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MPU Cannabis

Themenstarteram 11. November 2019 um 14:12

Hallo. Ich bin neu hier und wollte meine Erfahrungen mal teilen. Habe dazu vor kurzem diesen Beitrag geschrieben. Freue mich gerne über Feedback und hoffe euch damit auch zu helfen. Gerne beantworte ich auch eure Fragen.

Also viel Spaß beim lesen.

 

MPU – Die große Lüge

Zu meiner Person: Ich bin Ende 30, dreifacher Familienvater, verheiratet und konsumiere gelegentlich.

Wie kam es zur MPU?

Bei einem Besuch in Amsterdam kam ich auf dem Rückweg in eine Verkehrskontrolle. Da ich den Vortag konsumiert hatte, machte ich mir nicht groß Gedanken und stimmte einem Drogenschnelltest zu. (Wie ich heute weiß, ein großer Fehler!!!)

Was ich zu dem Zeitpunkt wirklich nicht wusste, dass man nach dem Konsum das Auto mindestens 72 Stunden stehen lassen sollte!!!

Nun kam alles wie es kommen musste. Der Schnelltest war positiv auf THC. Ich wurde mit zur Wache genommen, dort wurde Blut abgenommen und das Ergebnis kam ca. 2 Monate später. Mir wurde eine MPU aufgebrummt und ich musste den Führerschein abgeben.

Was dann folgte war: NERVTÖTEND! SCHLECHTE BEHANDLUNG! KOMPLIZIERT! TEUER! TEUER! TEUER!

Abstinenznachweiß

Aber wie geht es nun weiter? Bei dem Straßenverkehrsamt wurde mir gesagt, nun müsse ich erstmal einen Abstinenznachweiß machen. In meinem Fall (recht geringer THC-Wert) wurde mir ein halbes Jahr mit 4 Urinproben empfohlen.

Also musste ich mich drum kümmern beim TÜV einen Vertrag abzuschließen. In diesem halben Jahr wird man einen Tag vor der Urinprobe angerufen, per Mail benachrichtigt und bekommt eine SMS. Am Folgetag hat man ein kleines Zeitfenster dort zu erscheinen. (Kommt gut, wenn man keinen Führerschein hat und berufstätig ist!!!)

Punkt schlechte Behandlung:

Nach einer miesen Begrüßung bei der TÜV-Stelle, sollte ich Bargeld und Ausweis abgeben. Ja ihr habt richtig gelesen… Bargeld. Keine Kartenzahlung möglich!!!

Da ich meine MPU auch bei diesem Verein machen wollte, hatte ich nun Fragen wie ich weiter zu verfahren hätte. Unter anderem ging es um die MPU-Vorbereitung. Meine Frage: Sollte ich eine Vorbereitung machen oder wird mir das im Nachhinein negativ ausgelegt? Antwort: Machen Sie doch eine. Da mir diese komische Antwort nicht reichte, hakte ich nochmal nach: Also ist es nicht zwingend nötig? Antwort: Wird schon nicht schaden so eine Vorbereitung. Ich meinte dann nur, wenn Sie mir nicht helfen wollen, sagen Sie es doch einfach, anstatt solche unklaren Aussagen zu tätigen. Nun wurde Sie patzig und haute ein…. bin ich unter Drogeneinfluss gefahren oder Sie?

Alles klar Thema gegessen. Ich hatte keine weiteren Fragen an die „nette“ Mitarbeiterin. Dann kam es zur Urinprobe. Die erste von 4 Proben wurde von einer Ärztin gemacht. Hose komplett runter und los. Alle weiteren Urinscreenings wurden von den „Kassiererinnen“ durchgeführt. Meiner Meinung nach ist das nicht OK, da diese keine ärztliche Schweigepflicht haben… aber soll wohl rechtens sein. Zwischenergebnisse gibt es keine nur falls etwas nicht stimmen sollte.

MPU – Vorbereitung

Ich machte mir lange Gedanken dazu, ob eine Vorbereitung für mich in Frage kommt. Zu meinem späteren Bedauern entschied ich mich dagegen. Warum? Was heißt eine Vorbereitung? Aus meiner Sicht vor der ersten MPU, schummeln für einen Test!!! Jemand sagt dir, was für Antworten du in der MPU sagen darfst oder was du auf keinen Fall sagen darfst. (Aber dazu später mehr)

Aus meiner Sicht wollte ich „ehrlich“ in die MPU reingehen und gucken ob ich tatsächlich ein Problem mit Drogen habe. Deswegen suchte ich eine Drogenberatungsstelle auf und hatte dort mehrere Termine.

In diesen Terminen stellte sich raus, dass mein Konsum keine Gefahr darstellte. (Persönlich) Dies wurde mir dokumentiert, was ich zur MPU mitnahm.

Außerdem besuchte ich noch einen Infoabend, der von einer anderen TÜV Stelle angeboten wurde.

Dort wurde auf einige Fragen eingegangen aber leider nicht ins Detail. Ich informierte mich zusätzlich noch im Internet und ging mit einem guten Gefühl in die MPU. Wie sich rausstellte, war das weit gefehlt!!!

MPU die Erste

Um an einer MPU teilzunehmen, muss man erst ein paar Schritte in Eigenleistung vollbringen. Es dauert ca. 6 Wochen bis ihr einen Termin bei der MPU bekommt. Die benötigt ihr auch, denn als ersten Schritt müsst ihr bei der Stadt, nicht dem Straßenverkehrsamt (Dort wurde ich vom TÜV hingeschickt), euren Führerschein neu beantragen. Dies bekommt dann das SVA und die schicken euch eine Liste mit möglichen Stellen, die eine MPU durchführen. Ich entschied mich, wie schon erwähnt, für meine TÜV Stelle. Die meldeten sich dann mit einem Termin bei mir.

Die MPU besteht aus mehreren Teilen. Zum einen wird auch an diesem Tag eine Urinprobe gemacht. Ärztliche Untersuchung. (Der Arzt wird euch etwas ausfragen bezüglich des Konsums!!!) Leistungstest. (der sogenannte Idiotentest) Und der ausschlaggebendste Teil, Gespräch mit dem Psychologen.

Ist die ärztliche Untersuchung OK… die Urinprobe OK… der Leistungstest OK… spielt das leider keine Rolle, wenn das psychologische Gespräch nicht in Ordnung war. Und ihr bekommt ein negatives Gutachten. So war es in meinem Fall.

Erste Reaktion als ich das negative Gutachten bekam, war natürlich pure Wut!!! Ich war sauer auf das TÜV Unternehmen, auf den Prüfer an sich… denn nach dem Gespräch kam nicht… Das war Heute nichts, sondern auf Nachfrage meinte er sogar das es evtl. Positiv ausfallen könnte.

Wie geht’s nun weiter? Ich hoffte, dass ich die MPU einfach wiederholen kann. Aber dem war nicht so.

Erstmal musste ich meinen Antrag auf Neuerteilung beim SVA zurückziehen. Und dann begann der ganze „Spaß“ von vorn!!! Für den neuen Abstinenznachweiß, wurde mir ein Zeitraum von einem Jahr empfohlen. Ich machte es wieder ein halbes Jahr. Diesmal bei einer anderen TÜV Stelle, mit der war ich ganz zufrieden war.

 

MPU die Zwote

Um nicht noch eine Schlappe zu erleben, nahm ich mir diesmal professionelle Hilfe in Form eines fähigen Vorbereiters. (Vielen Dank nochmal an dieser Stelle!!!)

Dies lief wie folgt ab. Ich hatte 8 Termine, in denen ich intensiv auf die MPU vorbereitet wurde. Und nun kommt es zu meiner Kritik!!! Bei meinem ersten Versuch die MPU zu bestehen, ging ich ehrlich an das Thema ran. Aber mit Ehrlichkeit kommt ihr nicht weit!!! Denn wie sich rausstellte, tappte ich in ein paar „Fallen“, denen ich mit Vorbereitung bestens ausweichen und die „richtigen“ Antworten geben konnte.

Es gibt bei einer MPU keine direkte Falle, wie z. B. dass man die Tür beim Betreten nicht schließt und dann durchgefallen ist. Blödsinn!!!

Aber es gibt halt Fragen mit Hintergrund.

Beispiel 1:

Haben Sie jemals Drogen in Verbindung mit Alkohol konsumiert? Antwort 1. MPU: Ja habe ich. Und haben Sie da schlechte Erfahrungen gemacht? Ja. Erbrechen. Haben Sie das danach nochmal gemacht? Ja mit weniger Alkohol. Diesmal war alles OK.

Somit hatte ich zugegeben, Mischkonsum betrieben zu haben und hatte aus der schlechten Erfahrung nicht gelernt. Also ehrlich geantwortet, aber schlechteste Antwort die ich geben konnte.

Antwort 2. MPU: Nein das habe ich nie gemacht. Habe gesehen, wie Leute das gemacht haben und abgestürzt sind. Hatte ich Angst vor!!!

Keine ehrliche Antwort, aber das was die Psychologen hören möchten. 2. Vorteil keinerlei weitere Angriffsfläche für weitere Fragen.

Beispiel 2:

Haben Sie noch Kontakt zu anderen Konsumenten? Antwort 1. MPU: Ja habe ich. Aber ich bleibe weiterhin abstinent. Habe die Leute gebeten, beim Rauchen auf die Terrasse zu gehen, damit ich nicht damit in Kontakt komme.

Ich habe mich somit nicht von dem alten Umfeld getrennt. Und die Gefahr eines „Rückfalls“ ist halt erhöht. Meiner Meinung nach völlig Realitätsfern. Was wäre denn, wenn jemand aus der eigenen Familie konsumieren würde??? Mach‘s gut Mama… wir dürfen keinen Kontakt mehr haben!!

Antwort 2. MPU: Ich habe mich von der Gruppe, in der wir uns getroffen haben, komplett entfernt. Die Gefahr eines Rückfalls ist mir zu Hoch.

Natürlich habe ich den Kontakt nicht abgebrochen. Ich bin mit den Leuten 25 Jahre in enger Freundschaft und ob da jemand konsumiert, beeinflusst zumindest meine Abstinenz nicht.

Das sind nur 2 Beispiele. Im Endeffekt log ich mich so bei jeder Antwort durch die komplette MPU!!!

 

Zu den „vorgegebenen“ Antworten, kam noch die Story meines Konsums.

Ihr werdet gefragt wann der erste Konsum stattfand. Wie es weiter ging. Gab es Pausen? Wann war der letzte Konsum. Hierzu legt man sich vorher eine „Geschichte“ zurecht. Mit der man auf jegliche Frage die passende Antwort hat und sich so nicht in Widersprüche verstrickt.

Endergebnis:

Positives Gutachten.

Somit habt ihr aber den Führerschein noch nicht!!! Mit dem positiven Gutachten müsst ihr nun zum Straßenverkehrsamt und die prüfen den ganzen Fall nochmal. Sollte nun noch irgendwas passiert sein (Auffälligkeit im Straßenverkehr; laufende Strafverfahren) kann die Neuerteilung noch abgelehnt werden!!!

Kosten:

Bußgeld Polizeistelle: ca. 850 €

Abstinenznachweis: Urinprobe 3x ca. 100 €; 1x 130 € mit „Urkunde“ (das ganze 2x in meinem Fall)

MPU: ca. 800 € (Auch das x2)

Führerschein neu beantragen: 2x 180 €

Erste-Hilfe-Kurs: 40 €

Anwalt: 400€ (spart euch den bitte!!! Alles was kommt hat ein Anwalt keinen Einfluss drauf)

Neues Passbild und Sehtest: ca. 30 €

Vorbereitung zur MPU: 500€

Also sprechen wir hier von knapp 5000€!!!!

Außerdem war mein Führerschein 15 Monate weg.

Spartipps:

- Kein Anwalt

- Macht eine Vorbereitung!!!

- Bundesland in der die MPU gemacht wird clever wählen (Unterschiede der Bewertungen – Bayern wäre keine gute Wahl!!! Ihr habt bundesweit freie Wahl bei anerkannten Prüfungsstellen)

 

 

Fazit

Liebe Leser, dies waren meine Erfahrungen mit der MPU. Versteht mich bitte nicht falsch. Ich bin nicht einer dieser wütenden Probanden, die alles SCHEISSE finden. Das ich den Zeitraum mit der MPU absolvieren musste, ist meine eigene Schuld!!! Fehlendes Wissen, viele Fehler und keine Vorbereitung bei der ersten MPU führten dazu.

Um es noch deutlicher zu sagen. Ich bin für eine Überprüfung, wenn es zu Fahrauffälligkeiten im Straßenverkehr kommt. Denn durch die Vorbereitung ist mir eins klar geworden. Ich habe durch die Fahrt mich und andere gefährdet!!! Und in Anbetracht der „72 Stunden Regel“, war es auch nicht die einzige Fahrt, in der ich den Grenzwert überschritten habe. Hätte ich einen Unfall gebaut, mit den Werten, wäre keine Versicherung dafür aufgekommen!!!

Wie ihr bemerkt, ich habe auch etwas gelernt. Ich werde es auch in Zukunft einrichten, dass Auto so lange stehen zu lassen, bis keine Gefahr mehr besteht.

AAAAAAAAAAAABER….

Die MPU an sich, ist so nicht in Ordnung und bedarf dringender Überprüfung!

Denn es kann nicht sein, dass ich eine MPU bestehe, in der ich Sachen erzähle, die zwar der Prüfer hören will, aber nicht der Wahrheit entsprechen.

Wenn man MPU hört, wird gleichzeitig oft von ABZOCKE gesprochen. Und das ist auch meine Meinung. Die Preise sind völlig übertrieben und man wird einfach doppelt bestraft. Führerschein weg und enorme Kosten!!!

Klar es soll ein Lerneffekt haben, aber nicht auf die Art und Weise.

Ab April dieses Jahres gibt es ein Urteil, in dem nicht mehr zwangsläufig der Führerschein entzogen wird, sondern direkt eine MPU angeordnet wird. (ggf. 1 Monat Fahrverbot)

Erster Schritt in die richtige Richtung. Problem dabei... Trennung vom Umfeld und Änderung der Lebenssituation. Diese zwei Punkte, können rein theoretisch im Zuge der Überprüfung, in dieser Zeit noch nicht stattgefunden haben und werden sicher in der MPU negativ begutachtet. Von daher müsste dann ein Abstinenznachweis beginnen und der ganze Vorteil ist wieder weg.

 

Man findet kaum aktuelle Erfahrungen über MPU. Ich hoffe, euch mit diesem Beitrag, eine kleine Hilfestellung gegeben zu haben. Falls ja, kann das gerne geteilt werden!!! Vielleicht bringt man ja somit einen Stein ins Rollen.

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 11. November 2019 um 14:12

Hallo. Ich bin neu hier und wollte meine Erfahrungen mal teilen. Habe dazu vor kurzem diesen Beitrag geschrieben. Freue mich gerne über Feedback und hoffe euch damit auch zu helfen. Gerne beantworte ich auch eure Fragen.

Also viel Spaß beim lesen.

 

MPU – Die große Lüge

Zu meiner Person: Ich bin Ende 30, dreifacher Familienvater, verheiratet und konsumiere gelegentlich.

Wie kam es zur MPU?

Bei einem Besuch in Amsterdam kam ich auf dem Rückweg in eine Verkehrskontrolle. Da ich den Vortag konsumiert hatte, machte ich mir nicht groß Gedanken und stimmte einem Drogenschnelltest zu. (Wie ich heute weiß, ein großer Fehler!!!)

Was ich zu dem Zeitpunkt wirklich nicht wusste, dass man nach dem Konsum das Auto mindestens 72 Stunden stehen lassen sollte!!!

Nun kam alles wie es kommen musste. Der Schnelltest war positiv auf THC. Ich wurde mit zur Wache genommen, dort wurde Blut abgenommen und das Ergebnis kam ca. 2 Monate später. Mir wurde eine MPU aufgebrummt und ich musste den Führerschein abgeben.

Was dann folgte war: NERVTÖTEND! SCHLECHTE BEHANDLUNG! KOMPLIZIERT! TEUER! TEUER! TEUER!

Abstinenznachweiß

Aber wie geht es nun weiter? Bei dem Straßenverkehrsamt wurde mir gesagt, nun müsse ich erstmal einen Abstinenznachweiß machen. In meinem Fall (recht geringer THC-Wert) wurde mir ein halbes Jahr mit 4 Urinproben empfohlen.

Also musste ich mich drum kümmern beim TÜV einen Vertrag abzuschließen. In diesem halben Jahr wird man einen Tag vor der Urinprobe angerufen, per Mail benachrichtigt und bekommt eine SMS. Am Folgetag hat man ein kleines Zeitfenster dort zu erscheinen. (Kommt gut, wenn man keinen Führerschein hat und berufstätig ist!!!)

Punkt schlechte Behandlung:

Nach einer miesen Begrüßung bei der TÜV-Stelle, sollte ich Bargeld und Ausweis abgeben. Ja ihr habt richtig gelesen… Bargeld. Keine Kartenzahlung möglich!!!

Da ich meine MPU auch bei diesem Verein machen wollte, hatte ich nun Fragen wie ich weiter zu verfahren hätte. Unter anderem ging es um die MPU-Vorbereitung. Meine Frage: Sollte ich eine Vorbereitung machen oder wird mir das im Nachhinein negativ ausgelegt? Antwort: Machen Sie doch eine. Da mir diese komische Antwort nicht reichte, hakte ich nochmal nach: Also ist es nicht zwingend nötig? Antwort: Wird schon nicht schaden so eine Vorbereitung. Ich meinte dann nur, wenn Sie mir nicht helfen wollen, sagen Sie es doch einfach, anstatt solche unklaren Aussagen zu tätigen. Nun wurde Sie patzig und haute ein…. bin ich unter Drogeneinfluss gefahren oder Sie?

Alles klar Thema gegessen. Ich hatte keine weiteren Fragen an die „nette“ Mitarbeiterin. Dann kam es zur Urinprobe. Die erste von 4 Proben wurde von einer Ärztin gemacht. Hose komplett runter und los. Alle weiteren Urinscreenings wurden von den „Kassiererinnen“ durchgeführt. Meiner Meinung nach ist das nicht OK, da diese keine ärztliche Schweigepflicht haben… aber soll wohl rechtens sein. Zwischenergebnisse gibt es keine nur falls etwas nicht stimmen sollte.

MPU – Vorbereitung

Ich machte mir lange Gedanken dazu, ob eine Vorbereitung für mich in Frage kommt. Zu meinem späteren Bedauern entschied ich mich dagegen. Warum? Was heißt eine Vorbereitung? Aus meiner Sicht vor der ersten MPU, schummeln für einen Test!!! Jemand sagt dir, was für Antworten du in der MPU sagen darfst oder was du auf keinen Fall sagen darfst. (Aber dazu später mehr)

Aus meiner Sicht wollte ich „ehrlich“ in die MPU reingehen und gucken ob ich tatsächlich ein Problem mit Drogen habe. Deswegen suchte ich eine Drogenberatungsstelle auf und hatte dort mehrere Termine.

In diesen Terminen stellte sich raus, dass mein Konsum keine Gefahr darstellte. (Persönlich) Dies wurde mir dokumentiert, was ich zur MPU mitnahm.

Außerdem besuchte ich noch einen Infoabend, der von einer anderen TÜV Stelle angeboten wurde.

Dort wurde auf einige Fragen eingegangen aber leider nicht ins Detail. Ich informierte mich zusätzlich noch im Internet und ging mit einem guten Gefühl in die MPU. Wie sich rausstellte, war das weit gefehlt!!!

MPU die Erste

Um an einer MPU teilzunehmen, muss man erst ein paar Schritte in Eigenleistung vollbringen. Es dauert ca. 6 Wochen bis ihr einen Termin bei der MPU bekommt. Die benötigt ihr auch, denn als ersten Schritt müsst ihr bei der Stadt, nicht dem Straßenverkehrsamt (Dort wurde ich vom TÜV hingeschickt), euren Führerschein neu beantragen. Dies bekommt dann das SVA und die schicken euch eine Liste mit möglichen Stellen, die eine MPU durchführen. Ich entschied mich, wie schon erwähnt, für meine TÜV Stelle. Die meldeten sich dann mit einem Termin bei mir.

Die MPU besteht aus mehreren Teilen. Zum einen wird auch an diesem Tag eine Urinprobe gemacht. Ärztliche Untersuchung. (Der Arzt wird euch etwas ausfragen bezüglich des Konsums!!!) Leistungstest. (der sogenannte Idiotentest) Und der ausschlaggebendste Teil, Gespräch mit dem Psychologen.

Ist die ärztliche Untersuchung OK… die Urinprobe OK… der Leistungstest OK… spielt das leider keine Rolle, wenn das psychologische Gespräch nicht in Ordnung war. Und ihr bekommt ein negatives Gutachten. So war es in meinem Fall.

Erste Reaktion als ich das negative Gutachten bekam, war natürlich pure Wut!!! Ich war sauer auf das TÜV Unternehmen, auf den Prüfer an sich… denn nach dem Gespräch kam nicht… Das war Heute nichts, sondern auf Nachfrage meinte er sogar das es evtl. Positiv ausfallen könnte.

Wie geht’s nun weiter? Ich hoffte, dass ich die MPU einfach wiederholen kann. Aber dem war nicht so.

Erstmal musste ich meinen Antrag auf Neuerteilung beim SVA zurückziehen. Und dann begann der ganze „Spaß“ von vorn!!! Für den neuen Abstinenznachweiß, wurde mir ein Zeitraum von einem Jahr empfohlen. Ich machte es wieder ein halbes Jahr. Diesmal bei einer anderen TÜV Stelle, mit der war ich ganz zufrieden war.

 

MPU die Zwote

Um nicht noch eine Schlappe zu erleben, nahm ich mir diesmal professionelle Hilfe in Form eines fähigen Vorbereiters. (Vielen Dank nochmal an dieser Stelle!!!)

Dies lief wie folgt ab. Ich hatte 8 Termine, in denen ich intensiv auf die MPU vorbereitet wurde. Und nun kommt es zu meiner Kritik!!! Bei meinem ersten Versuch die MPU zu bestehen, ging ich ehrlich an das Thema ran. Aber mit Ehrlichkeit kommt ihr nicht weit!!! Denn wie sich rausstellte, tappte ich in ein paar „Fallen“, denen ich mit Vorbereitung bestens ausweichen und die „richtigen“ Antworten geben konnte.

Es gibt bei einer MPU keine direkte Falle, wie z. B. dass man die Tür beim Betreten nicht schließt und dann durchgefallen ist. Blödsinn!!!

Aber es gibt halt Fragen mit Hintergrund.

Beispiel 1:

Haben Sie jemals Drogen in Verbindung mit Alkohol konsumiert? Antwort 1. MPU: Ja habe ich. Und haben Sie da schlechte Erfahrungen gemacht? Ja. Erbrechen. Haben Sie das danach nochmal gemacht? Ja mit weniger Alkohol. Diesmal war alles OK.

Somit hatte ich zugegeben, Mischkonsum betrieben zu haben und hatte aus der schlechten Erfahrung nicht gelernt. Also ehrlich geantwortet, aber schlechteste Antwort die ich geben konnte.

Antwort 2. MPU: Nein das habe ich nie gemacht. Habe gesehen, wie Leute das gemacht haben und abgestürzt sind. Hatte ich Angst vor!!!

Keine ehrliche Antwort, aber das was die Psychologen hören möchten. 2. Vorteil keinerlei weitere Angriffsfläche für weitere Fragen.

Beispiel 2:

Haben Sie noch Kontakt zu anderen Konsumenten? Antwort 1. MPU: Ja habe ich. Aber ich bleibe weiterhin abstinent. Habe die Leute gebeten, beim Rauchen auf die Terrasse zu gehen, damit ich nicht damit in Kontakt komme.

Ich habe mich somit nicht von dem alten Umfeld getrennt. Und die Gefahr eines „Rückfalls“ ist halt erhöht. Meiner Meinung nach völlig Realitätsfern. Was wäre denn, wenn jemand aus der eigenen Familie konsumieren würde??? Mach‘s gut Mama… wir dürfen keinen Kontakt mehr haben!!

Antwort 2. MPU: Ich habe mich von der Gruppe, in der wir uns getroffen haben, komplett entfernt. Die Gefahr eines Rückfalls ist mir zu Hoch.

Natürlich habe ich den Kontakt nicht abgebrochen. Ich bin mit den Leuten 25 Jahre in enger Freundschaft und ob da jemand konsumiert, beeinflusst zumindest meine Abstinenz nicht.

Das sind nur 2 Beispiele. Im Endeffekt log ich mich so bei jeder Antwort durch die komplette MPU!!!

 

Zu den „vorgegebenen“ Antworten, kam noch die Story meines Konsums.

Ihr werdet gefragt wann der erste Konsum stattfand. Wie es weiter ging. Gab es Pausen? Wann war der letzte Konsum. Hierzu legt man sich vorher eine „Geschichte“ zurecht. Mit der man auf jegliche Frage die passende Antwort hat und sich so nicht in Widersprüche verstrickt.

Endergebnis:

Positives Gutachten.

Somit habt ihr aber den Führerschein noch nicht!!! Mit dem positiven Gutachten müsst ihr nun zum Straßenverkehrsamt und die prüfen den ganzen Fall nochmal. Sollte nun noch irgendwas passiert sein (Auffälligkeit im Straßenverkehr; laufende Strafverfahren) kann die Neuerteilung noch abgelehnt werden!!!

Kosten:

Bußgeld Polizeistelle: ca. 850 €

Abstinenznachweis: Urinprobe 3x ca. 100 €; 1x 130 € mit „Urkunde“ (das ganze 2x in meinem Fall)

MPU: ca. 800 € (Auch das x2)

Führerschein neu beantragen: 2x 180 €

Erste-Hilfe-Kurs: 40 €

Anwalt: 400€ (spart euch den bitte!!! Alles was kommt hat ein Anwalt keinen Einfluss drauf)

Neues Passbild und Sehtest: ca. 30 €

Vorbereitung zur MPU: 500€

Also sprechen wir hier von knapp 5000€!!!!

Außerdem war mein Führerschein 15 Monate weg.

Spartipps:

- Kein Anwalt

- Macht eine Vorbereitung!!!

- Bundesland in der die MPU gemacht wird clever wählen (Unterschiede der Bewertungen – Bayern wäre keine gute Wahl!!! Ihr habt bundesweit freie Wahl bei anerkannten Prüfungsstellen)

 

 

Fazit

Liebe Leser, dies waren meine Erfahrungen mit der MPU. Versteht mich bitte nicht falsch. Ich bin nicht einer dieser wütenden Probanden, die alles SCHEISSE finden. Das ich den Zeitraum mit der MPU absolvieren musste, ist meine eigene Schuld!!! Fehlendes Wissen, viele Fehler und keine Vorbereitung bei der ersten MPU führten dazu.

Um es noch deutlicher zu sagen. Ich bin für eine Überprüfung, wenn es zu Fahrauffälligkeiten im Straßenverkehr kommt. Denn durch die Vorbereitung ist mir eins klar geworden. Ich habe durch die Fahrt mich und andere gefährdet!!! Und in Anbetracht der „72 Stunden Regel“, war es auch nicht die einzige Fahrt, in der ich den Grenzwert überschritten habe. Hätte ich einen Unfall gebaut, mit den Werten, wäre keine Versicherung dafür aufgekommen!!!

Wie ihr bemerkt, ich habe auch etwas gelernt. Ich werde es auch in Zukunft einrichten, dass Auto so lange stehen zu lassen, bis keine Gefahr mehr besteht.

AAAAAAAAAAAABER….

Die MPU an sich, ist so nicht in Ordnung und bedarf dringender Überprüfung!

Denn es kann nicht sein, dass ich eine MPU bestehe, in der ich Sachen erzähle, die zwar der Prüfer hören will, aber nicht der Wahrheit entsprechen.

Wenn man MPU hört, wird gleichzeitig oft von ABZOCKE gesprochen. Und das ist auch meine Meinung. Die Preise sind völlig übertrieben und man wird einfach doppelt bestraft. Führerschein weg und enorme Kosten!!!

Klar es soll ein Lerneffekt haben, aber nicht auf die Art und Weise.

Ab April dieses Jahres gibt es ein Urteil, in dem nicht mehr zwangsläufig der Führerschein entzogen wird, sondern direkt eine MPU angeordnet wird. (ggf. 1 Monat Fahrverbot)

Erster Schritt in die richtige Richtung. Problem dabei... Trennung vom Umfeld und Änderung der Lebenssituation. Diese zwei Punkte, können rein theoretisch im Zuge der Überprüfung, in dieser Zeit noch nicht stattgefunden haben und werden sicher in der MPU negativ begutachtet. Von daher müsste dann ein Abstinenznachweis beginnen und der ganze Vorteil ist wieder weg.

 

Man findet kaum aktuelle Erfahrungen über MPU. Ich hoffe, euch mit diesem Beitrag, eine kleine Hilfestellung gegeben zu haben. Falls ja, kann das gerne geteilt werden!!! Vielleicht bringt man ja somit einen Stein ins Rollen.

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Zitat:

@Holgernilsson schrieb am 11. November 2019 um 16:04:27 Uhr:

Es kann doch jeder so viele Drogen konsumieren, wie er will. Wenn er jedoch andere Menschen in Gefahr bringt, muss das geahndet werden. Dafür gibt es Regeln und an die müssen sich Alle halten. So läuft das in einem Rechtsstaat.

die Regeln in D sind aber so, dass

- beim gängigen Grenzwert von 1,0 nG definitiv noch keine Gefahr ausgeht. In den meisten anderen Ländern sind sie deutlich höher. Es gibt auch keine Studien, die bei den Grenzwerten bereits einen Gefahrenanstieg belegen.

- man bereits bei kleinen Verstößen die Fahrerlaubnis verlieren kann. Anders als bei Alkohol gibt es keine relative Fahruntüchtigkeit, das FS-Recht ist so, dass bereits bei einer geringen Überschreitung (und gelegentlichem Konsum) die Fahreignung nicht mehr gegeben ist und der FS entzogen wird.

Nur weil es nicht populär ist, höhere Grenzwerte zuzulassen, wird es nicht gemacht.

Zitat:

@boerni666 schrieb am 11. November 2019 um 16:06:35 Uhr:

Ja natürlich, aber man muss nicht mal auffällig werden. Sobald die FS-Stelle Wind bekommt, dass man z.b. aus medizinischen Gründen THC verschrieben bekommt, wird man schon zur MPU geschickt.

Das finde ich uneingeschränkt richtig.

Dann sollte jeder, der sich einen Kasten Bier kauft, ebenfalls sofort zur MPU geschickt werden.

Themenstarteram 11. November 2019 um 15:24

Zitat:

@boerni666 schrieb am 11. November 2019 um 16:19:38 Uhr:

Dann sollte jeder, der sich einen Kasten Bier kauft, ebenfalls sofort zur MPU geschickt werden.

Sorry das ist sehr lustig. Habe den Polizeibeamten auch gesagt... ja sorry aber wenn ihr jemanden mit ner Kiste Bier und ner Pulle Korn anhaltet besteht GEFAHR!!! :D :D :D :D

Und dann kam das was die netten Damen und Herren immer sagen... Alkohol ist keine illegale Droge.

Traurig aber wahr...

Zitat:

@Motordrom10 schrieb am 11. November 2019 um 16:08:29 Uhr:

Zitat:

@Holgernilsson schrieb am 11. November 2019 um 16:04:27 Uhr:

 

Es kann doch jeder so viele Drogen konsumieren, wie er will. Wenn er jedoch andere Menschen in Gefahr bringt, muss das geahndet werden. Dafür gibt es Regeln und an die müssen sich Alle halten. So läuft das in einem Rechtsstaat.

Und genau darum geht es ja. Der Grenzwert der hier in Deutschland angesetzt ist bei Cannabis ist ein Witz. Und da du anscheinend noch nie konsumiert hast kannst du leider auch nichts dazu sagen ob jemand der am Vortag geraucht hat eine Gefahr für den Verkehr ist.

Meiner Meinung nach ein klares NEIN!!!

Stimmt. Ich habe noch nie konsumiert. Ich trinke so gut wie keinen Alkohol und wenn ich doch mal etwas trinken sollte, fahre ich nicht mehr Auto. Selbst ein Glas Wein und oder ein Bier sind für mich zu viel. Ich lebe gut damit und die Allgemeinheit leidet darunter auch nicht.

Ja, ich kann nicht beurteilen, ob man einen Tag nach dem Konsum beeinträchtigt ist.

Ich kann nur Jedem raten, der davon überzeugt ist, dass die Grenzewerte zu niedrig sind, seine Möglichkeiten auszuschöpfen, um eine Änderung der Regelungen herbei zu führen. Solange diese aber so sind, wie sie sind, muss man sich eben daran halten.

Es gibt genügend Autobahnen, auf denen die Geschwindigkeiten auf recht niedrige Werte reduziert sind. Daran muss man sich auch halten. Ob es objektiv Sinn macht oder nicht.

Themenstarteram 11. November 2019 um 15:29

Zitat:

@Holgernilsson schrieb am 11. November 2019 um 16:24:21 Uhr:

Zitat:

@Motordrom10 schrieb am 11. November 2019 um 16:08:29 Uhr:

 

Und genau darum geht es ja. Der Grenzwert der hier in Deutschland angesetzt ist bei Cannabis ist ein Witz. Und da du anscheinend noch nie konsumiert hast kannst du leider auch nichts dazu sagen ob jemand der am Vortag geraucht hat eine Gefahr für den Verkehr ist.

Meiner Meinung nach ein klares NEIN!!!

Stimmt. Ich habe noch nie konsumiert. Ich trinke so gut wie keinen Alkohol und wenn ich doch mal etwas trinken sollte, fahre ich nicht mehr Auto. Selbst ein Glas Wein und oder ein Bier sind für mich zu viel. Ich lebe gut damit und die Allgemeinheit leidet darunter auch nicht.

Ja, ich kann nicht beurteilen, ob man einen Tag nach dem Konsum beeinträchtigt ist.

Ich kann nur Jedem raten, der davon überzeugt ist, dass die Grenzewerte zu niedrig sind, seine Möglichkeiten auszuschöpfen, um eine Änderung der Regelungen herbei zu führen. Solange diese aber so sind, wie sie sind, muss man sich eben daran halten.

Es gibt genügend Autobahnen, auf denen die Geschwindigkeiten auf recht niedrige Werte reduziert sind. Daran muss man sich auch halten. Ob es objektiv Sinn macht oder nicht.

Finde ich Vorbildlich.

Zitat:

@Motordrom10 schrieb am 11. November 2019 um 16:24:16 Uhr:

Zitat:

@boerni666 schrieb am 11. November 2019 um 16:19:38 Uhr:

Dann sollte jeder, der sich einen Kasten Bier kauft, ebenfalls sofort zur MPU geschickt werden.

Sorry das ist sehr lustig. Habe den Polizeibeamten auch gesagt... ja sorry aber wenn ihr jemanden mit ner Kiste Bier und ner Pulle Korn anhaltet besteht GEFAHR!!! :D :D :D :D

Und dann kam das was die netten Damen und Herren immer sagen... Alkohol ist keine illegale Droge.

Traurig aber wahr...

Alkohol ist auch nicht uneingeränkt zugelassen. Es gibt Grenzwerte, die in meinen Augen noch zu hoch sind.

Die vermeintliche Ungleichbehandlung dürfte auch daran liegen, dass man bei den Wirkungen von Cannabis einfach skeptischer ist.

Es gibt genug Länder, in denen Alkohol 0,00 gilt- und dies ist auch gut so. Leider wäre der kollektive Aufschrei bei Einführung in D bei unserer Biergartengesellschaft groß. Das ist eben das Problem mit Gewohnheitsrecht. Wir in D finden das Waffenverbot gut - für den Amerikaner würde die Welt untergehen.

Es ist einfach so, dass Rauschmittel (egal ob Alkohol, Cannabis oder Heroin) jeder so oft und so viel konsumieren darf wie er will/kann oder sich leisten kann. Es ist auch einfach so, dass der Konsum die Leistungsfähigkeit im Straßenverkehr beeinträchtigt und daher Konsumenten tunlichst von der Straße fern gehalten werden sollten. Dass Alkohol leider bis zu einem gewissen Maß freigegeben ist, bedeutet nicht zwansläufig, dass andere Rauschmittel doch bitteschön auch toleriert werden sollten und als harmlos einzustufen sind.

am 11. November 2019 um 15:41

Zitat:

@Motordrom10 schrieb am 11. November 2019 um 15:12:56 Uhr:

 

Spartipps:

...Die Drogen weglassen :rolleyes:

Themenstarteram 11. November 2019 um 15:51

Zitat:

@twindance schrieb am 11. November 2019 um 16:39:20 Uhr:

Es gibt genug Länder, in denen Alkohol 0,00 gilt- und dies ist auch gut so. Leider wäre der kollektive Aufschrei bei Einführung in D bei unserer Biergartengesellschaft groß. Das ist eben das Problem mit Gewohnheitsrecht. Wir in D finden das Waffenverbot gut - für den Amerikaner würde die Welt untergehen.

Es ist einfach so, dass Rauschmittel (egal ob Alkohol, Cannabis oder Heroin) jeder so oft und so viel konsumieren darf wie er will/kann oder sich leisten kann. Es ist auch einfach so, dass der Konsum die Leistungsfähigkeit im Straßenverkehr beeinträchtigt und daher Konsumenten tunlichst von der Straße fern gehalten werden sollten. Dass Alkohol leider bis zu einem gewissen Maß freigegeben ist, bedeutet nicht zwansläufig, dass andere Rauschmittel doch bitteschön auch toleriert werden sollten und als harmlos einzustufen sind.

Keiner sagt das Rauschmittel harmlos sind.

Cannabis ist im Vergleich mit Alkohol oder auch "nur" Zigaretten aber vom reinen Konsum her deutlich unbedenklicher. Und NEIN nicht im Straßenverkehr. Da sollte man klar unterscheiden. Nur werden Cannabiskonsumenten deutlich härter bestraft. Und das ist nicht in Ordnung!!!

Zitat:

@twindance schrieb am 11. November 2019 um 16:39:20 Uhr:

Dass Alkohol leider bis zu einem gewissen Maß freigegeben ist, bedeutet nicht zwansläufig, dass andere Rauschmittel doch bitteschön auch toleriert werden sollten und als harmlos einzustufen sind.

Kannst ja mal die Unfallstatistiken nach Unfällen unter Cannabis-Einfluss durchsuchen.

am 11. November 2019 um 16:11

Gute Lehrstunde. Gerade die ausländischen Gelegenheitskonsumenten sind in hier in NL ein Riesenproblem. Die Legalisierung in "Coffeeshops" hatte nie das Ziel, Drogentouristen aus der ganzen Welt ins Land zu bekommen.

Doch, dies ist es.

Nikotinkonsum schädigt das eigene Fell, nicht das Fell der anderen. Du kannst 220 Kippen geraucht haben und bist damit uneingeschränkt fahrtauglich. Die Schädigung anderer Menschen durch Nikotin wurde durch die Nichtraucher-Gesetzgebung zum Glück vermindert.

In Deiner eigenen Wohnung kannst Du Dich komplett zudröhnen und Dir Wodka einfüllen bis zur Besinnungslosigkeit. Dafür wird Dich niemand behelligen. Aber sobald Du damit am öffentlichen Straßenverkehr teilnimmst, stellst Du eine potenzielle Gefahr für Andere dar und dies ist nicht einzusehen. Dass der Gesetzgeber leider Alkohol bis zu einem Grenzwert ohne Sanktionen belässt ist sehr bedauerlich und lange kein Grund, andere Rauschmittel ebenfalls zu legitimieren bzw. zu bagatellisieren.

Und es geht hier nicht um Konsum in den eigenen 4 Wänden, sondern es geht ganz allein darum, ob ein Konsument eine potenzielle Gefahr im Straßenverkehr darstellt.

Zitat:

@Kai R. schrieb am 11. November 2019 um 17:06:24 Uhr:

Zitat:

@twindance schrieb am 11. November 2019 um 16:39:20 Uhr:

Dass Alkohol leider bis zu einem gewissen Maß freigegeben ist, bedeutet nicht zwansläufig, dass andere Rauschmittel doch bitteschön auch toleriert werden sollten und als harmlos einzustufen sind.

Kannst ja mal die Unfallstatistiken nach Unfällen unter Cannabis-Einfluss durchsuchen.

gern - wenn man nicht bei "worldwideweb hanf ist geil.com" sucht.......

https://www.medical-tribune.de/.../

https://www.drogenbeauftragte.de/.../...-thema-cannabiskonsum.html?L=0

https://www.welt.de/.../Nach-Marihuana-Freigabe-in-den-USA.html

in der ersten Quelle steht nichts zum Grad der Beeinflussung. Bei werten über 5,0 nG ist das nachvollziehbar. In D liegt der Grenzwert aber bei 1,0 nG. In der zweiten Quelle steht gar nichts zur Unfallhäufigkeit.

In der offiziellen Unfallstatistik werden Unfälle unter Drogeneinfluss nicht einmal separat ausgewiesen: https://www.dvr.de/unfallstatistik/de/

Es geschehen 12* mehr Unfälle unter Alkohol als unter Drogen (32.000 zu 2.700) und da sind dann alle Drogen mit drin und auch jeder Cannabis-Rauschwert. Dennoch ist das Führerscheinrecht bei Drogen viel härter.

https://www.faz.net/.../...-illegale-drogen-verdreifacht-15585985.html

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