Missverständnis Turbo, die downsizing Seuche und wieso ich skyactive toll finde....

Unter dem Schlagwort "downsizing" werden uns mit Höchstdruck aufgeblasene Mikromotörchen mit der zu erwartenden Lebensdauer einer Eintagsfliege aufgeschwatzt.

Das einzige was diese Mikroben von Verbrennungsmotor können, ist einen völlig realitätsfremden Verbrauchszyklus mit Mini-Verbräuchen zu absolvieren, die eine immer größere Differenz zur Praxis zeigen.

Und dann die Bergründungen:

"der Turbo nutzt die noch in den Abgasen enthaltene Energie"

Unsinn !

Ein Hubkolbenmotor hat ein grundsätzliches Problem: eigentlich wäre es energetisch optimal, wenn das Hubvolumen beim Verdichten geringer wäre als beim Expandieren, denn das heiße Gas benötigt deutlich mehr Volumen um auf Umgebungsdruck zu expandieren als kaltes Gas. Weil das mechanisch aber nicht machbar ist, muß zwangsweise das expandierende Gas mit Restdruck in das Abgassystem entlassen werden.

Motoren, die dies durch nur teilweise Füllung beim Ansaugen zumindest abmildern, wurden schon viele entwickelt, das bekannteste Beispiel ist der Miller Motor. Doch schon der ganz normale Sauger hat das quasi systemimmanent eingebaut, weil durch die unvermeidliche Drosselung beim Saugen die Füllen in aller Regel unter 100% liegt.

Ein Turbo verschlimmert die Situation aus zwei Gründen:

a) durch die erzwungene > 100% Füllung wird der Expansionsraum des Motors noch ungenügender

b) seine für eine rotierende Strömungsmaschine sehr ungünstigen Abmessungen (viel zu klein) führt zu einem allen Hubkolbenmotoren stark unterlegenen Wirkungsgrad. Erst deutlich größere Maschinen, die aber für Fahrzeuge indiskutabel hohe Leistungen haben, erreichen mit ach und krach den Wirkungsgrad einer Hubkolbenmaschine.

Hinzu kommt, daß wegen der Klopfneigung bei Benzinmotoren ein Ladeluftkühler erforderlich wird, der die Energiebilanz weiter verschlechtert, weil hier Wärme abgeführt wird, die dann mühsam wieder durch Verbrennen von Kraftstoff erzeugt werden muß.

Die Mikromotörchen brauchen nur deshalb im Verbrauchszyklus weniger, weil sie hier in aller Regel nur sowenig Leistung abgeben müssen (man betrachte nur die lahmarschigen Beschleunigungszyklen der Messung...) daß sie in einem Bereich laufen, der so stark gedrosselt ist, daß der Turbo praktisch keine Wirkung mehr hat und das ganze als Sauger betrieben wird.

Allerdings als Sauger geringen Hubraums und damit geringer interner Reibungsverluste.

Und voila: man hat ein Verbrauchswunder !

(allerdings nur solange man die im Prospekt versprochene Leistung nicht abruft !)

___________________

Schön, daß mit Mazda wenigstens ein Hersteller den Blödsinn nicht mitmacht und einen optimierten klassischen Sauger dem gegenüber stellt.

Und siehe da: dieser verbraucht im unteren Leistungsbereich etwas mehr wie die Mikromotörchen, aber dafür bei mittlerer und hoher Leistung weniger.

Daß das viel praxisgerechter ist, zeigt sich schon daran, daß Mazda der einzige Hersteller ist, dem es gelang, im praxisnahen Test des ADAC WENIGER als der angegebene Normverbrauch zu verbrennen.

Danke Mazda !

Gruß SRAM

P.S.: wer die Thermodynamik dahinter nicht verstanden hat, dem erkläre ich sie gerne. Ich hab sogar alles, was oben steht mal exemplarisch durchgerechnet.

Beste Antwort im Thema

Unter dem Schlagwort "downsizing" werden uns mit Höchstdruck aufgeblasene Mikromotörchen mit der zu erwartenden Lebensdauer einer Eintagsfliege aufgeschwatzt.

Das einzige was diese Mikroben von Verbrennungsmotor können, ist einen völlig realitätsfremden Verbrauchszyklus mit Mini-Verbräuchen zu absolvieren, die eine immer größere Differenz zur Praxis zeigen.

Und dann die Bergründungen:

"der Turbo nutzt die noch in den Abgasen enthaltene Energie"

Unsinn !

Ein Hubkolbenmotor hat ein grundsätzliches Problem: eigentlich wäre es energetisch optimal, wenn das Hubvolumen beim Verdichten geringer wäre als beim Expandieren, denn das heiße Gas benötigt deutlich mehr Volumen um auf Umgebungsdruck zu expandieren als kaltes Gas. Weil das mechanisch aber nicht machbar ist, muß zwangsweise das expandierende Gas mit Restdruck in das Abgassystem entlassen werden.

Motoren, die dies durch nur teilweise Füllung beim Ansaugen zumindest abmildern, wurden schon viele entwickelt, das bekannteste Beispiel ist der Miller Motor. Doch schon der ganz normale Sauger hat das quasi systemimmanent eingebaut, weil durch die unvermeidliche Drosselung beim Saugen die Füllen in aller Regel unter 100% liegt.

Ein Turbo verschlimmert die Situation aus zwei Gründen:

a) durch die erzwungene > 100% Füllung wird der Expansionsraum des Motors noch ungenügender

b) seine für eine rotierende Strömungsmaschine sehr ungünstigen Abmessungen (viel zu klein) führt zu einem allen Hubkolbenmotoren stark unterlegenen Wirkungsgrad. Erst deutlich größere Maschinen, die aber für Fahrzeuge indiskutabel hohe Leistungen haben, erreichen mit ach und krach den Wirkungsgrad einer Hubkolbenmaschine.

Hinzu kommt, daß wegen der Klopfneigung bei Benzinmotoren ein Ladeluftkühler erforderlich wird, der die Energiebilanz weiter verschlechtert, weil hier Wärme abgeführt wird, die dann mühsam wieder durch Verbrennen von Kraftstoff erzeugt werden muß.

Die Mikromotörchen brauchen nur deshalb im Verbrauchszyklus weniger, weil sie hier in aller Regel nur sowenig Leistung abgeben müssen (man betrachte nur die lahmarschigen Beschleunigungszyklen der Messung...) daß sie in einem Bereich laufen, der so stark gedrosselt ist, daß der Turbo praktisch keine Wirkung mehr hat und das ganze als Sauger betrieben wird.

Allerdings als Sauger geringen Hubraums und damit geringer interner Reibungsverluste.

Und voila: man hat ein Verbrauchswunder !

(allerdings nur solange man die im Prospekt versprochene Leistung nicht abruft !)

___________________

Schön, daß mit Mazda wenigstens ein Hersteller den Blödsinn nicht mitmacht und einen optimierten klassischen Sauger dem gegenüber stellt.

Und siehe da: dieser verbraucht im unteren Leistungsbereich etwas mehr wie die Mikromotörchen, aber dafür bei mittlerer und hoher Leistung weniger.

Daß das viel praxisgerechter ist, zeigt sich schon daran, daß Mazda der einzige Hersteller ist, dem es gelang, im praxisnahen Test des ADAC WENIGER als der angegebene Normverbrauch zu verbrennen.

Danke Mazda !

Gruß SRAM

P.S.: wer die Thermodynamik dahinter nicht verstanden hat, dem erkläre ich sie gerne. Ich hab sogar alles, was oben steht mal exemplarisch durchgerechnet.

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Zitat:

Original geschrieben von SHAUnicorns


Die Niedrigen Hersteller Verbräuche kommen eurer Fahrzeug Steuer zugute. Darum ist diese Diskussion in meinen Augen völliger Nonsense.
Wenn ich mir die Real Verbräuche von 1990 bis jetzt so zu Gemüte führe, dann sehe ich durchaus Fortschritte im Verbrauch.

Wenn man mal berücksichtigt, dass parallel dazu die Abgasbehandlungsmaßnahmen so gestiegen sind, dass ohne diese der Verbrauchsrückgang wesentlich stärker ausfallen würde.

Ich wäre dafür, wenn die Hersteller in Zukunft "Autobahn" Autos mit anderer NEFZ Bemessung anbieten würden, momentan wird ja wirklich nur auf Stadt/Landstraße optimiert...

klar ist das gut für die steuer.

dumm nur, dass die meisten den nonsens im prospekt auch noch für bare münze halten.

die kaufen sich für viel geld ein neues sparsameres auto und dann verbraucht die karre min. genausoviel wie der alte😁

offenbar hat sich die seite "spritmonitor" noch nicht überall herumgesprochen.....

ich fahre den Ford Focus 1.0 mit 125PS als Turbo,und als Zweitwagen den Suzuki Swift Sport 1.6 mit 125PS als Sauger.Der Focus braucht auf der Autobahn bei 120-140KM/h rund 5,6 Liter,der Suzuki mit gleicher Geschwindigkeit und Strecke rund 8,5-9 Liter.Der Ford Motor läuft um einiges kultivierter als der Suzuki Motor.Die Beschleunigung auf 100km/h absolviert der Suzuki etwas schneller(knapp 1 Sekunde schneller) ist aber auch um ein paar hundert Kilo leichter.Ich muß sagen da hat Ford einen super Motor entwickelt der ein Turbo Loch nicht kennt,und ein neu entwickelten Turbo hat der alles andere in den Schatten stellt.Der Turbo Motor fährt sich um einiges besser und vor allem angehnehmer als mein Sauger.Über die Haltbarkeit meines Downsizing Motors mache ich mir absolut keine Gedanken da mein Ford Händler mit dem gleichen Motor schon über 80000km runtergespult hat ohne irgendein Problem.

selbst der mieseste motor sollte 80.000km überstehen.

hätte er jetzt 280.000km gelaufen, wäre das schon überzeugender.

Ähnliche Themen

Zitat:

Original geschrieben von John-Doe1111


selbst der mieseste motor sollte 80.000km überstehen.

hätte er jetzt 280.000km gelaufen, wäre das schon überzeugender.

Da moderne Autos meist mit niedrigerer Drehzahl fahren, mit weniger Vibrationen laufen, werden die Motoren auch länger halten.

Zitat:

Original geschrieben von John-Doe1111


selbst der mieseste motor sollte 80.000km überstehen.

hätte er jetzt 280.000km gelaufen, wäre das schon überzeugender.

sinnfreier Beitrag da es den Motor knapp über ein Jahr gibt,aber im Ford Forum wurde ein Thema eröffnet wer Probleme mit diesem Motor hat,bis jetzt hat sich nach fast 10 Monate noch niemand gemeldet, im Gegenteil die vielen 1.0 3 Zylinder Motoren laufen wie ein Uhrwerk bei den vielen hundert Usern ,die sich diesen Motor bestellt haben.

sinnlos ist es einen motor nach 80.000km als zuverlässig zu bezeichnen!

80.000km ist allenfalls für einen einen motorroller oder TSI toll 😁

Zitat:

Original geschrieben von Diabolomk



Zitat:

Original geschrieben von SHAUnicorns


Die Niedrigen Hersteller Verbräuche kommen eurer Fahrzeug Steuer zugute. Darum ist diese Diskussion in meinen Augen völliger Nonsense.
Wenn ich mir die Real Verbräuche von 1990 bis jetzt so zu Gemüte führe, dann sehe ich durchaus Fortschritte im Verbrauch.
Wenn man mal berücksichtigt, dass parallel dazu die Abgasbehandlungsmaßnahmen so gestiegen sind, dass ohne diese der Verbrauchsrückgang wesentlich stärker ausfallen würde.

Ich wäre dafür, wenn die Hersteller in Zukunft "Autobahn" Autos mit anderer NEFZ Bemessung anbieten würden, momentan wird ja wirklich nur auf Stadt/Landstraße optimiert...

Ja das kommt noch dazu. Viele verschließen die Augen vor dem Fortschritt.

Wenn ich bedenke dass aus unserer Familie der damaligen 525i BJ 1994 mit 190PS nie unter 12 Liter gelaufen ist und der jetzige MB E 350 aus 2010 mit fast 300PS auf 10 Liter läuft bei mehr Gewicht dann sieht man doch deutlich einen Fortschritt.

Zitat:

Original geschrieben von John-Doe1111


sinnlos ist es einen motor nach 80.000km als zuverlässig zu bezeichnen!

80.000km ist allenfalls für einen einen motorroller oder TSI toll 😁

VW hat bloß Unausgereifte Technik auf den Markt geworfen. Die jetzigen werden laufen. Du wirst sehen.

Bei dem genannten 525i war wohl etwas kaputt, oder er wurde nur getreten. Mein Verbrauch mit dem selben Motor (Langstrecke) auf der Landstraße: 8l/100 km. Plus/Minus 0,5 etwa - keine Schleichfahrt.

Moin

Mit dem Ladeluftkühler laufe ich immernoch nicht so ganz dakor mit Sram. Das der Turbo mehr Luft in den Motor bringt, leider aber auch mehr Wärme, was die höhere Verdichtung nicht wieder reinholen kann, das ist mir verständlich und auch klar. Zwar bei gleichem Hubraum und Drehzahl mehr Leistung, aber eben auch mehr Verbrauch bei gleicher Leistungsabgabe wie ohne Turbo.

Das ein Ladeluftkühler aber auch Wirkungsgrad senkend sein soll, das verstehe ich jetzt weder theoretisch noch praktisch. Würde ja bedeuten, das mein Motor ohne LLK weniger Verbauchen würde als mit, und das kann ich nicht bestätigen.

Was ich, aus einem anderen Bereich, bestätigen kann ist ein steigender Verbrauch bei steigender Ladelufttemperatur, und eben ein fallender bei fallendem. Die abgegebene Leistung bleibt hierbei exakt gleich.

Erklär mir das bitte, wo dann mein Denkfehler ist.

Moin
Björn

Zitat:

Original geschrieben von UTrulez


Bei dem genannten 525i war wohl etwas kaputt, oder er wurde nur getreten. Mein Verbrauch mit dem selben Motor (Langstrecke) auf der Landstraße: 8l/100 km. Plus/Minus 0,5 etwa - keine Schleichfahrt.

Ja genau. Das glaube ich dir sofort 🙄

Zitat:

Original geschrieben von John-Doe1111


sinnlos ist es einen motor nach 80.000km als zuverlässig zu bezeichnen!

80.000km ist allenfalls für einen einen motorroller oder TSI toll 😁

VW Eigner kuessen Dir die Fuesse wenn Du ihnen 80'000 versprichst! 😁

auch deshalb grüßen die sich mit fingerzeichen wie einst die G-Lader fahrer😁

Moin,

Hubraum ist durch nichts zu ersetzen, dass war gestern, ist heute noch und wird auch in der Zukunft so sein.

Ich gebe den TE Recht, vor allem mit der Verdichtung.

Es gab von BMW mal einen E30, 327e mit 2,7 L Hubraum und 129 PS, wenn ich es richtig weiß, mit 7 L Normalbenzin Verbrauch auf 100km. Leider sind solche Motoren untergegangen, trotz das sie die absoluten Sparer waren, gut 500 000km.

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