M112 2.8 1,5L Ölverbrauch auf 1000KM
Hallo,
kurze Frage bezüglich meines Dicken.
Ich habe vor einigen Tagen 1000KM zurückgelegt.
Alles in einer Strecke, meist zwischen 150 und 210 KM/H schnell gefahren.
Gestern durch Zufall gesehen, dass er 1L Öl möchte.
Ich habe mir erst nichts dabei gedacht, weil die Meldung heute morgen weg war.
Als ich vorhin an der Tanke stand habe ich nochmal geschaut, und siehe da, Meldung wieder aktiv, und Ölpeilstab kurz vor Minimum.
Weil es schon recht spät war, und ich gerade keinen Ersatz hatte, habe ich aus der Tanke das passende Öl gekauft. Ich fahre nur Shell Helix Ultra 5W40.
Beim Auffüllen des einen Liters, habe ich gesehen, dass er weitere 0,5L haben will.
Mir ist auch aufgefallen, das Öl von den Bekannten stellen auf die Krümmer läuft. So schlimm war es vorher noch nie.
Solche lange Strecken fahre ich sonst auch nie mit dem Dickschiff.
Minimalen Ölverbrauch hat der Motor. Aber so extrem, das wäre mir aufgefallen. Für gewöhnlich muss ich alle 5-10000KM 1L nachkippen. Kein toller Wert, aber da ich zu 60% sehr schnell fahre, und gerne auch mal VMAX, verständlich.
Dementsprechend die Frage aller Fragen, wohin ist das Öl verschwunden?
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19 Antworten
Wenn es "nirgendwo" ist, dann wurde es verbrannt.
Klassiker wären:
* kaputte Membrane in der Kurbelgehäuseentlüftung
* verschlammte Ölabläufe aus dem Nockenwellenraum, dadurch Ölstau und Austritt durch die Kurbelgehäuseentlüftung
* Ventilschaftdichtungen verschlissen
* Ölabstreifring(e) verkokt, gebrochen
* Zylinderkopfdichtung defekt
Auf jeden Fall müsste man bei diesem Ölverbrauch ein bläulich-grauweißes Qualmen sehen.
Ich habe gestern mit einem Bekannten geredet, der viel an Autos arbeitet und privat Motorsport betreibt und auch Motoren zerlegt. Meinen W210 hab ich ja noch nicht so lange, aber laut Vorbesitzer braucht er auch viel Öl. Auf alle Fälle hat er gemeint, dass es leicht sein kann, dass sich an den Kolbenringen Ablagerungen gebildet haben, die ein sauberes Abstreifen vom Öl am Zylinder verhindern. Dadurch bleibt bei jedem Kolbenhub etwas Öl im Brennraum übrig. Das Öl wird mit verbrannt und das ist aber eine so geringe Menge bei jeder Kolbenbewegung, dass man deswegen hinten auch keinen blauen Rauch sieht.
Die Ablagerungen können durch hohe Kilometerleistungen entstehen aber auch durch übermäßig gemächlichem Fahren. Beim schnellen Fahren auf der Autobahn ist dieser Ölverbrauch auch höher als beim normalen Betrieb.
Er hat gemeint es gibt Mittel die man dem Öl oder aber auch dem Benzin beigibt, die diese Ablagerungen auflösen sollen. Ob die aber wirklich funktionieren kann er nicht sagen. Die andere Möglichkeit wäre eben den Motor zu zerlegen, was sich aber nicht rentiert. Soweit seine Aussage zu diesem Thema.
Was haltet ihr von dieser Theorie und hat jemand Erfahrung mit einem dieser Wundermittel?
Erstmal danke an euch beide!
Bei den Temperaturen Qualmt der Wagen natürlich weiß, und das auch sehr viel. Aber bläulichen Qualm habe ich nicht gesehen. Gut, ich habe da auch nicht explizit drauf geguckt, aber wie der Wagen im Stand lief, auch auf der Fahrt, war alles ok.
Es hilft nichts, ich mache einen Umweg zu Redhead. Sollen die den Motor mal auf Herz und Nieren prüfen.
Wenn der Motor bei 227.000KM auch schon den Geist aufgibt, in Kombination mit dem schwächelnden Getriebe, werde ich mich wohl zukünftig nach einen neuen Daily driver umsehen müssen.
Zitat:
@Austro-Diesel schrieb am 18. November 2020 um 06:49:33 Uhr:
Wenn es "nirgendwo" ist, dann wurde es verbrannt.
Klassiker wären:
* kaputte Membrane in der Kurbelgehäuseentlüftung
* verschlammte Ölabläufe aus dem Nockenwellenraum, dadurch Ölstau und Austritt durch die Kurbelgehäuseentlüftung
* Ventilschaftdichtungen verschlissen
* Ölabstreifring(e) verkokt, gebrochen
* Zylinderkopfdichtung defekt
Auf jeden Fall müsste man bei diesem Ölverbrauch ein bläulich-grauweißes Qualmen sehen.
Danke Austro-Diesel
Von deiner Aufzählung - welche davon kann man relativ leicht reparieren, ohne riesen Aufwand und Kosten,
oder beinhalten alle Punkte einen Motorausbau und Zerlegung? (Bin leider kein Techniker)
Und was davon würde einen Motorschaden nach sich ziehen, wenn unbehandelt? Danke!
Der Motor als solches muss für keine der Arbeiten raus.
Lediglich die Köpfe müssten runter.
Und wenn du erstmal nur die augenscheinlich stark siffende Ventildeckelsichtung machst?
Hatte ich vor. Übernächste Woche, aktuell ist der Kalender voll.
Die ist auf beiden Seiten echt ekelig am siffen. Ich hab’s auch schon schlechter gesehen, aber trotzdem.
1,5 Liter auf 1000km sollte man während der Fahrt riechen können, wenn er es verbrennt. Andererseits sollte es Ölflecken geben, wenn er es verliert.
Ventilschaftdichtungen..... tu Wynns Oil Stop oder Petec Leck Weg in das Oil, dass macht die wieder geschmeidig und funktioniert ganz gut. Nimm aber auch wirklich gute Produkte und nicht Billigkram.
Verkokte Ölabstreifringe sind für Mercedes untypisch. Hier könnte eine Ölspülung helfen, die Erfolgsaussichten sind aber mäßig. Zum Wechseln müssen die Köpfe und die Ölwanne runter, ist also massig Arbeit.
Schau dir mal deine Zündkerzen an.... sind da welche schwarz oder ist irgendwo dicke weiße Schlacke drauf(Ölkohle).
Läuft der Motor auf allen Zylindern? Zylinder, die nicht(immer) laufen, sorgen auch für einen hohen Ölverbrauch.
Zylinderkopfdichtung..... mach einen CO2 Test, gibt es bei ebay
Verstopfte Ölabflüsse.... ein bekanntes Problem der 280er. Zylinderhauben runter und mit frischem Öl prüfen, ob das Öl abfließt. Lange Einwirkzeit und Petroleum sollen in Verbindung mit Pressluft manchmal bei der Reinigung der Kanäle funktionieren.
Also erstmal nichts fremdes in den Motor schütten, was gummi geschmeidig macht. Das kann an anderer Stelle böse Auswirkungen haben.
Ich würde von billig bis teuer anfangen...
CO2 Schnüffler kaufen und schauen ob die Zylinderkopfdichtung ok ist.
Also erstmal würde ich die Ventildeckel abnehmen. Dort gibt es eine Entlüftung. Diese 1mm große Öffnung verdreckt gern. Diese etwas aufbohren und penibel reinigen.
Dann gibt es einen Rücklauf für das Öl im Gehäuse. Dort lagert sich auch zeug ab. Also wie beschrieben Petroleum rein, einwirken lassen, durchpusten. Das immer und immer wieder.
Dann ölwechsel. Also altes Öl rein, neues günstiges rein. Mit Filterwechsel etc. Dann den Wagen kurz laufen lassen. Wirklich nur ein paar Minuten und wieder einen vollständigen ölwechsel machen.
Diesmal dann eine Motorspülung mit rein und entsprechend der Anleitung fahren.
Danach wieder einen Ölwechsel durchführen. Dabei dann ~1000km in unterschiedlichen Lastzuständen fahren und wieder einen Wechsel vornehmen.
DANN den Ölverbrauch beobachten. Sollte das nichts geholfen haben, kann man über weitere Maßnahmen nachdenken.
Ich habe nochmal geschaut.
Der Ölwechsel bei MacOil (wer macht sich für 85€ die Hände schmutzig?), war vor ca. 4000KM.
Das ist etwa zwei Monate her.
Vor zwei bis drei Wochen habe ich den Ölstand geprüft, am Messtab. Kein Ölverbrauch. Da bin ich schon ca. 1500KM mit dem Öl gefahren.
Die letzten 3 Wochen bin ich fast täglich gefahren. Das kommt sonst nie vor.
Dann kommt dazu, dass ich quasi täglich, oder im Abstand von drei Tagen zwischen 60 und 80 Kilometer über die Autobahn geheizt bin. Immer im Stress, dementsprechend auch meist am Limit, dort wo es erlaubt ist zumindest.
Und dann habe ich den Wagen am Sonntag 900KM zu 80% mit über 150 gejagt. Natürlich auch stellenweise 200 oder mehr gefahren. Voll beladen war er nicht, aber 350KG inkl. Fahrer waren schon zugeladen. Und die Strecke ist sehr sehr bergig. Dementsprechend oft von 5 auf 4 geschaltet, um die Steigungen zu schaffen.
Ich kenne Ölverbrauch auf langen Vollgas Strecken von unserem alten 240, auch M112. Wenn wir nach 1000-1220KM in Frankreich angekommen sind, musste erstmal nachgekippt werden. Teilweise auch schon auf halber Strecke. Allerdings war der Wagen auch immer voll be- bzw. überladen.
Ich mache, so wie @JoeDreck schon empfohlen hat, erstmal einen CO2 Test.
Im Anschluss kümmere ich mich um die undichten Ventildeckel. Natürlich auch um die Öffnung. Obwohl ich stark glaube, dass diese in Ordnung ist.
Die 240 waren ja eher belastet als die 280 und 320.
Übrigens, in den Wochen vorher hatte ich null Ölverbrauch. Auch mit dem LM Öl, welches ich vorher drin hatte. Nur wenn ich viel Last gefahren bin, verbraucht er. Da ich aber sonst gemütlich fahre, fällt das wohl nicht auf.
In sofern, vielen Dank für die Infos.
Bei Kurzstrecke kann es auch sein, dass sich Wasser bzw Benzin im motoröl sammeln. Das verdampft dann auch gern bei schneller Fahrt und es kommt einem wie Ölverbrauch vor.
Guck dir die Ventildeckel an. Da musst du ja eh bei. Dann guck mal was die Ölkohle so macht.
Besonders die Entlüftung und der Rücklaufkanal werden natürlich bei schneller Fahrt besonders in Anspruch genommen. Wenn die dann zu sind, geht's ans Öl Verbrennen
Das werde ich definitiv prüfen!
Kannst du mir gute Dichtmasse empfehlen?
Irgendwas, was ich dringend beachten sollte wie z.B neue Schrauben etc?
Solche Zusatzstoffe wie Wynn's oder Petec Öl Stop sind völlig unproblematisch und wirken super. Ich habe mit Wynn's bei zwei Autos die Ventilschaftdichtungen gerichtet. Beide liefen danach noch über 100.000km problemlos. Petec habe ich in meinem Hydrauliköl seit ca. 80.000km, nachdem mein Parameter Lenkgetriebe massiv geleckt hatte. Diese Maßnahme war nur vorübergehend gedacht und ein Ersatzlenkgetriebe habe ich schon, aber bislang ist das alte völlig unauffällig.
Wenn die Gusshaut Problematik nicht bestehen würde, und ich diese nicht prüfen müsste, wäre das auch eine Option.
Ich da der gesamte Motor inzwischen voller Öl ist, möchte ich die Gelegenheit nutzen, und diese komplett reinigen.
Das ist also nichts gegen dein Vorgehen.