Muscle Car Erstanschaffung
Moin alle miteinander !
Das ist mein erster Beitrag in diesem Forum und ich hoffe, dass ich die anderen User damit nicht überstrapaziere oder hundert mal Gefragtes frage !
Bei mir steht der Abschluss des Studiums bevor und zur Belohnung wollte ich mir von meinem ersparten und angelegten Geld einen Wunsch erfüllen. Alte Autos haben mich immer schon interessiert, nur ist meine Aufmerksamkeit von britschen Roadstern langsam zu amerikanischen Muscle-Cars der 60er Jahre gewandert.
Also ein Rahmenbudget von 15.000-25.000 Euro festgelegt ging es mit der Recherche im Netz los. Nach einigen Wochen bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es in jedem Fall einer der größeren Motoren sein soll und nur mid- und full-size Bodys in Frage kommen. Designtechnisch fand ich immer schon das Coke-bottle design von Roadrunner, Charger und Co klasse, sodass ein MOPAR natürlich nahe lag. Aber auch Ford Galaxie und Fairlane hatten es mir in gewissen Konfigurationen angetan !
Nun konnte ich während meiner Recherche beobachten, dass die in DE angebotenen Autos in eher mittelprächtigem Zustand sind und bei den Preisen im Verlgeich zum amerikanischen Markt ordentlich was draufgeschlagen wurde. Die dort angebotenen teureren Exemplare sehen meist top restauriert aus und haben seit der Restauration kaum Meilen runter. Autos in einem ordentlichen Zustand sind wesentlich günstiger als verbastelte Vergleichbare in DE.
Meine eigentliche Frage: lohnt es sich somit wirklich ein Auto aus den USA importieren zu lassen ? Beispielsweise durch http://www.usclassic-cars.com/ (aussuchen würde ich es mir schon selber wollen).
Worauf muss man insbesondere bei MOPAR B-Bodys achten ? Habe beispielsweise sehr schöne Coronet R/T von Autohändlern gesehen, mit leichter Patina, aber fairem Preis. Einziges Manko war beispielsweise bei einem ansonsten guten Unterbau ein teilweise durchgerosteter Querträger.
Wird sowas teuer ? Nach meiner Recherche auf http://www.moparshop.de sollte das Teil relativ günstig zu besorgen sein, fragt sich nur wie teuer ein Austausch wird.
Wenn irgendjemand Tips und Anregungen für mich hat, ich bin für jede Hilfe dankbar !
Beste Grüße,
MajorJohn
Beste Antwort im Thema
Wenn ein Querträger so aussieht kannst Du sicher sein, daß da im verborgenen und in unzugänglichen Ecken noch weitere Überraschungen warten.
Karosserie- und Lackierarbeiten gehören zum teuersten an einer Restaurierung. Logischerweise wird da auch gern gespart, gepfuscht, kaschiert und überdeckt. Durch ein nettes Kleidchen sollte man sich nicht täuschen lassen. Gute Autos kosten auch im USA entsprechendes Geld. Am teuersten sind sogenannte "Survivors" unrestaurierte und gut gepflegte Originale mit wenig Meilen und wenig Vorbesitzern. Die wirklich heißen Dinger sind verständlicherweise selten und werden auch immer seltener. An solchen Originalen gibt es wenig zu kaschieren. Wenn der Originalzustand verändert wurde, sieht man das meist recht schnell.
Danach kommen gut restaurierte Autos. Von Spezialisten mit guten Teilen gebaute Autos. Auch die kosten ihr Geld.
Dann gibt es noch die Restomods und Clones. Bei Restomods wird ein altes Auto mit neuen Teilen wie Crate Motors, Einspritzanlagen, Digitalinstrumenten und 20"-Rädern auf heiß gebaut. Ein Clone ist ein gewohnliches Auto, das mit Sonderteilen in eine gesuchtere Ausführung "hochgehievt" wird, z.B. ist ein Shelby-Clone ein gewöhnlicher Mustang, der mit Sonderteilen so umgebaut wird, daß er aussieht wie ein Shelby.
Diese beiden Autotypen sind in USA sehr beliebt und bringen auch durchaus ihr Geld, aber sind in Deutschland aufgrund der H-Bedingungen nahezu nicht als Oldtimer anzumelden.
Im unteren Marktsegment tummeln sich die Bastelbuden, die Blender, die abgebrochenen Restaurierungen, die Unfallautos, die Rostlauben, die Ahnungslosen und sonstige.
Wenn man Ahnung und Talent sowie eine gut gefüllte Geldbörse hat, findet man in der letzten Kategorie durchaus Schätzchen zum Wiederherrichten. Ein Laie sollte sich an die harten Fälle nicht ran wagen.
In der Kategorie "Survivor" findet man sehr gute Sedans und weniger gefragte Modelle, manchmal auch eine etwas zahmer motorisierte Version eines Musclecars zu annehmbaren Preisen und mit viel Potential. Viele davon sind als Einsteigerauto gut geeignet.
Ich empfehle sich ein Auto auszusuchen (vielleicht mit zwei, drei Alternativen) und dann das beste fürs Geld zu suchen.
Übrigens solltest Du mal einen solchen oder ähnlichen Wagen probefahren oder bei jemandem mitfahren. Da sich das Fahrverhalten solcher Autos meilenweit von dem heutiger Autos entfernt befindet, sind viele erschreckt, daß die Legende von 1968 an der Ampel von einem heutigen hochgezüchteten Golf Diesel versägt wird und sich fährt wie eine Kutsche.
18 Antworten
Ich merke schon, alles nicht so einfach ! Ich gehe nächstes Wochenende erstmal auf ein Treffen, vielleicht ist danach einiges klarer und einfacher. Ich halte euch auf jeden Fall mal auf dem laufenden, was dabei so rauskommt ! Was für ein Auto war es denn, SnakeByte ?
Zitat:
Ein Lackdichtemessgerät fördert da einiges zu Tage, nicht nur das bange Gesicht des Owners 😁... Diese Erfahrung haben Owner, mein Scout und ich vor zwei Tagen gemacht.
Für mich wäre interessant, welches Lackmessgerät du benutzt, und dann auch, welche Rückschlüsse zu ziehst.
Als ich meinen Mondeo verkauft habe war ein Interessent mit einem Lackmesser da, und meinte dann, "achja die Türe wurde nachlackiert". Haube hatte ich gewusst und hatten wir schon besprochen, Türe war mir neu. Dann meinte er "und Kotflügel auch", "und hintere Türe auch". Dann wurden wir beide skeptisch. Denn beim Dach zeigte er teils nachlackiert, dann wieder nicht. Haben es dann an seinem Wagen probiert, der dann laut dem Gerät auch an mehreren Stellen falsche Messungen erzielte.
Speziell Lackmagnete sind bei klassischen oder handgefertigten Fahrzeugen ohne jede Aussage. Z.B. wurde bei Rolls-Royce die Karosse für die Herstellung höchste Oberflächengüte an unebenen Stellen gezinnt. Zinn ist - genau wie Spachtelmasse - nicht magnetisch. Demzufolge zeigt der Lackstärkenmesser Müll an.
Der Lackaufbau bei Rolls war aufwendig, von Hand aufgetragen und vielschichtig. Ein Lackstärkenmeßgerät würde also bei hochwertig oberflächenverfeinerten Autos einen mies reparierten Unfallschaden anzeigen!
Ein hochwertig restauriertes Auto hat immer Zinn auf der Karosserie.
Auch schön:
http://www.ebay.de/.../151380881433?...
Gruß SCOPE