Mutmaßlicher Motorschaden
Übermorgen geht mein Audi TT 8N 225 PS in die Werkstatt und wollte hier einmal vorab fragen, was auf mich zukommt.
Bin auf der Autobahn ca. 200 Km/h gefahren und auf einmal gab es einen Leistungsverlust. Weil es spät in der Nacht war, versuchte ich trotzdem noch nach Hause zu kommen. Ab einer bestimmten Drehzahl fing es ordentlich zu Klackern an und ich versuchte unterhalb dieser zu bleiben, die sich bis vor die Haustür auf bis zu 30 Km/h stetig verringerte.
Was mich wundert ist, dass der Wagen im Leerlauf sich eigentlich recht normal verhält und man ihn auch eine höhere Drehzahl geben kann, nur unter Last geht halt nichts mehr. Springt auch ohne Probleme an, läuft kein Öl aus und die Abgase sind ebenfalls normal. Der Fehlerspeicher wurde ausgelesen und zeigte auch nichts nennenswertes.
Handelt es sich hierbei überhaupt um einen Motorschaden, oder ist es vielleicht doch irgendetwas mit dem Antrieb (Kardanwelle, o.ä.)?
Wäre klasse, wenn ich den Mechanikern vorab sagen könnte, nach was sie zuerst suchen sollen.
Beste Antwort im Thema
Lagerschaden.
24 Antworten
Aber gesetzlich vorgeschrieben ist es eben erst ab 2002, davor ist es ein Mischmasch.
cheerio
Auch die zweite Werkstatt hat den Fehlerspeicher ausgelesen und nichts diesbezüglich gefunden. Gibt es etwas wie ein Firmware Update für die älteren Kisten?
Beim Bekannten seinem Golf 4 (auch Bj 2000) war eine Zündspule defekt. Da blinkte die Motorkontrolleuchte, und der Motor humpelte auf 3 Zylinder (eine Kerze zündete nicht). Zündspulen unter einander getauscht, um zu testen, ob es die auch wirklich ist. Eine neue für 32 € besorgt, eingebaut, nichts ausgelesen und gelöscht. Motor lief sofort wieder auf allen vieren, Lampe aus, und hatte Monate später auch die AU bestanden.
Geklappert hatte nichts am Motor, außer das er keine Leistung hatte, und die Leerlaufdrehzahl zu niedrig war.
Dann sei froh, daß es nur die Zündspule war. Ist das kleinere Übel, als ein teuerer AT Motor.
th
Zünddefekte killen sehr zuverlässig Kats und die gehen ins Geld. 50g/s Luft sind bei Lambda=1 etwa 3 g/s Kraftstoff, was bei 45 MJ/kg auf 135 Kilowatt Brennwert hinausläuft. Davon 1/4 nicht gezündet und dafür im Kat nachverbrannt macht dem relativ zügig den Garaus.
Mein A4 ist von 2002 (2000-2004 als Baureihe produziert), hat aber Euro-4, auch die ersten dieser Baureihe sind alle OBD2 tauglich. Die Euro-4/OBD2 Einführung war Jahre zuvor bekannt. Fahrzeuge, die über dieses Datum hinaus gefertigt werden sollten, sind in der Regel ab Werk bereits tauglich. Fahrzeuge davor können, aber müssen nicht - Japaner und Amis hatten OBD2 deutlich früher, somit lagen die Teile alle im Regal.
IMHO klingt dieses "Zündung defekt" mal wieder wie eine unzureichende Diagnose seitens der Werkstatt. Spätestens die Freeze Frame Daten des Fehlers hätten Fehlzündungen zeigen sollen. Kerze raus (sollte dann eh neu), zur Sicherheit Kompression messen -> ist die OK bleibt fast nur noch "Zündspule neu".
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Wird denn die Einspritzung auf dem enstprechenden Zylinder nicht abgeschaltet, wenn eine fehlerhafte Zündung erkannt wird?
Zitat:
@GaryK schrieb am 14. Juli 2016 um 10:40:26 Uhr:
Zünddefekte killen sehr zuverlässig Kats und die gehen ins Geld. 50g/s Luft sind bei Lambda=1 etwa 3 g/s Kraftstoff, was bei 45 MJ/kg auf 135 Kilowatt Brennwert hinausläuft. Davon 1/4 nicht gezündet und dafür im Kat nachverbrannt macht dem relativ zügig den Garaus.
Dann verstehe ich nicht, wie so ein Kat bei einem Zweitaktmotor, der ja permanent eine erhebliche Menge seines Kraftstoffes (bis zu 30 %) unverbrannt in die Umwelt entlässt, trotzdem eine recht lange Haltbarkeit des Katalysators haben kann.
http://www.trabikat.de/30%20000%20km-test.pdfAbgesehen davon ist es bei OBD - Systemen üblich, die entsprechende Einspritzdüse zu deaktivieren. Trotzdem sollte man nicht allzu lange weiterfahren, denn der defekte Zylinder pumpt weiterhin Luft durch und die Lambdaregelung ist selten zylinderselektiv, das Gemisch ist also fett.
Die ersten OBD Systeme haben das nicht getan. Neuer schalten das ESV ab. Dann geht es in den Notlauf und da wird ein fettes Gemisch angelegt.
Zitat:
@CrankshaftRotator schrieb am 15. Juli 2016 um 12:08:24 Uhr:
Dann verstehe ich nicht, wie so ein Kat bei einem Zweitaktmotor, der ja permanent eine erhebliche Menge seines Kraftstoffes (bis zu 30 %) unverbrannt in die Umwelt entlässt, trotzdem eine recht lange Haltbarkeit des Katalysators haben kann. http://www.trabikat.de/30%20000%20km-test.pdf
Weil der nicht alles umsetzt und vmtl weit hinten sitzt, also abgekühlte Abgase bekommt. Adiabate Flammtemperatur Benzin sind ca 2200°C, wenn 20-25% dessen abgefackelt würden, wäre der Kat 440-550°C heißer als das Abgas. Motornahe Kats sind bei 800-1000°C Abgastemperatur schnell tot.
Übrigens killen steile Gradienten den Kat besonders gut. Also 20 mal zünden und dann drei mal nicht um knalleheiß zu werden ist schlimmer als "nie zünden" und einmal auf hohe Temperatur kommen. Übrigens kühlen Kats im Schubbetrieb sauschnell aus. Die Temperaturwechsel lassen Keramikkörper reißen, bei Metallkats bröselt dann die Beschichtung weg.
Wenn der Motor wirklich so "krass" auf 3 Pötten lief, solltest Du dir vielleicht (auch) mal die Motorlager anschauen, die vermutlich verschlissen sind.
Zitat:
@CrankshaftRotator schrieb am 15. Juli 2016 um 12:08:24 Uhr:
Dann verstehe ich nicht, wie so ein Kat bei einem Zweitaktmotor, der ja permanent eine erhebliche Menge seines Kraftstoffes (bis zu 30 %) unverbrannt in die Umwelt entlässt, trotzdem eine recht lange Haltbarkeit des Katalysators haben kann. http://www.trabikat.de/30%20000%20km-test.pdf
Habe die Ursache fett gesetzt.