Motorradunfall - tödlich mit einer Niere?
Hallo zusammen,
ich bin 18 Jahre alt und würde gerne den A2 Schein machen. Bisher habe ich ca. 6000 KM auf meinem 50er Moped gefahren und bereits einige Erfahrungen ohne Unfall gesammelt. Leider fehlt mir seit der Geburt eine Niere, lebe damit aber völlig normal und ohne Einschränkungen (fahre immer mit Nierengurt).
Mir wurde oft gesagt, dass auch bei kleinen Unfällen meist eine Niere geschädigt wird. Das wäre bei mir natürlich fatal und ich würde an der Dialyse hängen.. Könnt ihr das bestätigen oder ist das ein Gerücht?
Ich persönlich würde mich auf meinem Wunschmotorrad (250er Ninja) sicherer fühlen als auf meinem Moped. Ich hätte immer Schutzkleidung mit Protektoren an, werde nicht von jedem Auto (teilweise sehr riskant) überholt usw..
Meine Familie will mir das Motorradfahren unbedingt ausreden. Sie mussten damals den schweren Motorradunfall von einem nahen Verwandten miterleben und seitdem muss er mit schwerer Behinderung leben.
Ich höre täglich Sätze wie, musst du dir unbedingt dein Leben versauen? Meine Mutter sieht diesen Motorradwunsch eindeutig als Todesurteil für mich. Mitlerweile komme ich mir vor, als hätte ich beschlossen Crystal Meth zu nehmen oder Suizid zu begehen.
Meiner Meinung nach kann man das Risiko eines schweren Unfalls deutlich verringern, indem man vorausschauend, mit Hirn und ausreichender Schutzkleidung fährt. Um meine Niere mach ich mir jedoch große Sorgen..
Wie seht ihr das?
Würde mich über eure Antworten freuen!
Grüße
Streifer
Beste Antwort im Thema
Lieber Streifer,
Motorradfahren ist mit einem Risiko verbunden, das muss jeder mit sich und seinen Lieben ausmachen, da gibt es keinen Rat in einem Forum.
Nur soviel: Bei meinen 10 Motorradunfällen sind mir nie die Nieren beschädigt worden, und ich habe in meinem Bekanntenkreis auch noch nie davon gehört,
und wir kriegen sicherlich an die 100 Unfälle zusammen... Wohl sind mir liebe Menschen an Nierenkrebs und viral bedingtem Nierenausfall auf lange Sicht gestorben (nach Dialyse, Transplantation etc). Fahr also ruhig Mopped, das macht nix...nur meine Meinung.
27 Antworten
Zitat:
@Streifer schrieb am 17. Mai 2015 um 15:55:26 Uhr:
xxxxxxxxxxxxxx
Mir wurde oft gesagt, dass auch bei kleinen Unfällen meist eine Niere geschädigt wird. Das wäre bei mir natürlich fatal und ich würde an der Dialyse hängen.. Könnt ihr das bestätigen oder ist das ein Gerücht?
Stimmt nicht - die Niere wird bei Motorradunfällen wesentlich seltener geschädigt als bei Haushaltsunfall oder Fußgänger/Radfahrer-Unfall
Zitat:
Meiner Meinung nach kann man das Risiko eines schweren Unfalls deutlich verringern, indem man vorausschauend, mit Hirn und ausreichender Schutzkleidung fährt. Um meine Niere mach ich mir jedoch große Sorgen..
Wie seht ihr das?
Stimmt
Hallo Streifer,
Ich denke mal, Hercules und papstpower haben das Problem ziemlich erfasst. Innerhalb deiner Familie dürfte eine schwere Traumathisierung vorliegen. Ich gehe mal davon aus, die "Info" mit der Nierengefährdung stammt aus dem gleichen Umfeld und damit haben Sie bei dir einen Hebelpunkt gefunden. Meiner Erfahrung nach werden hier alle aufgeführten Argumente pro Motorrad, sei es nun Nierengefährdung, Schutzkleidung, defensive Fahrweise etc nicht fruchten. Hier dürfte eine Aufarbeitung z.B. in Form einer Familien-Trauma-Therapie angesagt sein. Es dürfte hier nicht primär um DEINE Sicherheit gehen, sondern um das "Wohlfühlpotential" innerhalb des Systems Familie. Vielleicht gibt es einen Schuldkomplex, den Behinderten nicht "abgehalten zu haben, oder sich nicht angemessen um ihn kümmern zu können. Auch könnte ein Gefühl der Überlastung gegeben sein in der Form wie" Wir brauchen nicht noch einen, der uns Arbeit macht" Darüber kannst Du dich mal z.B mit deinem Hausarzt, einer Beratungsstelle oder auch einem Geistlichen Unterhalten. Allerdings muß es dafür auch eine Bereitschaft zue Aufarbeitung innerhalb der Familie geben. It diese nicht gegeben, kannst Du eigentlich nur den Rat von Papstpower annehmen. Problematisch ist, daß selbst wenn Du "aufsteckst" die gleichen Verhaltensmuster dann auch oft bei anderen Entscheidungen für dein Leben, die deiner Familie nicht entgegenkommen, angewendet werden. Desweiteren würde ich bedenken, daß es sehr gefählich ist, wenn mich die ganze Zeit jemand verrückt macht zum Thema Motorradfahren. Dieser Gedanke wurde ja schon jetzt so tief konditioniert, daß er ständiger Begleiter beim Fahren sein wird und damit die Absicht des "defensiven Fahrens" konterkariert wird. Auf einer rein rationalen Ebene gegen zu argumentieren ist in diesem Stadium zwar eine normale Reaktion, doch ich fürchte damit wirst du nichts erreichen außer Mauern und eigene Frustration. Ich wünsche Dir viel Glück und Kraft....
Peter
Ich empfehle Dir , aufs Motorrad fahren zu verzichten.
Dir wird es nie Spaß machen. Jedes Mal, wenn Du zur Garage gehst, wird man Dir einen Spruch mit auf den Weg geben. Oder immer wieder mit subtilen Bemerkungen auf Dein "Fehlverhalten" hinweisen. Und da Du hier fragst, gehe ich davon aus, dass Dir die Möglichkeiten fehlen, dagegen anzustinken.
Kenne die Problematik. Bei meiner Familie ist es ähnlich.
In der Familie meiner Frau hat es einen Toten und einen Schwerverletzten gegeben. Der Schwerverletzte hatte sich mit Tempo 2xx auf der Autobahn abgelegt. Über 30 Knochenbrüche. Konnte nach 2 Jahren wieder mit Krücken "gehen".
Meine Seite der Familie ist generell gegen alles was Spass macht und auch noch Geld kostet. Da ist Ranschaffen und horten angesagt. Als Freizeitbeschäftigung geht nur Fußball Handball und Tennis durch. Alles andere ist nicht erstrebenswert. Das Entsetzen war hier groß als ich mitteilte das ich den Lappen gemacht habe.
Aber ich komm damit klar. Hab in dieser Richtung ein dickes Fell. Meine Frau ist zwar auch nicht begeistert, akzeptiert es aber, da sie weiß das sie gegen meinen Wunsch nichts ausrichten kann und sie mich fahrtechnisch zu den Ruhigeren (Sie schimpft mich Schleicher) einordnet.
Wenn dir das Dauergenörgel zu sehr auf die Nerven geht und du dich davon nicht losmachen kannst, wirst du keinen Spass an dem Hobby finden...
Ähnliche Themen
Überleg Dir, ob es Dir das ständige Genörgel wert ist. Ansonsten verschieb es erstmal. Bis Geld und Unabhängigkeit da ist.
Zitat:
@SoulBS schrieb am 17. Mai 2015 um 17:37:19 Uhr:
Moin!Das Problem ist, dass einem individuell keine Statistik der Welt etwas bringt, da sie über den Einzelfall nichts aussagt, geschweige denn, dass man sich darauf berufen könnte.
Insofern bleibt eigentlich nur das Übliche festzuhalten: Ja, Motorrad fahren ist riskanter als manch andere Fortbewegungsmöglichkeit. Ob einem persönlich das Risiko für sich und sein Umfeld den Spaß wert ist, kann ausschließlich eine Person beurteilen: Man selbst.
Stimmt schon; auch wenn z. B. eine bestimmte Art von Unfall extrem selten ist, kann man blöderweise zu den Wenigen gehören, die es leider trotzdem erwischt.
Der TE hatte aber explizit danach gefragt, ob die Nieren bei Motorradunfällen meistens mitbetroffen sind; und das kann man wohl guten Gewissens verneinen.
Motorradunfall ist ja auch nicht immer gleich mit schweren Verletzungen und Krankenhaus verbunden.
Ich hatte bisher 5 Aktionen, die ich als Unfall bzw. Sturz bezeichnen würde... bei allen fünf konnten ich und das Motorrad noch aus eigener Kraft nach Hause. Das schlimmste was mir dabei wiederfahren ist, war ein schmerzendes Knie, weil sich das irgendwie verdreht / überdehnt / keine Ahnung was, hatte...
Das war nach 3 Tagen wieder weg.
Natürlich im Moppedurlaub in Südfrankreich, allerdings ging Fahren besser als Laufen, also alles im grünen Bereich.
Es gibt so unfassbar viele Szenarien, wie ein Motorradunfall (eigentlich jeder Unfall) ablaufen kann.
Da kann keiner sicher sagen, ob's die Nieren erwischt oder nicht. Aber ich denke, da muss man schon sehr hart oder auch spitz in der Nierengegend getroffen werden damit was passiert.
Wie schon erwähnt wurde, den Nieren ist es egal, ob man einen Nierengurt trägt.
Wenn denen kalt wird, dann hat der Rest vom Körper schon ganz andere Probleme.
Zitat:
@WorldEater666 schrieb am 18. Mai 2015 um 11:08:18 Uhr:
Motorradunfall ist ja auch nicht immer gleich mit Verletzungen und Krankenhaus verbunden.
Das stimmt zwar; aber Motorradunfälle (und m. W. auch alle anderen Zweiradunfälle) sind deutlich häufiger mit Verletzungen verbunden, als z. B. PKW-Unfälle. Die gehen m. W. meistens mit "nur" Blechschäden einher.
Bei meinen bisher 3 Motorradunfällen hatte ich in 2 Fällen Verletzungen davongetragen. Ist aber natürlich nur ein Beispiel, also individuell.
Zitat:
@Martin P. H. schrieb am 18. Mai 2015 um 11:12:05 Uhr:
Das stimmt zwar; aber Motorradunfälle (und m. W. auch alle anderen Zweiradunfälle) sind deutlich häufiger mit Verletzungen verbunden, als z. B. PKW-Unfälle. Die gehen m. W. meistens mit "nur" Blechschäden einher.Zitat:
@WorldEater666 schrieb am 18. Mai 2015 um 11:08:18 Uhr:
Motorradunfall ist ja auch nicht immer gleich mit Verletzungen und Krankenhaus verbunden.
Das ist natürlich unbestritten.
Es ging mir darum, das der typische "Nicht-Motorradfahrer" mit "Motorradunfall" erstmal das in Verbindung bringt, was in der einschlägigen Presse zu lesen ist. Dort geht's dann nämlich zu 99% nur um Unfälle mit schwersten oder tödlichen Verletzungen.
Zitat:
@WorldEater666 schrieb am 18. Mai 2015 um 11:14:54 Uhr:
Es ging mir darum, das der typische "Nicht-Motorradfahrer" mit "Motorradunfall" erstmal das in Verbindung bringt, was in der einschlägigen Presse zu lesen ist. Dort geht's dann nämlich zu 99% nur um Unfälle mit schwersten oder tödlichen Verletzungen.
Nach der Presse kann man eh nicht gehen. Die brauchen natürlich immer schöne Horrormeldungen, wo eimerweise das Blut fließt und sich die Leute am besten noch schön aufregen können sowie ihre Vorurteile über die "rasenden Motorradfahrer" und "Monster" bestätigt bekommen. 😉
Da ist natürlich ein harmloser Ausrutscher, der mit ein paar Schrammen und zerkratzten Blech- bzw. Plastikteilen einhergeht, vollkommen uninteressant für die. 😎 Viel zu langweilig...
Deine Familie macht sich Sorgen um Deine Gesundheit und ist darum natürlich gegen Motorradfahren
Ja, meine auch 😛
Und ja ich fahre gerne, auch mal am WE oder wenns (mich juckt) gerade paßt ne mittlere Hausrunde durch bis zu 3 Länder über mehrere schöne Pässe, im maximum an die 700km Landstrasse,
da bleibt ein wenig PopoAua nach 8-10 Stündchen Fahrzeit nicht aus, aber die "Birne" wird frei und jeder ist zufrieden wenn ich wieder zuhause bin, JEDER ! 😁
Das einzige das nicht geht ist: mit Angst aufzusteigen, ist in Dir echter Zweifel od Du fahren sollst oder besser doch nicht, dann laß es.
dies meine ich im Ernst.
grüßchen aus München Frank
Mir ist mal bei einem Motorradunfall die Milz aufgerissen aber die Nieren sind normalerweise von Natur aus so schön verpackt, daß da nichts passieren kann. Hab jedenfalls in etlichen Foren, im Bekanntenkreis und auch sonst nirgends gelesen, daß jemand seine Nieren bei einem Unfall beschädigt hätte. Kann natürlich immer mal passieren aber bestimmt nicht explizit durchs Motorradfahren.
Denk dran.....
"Ein Leben ohne Motorradfahren ist zwar möglich aber sinnlos". 😁
In diesem Sinne.....Gute Fahrt!!
P.S.
Ein Kumpel von mir fährt seit Jahren mit nur einem Auge durch die Gegend. Ich frag mich zwar wie er das macht aber gut. Man gewöhnt sich vielleicht an alles. Was sollte der sich denken, wo doch so viele Insekten unterwegs sind, die ins Auge gehen können......
No risk, no fun.
Ich glaube das ganze kommt aus dem Missverständnis heraus weil sich jemand selbst zurechtgereimt hat warum es wohl einen Nierengurt für Motorradfahrer gibt. In etwa so: "Helm schützt den Kopf beim Unfall, Stiefel schützen die Füße, und ein Nierengurt...hmmm, na der wird wohl die Niere beim Unfall schützen (weil sie sonst rausplöppt?!)".
Und ob man sich mit den Eltern in Streit begibt oder ob man das Motorradfahren ein paar Jahre nach hinten schiebt bis man sich mehr abgenabelt hat, ist auch eine höchstpersönliche Entscheidung. Hängt viel von den Eltern ab und wie stark die Ablehnung ist und wieviel "Kontrollzwang" die bei sowas entwickeln können, aber auch von einem selbst.Ich habe auch erst mit 30+ angefangen, zuerst weil die Eltern dagegen waren, dann weil ich lange keine Kohle dafür hatte. Und obwohl ich es mir jetzt nicht mehr wegdenken kann, habe ich trotzdem nie bereut nicht früher angefangen zu haben. Das Leben ist auch so busy genug - wenn man nicht Motorrad fährt, dann kann man die Zeit für all die anderen Dinge nutzen und kennenlernen für die man später keine Zeit mehr haben wird, weil man nur noch Motorrad fahren will. 😁