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Motortuning für alte S-Klasse

Mercedes S-Klasse W116
Themenstarteram 2. August 2003 um 21:05

hallo,

ich bin zum ersten mal hier und hoffe ich bin hier richtig.

ich habe einen alten mercedes 450sel w116 und würde gerne mehr leistung rausholen. könnt ihr mir sagen wie ich das machen kann? ohne unmengen von geld auszugeben.

ich hoffe ihr könnt mir helfen

vielen dank

mfg

trialchamp

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5 Antworten

Moin,

Ich befürchte Du suchst, wie viele andere auch, die Eierlegende Wollmilchsau.

Billig an Leistung zu kommen geht einfach nicht. Alles das, was billig ist bzw. billig gemacht wird und Leistung bringt schadet meistens auch der Lebensdauer der Maschine.

Als erstes solltest Du dein Auto durchchecken lassen und eventuell schlafende Pferde wieder erwecken. Dazu sollte die Zündung von einem Spezialisten durchgecheckt und optimiert werden. Gleiches gilt für die Kraftstoffversorgung des Motors. Meistens finden sich so 5-20 kW wieder, wenn der Motor an sich in Ordnung ist.

Da Du mit dem 450er jetzt aber beinahe das Ultimum an Motorisierung besitzt, darf man durchaus schon über Tuning nachdenken (wenn du einen 280S hättest, würde Ich dir erstmal zur größeren Motorisierung raten). Die einfachste Lösung wäre es sicher, sich einen 450 SEL 6.9 zuzulegen, sofern man denn einen findet.

Alles andere, was jetzt so folgen kann und wird, ist mit größerem finanziellen Einsatz verbunden.

Ansonsten sollte man beim Tuning zuerst unten anfangen. In deinem Fall wäre es vielleicht von Interesse ein wenig am Fahrwerk spielen zu lassen. Eine minimale Tieferlegung in Verbindung mit Konidämpfern (vom Fachmann machen lassen!) könnte hier schon eine Menge Agilität spendieren. Minimal breitere Reifen als Serie werden Ihr übriges tun.

Wenn Du an den Motor gehen möchtest, solltest du die Regel von unten nach oben weiterhin berücksichtigen. Zuerst spendier deinem Auto eine stärkere Ölpumpe. Dann solltest Du deine Kurbelwelle feinwuchten lassen, die Schwungscheibe erleichtern lassen. Pleuel entgraten, und alle auf das gleiche Gewicht bringen lassen (je geringer die Toleranzen, desto länger hält der Motor hinterher). Das gleiche müßte mit den Kolben gemacht werden, allerdings solltest Du die alten gegen neue Sportkolben austauschen lassen. Das Lagerspiel der Kurbelwelle sollte auch so gering als möglich ausfallen. Nicht vergessen die Wasserkanäle reinigen und entkalten zu lassen, ebenso die Ölkanäle. Im Zweifel kannst Du (sofern du soetwas noch bekommen kannst irgendwo) eine erleichterte Kurbelwelle (eventuell mit etwas mehr Hub) installieren lassen. Desweiteren besteht die Möglichkeit den Motor aufbohren zu lassen (Wie weit das mit dem Motor geht weiß Ich nicht) und somit den Hubraum zu erhöhen, zusätzlich sollte man die Zylinderlaufbahnen mit modernen Methoden vergüten.

Jetzt kann man an den Zylinderkopf gehen. Bevor du das machst, solltest Du dir im Klaren darüber sein, welche Motorcharakteristik du dir wünscht. Möchtest Du viel Drehmoment im unteren Drehbereich haben, oder möchtest Du eher eine sportliche Charakteristik. Danach müßte man nämlich die Nockenwellen und die Ventilbeschaffenheit auswählen. Unter der Annahme das Du mehr wert auf Leistung legst solltest Du eine Nockenwelle auswählen, die etwas mehr Ventilhub ermöglicht und die Ventilüberschneidung vergrößert. Ausserdem sollten die Steuerzeiten "schärfer" sein. Dann müßtest Du die Ventilsitze bearbeiten und den Ventilquerschnitt erhöhen lassen. Der Brennraum des Motors sollte in einem Abwasch entgratet und ausgelitert werden. So etwas sollte ein Fachmann machen, man weiß als nicht eingeweihter nicht, wo man im Zylinderkopf Material wegnehmen kann, ohne das man den Motor entweder tötet oder Material da entfernt, wo es ungünstig ist, das würde einen Leistungsverlust nach sich ziehen. Man kann den Zylinderkopf auch planen, um die Verdichtung des Motors zu erhöhen (auch in Verbindung mit den Kolben und den Kopfdichtungen).

Als nächstes müßte man die Gaswege im Zylinderkopf auf der Ansaugseite optimieren und polieren, der Umbau auf eine Einzeldrosselklappenanlage kann auch zu erfreulichen Ergebnissen führen, da die Zylinder einfach Genauer gefüttert werden und unterschiede in der Länge der Ansaugwege etwas ausgeglichen werden kann. Weiterhin kann es sinnvoll sein, eine optimierte Ansaugbrücke zu montieren (je nachdem wie ausgefuchst die Serienbrücke ist), wenn dir Leistung über alles geht, kannst Du auch probieren ein modernes Resonanzaufladungssystem zu montieren. Allerdings glaube Ich, das dies SEHR aufwändig wäre. Da der Luftbedarf des Motors jetzt ein ganz anderer ist, als des Serienmotors bietet es sich an Sportluftfilter z.B. von K&N zu montieren, es wäre wohl zu aufwendig den bestehenden Luftfilter zu modifizieren. Der wahre Freak, der aber auf Alltagstauglichkeit wenig Wert legt, würde jetzt noch zu einem Fächerkrümmer raten. Ich halte die jedoch für wenig Sinnvoll, da sie das real nutzbare Drehzahlband zu stark beschränken. Bei den zu verwenden Dichtungen darauf achten, das sie den neuen Belastungen gewachsen sind und nicht die liebe Optimierungsarbeit zerstören, indem sie irgendwo blöd im Raum hängen wo sie nichts verloren haben. Jetzt müssen nur noch die Zündung und die Kraftstoffversorgung den neuen Parametern angepasst werden. Dann ist das Auto prinzipiell schneller, nebenher ist der Motor komplett revidiert worden und ist somit quasi ein Neuer Motor.

Mit einem Einsatz von ca. 5.000-10.000 € (Viel Geld!) sollte ein Leistungs- und Drehmomentzuwachs von wenigstens 10-15% zu erzielen sein, ohne das einem der Motor innerhalb von wenigen 1000 km um die Ohren fliegt. Motoren die sinnvoll überarbeitet wurden, halten nicht weniger lang, als Ihre Serienpendants. Sicherlich isses eine Frage wie weit man es treibt. Lockst Du dem Motor 200 PS mehr raus, wird er sich nicht durch ein langes Leben bemerkbar machen.

Sollte dir so etwas nicht reichen, dann könnte man sicherlich mit VIEL VIEL VIEL Arbeit einen Kompressor auf den Motor bauen. Doch das wäre in jedem Fall eine Massanfertigung, hier müßte man wenigstens mit 20 - 30.000 € an Kosten rechnen.

Und noch ein Kommentar, den Ich mir nicht verkneifen kann, wenn man z.B. nur die Nockenwelle tauscht, wird man im Realen Leben sogar wohl weniger Nutzleistung haben. Auf dem Papier hat man vielleicht einen höheren Spitzenwert, aber dafür verschlechtert sich MEISTENS auch die Leistungscharakteristik. Man bewegt seinen Motor halt nicht laufend bei 5500 /min. und Mehrleistung da, die mit WENIGER Leistung bei 2500 /min. erkauft wird, bringt einem eigentlich nur auf der Rennstrecke etwas.

Mal schauen, wer dazu noch eine Meinung postet.

MFG Kester

Themenstarteram 3. August 2003 um 9:02

morgen,

ich habe keinen ganzen wagen sondern nur den motor.

diesen habe ich in meinen eigenbau geländewagen gebaut.

von daher wäre mehr drehmoment bei niedrigen drehzahlen sehr sinnvoll.

kannst du mir denn erklären, wie der vorgang, den ein kompressor tätigt abläuft???

ich wäre dir sehr dankbar

Moin,

Also exakt kann Ich dir einen Kompressor bei aller Liebe zum Detail leider nicht erklären. Dazu bin ich ehrlich gesagt ohne ein Buch nicht in der Lage. Allerdings gab es unter "weitere Hersteller" vor einigen Tagen einen Thread namens "Turboloch". In diesem findest Du links auch zum Thema Kompressor.

Im Groben passiert folgendes :

Der Kompressor sitzt zwischen Luftfilter und Einlassventilen, je nach Konstruktion VOR oder HINTER der Kraftstoffeinspritzung. Üblich ist es heute ihn DAVOR zu setzen.

Der Kompressor besteht im WESENTLICHEN aus einem Verdichter (Dieser kann aus Schaufelräder(n) oder sonstigem Bestehen). Der Verdichter wird durch den Motor über einen Riemen/Kette etc. von der Kurbelwelle angetrieben und somit in Rotation versetzt.

Dabei komprimiert er nun die Luft (Je nach Konstruktion passiert das unterschiedlich) und drückt diese mit einem Überdruck (allgemein Ladedruck genannt) in die Zylinder. Da nun MEHR Luft im Zylinder ist, kann bzw. muss auch MEHR Kraftstoff dazugegeben werden. Mehr Zündfähiges Gemisch erzeugt dann mehr Leistung und Drehmoment.

Problem dabei ist, das es SEHR Schwierig ist, einen Motor der NICHT dafür ausgelegt ist, auf Kompressor oder Turbobetrieb umzubauen. Es ist leider NICHT damit getan einfach den Kompressor/Turbo zu montieren. Die Peripherie des Motors muss darauf angepasst werden, sonst hat man in der Endabrechnung sogar weniger Leistung oder der Motor stirbt einem innerhalb von wenigen km weg.

Wie ich sagte, Ich würde den Motor zuerst einmal Durchprüfen lassen und Fehlerhafte/Verbrauchte Teile ersetzen. Probier erstmal aus, wie sich der Motor nach einer Kur verhält. Das ist in der Regel günstiger als jegliches Tuning und es ist sehr überraschend wie groß die Änderung sein kann, wenn ein Motor wieder so läuft, wie er laufen soll.

Gruß Kester

Themenstarteram 4. August 2003 um 19:07

was sagst du denn zu nem k&n luftfiler?

wo bekommt man den für nen 450er?

MOin,

ein K&N-Luftfilter ohne weitere Umbaumaßnahmen wird nicht viel mehr als einen erhöhten Verbrauch und etwas Krach bringen.

Bei warmen Motor saugt der Teilweise warme Luft an und man bemerkt einen Leistungsverlust.

Also, K&N Filter nur dann, wenn man absehen kann, das der Serienfilter den Bedarf nur noch schwerlich decken wird.

MFG KEster

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