Motor springt nicht an
Hallo
Mein Vito 115 CDI, Baujahr 2007 springt manchmal einfach nicht an, manchmal schon. Schlüssel ins Zündschloss, Kontrollleuchten leuchten ganz normal, beim Drehen des Schlüssels aber passiert gar nichts, er orgelt nicht und macht keinen Mucks. Anlasser-Relais und Sicherung wurde schon ausgewechselt- ohne Erfolg. Je nachdem nach einigen oder vielen Versuchen (manchmal bis 50 x ...!!) springt der dann doch plötzlich wieder an - total unberechenbar!
Kann mir jemand helfen ? - meine Autowerkstatt ist auch ratlos...
Vielen dank für eure Tipps!
Beste Antwort im Thema
Oh ja, diesen speziellen Fehler kenne ich nur zu gut.
Da kommen meist nur diese vier Ursachen in Betracht:
1. Das Zündschloss (schlechte Kontakte bei Stellung Anlasser). Entweder Zündschloss erneuern oder sehr vorsichtig zerlegen + Kontakte reinigen und evtl. Kontakte etwas Nachbiegen oder die kleinen Federn etwas dehnen.
2. Die direkten Plus- und Masse-Kabel zum Anlasser (ab Batterie unterm Fahrersitz) abmachen und alle Kontaktflächen (auch an der Karosserie) mit einer feinen Drahtbürste oder Schmiergelleinen gut reinigen. Anschließend wieder fest und mit Polfett oder ähnlich versiegeln. Beide Batteriepole ebenso.
3. Die Kontakte vom Pluspol am Anlasser selbst. Wie ähnlich unter Punkt zwei reinigen.
4. Der Magnetschalter am Anlasser selbst hat INNERLICH Dreck, Feuchtigkeit oder stark korrodierte Kontakte. Man kann es erst mal mit viel Kontaktspray von Außen versuchen. Hilft das nichts, kommt leider nur noch ein Ausbau in Frage. Dann entweder die komplette Anlassereinheit erneuern oder diesen kostenfrei Zerlegen und die Kontakte des Magnetschalters reinigen. Die Werkstätten tauschen da leider immer die komplette Anlassereinheit aus, obwohl man mit etwas Geschick, den Anlasser samt Magnetschalter gut überholen kann.
Würde erst mal ab Punkt 1 anfangen und auch allein machen, soweit man vom Schrauben etwas Ahnung hat.
Bei Punkt 4 braucht man allerdings schon etwas mehr Schrauber-Erfahrung.
Macht man das alles selbst, kostet es nur etwas Zeit und nicht mal wirklich Material. Lässt man da eine Werkstatt ran, hat man's zwar bequem, aber spätestens ab Punkt 4 geht's richtig ins Geld.
Grundlegend zum Verständnis:
Der Motor braucht zum Anlassen über den Anlasser, enorm viel Strom. Ist da irgendwo kein guter Kontakt zwischen Zündschloss in Stellung 3, Batterie und Magnetschalter (letzterer ist eigentlich eine große bewegliche Spule mit Kontakten dran, passiert natürlich auch am Motor nichts. Also alle Punkte gut + sauber abarbeiten und auch Du hast damit wieder Ruhe.
Bei diesen Tipps gehe ich allerdings mal davon aus, das die Batterie auch noch gut in Ordnung ist. Die Nenn-Spannung der Batterie (Multimeter passend anschließen) sollte vor Starvorgang (kalter Motor) nicht unter 12V oder besser gesagt, so um die 12,3 bis 12,8V sein und während des Startvorganges, nicht unter ca. 10,5V zusammenbrechen.
Ansonsten Batterie mal richtig nachladen (gerade in der kalten Jahreszeit) + entsprechend überprüfen (evtl. mit Säureheber falls nicht wartungsfrei). Stellt sich dann raus, die ist eher schon alt und verbraucht, dann mal ein gute Neue rein.
Ach ja, " meine Autowerkstatt ist auch ratlos...", was soll man dazu noch sagen. Diese, meine hier angesprochenen Punkte, sollten eigentlich immer grundlegendes Werkstattwissen sein. Egal ob dann Vito, Porsche, Dacia oder Lkw, denn der grundlegende Startvorgang in einem Verbrennungsmotor (egal od Diesel oder Benzin) ist von der Sache her ja immer der Selbe.
Eine jede Werkstatt sollte solche grundlegenden Dinge deshalb auch eigentlich immer finden und beheben können.
Gegenüber dem Kunden nur Achselzucken oder: "Wir sind ratlos..." ist hier eigentlich ein NO GO und ein Grund diese Werkstatt künftig auch zu meiden.
Wünsche gutes Gelingen +
lg
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13 Antworten
Oh ja, diesen speziellen Fehler kenne ich nur zu gut.
Da kommen meist nur diese vier Ursachen in Betracht:
1. Das Zündschloss (schlechte Kontakte bei Stellung Anlasser). Entweder Zündschloss erneuern oder sehr vorsichtig zerlegen + Kontakte reinigen und evtl. Kontakte etwas Nachbiegen oder die kleinen Federn etwas dehnen.
2. Die direkten Plus- und Masse-Kabel zum Anlasser (ab Batterie unterm Fahrersitz) abmachen und alle Kontaktflächen (auch an der Karosserie) mit einer feinen Drahtbürste oder Schmiergelleinen gut reinigen. Anschließend wieder fest und mit Polfett oder ähnlich versiegeln. Beide Batteriepole ebenso.
3. Die Kontakte vom Pluspol am Anlasser selbst. Wie ähnlich unter Punkt zwei reinigen.
4. Der Magnetschalter am Anlasser selbst hat INNERLICH Dreck, Feuchtigkeit oder stark korrodierte Kontakte. Man kann es erst mal mit viel Kontaktspray von Außen versuchen. Hilft das nichts, kommt leider nur noch ein Ausbau in Frage. Dann entweder die komplette Anlassereinheit erneuern oder diesen kostenfrei Zerlegen und die Kontakte des Magnetschalters reinigen. Die Werkstätten tauschen da leider immer die komplette Anlassereinheit aus, obwohl man mit etwas Geschick, den Anlasser samt Magnetschalter gut überholen kann.
Würde erst mal ab Punkt 1 anfangen und auch allein machen, soweit man vom Schrauben etwas Ahnung hat.
Bei Punkt 4 braucht man allerdings schon etwas mehr Schrauber-Erfahrung.
Macht man das alles selbst, kostet es nur etwas Zeit und nicht mal wirklich Material. Lässt man da eine Werkstatt ran, hat man's zwar bequem, aber spätestens ab Punkt 4 geht's richtig ins Geld.
Grundlegend zum Verständnis:
Der Motor braucht zum Anlassen über den Anlasser, enorm viel Strom. Ist da irgendwo kein guter Kontakt zwischen Zündschloss in Stellung 3, Batterie und Magnetschalter (letzterer ist eigentlich eine große bewegliche Spule mit Kontakten dran, passiert natürlich auch am Motor nichts. Also alle Punkte gut + sauber abarbeiten und auch Du hast damit wieder Ruhe.
Bei diesen Tipps gehe ich allerdings mal davon aus, das die Batterie auch noch gut in Ordnung ist. Die Nenn-Spannung der Batterie (Multimeter passend anschließen) sollte vor Starvorgang (kalter Motor) nicht unter 12V oder besser gesagt, so um die 12,3 bis 12,8V sein und während des Startvorganges, nicht unter ca. 10,5V zusammenbrechen.
Ansonsten Batterie mal richtig nachladen (gerade in der kalten Jahreszeit) + entsprechend überprüfen (evtl. mit Säureheber falls nicht wartungsfrei). Stellt sich dann raus, die ist eher schon alt und verbraucht, dann mal ein gute Neue rein.
Ach ja, " meine Autowerkstatt ist auch ratlos...", was soll man dazu noch sagen. Diese, meine hier angesprochenen Punkte, sollten eigentlich immer grundlegendes Werkstattwissen sein. Egal ob dann Vito, Porsche, Dacia oder Lkw, denn der grundlegende Startvorgang in einem Verbrennungsmotor (egal od Diesel oder Benzin) ist von der Sache her ja immer der Selbe.
Eine jede Werkstatt sollte solche grundlegenden Dinge deshalb auch eigentlich immer finden und beheben können.
Gegenüber dem Kunden nur Achselzucken oder: "Wir sind ratlos..." ist hier eigentlich ein NO GO und ein Grund diese Werkstatt künftig auch zu meiden.
Wünsche gutes Gelingen +
lg
1 Hast du überhaupt schon mal ein FBS 3 Zündschloss gesehen?
2 ?
3 Der ist neu.
4 "
5 Gibt's es mit dem 2.Schlüssel die gleichen Probleme?
6 War der Freibeuter in der Lage den Fehlerspeicher aus zu lesen, kann man das Ergebnis sehen?
@ db-fuchs
Vermute mal, ein Teil Deiner Fragen ist für mich bestimmt.
Also zu:
1. Ja natürlich, das habe ich. In aller Eile habe ich aber offenbar übersehen, dass der TE keinen 638-er meinte. Beim 639-er ist da natürlich nichts mit einem, wie von mir beschriebenen, elektromechanischem Schalt-Bauteil hintendran. War hier natürlich ganz klar mein Fehler. Diesen Tipp also bitte ignorieren.
2. ?
3. "Der ist neu???" Woher weist Du, das der Anlasser vom TE neu ist. Davon steht doch nichts in seinem Frage-Text. Nur was von "Anlasser-Relais", aber das ist was anderes.
4. "
lg
Der TE sollte wirklich mal den Zweitschlüssel testen. Falls es damit geht, braucht es einen neuen Schlüssel.
Leuchten beim Schlüsseldrehen die Kontrollleuchten oder gar nichts mehr?
Gibt es beim Stecken des Schlüssels in das Zündschloß ein Klackgeräusch?
Ja in diesem Falle, wie hier bereits schon von den anderen beiden Ratgebern vorgeschlagen, "erst mal den Zweitschlüssel zu testen", wäre sicherlich sehr sinnvoll. Denn hat der Bisherige irgendeinen inneren Defekt, kann das auch zu solchen unregelmäßigen Start-Problemen führen. Da braucht man auch erst mal nix schrauben oder gar investieren. Solltest den neuen Zweit-Schlüssel aber auch länger testen, damit das Testergebnis auch sicher ist.
Ist der Fehler dann immer noch da, kann man den Schlüssel als Ursache eigentlich ausschließen. Die Abarbeitung der weiteren Punkte müssten dann eigentlich zum Erfolg führen.
Persönlich kenne ich schon einige Fahrer, die würden diese Art Zündschlüssel gerne wieder gegen die mit echtem Schlüsselbart tauschen. Denn die rein elektronischen sind leider auch arg anfällig und haben schon so manchen zum Notparken (auch im Ausland) gezwungen, weil dieser plötzlich nicht mehr zum Anlassen ging. Bei den eher Mechanischen (also Vorgängern) hörte man so etwas dagegen nahezu nie. Ein zuviel Elektronik am Auto ist leider auch oft kontraproduktiv. Ein Grund mehr, die älteren Autos mehr zu schätzen.
Gutes Gelingen + lg
Ist ja alles schön und gut. Aber soweit mir bekannt, kommt nach dem Relais immer noch das Magnetventil am Anlasser selbst. Davon rede ich ja auch die ganze Zeit. Denn spielt das nicht mit, dreht sich auch ein Anlasser nicht.
Anbei ein kleiner Anhang vom Anlasser beim 639, Typ Valeo. Siehe Teil Nummer 80.
lg
Ganz oben steht: Anlasser-Relais und Sicherung erneuert. Für mich 3 Bauteile!?
Okay, wenn Du das als insgesamt drei Bauteile ansiehst, kann ich Deine Argumentation jetzt nachvollziehen.
Für mich sind es aber, auch von der Schreibweise her, allerdings nur zwei Bauteile. Deswegen auch meine andere Sichtweise.
1. Anlasser-Relais (weil durch Bindestrich und nicht durch Komma getrennt und es für mich so, das Relais zum ansteuern vom Starter oder auch Magnetventil ist)
2. Sicherung (da sind wir uns zumindest einig )
Aber egal, das kann man natürlich rhetorisch auslegen wie man will. Denn letzten Endes weis nur der TE selbst, was er damit tatsächlich meinte, zwei oder drei Bauteile. Vielleicht ist er ja bitte mal so nett und löst das kleine "Rätsel darum" ja auch noch auf.
Möchte wie Du hier eigentlich auch nur konstruktiv mithelfen und mich nicht wegen so etwas, gar sinnlos "Rumstreiten."
Denn letzten Endes möchte der TE seine Startprobleme sicherlich möglichst schnell behoben haben. Und da auch niemand von uns eine Glaskugel hat, muss man diese erste Interpretation halt erst mal nehmen, wie sie ist.
lg
Na wie auch immer vom TH-Starter hört man eh nix mehr.
Hallo Leute, vielen dank für eure Tipps. Mit dem Ersatzschlüssel gibt's die gleichen Probleme, das liegt der Hund also nicht begraben. Die Kontrollleuchten leuchten auf, beim Drehen geht aber nichts. Habe das Gefühl, dass wenn der Motor ganz kalt ist, er besser anläuft, als wenn er noch war ist..
Gestern morgen beim 1. Mal gestartet, am Mittag waren mehrere Versuche nötig, am Abend wieder beim 1. Mal gestartet. Ich versuch's mal wie von Mischa beschrieben, bin allerdings nicht so der Handwerker... - mal sehen, ob das geht.
Ist der Starter neu?
hat einer eine ahnung was das in der werkstatt kosten kann (also wenn das ELV hängt) wenn die das wechseln?