LPG -verbrauch geringer als Benzin?
Hallo zusammen
Ich habe da mal eine frage
Kann es sein das der LPG verbrauch geringer ist als der norm. Benzinverbrauch ?
Erstmal Daten:
Chevrolet Nubira 1,6 L ; 109 PS ; BJ 10.2006 bei Umrüstung 1500 KM
Gasanlage Original von Chevrolet nachgerüstet, glaube BRC
1. Anlage läuft Super es ruckelt nichts und der durchzug ist voll i.O.
2. Verbrauch Super Benzin 7.9 L/100 KM - LPG 7.6 L 100 KM ( rechnerisch über 3 Tankfüllungen.)
Meine Fragen
1. Soll ich gleich noch mal zum Umrüster und es nachjustieren lassen
2. oder ist die Anlage eine die Benzin beimischt dann währe der Verbrauch doch fast normal
Sorry für die blöden fragen aber ich habe wirklich keinen dunst und im Forum finde ich immer nur Angaben das es einen Mehrverbrauch von 10-20% geben soll. Ist bei mir aber nicht der Fall und der Umrüster sagte nur es ist normal , durch den höheren Brennwert des LPG`s?
Vielen dank im voraus
Andy
( Dessen Frau jetzt auch LPG-ler )
23 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von GalileoT5
Das stimmt jetzt aber nicht!Zitat:
Original geschrieben von Abbuzze_0
Zum anderen spricht man ja bei LPG von 15% weniger CO2 - und das kann nur mit ca. 15% besserem Wirkungsgrad erreicht werden.Erstens ist der Energiegehalt von Gas geringer, es kann also schon mal nicht mehr Wirkungsgrad zustande kommen ohne den Motor komplett umzukrempeln, dann läuft er aber auf Benzin nicht mehr.
Und die 15% weniger CO2 kommt von der chemischen Beschaffenheit des Gases.
Zitat:
Original geschrieben von DonC
Erstens ist der Energiegehalt von Gas geringer, es kann also schon mal nicht mehr Wirkungsgrad zustande kommen ohne den Motor komplett umzukrempeln, dann läuft er aber auf Benzin nicht mehr.Und die 15% weniger CO2 kommt von der chemischen Beschaffenheit des Gases.
Kannst du das mal ausführlicher erläutern?
Warum sollte bei geringerer Energiedichte kein höherer Wirkungsgrad möglich sein? Was spricht dagegen?
Sicherlich mag beim Gas im Verhältnis mehr H2O und weniger CO2 rauskommen, das habe ich jetzt nicht recherchiert.
Also der Wirkungsgrad ist unabhängig von der Energiedichte. Aber ohne Änderung des Motors (Verdichtung bspw.) wird keine Änderung des Wirkungsgrades erreicht, egal was für ein Treibstoff genutzt wird.
Und Leistungsverlust ist zumindest bis zu einem gewissen Grad mit Verbrauchsreduktion gleichzusetzen. Im Schnitt braucht mein Wagen auf 100km 60,5kWh, sinkt die Leistungsabgabe (und somit Treibstoffaufnahme) des Motors, so sinkt auch der Energieverbrauch.
Klar irgendwann kompensiere ich das mit mehr Drehzahl, späterem Schalten usw. aber bei ca. 5% sollte das noch zu vernachlässigen sein.
Zur 15%igen CO2 Reduktion - Das ist in meinen Augen ein Märchen, genauso wie 10%Mehrverbrauch ohne Leistungsverlust.
Zitat:
Bei der Verbrennung von einem Liter Ottokraftstoff entstehen etwa 2.380 Gramm CO2, bei einem Liter Dieselkraftstoff sind es etwa 2.660 Gramm CO2.
Somit entstehen bei der Verbrennung von einem Liter Diesel zwölf Prozent mehr CO2 im Vergleich zu Benzin. Da Dieselmotoren jedoch meist deutliche Verbrauchsvorteile gegenüber Benzinmotoren aufweisen, liegen die CO2-Angaben für Dieselfahrzeugen unter denen vergleichbarer Benzinfahrzeuge.
Beispiel: Ein CO2-Ausstoß von 120 g/km entspricht somit einem Verbrauch von fünf Liter Ottokraftstoff auf 100 km bzw. 4,5 Liter Dieselkraftstoff auf 100 km.Bei der Verbrennung von einem Liter Autogas (LPG) entstehen etwa 1.984 Gramm CO2 und bei einem Kilogramm Erdgas (CNG) sind es 2.480 Gramm CO2.
Man nehme die Werte von oben - LPG hat dann ca. 17% weniger CO2 je Liter, aber jetzt der Mehrverbrauch ... darf sich jeder selber überlegen. 😉
Zitat:
Original geschrieben von Abbuzze_0
Also der Wirkungsgrad ist unabhängig von der Energiedichte. Aber ohne Änderung des Motors (Verdichtung bspw.) wird keine Änderung des Wirkungsgrades erreicht, egal was für ein Treibstoff genutzt wird.
Dann müßte aber der Mehrverbrauch - siehe oben - ca. 30% betragen (mal abgesehen von Startbenzin).
Zitat:
Original geschrieben von Abbuzze_0
Und Leistungsverlust ist zumindest bis zu einem gewissen Grad mit Verbrauchsreduktion gleichzusetzen. Im Schnitt braucht mein Wagen auf 100km 60,5kWh, sinkt die Leistungsabgabe (und somit Treibstoffaufnahme) des Motors, so sinkt auch der Energieverbrauch.
Klar irgendwann kompensiere ich das mit mehr Drehzahl, späterem Schalten usw. aber bei ca. 5% sollte das noch zu vernachlässigen sein.
Genau das kann ich nicht glauben:
- das Fahrzeuggewicht bleibt gleich
- Luft- und Rollreibungsverluste bleiben gleich
- man fährt weiterhin auf den selben Stecken die selben Geschwindigkeiten
- man wird das Gaspedal so bedienen, dass man wie gewohnt beschleunigt
Sofern man also vorher auf Benzin die Maximal-Leistung kaum ausgenutzt hat, dürfte eine reduzierte Maximal-Leistung sich - bei identischem Wirkungsgrad - nicht auf den Verbrauch auswirken.
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Wie schon gesagt
Mehrverbrauch 15-20% + Startbenzin ca. 5%
also ca. 20-25% realer Mehrverbrauch
+ 5-10% Leistungverlust
=30% Differenz
Den Leistungsverlust hat man über das ganze Drehzahlband und wir reden über ca. 5%. Gerade bei niedrigen Drehzahlen unter 2000U/min sind das echt wenig Pferdchen...
Das ist nicht mit einer Klimaanlage zu vergleichen - die zieht immer so ca. 4,5-5kw und gerade untenraus fehlen die dann.
Dafür ist das Gaspedal besser regulierbar, da der Weg etwas länger wird. Und Gas wird meist sowieso zuviel gegeben, gerade beim Beschleunigen im Stadtverkehr.
Auf der Autobahn hast du natürlich recht - da "hilft" nur eine etwas magerere Abstimmung.
Zitat:
Original geschrieben von GalileoT5
Kannst du das mal ausführlicher erläutern?Zitat:
Original geschrieben von DonC
Erstens ist der Energiegehalt von Gas geringer, es kann also schon mal nicht mehr Wirkungsgrad zustande kommen ohne den Motor komplett umzukrempeln, dann läuft er aber auf Benzin nicht mehr.Und die 15% weniger CO2 kommt von der chemischen Beschaffenheit des Gases.
Warum sollte bei geringerer Energiedichte kein höherer Wirkungsgrad möglich sein? Was spricht dagegen?
Sicherlich mag beim Gas im Verhältnis mehr H2O und weniger CO2 rauskommen, das habe ich jetzt nicht recherchiert.
Wikipedia hilft 🙂
Ich post jetzt nicht 100x dasselbe was andere schon zigmal geschrieben haben 🙂
Wenn du mehr Wirkungsgrad bei einem Verbrennungsmotor haben willst, musst du die Verdichtung erhöhen oder mit Aufladung arbeiten.
Darum hat der Diesel einen höheren Wirkungsgrad.
Nur mit der Verdichtung würde das beim Benziner/Gaser so nix werden. Erst der Diesotto hat verstellbare Verdichtung! Dann steigt der Wirkungsgrad.
Somit ist mir klar, dass mit geringerer Energiedichte keine Wirkungsgraderhöhung zu machen ist, schon gar nicht wenn man Volllastanfettung mit Lambda 0,8 beachtet.
Das funktioniert mit Gasanlagen eher selten, da die Lambda open_loop ist.
Unter Volllastanfettung stürzt der Wirkungsgrad somit steil nach unten, erst recht bei Gas.
Wenn wir jetzt noch die thermischen Verhältnisse betrachten:
Benzin kühlt bei der Einspritzung, zwar wenig, aber halt doch
Gas mit Verdamperanlage kühlt nicht, nein es heizt sogar!
Wie soll dann hier der Wirkungsgrad nach oben gehen, wenn weniger kalte, sauerstoffreichere Luft in den Zylinder kommt?
Die Innenkühlung durch Benzin beträgt 350 KJ / Liter, also 1% von den 32 MJ / l, das dürfte aus Sicht des Verbrauchts kaum eine Rolle spielen.
Somit bleibt aus meiner Sicht weiterhin die Frage offen, warum der Mehrverbrauch mit LPG nicht volle 30% (Menge) beträgt. Wie gesagt: Mit Minderleistung ist es nicht erklärbar.
Zitat:
Original geschrieben von Rolling Thunder
Wie er oben schon schrieb: ca 2km! Bei einer Fahrstrecke von 20km also rund 10% der Gesamtstrecke. Rechnet man also 10% auf seinen LPG-Verbrauch drauf, passt es doch wieder.
Hallo,
da die 10% der Gesamtstrecke ausschließlich "Kaltstartkilometer" sind kommen da meiner Ansicht nach locker 15% anteilig am Gesamtverbrauch zusammen, möglicherweise sogar mehr.
Hat das Ding einen Bordcomputer? Wenn ja, dann würde ich den auf die ersten 2 Kilometer im Spritbetrieb mal ablesen. Ist durchaus erstaunlich, was da für Werte angezeigt werden!
Und wenn man das dann drauf rechnet, dann dürfte das auch mit dem Verbrauch passen.
Mein Benz hat z. B. in Vergangenheit im Winter immer 1 - 2 Liter mehr Sprit konsumiert.
Auf LPG braucht er sogar eher weniger im Winter.
Warum? Weil er mehr Startbenzin säuft, und das auch noch ca. 1 km länger als im Sommer.
Andy
Ich grabe den Durchgang mal aus dem Winterschlaf weil ich neue Erfahrungen gemacht habe.
Sicherlich hat LPG weniger Energie wie Benzin (Super) pro Liter aber der Energiegehalt von Benzin sinkt
permanent durch die Zumischung von Alkohol (und die Abgase stinken beim Kaltstart nach Spiritus = unverbrannter Alkohol).
Nun zu den Verbrauchswerten von LPG gegenüber Benzin. Mit Super verbraucht mein Skoda Roomster mit
dem 1,2L Sauger auf der Fernstrecke (Arbeitsfahrt 80Km) mindestens 6,3L /100Km. Mit LPG sind es bei identischer Fahrweise
6,8L /100Km. Dazu kommt noch ein Benzinanteil von ca 200ml bei 7 Grad Aussentemperatur bis zur Umschaltung (Aufheizphase)
und momentan sind es bei -3 Grad 250ml welche zum Anwärmen nötig sind. LPG vom Kaltstart an geht bei einem
indirekten Einspritzer eben nicht wenn man die Gasphase benötigt. Eventuell geht es bei Direkteinspritzern
in der Flüssigphase aber das entzieht sich meiner Kenntnis und untersuche ich nicht weiter.
Wenn ich nun 6,3L Superbenzin nehme sind das ungefähr 55 KWh an Primärenergie welche der Kleinmotor mit meiner Fahrweise benötigt.
Dagenen hat 6,8L LPG + 0,2L Startsuper einen Energiegehalt von unter 50 KwH bei GLEICHER Fahrweise und somit verbessert sich
der Wirkungsgrad des Motors um 10%. Da ich 2 Fahrzeuge mit ähnlichem Gewicht besitze und meine Fahrstrecke zur Arbeit einige
tausend male erprobt wurde benötige ich ca 16,7 KWh an Wirkleistung für 100 Km Fahrstrecke (ein Elektroauto scheidet somit aus).
16,7 Kwh ergibt bei knapp 3,9L /100Km Diesel einen Wirkungsgrad von 44%, das ist extrem gut (Pumpedüse Motor).
Der Benziner hat mit Super gut 31% Wirkungsgrad aber mit LPG steigt es auf 34%. Den Effekt sehe ich nachhaltig und es liegt
wohl an der höheren Verbrennungstemperatur. Für einen Sauger kein Problem aber ein Turbo bekommt bei höheren Temperaturen
eindeutig probleme und deswegen sind Sauger-Umrüstungen auf LPG wohl so beliebt und führen bei Benzin-turbos zu Ausfällen.
Das ist meine persönliche Kalkulation und Erfahrung nebst Messungen aber ich muss nur irgendwie Angemessen zur Arbeit kommen
und da ist LPG eine Option. Nebenbei bemerkt... die Energiekosten für LPG sind dem Diesel identisch. Da hat jemand
in der Politik ganz genau gerechnet... LPG Fahrzeuge sind nur gegenüber Benziner im Vorteil, nicht gegenüber Diesel.
Liebe Grüße
Dieter