Motorumbau C20NE in Bedford Blitz
Hey Leute,
wie im Titel schon zu lesen ist, geht es um einen Motorumbau und zwar habe ich einen C20NE in einen Bedford Blitz (Van) gepflanzt. Hier bin ich auf ein paar Probleme gestoßen, wo ich hoffe hier neue Lösungsansätze zu erhalten....
Vorab:
Der C20NE stammt aus einem Omega A (Automatik) mit einer Laufleistung von 60tkm. Habe statt dem Automatik- das Schaltgetriebe mit dem passenden Schwungrad, Nadellager und Kupplung verbaut. Zudem habe ich den Automatik-Motorkabelbaum, Motorsteuergerät, Kühler, Ausgleichsbehälter, Zündspule, Anlasser, Lichtmaschine, LMM, KAT und Mitteltopf übernommen.
Da ich die Benzinpumpe vom Spenderfahrzeug nicht übernehmen konnte habe ich eine andere 3bar Pumpe und einen Benzinfilter verbaut. Den originalen Luftfilterkasten konnte ich aus Platzgründen auch nicht verwenden und hab erstmal einen Pilz von Raid genommen.
Die Zündanlage habe ich komplett mit Neuteilen bestückt - Kerzen, Zündkabelsatz, Zündspule (alles von Bosch), Verteilerkappe- und Finger (aus der Bucht).
Der KWS (febi) ist auch neu gekommen, da ich ihn erst als Ursache für mein späteres Problem gesehen hatte...
Dabei auch mal direkt eine neue Batterie gegönnt.
Nachdem ich alles an der richtigen Stelle und alles fest verschraubt hatte, habe ich mich an die Elektronik gemacht. Verbunden mit dem BedfordBlitz-Kabelbaum habe ich Öldruckkontrollleuchte, Ladekontrollleuchte, Kühlwassertemperatur, Klemme 15 (direkt am Zündspulenstecker eingelötet), Klemme 30 auf Magnetschalter, Klemme 50 zum Magnetschalter ("P"-Schalter gebrückt), Masseband an Karosserie. Hoffe da hab ich jetzt nichts vergessen....
Zu guter Letzt habe ich das Kabel für die Benzinpumpe ausgepinnt und über eine Sicherung mit der Pumpe verbunden.
...Sorry schonmal für diesen langen Thread aber ich dachte mir ich kann somit schonmal einige Fragen beantworten...
Problem 1:
So, nach der ganzen Arbeit der erste Startversuch und der Motor springt an aber nur nach langem Orgeln und mit Gasunterstützung. Ich dachte ok, muss ja auch erstmal Sprit ins System. Probefahrt gemacht und läuft erstmal super (da hatte ich Problem 2 noch nicht bemerkt) aber nach dem Ausschalten wieder erhebliche Startprobleme (Standzeit egal). Von Zeit zu Zeit startet er immer schlechter bis gar nicht mehr aus eigener Kraft. Manchmal hilft da Überbrücken und manchmal nicht.....Anschleppen geht komischerweise immer.
Ich hab bereits schon einiges durchgemessen aber konnte keinen Fehler finden. Vielleicht hat jemand eine Idee auf die ich noch nicht gekommen bin?!
Problem 2:
Folgendes tritt bei der Fahrt auf (Evtl. hängen diese Probleme auch zusammen) und zwar bekomme ich Zündaussetzer bei höheren Drehzahlen (ca. 4 Tsd. Umdrehungen). Diese Grenze fällt herab je mehr Verbraucher ich im Auto an habe.
Bsp.: Fahre ich auf der Autobahn nah an den 4 Tsd. Umdrehungen und setze dann den Blinker so bekomme ich Zündaussetzer parallel zum Blinkintervall.
Für mich klingt das schon nach einer Spannungsunterversorgung aber wovon geht sie aus?? Wo fange ich da an zu suchen?
Puhh...langer Text aber ich hoffe so die Umstände am besten darlegen zu können.
Ich bin für jeden Lösungsansatz dankbar!
Grüße
12 Antworten
Von der LiMa hab ich nichts gelesen, aber ich nehm mal an, die hast du selbstverständlicherweise nicht vergessen.
Wenn du dem Problem der Bordspannung nachspüren willst, miss doch mal, ob du bei nur Zündung ein dieselbe Spannung misst, wenn du an der Batterie misst oder am Zigarettenanzünder (Falls überhaupt vorhanden). Dasselbe nochmal wenn der Motor läuft.
Auch könntest du ja mal das Multimeter am Zigerettenanzünder während der Fahr beobachten, ob es nennenswerte Schwankungen gibt, wenn du die Probleme nachstellst (Zündaussetzer, Blinker oder Verbraucher an/aus usw.)
Upps...die LiMa hab ich natürlich auch mit verkabelt.
Gute Idee, an die Zigarettenanzünderschnittstelle hab ich noch gar nicht gedacht.
Bisher hab ich ja quasi keine Ahnung was da Spannungsmäßig passiert während der Fahrt.
Hoffe, dass das Multimeter nicht zu träge bei den Ausschlägen ist und da brauchbare Werte rauskommen.
Angenommen die Spannung geht in den Keller, wäre da die LiMa der erste Verdächtige oder sollte ich dem an einer anderen Stelle nachgehen?
Massepunkte hab ich auch schon x mal geprüft.
Wenns die Massepunkte nicht sind, dann würde ich auf zu dünne Leitungen tippen, denn irgendwo muss ja die Spannung "verschwinden", sei es nun zu dünne Leitungen oder Übergangswiderstände in den Steck- und Schraubverbindungen.
Dass der Motor mit zunehmenden Verbrauchern Fehlzündungen bekommt, würde zumindest dafür sprechen, dass wegen irgendwas das Zündmodul bzw. Motorsteuergerät unterversorgt wird.
EDIT
Zitat:
@TheHellraiser666 schrieb am 16. Januar 2019 um 15:56:30 Uhr:
Bisher hab ich ja quasi keine Ahnung was da Spannungsmäßig passiert während der Fahrt.
Normalerweise müsstest du wenigstens die Batteriespannung (~12V) bzw. bei laufenden Motor die Ladespannung (~13,8V) messen und wenn du Verbraucher zuschaltest, solltest du beobachten können (hoffendlich), wie die Spannung absinkt.
Nochwas: Dass du das Auto kaum zum starten bekommst, wenn der Anlasser orgelt, würde schon einen direkten Zusammenhang haben. Der Anlasser zieht soviel Saft bzw. verursacht an einer unbekannten Stelle so einen starken Spannungsfall, dass das Zündmodul kaum vernünftige Spannung bekommt, um ordentlich zünden zu können.
Zu dünne oder zu alte Leitungen habe ich mir auch schon gedacht und mir vorgestern ein neues dickeres Batterie-Pluskabel besorgt. Das alte hat immerhin auch schon 40 Jahre auf dem Buckel. Werde wohl im gleichen Zuge die Klemme 15 Leitung auch neu ziehen.
Die Schraub und Steckverbindungen hatte ich schon mehrmals kontrolliert und gereinigt aber leider ohne Ergebnis.
Die Batteriespannungen sind korrekt und sie sinkt auch ab beim Einschalten weiterer Verbraucher.
Vom Gefühl her würde ich auch sagen, das trotz voll geladener Batterie der Anlasser nicht die volle Kraft leistet und somit auch nicht die benötigte Drehzahl erreicht oder nur gerade eben so.
Wieviel Drehzahl muss der Anlasser beim Benziner leisten können?
Habe gestern mal die Spannungsversorgung des Motorsteuergeräts im Startvorgang gemessen und sie sackt kurz auf 8V runter aber steigt dann sofort wieder auf 10V während der Motor noch orgelt.
Wieviel Spannung braucht das Steuergerät um optimal zu arbeiten?
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Sackt denn die Spannung direkt an der Batterie gemessen genauso ab? Wenn nein, dürfte der Schuldige mit weiteren Messungen (Batterie + zu Steuergerät +, dasselbe mit Masse, usw.) schnell gefunden werden.
Zitat:
@TheHellraiser666 schrieb am 17. Januar 2019 um 12:39:06 Uhr:
Die Batteriespannungen sind korrekt und sie sinkt auch ab beim Einschalten weiterer Verbraucher.
Wenn der Motor läuft oder aus ist? Denn während der Motor läuft, dürfte das Absacken der Spannung nur sehr gering sein.
An der Batterie direkt sackt die Spannung im Startvorgang zwar auch ab allerdings nur gering, nicht unter 11V wenn sie vorher einen Ladezustand von 12,6V hatte.
Werde dann zusehen, dass ich die weiteren Messungen die Tage durchführe und hoffe den Übeltäter zu finden.
Bin leider in Sachen Elektrik und Motorsteuergerät nur minder bewandert, da es mein erster Einspritzer ist. Wo, wann und welche Spannungen anliegen müssen versuche ich mir zur Zeit anzueignen...
Versuche die Tage mal weitere Messungen durchzuführen und zu verstehen was mir die Werte für Auskünfte geben.
Wenn der Motor läuft, ist das Abfallen der Spannung beim Einschalten weiterer Verbraucher nur sehr gering.
Hast du Das Kabel (Klemme 15) an die Zündspule neu gezogen? Wenn nicht, prüf doch mal die Spannung an der Klemme 15 Zündspule. Die hatten früher Widerstandskabel, die bei Zündung ein nur 10V an die 10V-Zündspule ließen. Beim Starten wurde dann vom Anlasser direkt Bordspannung (wegen damals schlechterer Batterien ca 10V) an die Zündspule geschaltet. Der C20NE hat eine 12V-Zündspule, bringt also bei 10V einen schwächeren Zündfunken.
Hey, genau das hatte ich auch schon mal gehört und hab mir schon Kabel besorgt. Da habe ich nämlich noch das aus dem originalen Bedford-Kabelbaum zur Zündspule und da liegen tatsächlich auch nur 10,5V an. Wenn ich Glück habe ist das der Wurm...Danke für den Tipp!!
So, hat ein bisschen länger gedauert aberich konnte ein bisschen weitermachen.
Habe das + Batteriekabel, das Batteriemassekabel und das Klemme 15 Kabel neu gezogen doch keine Veränderung im Startvorgang (startet nicht). Am Anlasser und an der Klemme 15 liegen jetzt 12,57V an.
Habe noch weitere Messungen durchgeführt.
Poti. Drosselklappe
Pin1 zu Pin2 = 2,234 kOhm
geschlossen:
Pin3 zu Pin1 = 1,173 kOhm
Pin3 zu Pin2 = 3,081 kOhm
offen:
Pin3 zu Pin1 = 3,007 kOhm
Pin3 zu Pin2 = 1,271 kOhm
(keine Sprünge bei langsamen Öffnen oder Schließen der Drosselklappe)
Stecker:
1 zu Masse = Durchgang
2 u. 3 zu Masse = kein Durchgang
(ohne Steuergerät beides keinen Durchgang)
Kabel:
Kabel3 zu Steuergerät Steckplatz53 = 0,3 Ohm
Kabel2 zu Steuergerät Steckplatz12 = 0,4 Ohm
Kabel1 zu Steuergerät Steckplatz26 = 0,4 Ohm
Kühlwassertemperatursensor
20°C ca. 3 kOhm und bei 80°C ca. 295 Ohm
Stecker:
mit Steuergerät, ein Kabel Durchgang zu Masse ein Kabel nicht
ohne Steuergerät, kein Kabel beide kein Durchgang
Kabel:
ein Kabel von Stecker zu Steuergerät Steckplatz26 = 0,4 Ohm
das andere Kabel von Stecker zu Steuergerät Steckplatz45 = 0,5 Ohm
Kabel in Stecker überbrückt = 5V
Leerlaufregler
ein Kabel von Stecker zu Steuergerät Steckplatz37 = 0,5 Ohm
ein Kabel von Stecker zu Steuergerät Steckplatz4 = 0,4 Ohm
Kabel im Stecker überbrückt = 12,4V
Der Leerlaufregler arbeitet normal beim Startvorgang. Hatte ihn mal ausgebaut und mit einem Rohr überbrückt, da sprang der Motor sofort an (natürlich sofort wieder ausgemacht weil er ja sehr hoch drehen will), vielleicht hilft das weitere Vermutungen aufzustellen.
Luftmengenmesser
Kabel:
Kabel2 zu Steuergerät Steckplatz7 = 0,3 Ohm
Kabel3 zu Steuergerät Steckplatz12 = 0,4 Ohm
Kabel4 zu Steuergerät Steckplatz26 = 0,4 Ohm
Kabel5 zu Steuergerät Steckplatz44 = 0,3 Ohm
Bei allen liegt eine Spannung von 5V an.
Gibt es eine Möglichkeit den Luftmengenmesser durchzumessen? Die Klappe ist leichtgängig und das Bimetall ist auch noch da. Habe leider kein Ersatz liegen um es mal zu testen.
Vielleicht kann jemand was zu den Werten sagen, stimmen sie oder gibt es Auffälligkeiten!?
Wo kann ich weiter suchen bzw. messen? Bin für jeden Tipp und Hinweis dankbar 🙂
Moin, um das hier abzuschließen, ich habe den Fehler gefunden!
Nach vielem Messen, Stecker und Kabel kontrollieren habe ich einen Masseschluss im originalen Bedford-Kabelbaum gefunden. Den Fehler habe ich behoben und zudem die Klemme 15 über ein Relais gesteuert. Jetzt bekommt der Motor genau das was er braucht und springt super an. Auch die Zündaussetzer bei hoher Drehzahl mit Verbrauchern bleiben aus.
Danke nochmal für die Tipps!
Grüße
Danke für die Rückmeldung. So ein Fehler zu suchen ist sicher ziemlich aufwendig, vorallem weil sie oft nicht so offensichtlich sind.
Du sagst es! Das war schon echt ein mieses Gesuche aber da muss man dann leider durch.
Geholfen hat sicherlich jeden Messvorgang zu notieren und schön schrittweise vorzugehen, sonst misst man nachher alles doppelt 😉