klugscheiß off*

Hm, das mit der steigenden Abgastemperatur und höheren Belastung glaub ich noch nicht
ganz. Wasser wird als Aerosol eingespritzt, die erforderliche Verdampfungsenthalpie wird dem Abgas entzogen. Verdampfungsenthalpie Wasser rund 43 kJ/mol, das ist nicht gerade wenig.

Deine Antwort
Ähnliche Themen