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Motor einfahren

Themenstarteram 20. August 2009 um 17:12

Hallo,

gibt es bei heutigen Motoren (Benziner) noch Empfehlungen zum EInfahren auf den ersten XY km?

Grüße

Stephan

Beste Antwort im Thema
am 2. Dezember 2009 um 14:00

Berichte aus diversen Autozeitungen, selbst vom ADAC oder anderen seriösen Einrichtungen die nicht wissenschaftlich arbeiten, sind entsprechend populistisch, aber nicht wissenschaftlich einzustufen.

Auch heute noch laufen Motoren ein, da Fertigungstoleranzen im Großeserienbetrieb nicht unter 5 Mikrometer gezielt korrigiert werden. Entsprechend arbeiten sich die Passungen auf die tatsächlichen Maße wie gefertigt wurde ein. Das bedeutet Abrieb, mehr Reibung und damit auch Wärme. Bei Dreistofflagern gibt es sogar nur eine sogenannte sehr weiche Einlauflagerschicht, die sich sehr schnell abreiben kann um den Einlaufprozess zu beschleunigen.

Ebenso kann gerade im Kolberingbereich durch die erhöhte Reibung eine andere Dehnung erfolgen, was im Neuzustand zu ungünstigem Verschleiß führen kann, der über das Motorenalter betrachtet mehr Ölverbrauch bedeuten kann.

Jedenfalls befinden sich all dies Abriebe in molekularer Größe im Öl. Das sind keine Späne welche man sichtbar sehen kann und der Ölfilter herausfiltert, das nur am Rande. Gleiches gilt für Rückstände aus der Fertigung, die nicht zwingend sichtbar und vom Filter filterbar sind.

Die erhöhten Metallgehalte sind übrigens im Öl meßbar, keine Hirngespinste, und höher als im Normalbetrieb bei bspw. 100.000km.

Für diejenigen die es nicht wissen - der Metallgehalt im Öl ist einer von vielen Indikatoren für die Alterung des Öles ist - weil die Schmierfähigkeit bei steigendem Gehalt abnimmt.

Sicher werden keine Schäden unmittelbar entstehen, wenn man das Öl nicht vorzeitig wechselt und den Motor nicht einfährt, dazu sind -das ist richtig und anders wie noch vor 60 Jahren - die Fertigungstoleranzen zu gering geworden.

Hinsichtlich Langlebigkeit und Ölvebrauch ist jedoch der Wechsel bei 1500 bis 3000km nach wie vor von Vorteil.

Dahingehend fahre ich neue Motoren weiterhin ein, d.h. maximal 2/3 der Drehzahl und bestmöglich 2/3 der Last. Erst wenn das Öl gewechselt wurde, belaste ich voll. Ob übertrieben oder nicht, wenn man bedenkt, daß viel Autos die 250.000km nicht überleben, nun das sei mal dahingestellt.

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am 2. Januar 2010 um 18:51

Zum Thema Einfahren habe ich diese (etwas laengere) Lektuere gefunden. Das ist eine Uebersetzung eines englischen Artikels.

Es scheint mir interessant sich mal wirklich zu ueberlegen, was beim Einfahren passiert.

Ich habe einen modernen BMW (Motorrad) Boxermotor auf diese Weise eingefahren und verbrauche (bei Km Stand 56'000) etwa 0.7 Liter Oel auf 10'000 km (das ist kein Tippfehler). Trotzdem ist das nicht eine Empfehlung von mir. Es muss sich jeder selbst Gedanken machen, wie er seinen Motor einfahren will..

 

@ mz 4

das du von diversen dingen nie was gehört hast merkt man an deinen kenntnissen .

 

die run it hard methode ist wirklich mehr als kontrovers diskutiert und geht bei den motorrädern deutlich mehr rund als bei den autos .

hrc ( rennsport abteilung von honda im zweiradbereich ) hat mal in den 90ern ein rennkit vertrieben mit speziellen kolben , lagern ....etc.

die einfahranweisung war recht simple ...zusammenbauen , warmlaufen lassen , 15 min halbe last .......ölwechsel .....feuer frei .

als grund wurde angegeben das die ablagerungen die im laufe der zeit sich auf den oberflächen ansammeln zu leistungsverlust führen ....etc.

etwas drastisch , aber das ist auch die region wo nach jedem sprint ein neuer motor genehm war .

das die heutigen motoren , fertigungsmethoden , montage methoden ...etc. nicht mehr so sklavische einfahrvorschriften wie in den 50er rechtfertigen ist klar .

aber man kann auch einen motor scheisse behandeln und er hält.............die frage ist nur ob er über so einen langen zeitraum auch 100 % belastbar ist .....und das verlang ich von nem motor .

ich drehe , wenn die betriebstemperatur stimmt , meinen motor mit über 200 tkm noch regelmässig voll aus ....

ölverbrauch ist gering bis nicht messbar , die erste kopfdichtung ....etc.

am 3. Januar 2010 um 13:53

Zitat:

Original geschrieben von lncognito

 

Ganz wichtig: Man sollte "Lastumkehrungen" vermeiden - gilt aber für das gesamte Motorleben.

Soll heißen: Kurz vorm Drehzahlbegrenzer nicht vom Gas auf die Bremse springen - das bringt den Motor recht arg aus der Ruhe ...

Kannst du das genauer erklären? Unter Volllast sieht die Kurbelwelle neben den Massekräften auch die Gaskräfte; diese Belastung ist die extremste, die sie bekommen kann. Im Schub bekommt die Kurbelwelle nur die Massekräfte von Pleuel und Kolben, die Verdichtungsarbeit wird fast adiabat abgebaut. Vielleicht bringt ja eine Schubphase nach einer Volllast einen BMW Motor "aus der Ruhe", im allgemeinen sind hier keine Probleme zu erwarten.

am 3. Januar 2010 um 14:21

Zitat:

Im Schub bekommt die Kurbelwelle nur die Massekräfte von Pleuel und Kolben, die Verdichtungsarbeit wird fast adiabat abgebaut.

Kommt darauf an.

Aber was willst Du uns in Bezug auf die Kräfte sagen, daß die Verdichtungsarbeit adiabat "abgebaut" wird?

Ich kann den Zusammenhang einer adiabten Zustandsänderung zu Kräften auf die Kurbelwelle hier nicht merklich erkennen?

Würde mich jedoch interessieren.

Ist denn auch wirklich adiabat? Kann ich mir nur schwer vorstellen.

am 4. Januar 2010 um 5:48

Zitat:

Original geschrieben von usf77

Zitat:

Im Schub bekommt die Kurbelwelle nur die Massekräfte von Pleuel und Kolben, die Verdichtungsarbeit wird fast adiabat abgebaut.

Kommt darauf an.

Aber was willst Du uns in Bezug auf die Kräfte sagen, daß die Verdichtungsarbeit adiabat "abgebaut" wird?

Ich kann den Zusammenhang einer adiabten Zustandsänderung zu Kräften auf die Kurbelwelle hier nicht merklich erkennen?

Würde mich jedoch interessieren.

Ist denn auch wirklich adiabat? Kann ich mir nur schwer vorstellen.

Im Bezug auf die Kräfte hat die reine Verdichtungsarbeit im Grunde keinen Einfluß, das ist fast ein Nullsummenspiel. Lediglich die Reibarbeit in den Lagern, im Ventiltrieb, den Nebenaggregaten, zwischen Kolben und Zylinderwand "vernichtet" Energie; daher ist diese Arbeit natürlich nicht adiabat.

am 4. Januar 2010 um 10:47

Ok, hatte mir schon gedacht, daß kein Zusammenhang hergestellt werden kann.

Zitat:

Lediglich die Reibarbeit in den Lagern, im Ventiltrieb, den Nebenaggregaten, zwischen Kolben und Zylinderwand "vernichtet" Energie;

Das ist nicht richtig. Die Summe der Volumenarbeiten (beim Verdichtungs- und Expansionsvorgang), macht den wesentlichen Anteil der Motorbremse aus. Die Arbeit die beim Expansionsvorgang der Krubelwelle wieder an mechanischer Arbeit zugeführt (rückgeführt) wird ist vergbleichbar gering. Es muss deutlich mehr Energie bei der Verdichtung zugeführt (Arbeit "aufgewendet") werden.

 

 

Übrigens um die Begrifflichkeiten thermodynamisch richtig zu verwenden:

Zitat:

daher ist diese Arbeit natürlich nicht adiabat.

Arbeit kann auch nicht adiabat sein, nur eine Zustandsänderung kann adiabat ablaufen.

Ebenso sagt Reibung (dissipierte Arbeit) nichts darüber aus ob eine Zustandsänderungen adiabat abläuft oder nicht. (Ob Wärme bei der Zuständsänderung übertragen wird hat nichts mit der Reibung zu tun wie auch die Entropie rein gar nichts über die Systemgrenze aussagt. Die Entropieänderung wird hier übrigens wesentlich interessanter sein.)

Bedeutet in einem thermodynamischen System kann eine Zustandsänderung adiabat ablaufen trotz Reibung.

ihr studiert maschinenbau oder ? ;-)

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