Mal gesetzt den Fall... Hat jemand Interesse an unserem Dicken?

Mercedes E-Klasse W210

Hi Leute,

ich überlege ja schon länger hin und her, ob ich nicht auf einen Prius umsteige. Mich fasziniert einfach die Hybrid-Technik, und zur Zeit stellen sich in meinem Leben einfach immer mehr Weichen in diese Richtung (Photovoltaik-Anlage für Elektroauto usw.), so daß ich mich mit dem "Dicken" MB gedanklich zunehmend schwer tue.
Ja, er ist ein saugutes Auto und ja, er wird mir tierisch fehlen. So wie ich aktuell jedem Prius hinterher schiele, würde ich wohl zukünftig jedem schicken 210er hinterher trauern, wenn ich ihn wirklich hergebe. Aber manchmal muß ein Mann tun was ein Mann eben tun muß. ;-) Und mein Weg geht autotechnisch in eine andere Richtung zukünftig, glaube ich.

Noch ist nichts entschieden - ich warte auf eine gute Gelegenheit zum Umstieg - und natürlich hängt das ganze Manöver auch davon ab, ob ich für den Dicken einen gescheiten Preis bekomme. Darum starte ich hier einfach mal einen Testballon, ob vielleicht jemand von Euch Interesse hat. Der Wagen ist hier ja gut bekannt mit seiner Geschichte, und natürlich möchte ich, daß er in "kundigen Händen" bleibt. Ist ja schließlich ein Familienmitglied. ;-)

Hier noch ein paar Eckdaten:

- silbernes T-Modell von Sommer 2001
- Elegance aber bestellt mit vielen Avantgarde-Merkmalen wie z.B. Xenon
- 430er mit erstklassiger LPG-Umrüstung - Top-Umrüster(!) und Prins-Anlage. 10 Euro Sprit auf 100km...
- vor genau zwei Jahren sehr aufwändig entrostet, größtenteils neu lackiert und dann arschteuer (sorry) nach dem Timemax-Verfahren fettkonserviert. Alles mit Fotos ausgiebigst hier dokumentiert.
- Kilometerstand 162.000km. Gekauft vor 2,5 Jahren bei 117.000km.
- immer Checkheft bei MB, neuerdings auch mal in einer ausgezeichneten Hamburger Taxi-Werkstatt (www.taxitech.de), die MB auf keinen Fall nachsteht, im Gegenteil.
- Vollausstattung wird hier ja nicht gern gelesen, aber Ihr wisst was ich meine, wenn ich Vollausstattung schreibe. ;-) Er hat so ziemlich alles ausser Sitzmemory Beifahrerseite und Sitzheizung hinten. Dazu tolles Designo-Holz und -Leder.
- 8fach hochwertig bereift mit schicken AMG-Felgen, die natürlich nicht mehr wie neu aussehen
- TÜV vor kurzem neu, natürlich problemlos

um nur mal das Gröbste aufzuzählen.

Also falls einer von Euch genau so einen Wagen sucht, meldet Euch gerne. Ich lasse es mir dann ggfs. mal durch den Kopf gehen. Einen konkreten Zeitplan zum Umstieg gibt es aber noch nicht. Ihr solltet es also nicht eilig haben oder so.

Grüße Dirk

Beste Antwort im Thema

Guten Morgen Dirk,
guten Morgen zusammen,

zum Thema umweltfreundliche Mobilität gibt es viel Diskussionsstoff. Ein Diskussionspunkt ist zum Beispiel, welche der Technologien sich denn technisch durchsetzen kann und welche tatsächlich ein Zugewinn für die Umwelt darstellt. Es gibt Grund daran zu zweifeln, dass es Elektroautos sein werden, weil sowohl deren Erfolg als auch deren Sinnhaftigkeit (im Sinne des Umweltschutz) von recht vielen Faktoren abhängen, die da z.B. wären: Infrastruktur zum Laden, beschränkte Reichweite der Akkus, Bereitstellung von "grünem" Strom ohne welchen jedes E-Auto höhere Emissionen verursacht als ein konventioneller Verbrennungsmotor, Zugriff auf wichtige Ressourcen zur Produktion, mögliche Produktionskosten und Verkaufspreise, Unfallsicherheit, etc... Generell ist es fraglich, ob wir weit kommen, wenn wir in konventionelle Autos einfach andere Antriebseinheiten einbauen, oder ob es nicht darauf hinauslaufen muss, dass das ganze Konzept des Autokaufs hinterfragt wird. Alternativ zum Elektroauto gibt es ja noch Autos mit Brennstoffzelle. Hier gibt es eine Reihe von Vorteilen gegenüber dem Elektroauto, z.B. ist die Infrastruktur (Tankstellen!) generell vorhanden. Die bis vor kurzem horrenden Produktionskosten für eine Brennstoffzelle konnten z.T. massiv gesenkt werden und ein Großteil der praktischen Probleme heutiger Brennstoffzellenautos ist der Komplexität geschuldet, die nicht in jedem Fall notwendig ist. Die britische Firma Riversimple z.B. kauft ihre Brennstoffzellen recht günstig ein; die Technologie ist simpler und der Druck im Tank deutlich geringer als bei den z.B. von Daimler verfolgten Varianten, wodurch wiederum einiges an Energie gespart werden kann. Der wichtigere Punkt aber ist, dass Riversimple Mobilität vermietet und nicht das Auto verkauft, d.h. man mietet das Auto für einen Pauschalbetrag und muss sich um nichts kümmern -- außer tanken. Alle Wartungen werden von Riversimple übernommen, wodurch diese wiederum den starken Anreiz hat, ein gescheites Produkt zu bauen, welches nicht nach fünf Jahren durchgerostet ist oder anderweitige Probleme aufweist (Stichwort 'geplante Obsoleszenz'😉. Das Geschäftsmodell ist als ein anderes und nicht nur der Antrieb.

Ich glaube nicht an Carsharing und ähnliche Konzepte, weil es leider der menschlichen Natur widerspricht. Bei Riversimple jedoch sind die Anreize klug gesetzt. Ich kann mir gut vorstellen, dass so zukünftige Lösungen aussehen könnten.

Übrigens ist diese ganze Hybridgeschichte mit dem Prius relativ witzlos, wenn man bedenkt, dass vor hundert Jahren ein Kerl namens Piech schon ein Hybrid-Auto ("Mixte-Wagen"😉 gebaut hat. So wird das Rad eben immer mal wieder neu erfunden. Was die Qualitäten des Prius betrifft: Ich zweifel nicht daran, dass die Kiste fährt. Vermutlich sogar sehr lang und sehr wahrscheinlicher problemloser als die meisten E-Klassen. Ich zweifel nur daran, dass man darin wirklich fahren will. Denn gerade wenn man viel Zeit im Auto verbringt, ist es doch wichtig, dass man sich wohl fühlt. In so einem nach 50.000 km abgegrabbelten Plastikcockpit kann ich mir das nur schwerlich vorstellen. Und das, obwohl ich sowohl an Technik als auch an Umweltschutz interessiert bin.

Die paar Liter mehr, die man mit einem V8 im Straßenverkehr braucht, machen den Kohl nicht fett. Natürlich sollte man stets schauen, wo man was Gutes tun kann, auch und gerade im Kleinen; ich glaube aber zum Einen, dass es kein einziges Problem löst, wenn man Prius kauft (abgesehen von der Befriedigung technischen Interesses) und dass man sehr viel mehr erreicht, wenn man sich auf wesentlichere Faktoren konzentiert: Ich steuere meinen Umwelteinfluss über meinen Konsum (wenig Fleisch, Fairtrade und Organic wo es geht, möglichst lokale Produkte...), mein Mobilitätsverhalten (ich kaufe z.B. 1x die Woche richtig ein und nicht 5x ein Bisschen), mein Wohnverhalten (meine Freundin und ich verbringen zu Hause die meiste Zeit zusammen in einem Zimmer, die anderen Zimmer heizen wir nicht/kaum, Schlafzimmer wird fast nie beheizt; und sicher werde ich auch nicht den Rest meines Lebens an einem Ort wohnen, der klimatisch erfordert, dass man ständig heizt und sicher dann auch in einem Haus, welches vernünftig isoliert ist; ich wohne nah an meinem Arbeitsplatz, sodass ich das Auto nicht brauche, und häufig arbeite ich von zu Hause)... vieles hat mit 'Lifestyle Design' zu tun. Ich glaube, dass man damit viel mehr Probleme lösen kann als mit einem Prius (nochmal: ich glaube, mit einem Prius trägt man zur Zeit wenig bis gar nichts Positives bei).

Davon abgesehen: Der deutsche Staat macht es einem nicht gerade leicht, sich für etwas Neues zu entscheiden. Elektroautos sind sehr teuer und rechnen sich nicht. Hier, im sozialistisch-diktatorisch regierten Norwegen, sind Elektroautos häufig günstiger als "normale" Autos und (wirtschaftlich) eine gute Alternative für den Gebrauch in der Stadt (weil alle anderen Autos mit Steuern und Einfuhrgebühren unglaublich teuer gemacht werden). Dazu kommt, dass in Norwegen um die 90% des Stroms aus erneuerbaren Energien kommt, womit die Nutzung von Elektroautos, zumindest was die variablen Emissionen anbelangt, sinnvoll macht. Und Konsum lokaler Produkte wird dadurch gefördert, dass es für viele Produkte hohe Einfuhrzgebühren oder Zölle gibt. Zum Beispiel wurden gerade Einfuhrzölle von bis zu 400% auf diverse Käsesorten erhoben, die mit lokalem Käse (so man es denn so nennen mag..) konkurrieren 😁. Sowas geht in einem Land wie Norwegen, welches seit Jahrzehnten progressiv regiert wird. In Deutschland geht das nicht. Daher obliegt es jedem Einzelnen, Gutes zu tun, und ich bin sehr froh, dass es Leute wie Dich (Dirk) gibt, die echtes Interesse daran haben. Nur den Prius halte ich momentan für einen Irrweg.. 😉.

Viele Grüße und viel Erfolg, für welchen Weg auch immer Du Dich entscheidest
ES

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Ich will, ich will...

Skoda Octavia!!!

*Duck und weg😉*

Zitat:

Original geschrieben von lanimadihede


Ich will, ich will...

Skoda Octavia!!!

*Duck und weg😉*

Ja, duck dich nur. Und zieh die Beine ein. So ein Kleinwagen. Fahr da drin mal eine längere Strecke mit 2 normal großen Männern hintereinander. Der Vordermann hats am unbequemsten. Eigene Knie am Armaturenbrett und Knie vom Hintermann in der Wirbelsäule.

Es gibt allerdings auch Leute, denen der Platz da drin reicht. Die sitzen ohnehin immer ganz dicht am Lenkrad und klammern sich dran fest. Brauchen dann auch in der Breite nicht so viel Platz.

Typischer Scheinriese, der Octavia. Zumindest das ältere Modell, Octavia I. Wie kann man so einen umkarossierten Golf nur mit unseren Autos vergleichen. 😕

Dat sollte auch nen Witz sein...

Ich finde es echt faszinierend, dass der Spruch: "Des Deutschen liebstes Spielzeug ist das Auto" so zutrifft.

Nur zur Info, ich mag ihn auch sehr😉

Gute Nacht ihr Verrückten😉😉😉

Ich hoffe, dass das an smileys schickt, um die Ironie zu betonen.

"schickt=ausrecheichend"

Zitat:

Original geschrieben von austriabenz



Zitat:

Original geschrieben von Dirk E.


Hi Bonscott1,

ok, kein Ding. Das typische Problem mit Emails, Foren, usw. Man weiß oft nicht genau, wie etwas gemeint ist. Nichts für ungut.

Grüße Dirk

Probiert doch, die Smiles einzusetzen um die emotionale Bedeutung zu steuern. Diese Emoticons können u.U. Fehlinterpretationen verhindern
und ein bisschen "Gesprächsmimik" vermitteln.
(Klugscheißermodus off)🙄

Kaum is er MOD - scheisst er klug... 😁😁😁

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Hallo zusammen und an Dich Dirk,

ich kann Dich so gut verstehen... Jegliche Phase, also sowohl die damalige Begeisterung, wie auch ganz genau die perfektionistische Umsetzung und die dauerhafte Absicht ihn zu fahren...

Und ganz genauso kann ich mich in den Prius-Film hineinversetzen, den ich ebenso durchlebt habe. Ich habe sogar mit einem holländischen Ingenieurbüro telefoniert, die schon vor 2 jahren eine PlugIn-Lösung zum Nachrüsten angeboten hatten. Bei der Probefahrt mit dem Prius II war dieser aber auf der BAB für mich so unbequem, dass klar war: der kann es nicht werden.

Den Prius + hab ich mir auch gut und gründlich angeschaut... 😉

Genau die gleichen Gedanken wie bei Dir: Ressourcenverschwendung, und so weiter. Das könnte ich alles direkt unterschreiben. Man entwickelt andere Prioritäten, und strebt denen nach...

Mein 210er hat es mir leicht gemacht, er wäre rechnerisch zur völligen Liebhaberei geworden, aber ohne jegliche Garantie für die Zuverlässigkeit in der Zukunft. Er hatte aber auch alle Macken und Rep., die so vorkommen können. Es war nicht schwer, davon abzulassen, zumal er die angesprochenen ständig neuen Roststellen auf Flächen und an Kanten hatte...

Aus dem S-Klasse-Forum habe ich vor ca. einem halben Jahr noch mitgenommen, dass die W220-Fahrer jährlich ca. 2-5tE in ihre Wagen investieren, also Wartung, Pflege und Instandhaltung.
Ich weiss noch genau, wie es sich für mich hinterher angefühlt hat, den Wagen in möglichst Zustand 2 aufrecht zu erhalten. Das war kräftezehrend in verschiedener Hinsicht, obwohl ich es als Hobby verstanden habe...

Ich habe trotzdem oft hinterher noch überlegt, einen 210er als Youngtimer möglicherweise wieder anzuschaffen. Nur die mit meiner Frau vereinbarte Leitlinie "Keep it simple" (also nur 2 Autos) hat mich davor bewahrt, noch weitere anzuschaffen als Hobby...

Klar, am besten wäre, den 210er in einer trockenen Garage abzustellen und dazu ein schönes Alltagsauto zu kaufen - aber das ist wirtschaftlich für die meisten hier wohl nicht passend.

Auch ich kann mir einen Verkauf deines 210ers nur vorstellen, der mit einem x.xxx EUR-Verlust einhergeht. Je mehr Zeit verstreicht, umso günstiger werden Mopf 211er, die auch bequem sind, aber nicht anfällig, und einen zuverlässigen Ruf haben.

Beim Verkauf unseres W108 280SE Bj. 1970 letzten Winter, in echtem Zustand 3+, restauriert, technisch gut, übrigens für 12tE (!), habe ich noch gedacht: Der verbraucht knapp 20 Liter. Wenn SuperPlus demnächst 2,50 EUR kostet, wird das das Interesse einiger Oldtimerfans dämpfen..

Ich bin gespannt, wie es mit Deinem Wagen weitergeht, und wünsche Dir auf jeden Fall Glück und Geschick dabei, was und wie auch immer es weitergeht...

viele Grüße
Oliver

Dirk, nochmal ein Gedanke, wie ich Deinen Status Quo verstanden habe.
Wahrscheinlich werde ich dafür gleich aus der Halle geprügelt, aber ich sehe den Gedanken als einen Mittelweg zwischen Deinen bisher geäußerten Optionen:

Wenn Du den Wagen jetzt verkaufen würdest, hättest Du einen Verlust von 8-10tE, oder ähnlich - Du kennst die Zahlen besser.

Wenn Du ihn mit viel Liebe & Geld auf Zustand 1-2, möglichst makellos, erhältst, erhöhst Du diese Verlustsumme jedes Jahr um x.xxx
Der Wagen wird nie einen Liebhaberwert entwickeln, der die aufgelaufenen Kosten wieder einspielt.
An der Börse würde man sagen "Greife nicht in ein fallendes Messer"... (auch wenn es ein schönes kunstvolles Messer ist, das man sehr mag 😉 )

dh. der Gedanke zum Mittelweg, der rational ist, aber emotional nicht schön: Langsames Abnutzen, ohne den Verlust unnötig zu erhöhen. Kanten rosten lassen, da Dir die (mehrfach) entrosteten Kanten nie mehr jemand bezahlen wird. ich würde schätzen, Du sparst damit in 3-4 Jahren den halben gebrauchten Prius ein, gegenüber der Strategie, wie ich sie bei Dir jetzt verstanden habe.

jetzt müsste Dir ein Interessent 15tE zahlen, was ich persönlich für nicht vorstellbar halte aus verschiedenen Gründen. Nächstes Jahr müsste er Dir bei mehr Alter, mehr KM, mehr Rostpickeln immer noch 15tE, oder mehr zahlen... das Spiel geht nicht aus...

ich hab damals ähnliche Gedankenspiele gehabt, und hinterher erkannt, dass ich 3-5tE hätte einsparen können. die wären im nächsten Fzg. danach langfristiger investiert gewesen. 3-5tE für ein etwas besseres Gefühl, das ich dann 3 Jahre hatte... 🙁

Auf diese Weise kannst Du den Wagen noch x Jahre fahren, ohne den Verlust in der Zeit um 50% hochzufahren...

Viele Grüße
Oliver

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