Müssen die Schrauben und Muttern beim Stoßdämpferwechsel an der VA neu? Oder reicht Loctite/chemisc

Mercedes B-Klasse T245

Hallo liebes T245-Forum!

An der Vorderachse des B200CDI von 2008 sollen Feder, Stoßdämpfer und Domlager getauscht werden.

Müssen dazu die Schrauben und Muttern neu? Oder reicht Loctite/chemische Schraubensicherung?
Es geht um:
6x Schrauben an den Domlager
4x Schrauben und Muttern an den Stoßdämpferbeinen
2x Muttern an den Koppelstangen

Im "So wirds gemacht" Buch steht: alles neu machen. Eine Mercedes Werkstatt und eine freie Werkstatt machen das mit Loctite. Ich hätte dafür Mannol 9927 Fix-Gewinde bis M20 hochfest. Geht das und was muss ich bei dieser Variante achten?

Wer weiß Rat?

Beste Grüße und Dank im Voraus!
Marty

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Als Mann vom Fach - oder Fachmann: Dehnschrauben kennen wir nur im Zylinderkopf und am Pleuel. Sie sind aus Federstahl hergestellt und sind nur zur einmaligen Verwendung. Sie arbeiten wie eine vorgespannte Zugfeder. Die Kopfdichtung setzt sich im Laufe der Jahre - die Dehnschraube setzt nach, bzw. hält die Vorspannung /Nm) aufgrund ihrer Federspannung. Normale Zylinderkopfschrauben müssen alle 150000 km nachgezogen werden, weil sonst ihre Vorspannung (Nm) nicht mehr ausreicht. Eine Kopfdichtung besteht aus zwei dünnen Blechlagen; und dazwischen eine Füllung aus früher Asbest - was da heute drin ist weiß nur der Hersteller. Diese Füllung altert und setzt sich - wird dünner. Alle Motore verfügen seit ca. 40 Jahren über Dehnschrauben. Köpfe mit Dehnschrauben müssen nie nachgezogen werden.

Normale Muttern und Schrauben können wiederverwandt werden - so oft du willst, sollten aber immer mit Schraubensicherung
angesetzt werden, mittelfest reicht. Mit hochfest reißt du später nur die Schraube ab. Hochfest wird nur im Maschinenbau verwandt. Im Flugzeugbau nicht; da wird immer mit Splint gesichert, Vorschrift. Sorry, bin selber Pilot. Schrauben sollten allerdings vor der Wiederverwendung neu vermessen werden. (Gefahr von Überdehnung-Längung) MB trägt grundsätzlich die Schraubensicherung bereits auf alle Schrauben auf - Trockenlage - blau. Selbstsichernde Muttern dürfen lt. DIN (Deutsche Industrienorm) bis zu sechs Mal wiederverwandt werden.

Es soll absolute Idioten geben, die VA-Schrauben verwenden. Diese sind im Automobilbau streng verboten - weil
sie über keinen Härtegrad verfügen. Sie sind nur rostfrei, mehr nicht. Sie können weder legiert noch gehärtet werden - weil sie zu viel Chrom und Nickel enthalten, daher rostfrei. Sie sind butterweich und reißen bei der geringsten Belastung ab.

So, nun haben die Lacher viel Geld gespart - das sind nämlich die die die selbstsichernden Muttern
immer gleich in den Müll warfen.

Warum heißt die Mutter - Mutter ? Weil man den Bolzen in sie hinein dreht - logisch ?

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Mittlerweile finde ich die Diskussion lächerlich bis dämlich, sorry!
Ist mir übrigens neu, daß man selbstsichernde Muttern "bis zu 6-mal (wie zählt man das? ;-) ) wiederverwenden" darf - ich kenne nur die Vorgabe, diese jedesmal ersetzen zu müssen / sollen.

Ganz nebenbei, es sind die Zeiten der 'Deusche Industrienorm', die auch mir immer so geläufig war, Geschichte - nennt sich jetzt 'Deutsches Institut für Normung' (na ja ...) - und da kann noch nicht mal die EU was dafür, in D haben wir ja auch jede Menge 'Entscheider'. Die müssen ihr Dasein schließlich auch irgendwo rechtfertigen, notfalls z.B. durch blödsinnige "Rechtschreibreformen" etc ....
Im Gespräch war ja auch mal, daß man auch Annäherungen in der Mathematik gelten lassen könne, z.B. 2 + 3 = 6 wäre demnach 'akzeptabel' ...

Übrigens, eine einfache Form der Schraubensicherung wäre auch eine Kontermutter, soweit ein paar Gewindegänge übrig sind - preiswert und gut!

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