Mit 23 Jahren erst fertig mit dem A2 Motorradführerschein, zu spät?

Hallo,

mir brennt was auf der Selle, und zwar:
Ich bin jetzt fast 23 Jahre alt und habe mit 22,5 Jahren (letzter Winter) angefangen den A2 Motorradführerschein zu machen. Soweit gut und schön: Im April hatte ich die Theorieprüfung, auch sofort bestanden. Dann folgten auch im selbigen Monat die ersten Fahrstunden (ging erst ab April, da das Fahrschulmotorrad erst ab dann angemeldet war), erst auf einer 125 ccm Maschine, dann auf der 500ccm Maschine (Honda CB500F).
Ich habe mir auch immer möglichst früh Termine geben lassen, damit ich auch früh den Führerschein besitze.
Jetzt zum Knackpunkt: Es ist jetzt mittlerweile schon fast Juni, wo ich schon 23 Jahre alt werde und ich besitze noch immer nicht den Führerschein. Ich hatte zwar jetzt neulich erst ein paar Pflichtstunden (Autobahn und Überlandfahrt), aber einige muss ich noch ableisten. Mein Fahrschullehrer sagte mir, dass ich etwa Ende Juni den Führerschein hätte.
Nur, jetzt denkt man so: "Hätte ich doch noch gewartet und mit 23,5 Jahren angefangen den A unbeschränkt zu machen." Ich wollte nur gerne möglichst jetzt den Schein machen, weil ich jetzt einfach mehr Zeit dafür habe. Besonders, weil ich im Februar noch einen Arbeitgeberwechsel hinter mir hatte. Dadurch konnte ich etwas Zeit gewinnen. Besonders deswegen, weil ich jetzt durch das Schichtsystem auch in der Woche Zeit habe und mir dadurch besser Termine geben lassen kann. Was ich vorher so nicht hatte. Da dachte ich anfangs nur so, dass ich jetzt mit A2 anfange, da mir für den Anfang 48 PS erstmal ausreichen werden. Nur bin ich dann nächstes Jahr 24 Jahre alt und muss dann immer noch mit 48 PS "rumgurken". Nur hat mich Anfangs das Fieber gepackt und wollte einfach nicht noch länger auf das Motorrad fahren verzichten. Mein Fahrlehrer hat mir auch Anfangs gesagt, dass 48 PS erstmal voll und ganz ausreichen und beim Motorradfahren die Kosten eh so eine Sache sind (nach dem Motto: für die Kosten der Aufstiegsprüfung gebe es ein Satz Reifen ;-). Die Aufstiegsprüfung wäre da nicht so schlimm. Das wäre nach den 2 Jahren schnell gemacht. Dazu habe ich mich dann auch überreden lassen. Nur ist es einfach blöd, jetzt erst gedrosselt rum zu fahren. Besonders wegen den 23 Jahren (ab jetzt Juni). Vorher konnte ich mit dem Schein noch nicht anfangen, besonders wegen dem alten Arbeitgeber, fehlte da einfach die Zeit und hatte durch die langen Fahrzeiten auch keine Lust mehr noch was zu machen (da die Fahrschule auch etwas entfernt liegt).

Zwar kann ich jetzt durch die Honda CB500F der Fahrschule nicht sagen, dass sie langsam sei. Damit kann man auch schon 180 km/h fahren. So schnell würde ich Anfangs eh nicht fahren. Aber mit der Zeit hat man sich dran gewöhnt und man hat dann schon ein drang nach mehr Leistung. Dann kann ich erst mit 25 Jahren ungedrosselt Motorrad fahren. Mhh... Das macht einen schon ein wenig traurig. Dafür habe ich zwar jetzt den Vorteil, dass ich schon fahren kann und mir Fahrpraxis aneignen kann. Ich will dann ja auch gerne noch demnächst an meine berufliche Karriere arbeiten und mich weiterentwickeln. Dazu hätte ich dann nächstes und übernächstes Jahr mehr Zeit, als mich dann um den Führerschein zu kümmern.
Hätte ich doch nur einfach noch eher angefangen, dann wäre das alles kein Problem gewesen.

Wie seht ihr meine Entscheidung?
War einer von euch damals vielleicht auch in solch einer Situation?
Hat schonmal einer so eine ähnliche Leistung (ca. 87 PS) gedrosselt und kann berichten, wie groß der Unterschied zur offenen Version war?
Ich habe mir auch schon ein Motorrad (Honda CB650F) mit offen 87 PS zugelegt, welches ich dann auf 48 PS drosseln werde. Würde ich dabei denn wohl einen großen Unterschied zur offenen Version merken? Bei der Drossel von Alphatechnik steht, dass die Höchstgeschwindigkeit von 195 km/h (87 PS) auf 171 km/h (48 PS) gedrosselt wird. Das wären jetzt zwar nur 24 km/h Unterschied. Aber... Wegen den 24 km/h noch ein Jahr warten? Ja, man hat dafür keine Aufstiegsprüfung mehr abzuleisten und muss dafür Geld bezahlen plus Kosten für den Drosselausbau. Mhh... Was haltet ihr davon?

Achja... Man hat halt einfach so ein Drang, jetzt schon zu fahren, als erst noch ein Jahr zu warten. Dann werde ich nächstes Jahr 24 und denke so: "schei*e... Hätte ich doch bloß jetzt A gemacht...." Somit gebe ich jetzt mehr Geld fürs drosseln und für die Aufstiegsprüfung in zwei Jahren aus.

Es gibt auch mit mir eine Frau in der Fahrschule, die schon viel älter ist und den A unbeschränkt macht und sich für den Anfang eine 500 ccm Maschine für 2 Jahre least und diese nach zwei Jahren gegen eine 1000er tauscht. Ganz heikle Sache, wie ich finde, was ich ja nicht so machen würde. Nach zwei Jahren muss das Motorrad noch top in Schuss sein. Für jeden Kratzer zahlt man dann. Aber das ist doch genauso, wie meine Sache mit dem Führerschein.
Die Kosten beim Motorradfahren sind eh so eine Sache. Wenn einige für ein paar Tausend Euro Umbauten am Motorrad durchführen, ist das genauso, als wenn ich noch mehr für den Führerschein ausgebe, um eher zu fahren. Mhm... Jetzt spekuliert man aber auch nur wieder.
Ich würde mal gerne eure Meinung dazu hören.

Danke

Viele Grüße

Manubiker

Beste Antwort im Thema

Frag Dich doch einfach mal, warum Du Motorrad fahren möchtest?

Wenn es Dir um den Mega-Auftritt an der Eisdiele geht, wo man seine [irgendwas über 1000 ccm] kurz in den Drehzahlbegrenzer laufen lässt, bevor man sie ausmacht (ein kleines Dankeschön vom Motor), dann warte doch einfach noch die 2 Jahre, bis Du etwas Eindruck-schindendes vorführen kannst.

Es soll auch Leute geben, die fahren Motorrad, weil es einfach Spaß macht, ein 1-Spur-Fahrzeug zu bewegen, weil man an der frischen Luft ist, weil die Fahrphysik fasziniert, weil man einfach ein gänzlich anderes Gefühl zu Maschine und Umwelt hat als in einem Auto.

Dieses Gefühl hat man unabhängig von (meist unnötig) dicker Motorleistung. Wichtig ist eigentlich nur, dass Du Fahrpraxis sammelst, weil Du dadurch extrem viel lernst, mit Deinem Zweirad umzugehen, die Strasse "lesen zu können" und Situationen besser einschätzen kannst.

Im übrigen würde ich die Leistung einer 48 PS Maschine nicht unterschätzen. Du hast soviel Dampf unter Dir, was für die meisten Situationen eh zu viel ist. Von daher ist es viel wichtiger, überhaupt zu fahren und deshalb schließe ich mich meinen Vorschreibern gerne an.

Viel Spaß auf dem Bike .... Wil

73 weitere Antworten
73 Antworten

Zitat:

@zuckerbaecker schrieb am 28. Mai 2016 um 07:52:45 Uhr:


Ich meine als Fahrschule hat man die Pflicht, sich bei gesetzlichen Änderungen auszukennen
und seine Fahrlehrer entsprechend zu schulen.
Zumal dieses Thema nicht neu ist und schon zigmal diskutiert wurde.
Aber vielleicht bin ich auch zu altmodisch.

Ja... Das verstehe ich auch nicht. Wahrscheinlich soll jeder mit A2 erstmal beginnen. Damit lässt sich ja auch mehr Geld durch die 2. Aufstiegsprüfung verdienen. Mit Klasse A SZ 80 wäre das in etwa genau so wie die Klasse A als direkt Einstieg.
Es ist schon irre. Aber dafür kann man später sagen, dass man aus Unwissenheit erst A2 machen wollte und dann später A SZ 80 gemacht hat.
Wenn jetzt jeder in Deutschland den Trikeschein machen würde, dann würde es den so bestimmt auch nicht mehr geben. Dann kann es auch noch kommen, dass man dafür nach 2 Jahren eine Aufstiegsprüfung absolvieren muss.

😉

.

Zitat:

2. Zitieren und antworten

2.1 Wieviel soll ich zitieren?

Es ist nicht nötig, den gesamten Text des Vorredners zu zitieren. Zitate sollen in erster Linie einen Bezugspunkt darstellen, der den Mitlesenden einen schnellen Wiedereinstieg in den Thread ermöglicht. Sie sind nicht dazu gedacht, den vorangegangenen Artikel noch einmal zu veröffentlichen.

Im Normalfall reicht es daher völlig aus, genau die Aussage stehen zu lassen, auf die man sich beziehen möchte. Die Mitlesenden sind entweder ohnehin darüber im Bilde, worum es in der Diskussion geht, oder in der Lage, den vorangegangenen Artikel anhand der Bezüge (References) zu finden und selber komplett zu lesen. Für das Verständnis der Aussagen ist das Lesen der vorangegangenen Artikel sowieso häufig nötig, da sie aufeinander aufbauen und gelegentlich sogar nur in diesem Kontext Gültigkeit besitzen.

Durch sparsames Zitieren wird auch die Lesbarkeit deutlich verbessert, insbesondere bei längeren Artikeln. Lange Zitate erschweren die Übersicht und das Auffinden Deines eigenen Textes. Nicht selten führen sie dazu, daß ein Artikel gar nicht bis zum Ende gelesen wird; wer sucht schon lange nach Neuem in einem Text, den er schon kennt?

Auf der anderen Seite sollte ein Zitat nicht so knapp ausfallen, daß die Aussage des Autors unklar wird oder gar in einem völlig anderen, falschen Licht erscheint.

Also: Durch dieses Verfahren sparst Du Zeit, sparen Deine Leser Zeit, und auf vielen Newsservern wird Speicherplatz und Übertragungskapazität gespart.

Zitat:

@zuckerbaecker schrieb am 28. Mai 2016 um 10:34:18 Uhr:


😉

.

Zitat:

@zuckerbaecker schrieb am 28. Mai 2016 um 10:34:18 Uhr:



Zitat:

2. Zitieren und antworten

2.1 Wieviel soll ich zitieren?

Es ist nicht nötig, den gesamten Text des Vorredners zu zitieren. Zitate sollen in erster Linie einen Bezugspunkt darstellen, der den Mitlesenden einen schnellen Wiedereinstieg in den Thread ermöglicht. Sie sind nicht dazu gedacht, den vorangegangenen Artikel noch einmal zu veröffentlichen.

Ok, ich weiß nun Bescheid! 🙂

Diese Trike-Sache ist einfach ein Riesenmurks, mit dem man auf Krampf B-Besitzer davon abhalten wollte, Dreiräder wie den Piaggio MP3 zu fahren. Jetzt hat man den Salat, weil das vorn und hinten nicht passt und z.T. sachlich einfach auch Unsinn ist.

@Papstpower
Hat ja mit "ballern" nichts zu tun.. man kann doch die Fahrzeuge so auslegen, dass sie ihre mögliche Vmax erreichen. Das scheinen hauptsächlich deutsche Hersteller zu berücksichtigen.

Ähnliche Themen

Das ist das typisch deutsche. Maximale Geschwindigkeit erreichen... Die nc hat fett hubraum+drehmoment bei der geringen leistung. Trotzdem erreicht sie derart geringe verbräuche, wo man mit 500tern schon kaum hinkommt...
Würdest du mit der 500ter denn glücklicher werden? Wahrscheinlich nicht...

Ich weiß nicht. Meine 500er ist für A2 optimal ausgelegt. Und die CB 1100 wird, egal in welchem Gang bei 185 Km/h abgeregelt (vom Werk aus). Wobei jede ihren Reiz hat.

Edit: Die CB 1100 muß jetzt zur 1000 er Inspektion. Ich werde mir dann einmal die NC 700 zur Probefahrt gönnen. Naja man muß ja auch irgendwie Heim kommen.

Zitat:

@Sonntagnachtsfahrer schrieb am 28. Mai 2016 um 11:38:30 Uhr:


Diese Trike-Sache ist einfach ein Riesenmurks, mit dem man auf Krampf B-Besitzer davon abhalten wollte, Dreiräder wie den Piaggio MP3 zu fahren.

Was ich persönlich richtig finde, bin zwar ein Freund des Dreirades (hab ja selber eines), aber keiner davon, reine Klasse-B-Inhaber auf so ein Gefährt los zu lassen, dass sich absolut nicht anders fährt wie ein Zweirad.

Es gibt zwar das ein oder andere Sicherheitsplus durch die Konstruktion, aber deswegen ist es noch lange kein Auto, von der Fahrphysik her schon mal gar nicht.

Andererseits geben AFAIK die Unfallstatistiken wohl noch nichts her, was diese Führerscheinreform rechtfertigen würde, aber vielleicht sieht das in den südlicheren Ländern, wo MP3 und Konsorten noch größere Verkaufsschlager sind, wieder anders aus, man muss das ja immer EU-weit betrachten.

Anstatt alle Dreiräder einfach "der anderen Seite" zu zu schustern, was genauso ein Blödsinn ist, wie die vorherige Lösung, nur nach der Spurweite zu gehen, wäre es imho jetzt kein großes Problem gewesen, die Richtlinien etwas komplexer zu gestalten, um die einzelnen Fahrzeugkonzepte individueller zuordnen zu können und meinetwegen noch eine oder zwei zusätzliche Klassen zu schaffen, die dann aber entweder sowohl von der Klasse B als auch der Klasse A unabhängig wären, oder eben für den Erwerb den Vorbesitz eine der beiden Klassen vorraussetzen.

Thema Dreirad. Ich glaube das ist sehr komplex. Ich würde es von der Spurweite abhängig machen, schließlich gab es die auch lange als Lieferwagen. Die Frage ist auch schon, wo ist die Achse mit den zwei Rädern, hinten oder vorne. So ein Roller mit den zwei Rädern vorne geht eigentlich mehr in den Zweiradbereich. Während ein klassisches Trike mit Gabel vorne und PKW Achse und Antrieb hinten mehr zum PKW Bereich zählen dürfte. Ich denke, hier ist es ein schwieriger Grenzbereich. Also wie soll man das eigentlich einordnen ?

Edit: ich stelle das jetzt hier mal zur Diskussion !!! Und nein ich meine nicht die Appe!😉😁

Zitat:

@MarkSawyer schrieb am 28. Mai 2016 um 16:54:21 Uhr:



Was ich persönlich richtig finde, bin zwar ein Freund des Dreirades (hab ja selber eines), aber keiner davon, reine Klasse-B-Inhaber auf so ein Gefährt los zu lassen, dass sich absolut nicht anders fährt wie ein Zweirad.

Das wird aber in Kürze wieder national so eingeführt werden.

Ab Inkrafttreten der neuen FeV-Änderungsverordnung werden dreirädrige KfZ mit der Schlüsselzahl 194 im Inland wieder in die Klasse B eingeschlossen.

Zitat:

194
Klasse B berechtigt im Inland
a) bis zur Vollendung des 21. Lebensjahres zum Führen von dreirädrigen Kraftfahrzeugen der Klasse A1
b) nach Vollendung des nach Buchstabe a vorgeschriebenen Mindestalters zum Führen von dreirädrigen Kraftfahrzeugen der Klasse A.

Ist, wie gesagt, etwas komplexer das Thema und genaue Richtlinien auszuarbeiten wäre dann Sache der Experten aber das einfachste wäre wohl eine Kombination aus Spurweite, max. Geschwindigkeit und Kurvenlage, wobei ich da die Spurweite wesentlich breiter wählen würde als bisher.

Spurweite > x oder Spurweite < x aber max. z.B. 60 km/h ohne Schräglage=Klasse B ("klassische" Trikes, die angesprochenen Lieferwagen oder eben die Ape)

Spurweite < x und schneller als z.B. 60 km/h ohne Schräglage=Eigene Klasse (Quads, Can-Am Spyder, Trikes mit 2 Rädern hinten auf Motorrad-Basis z.B. Harley Servi-Car)

Spurweite > x mit Schräglage könnte man IMHO Klasse A und/oder Klasse B zu schlagen, fällt mir konkret ohnehin nur ein Fahrzeug zu ein, was da rein passen könnte, komm nur grad nicht auf den Namen, ich mein das geschlossene Dreirad, bei dem Hinterachse plus Motor aufrecht bleibt und die Kabine sich mit dem Vorderrad in die Kurve legt.

Spurweite < x mit Schräglage wäre dann je nach Hubraum und Leistung Klasse A/A1/A2 und würde dann die ganzen Dreirad- und Vierradroller abdecken.

Gespanne würde ich entweder zu den Quads packen oder noch ne Zusatz-Klasse schaffen, entweder so ne Art AE (Motorrad + Zusatzausbildung analog zum Anhängerschein BE) oder Quad-a (Quad mit Zusatzausbildung; "a" für asymmetrische Bauart).

EDIT: @Jupiter_ echt jetzt? Erst ja, dann nein, dann doch wieder, also so langsam verliere ich meinen Glauben an die Entscheidungsträger *facepalm*

@MarkSawyer

Und genau so ist der heutige Führerscheinmüll zusammengekommen. Da blickt doch keiner mehr durch.

Da lobe ich mir meinen alten "Grauen"

Gruß MIFIA4

PS: Ich glaube ich hätte heute Probleme überhaut den Antrag auszufüllen (geht das noch ohne Anwalt ???)

Furchtbar kompliziert das Alles. Da gilt bei mir die "Gnade der frühen Geburt". Mit 16 1b absolviert (rosa), mit 18 dann 3 und 1a gleichzeitig (rosa), mit 20 auf 1 unbeschränkt neu ausstellen lassen (Karte). Ohne weitere Nachfrage.

Wenn ich mir heute allein die PKW-Klassen mit Anhänger in Abhängigkeit der Nutzlast und der Achsen anschaue ...?! War früher irgendwie klarer. PKW mit jeglichem Anhänger, LKW bis 7.5 t - Punkt. Wurde in der Fahrschule zwar nie gefahren, war danach aber erlaubt.

@MiFiA4 Tja, es gibt da zwei Extrempositionen:

1. Man braucht gar keinen Führerschein oder nur einen theorethischen oder einen, der alle Fahrzeugklassen einschließt und überlässt jedem selbst, sich verantwortungsvoll in das jeweilige Fahrzeug "reinzufuchsen".

2. Man traut niemandem diese Verantwortung zu und man muss für jedes einzelne Fahrzeug geprüft werden, Wechsel von Golf auf Astra = Prüfung fällig, weil, fährt sich ja bissl anders😉

Jede Führerscheinregelung kann da nur ein Kompromiss zwischen diesen beiden Positionen sein.

Aber wenn ich schon eine umfangreiche Fahrausbildung und Prüfung in verschiedenen Klassen vorschreibe kann ich IMHO nicht einfach Fahrzeuge einer bestimmten Klasse zu schustern, weil sie einen kleinen gemeinsamen Nenner mit dem Prüfungsfahrzeug haben, sich aber komplett anders fahren wie das übliche Fahrzeug der Klasse B, wie z.B Quads und MP3's nach der alten Regelung.

Und was jemanden, der z.B. nur Klasse A nach der aktuellen Regelung besitzt, eher dazu befähigen soll, eine Ape oder ein Käfer-Trike zu fahren als ein Klasse-B-Inhaber versteh ich auch nicht so ganz.

So ganz ohne Detaillösungen kommt man da meiner Meinung nach nicht aus.

Ja, auch ich bin froh, dass ich noch den alten 3er machen durfte, aber das heisst nicht, dass ich dagegen gewesen wäre, wenn mir von Gesetz her jemand z.B. Anhängerfahren hätte beibringen müssen.

Ich habe eine sehr merkwürdige Führerscheinhistorie. Ich habe 1979 als Schüler den Klasse IV für 50er Kleinkrafträder gemacht - eher so, weil es halt in der Schule günstig angeboten wurde und ich einen haben wollte, falls mich mein Kumpel mal mit seiner Zündapp fahren lässt. Hat damals 75 Mark und etwas Therorielernen gekostet. 1980 wurde ich 18 und habe den Klasse 3 für Autos gemacht, im September hatte ich ihn dann, drei Monate nach der Einführung des 1b. Den Klasse 1 für Motorräder hatte ich angefangen, bin aber durch die Prüfung gefallen. Weil ich mir in den Ferien schon ein Auto zusammengejobbt hatte und ein eigenes Motorrad zusätzlich zum Auto überhaupt nicht auf der Agenda stand, habe ich den 1er dann aufgegeben. Zwei Jahre später bin ich dann zur Bundeswehr eingezogen worden und habe beim Bund den Lkw-Führerschein gemacht.

Bis zu dem Zeitpunkt bin ich bis auf die schwindelige 185er Honda-Chopper der Fahrschule kein einziges motorisiertes Zweirad gefahren.

Dann kam das Studium. Ich zog vom Land in eine Großstadt und war vom Verkehr dort völlig überfordert, dauernd die Staus. Dann kaufte ich mir billig ein echtes Moped, eine Mars 40, die äußerlich aussah wie ein 25 km/h-Mofa, aber 40 km/h fahren durfte - und laut Tacho 50 km/h lief. Danach kam eine 50er Schaltvespa, kostete 65 Mark Versicherung im Jahr und brachte mich überall hin. Die lächerliche Höchstgeschwindigkeit erzog mich zu einem Kamikaze-Fahrstil - lieber tot als Schwung verloren. Ein Kleinkraftrad mit "großem" Nummernschild erschien mir komplett außerhalb der Debatte, ich hatte Versicherungskosten von 1200 Mark im Jahr im Hinterkopf.

Was ich nicht wusste: Im Zuge der Umstellung von Klasse IV (für 50er) auf Klasse 1b (für 80er) gab es eine Besitzstandsregelung, die aus alten IVern neue 1b machte. Ich hätte also eine 80er fahren können, Versicherung ca. 240 Mark im Jahr. Okay, das Vierfache meiner Vespa, aber auch legal auf dem Stadtring fahren dürfen...

Das Thema Motorrad war für mich damals relativ weit weg, motorisierte Zweiräder waren für mich damals vor allem praktische Verkehrsmittel im Großstadtdschungel. 1985 fuhr ich für einen Urlaub nach Zypern und wollte mir ein Motorrad leihen. Der Verleiher verstand meinen Führerschein mit den vielen Stempeln und Erweiterungen nicht. Ich sagte ihm "Klasse 2 ist für alles", das hat er mir geglaubt und mir eine 350er Geländemaschine in die Hand gedrückt. Mit der bin ich dann durch die Berge, und da war ich infiziert.

Später habe ich dann mitbekommen, dass aus meinem alten Führerschein IV inzwischen ein A1 für Leichtkrafträder bis 125 ccm geworden war. Als ich im Jahr 2006 dann endlich einen zweiten Anlauf unternahm, einen "echten" Motorradführerschein zu machen, stellte sich heraus, dass ich meinen Klasse A nicht komplett neu machen musste, offiziell war es nur eine Erweiterung des Klasse A1. ich habe mir dadurch ein paar Prüfungsstunden gespart, außerdem musste ich nicht noch einmal zum Sehtest und zur Ersten Hilfe (warum auch immer).

Zur 48-PS-Hürde, die dem Themenstarter solche Probleme bereitet: Mein erstes Motorrad nach der Prüfung hatte 27 PS, und das war durchaus genug. Man will ja auch noch Potenzial für Steigerungen haben.

Zitat:

@thna schrieb am 28. Mai 2016 um 18:28:32 Uhr:



Wenn ich mir heute allein die PKW-Klassen mit Anhänger in Abhängigkeit der Nutzlast und der Achsen anschaue ...?! War früher irgendwie klarer. PKW mit jeglichem Anhänger, LKW bis 7.5 t - Punkt. Wurde in der Fahrschule zwar nie gefahren, war danach aber erlaubt.

Wenn man es versteht, ist es ganz leicht. Und wenn man die praxis dazunimmt, braucht man privat gar keinen BE...

Deine Antwort
Ähnliche Themen