Leuchtweite verstellen
Hallo Spezialisten,
bei meinem TIGUAN (EZ 06/2011) wird bei Abblendlicht (habe kein XENON) die rechte Fahrbahnseite
extrem schlecht ausgeleuchtet. Auch die Leuchtweitenregulierung bringst nichts. Bei einem Lichttest im Oktober wurden in der Werkstatt keine Besonderheiten festgestellt. Fest steht: Bei meinem "alten" Pkw
(MB C-Klasse) war die rechte Fahrbahnhälfte mit Abblendlicht deutlich (!!) besser ausgeleuchtet.
Ist eine Umrüstung auf XENON möglich/sinnvoll oder läßt sich mit einer manuellen Scheinwerfereinstellung das Problem lösen?
Danke für die Auskünfte.
Elbert200
Beste Antwort im Thema
Das lässt sich mit einem Prüfgerät, wie es Werkstätten, oder die Technischen Prüfdienste haben, am einfachsten überprüfen.
Doch kann man das selbst auch sehr gut mithilfe einer Zeichnung, und Garagenbesitzer könnten sich sowas eigentlich permanent an ihrer Garagenstirnwand anbringen.
Voraussetzung:
Die Wand steht senkrecht zur Fahrbahn, die Fahrbahn ist waagrecht.
Das Auto hat einen zu mindest 75% vollen Tank und der Fahrersitz ist mit ca 75 Kilo belastet.
Die Leuchtweitenregulierung bei eingeschalteten Scheinwerfern einmal von 0 auf maximal und wieder zurück drehen.
Nun fährt man das Auto senkrecht so zu der Garagenwand hin, daß die Leuchtmittel 5 Meter von der Wand entfernt sind.
Wenn man gerade zu der Wand hingefahren ist, sollten beide Scheinwerfer jetzt auf der gleichen Höhe sein.
Jetzt misst man die Höhe zum Scheinwerfer-Mittelpunkt (Leuchtmittel) aus, und überträgt diese Höhe an der Wand mittels eines Waagrechten Strichs.
Da die Scheinwerfer aber nicht waagrecht leuchten sollen, sondern etwas tiefer, muss man dann noch einen zweiten Strich unter dem ersten ziehen: Bei 5 Meter Abstand macht das etwa 6 cm aus: Daher unter der ersten Line im Abstand von 6 cm eine zweite Linie ziehen.
Nun müssen an der Wand noch die genauen Positionen der Leuchtmittel mittels eines Kreuzes eingezeichnet werden:
Das heisst: Den Abstand der Scheinwerfer-Leuchtmittel messen, und den mittig auf die untere Linie übertragen, und da dann diese kennzeichnen.
Schaltet man nun die Scheinwerfer ein, so sieht man (für jeden einzeln) eine Waagrechte Hell/Dunkel-Grenze auf der unteren Linie, die genau bis zu dem Kreuz geht, und ab da nach rechts oben um 15° ansteigt. Manchmal ist es einfacher, einen Scheinwerfer dazu abzudecken.
Bei den meisten Scheinwerfern lassen sich sowohl die vertikale Abweichung (der 15° Knick) als auch die horizontale (Abweichung von der unteren Linie) anhand von Kreuz-Schlitz-Schrauben einstellen (manchmal unter Abdeckungen versteckt).
Es gibt aber auch Fahrzeuge, bei denen die vertikale Ausrichtung nur an einem Scheinwerfer eingestellt werden kann. Dann muss das Auto so positioniert werden, daß der nicht einstellbare Scheinwerfer genau den Schnittpunkt trifft, und der andere an diesen angepasst werden muss.
Ich brauche nicht zu erwähnen, daß ein Unfallschaden, oder ein unsachgemässer Umbau mit Scheinwerfern, die nicht genau passen, dazu führen kann, daß man die Scheinwerfer nie mehr richtig einstellen kann, ohne mit roher Gewalt die Karosserie zurechtzubiegen...
So sieht man auf alle Fälle jeden Abend, ob die Scheinwerfer richtig eingestellt sind. Ob sie zu hell, oder zu dunkel sind, nicht!
Es hilft auch nicht, sie deswegen höher zu drehen, denn das bringt helligkeitsmässig eher nichts, im Vergleich dazu, wie sie dann den Gegenverkehr blenden würden. Dann taugt entweder die gesamte Optik der Scheinwerfer nichts, oder die Erwartungshaltung darin ist zu hoch.
Die Beschreibung gilt ausdrücklich nur für konventionelle Halogenscheinwerfer.
so long...
4 Antworten
Hallo elbert200,
wenn das Licht richtig eingestellt und in der Fachwerkstatt bei einem Lichttest als richtig eingestellt befundet wurde, wird schon alles in Ordnung sein. Die einziege Möglichkeit wäre noch, dass eine Glühbirne nicht richtig eingesetzt ist, was man allerdings beim Lichtest bemerken müßte. Xenon nachrüsten ist sehr aufwendig! Würde bedeuten neue Scheinwerfer mit brennern und Vorschaltgeräte, Steuergerät, dann wäre da noch die automatische Leuchtweitenregulierung die dann Pflicht ist, also Sensoren an den Achsen. Also ist schon aufwendig und sehr teuer. Es gibt allerdings super gute Leuchtmittel zum Austausch, die deutlich mehr Licht bringen. Kostet allerdings für beide Scheinwerfer auch schnell mal zwischen 50 und 70€.
Das lässt sich mit einem Prüfgerät, wie es Werkstätten, oder die Technischen Prüfdienste haben, am einfachsten überprüfen.
Doch kann man das selbst auch sehr gut mithilfe einer Zeichnung, und Garagenbesitzer könnten sich sowas eigentlich permanent an ihrer Garagenstirnwand anbringen.
Voraussetzung:
Die Wand steht senkrecht zur Fahrbahn, die Fahrbahn ist waagrecht.
Das Auto hat einen zu mindest 75% vollen Tank und der Fahrersitz ist mit ca 75 Kilo belastet.
Die Leuchtweitenregulierung bei eingeschalteten Scheinwerfern einmal von 0 auf maximal und wieder zurück drehen.
Nun fährt man das Auto senkrecht so zu der Garagenwand hin, daß die Leuchtmittel 5 Meter von der Wand entfernt sind.
Wenn man gerade zu der Wand hingefahren ist, sollten beide Scheinwerfer jetzt auf der gleichen Höhe sein.
Jetzt misst man die Höhe zum Scheinwerfer-Mittelpunkt (Leuchtmittel) aus, und überträgt diese Höhe an der Wand mittels eines Waagrechten Strichs.
Da die Scheinwerfer aber nicht waagrecht leuchten sollen, sondern etwas tiefer, muss man dann noch einen zweiten Strich unter dem ersten ziehen: Bei 5 Meter Abstand macht das etwa 6 cm aus: Daher unter der ersten Line im Abstand von 6 cm eine zweite Linie ziehen.
Nun müssen an der Wand noch die genauen Positionen der Leuchtmittel mittels eines Kreuzes eingezeichnet werden:
Das heisst: Den Abstand der Scheinwerfer-Leuchtmittel messen, und den mittig auf die untere Linie übertragen, und da dann diese kennzeichnen.
Schaltet man nun die Scheinwerfer ein, so sieht man (für jeden einzeln) eine Waagrechte Hell/Dunkel-Grenze auf der unteren Linie, die genau bis zu dem Kreuz geht, und ab da nach rechts oben um 15° ansteigt. Manchmal ist es einfacher, einen Scheinwerfer dazu abzudecken.
Bei den meisten Scheinwerfern lassen sich sowohl die vertikale Abweichung (der 15° Knick) als auch die horizontale (Abweichung von der unteren Linie) anhand von Kreuz-Schlitz-Schrauben einstellen (manchmal unter Abdeckungen versteckt).
Es gibt aber auch Fahrzeuge, bei denen die vertikale Ausrichtung nur an einem Scheinwerfer eingestellt werden kann. Dann muss das Auto so positioniert werden, daß der nicht einstellbare Scheinwerfer genau den Schnittpunkt trifft, und der andere an diesen angepasst werden muss.
Ich brauche nicht zu erwähnen, daß ein Unfallschaden, oder ein unsachgemässer Umbau mit Scheinwerfern, die nicht genau passen, dazu führen kann, daß man die Scheinwerfer nie mehr richtig einstellen kann, ohne mit roher Gewalt die Karosserie zurechtzubiegen...
So sieht man auf alle Fälle jeden Abend, ob die Scheinwerfer richtig eingestellt sind. Ob sie zu hell, oder zu dunkel sind, nicht!
Es hilft auch nicht, sie deswegen höher zu drehen, denn das bringt helligkeitsmässig eher nichts, im Vergleich dazu, wie sie dann den Gegenverkehr blenden würden. Dann taugt entweder die gesamte Optik der Scheinwerfer nichts, oder die Erwartungshaltung darin ist zu hoch.
Die Beschreibung gilt ausdrücklich nur für konventionelle Halogenscheinwerfer.
so long...
Wow, heftige Beschreibung. Ist da die Fahrt zum 🙂 alles in allem nicht doch einfacher und schneller? 😁
Gruß
Caipi
Zitat:
Original geschrieben von Triumph BGH 125
Das lässt sich mit einem Prüfgerät, wie es Werkstätten, oder die Technischen Prüfdienste haben, am einfachsten überprüfen.
Doch kann man das selbst auch sehr gut mithilfe einer Zeichnung, und Garagenbesitzer könnten sich sowas eigentlich permanent an ihrer Garagenstirnwand anbringen.Voraussetzung:
Die Wand steht senkrecht zur Fahrbahn, die Fahrbahn ist waagrecht.
Das Auto hat einen zu mindest 75% vollen Tank und der Fahrersitz ist mit ca 75 Kilo belastet.
Die Leuchtweitenregulierung bei eingeschalteten Scheinwerfern einmal von 0 auf maximal und wieder zurück drehen.Nun fährt man das Auto senkrecht so zu der Garagenwand hin, daß die Leuchtmittel 5 Meter von der Wand entfernt sind.
Wenn man gerade zu der Wand hingefahren ist, sollten beide Scheinwerfer jetzt auf der gleichen Höhe sein.
Jetzt misst man die Höhe zum Scheinwerfer-Mittelpunkt (Leuchtmittel) aus, und überträgt diese Höhe an der Wand mittels eines Waagrechten Strichs.
Da die Scheinwerfer aber nicht waagrecht leuchten sollen, sondern etwas tiefer, muss man dann noch einen zweiten Strich unter dem ersten ziehen: Bei 5 Meter Abstand macht das etwa 6 cm aus: Daher unter der ersten Line im Abstand von 6 cm eine zweite Linie ziehen.
Nun müssen an der Wand noch die genauen Positionen der Leuchtmittel mittels eines Kreuzes eingezeichnet werden:
Das heisst: Den Abstand der Scheinwerfer-Leuchtmittel messen, und den mittig auf die untere Linie übertragen, und da dann diese kennzeichnen.
Schaltet man nun die Scheinwerfer ein, so sieht man (für jeden einzeln) eine Waagrechte Hell/Dunkel-Grenze auf der unteren Linie, die genau bis zu dem Kreuz geht, und ab da nach rechts oben um 15° ansteigt. Manchmal ist es einfacher, einen Scheinwerfer dazu abzudecken.
Bei den meisten Scheinwerfern lassen sich sowohl die vertikale Abweichung (der 15° Knick) als auch die horizontale (Abweichung von der unteren Linie) anhand von Kreuz-Schlitz-Schrauben einstellen (manchmal unter Abdeckungen versteckt).
Es gibt aber auch Fahrzeuge, bei denen die vertikale Ausrichtung nur an einem Scheinwerfer eingestellt werden kann. Dann muss das Auto so positioniert werden, daß der nicht einstellbare Scheinwerfer genau den Schnittpunkt trifft, und der andere an diesen angepasst werden muss.
Ich brauche nicht zu erwähnen, daß ein Unfallschaden, oder ein unsachgemässer Umbau mit Scheinwerfern, die nicht genau passen, dazu führen kann, daß man die Scheinwerfer nie mehr richtig einstellen kann, ohne mit roher Gewalt die Karosserie zurechtzubiegen...So sieht man auf alle Fälle jeden Abend, ob die Scheinwerfer richtig eingestellt sind. Ob sie zu hell, oder zu dunkel sind, nicht!
Es hilft auch nicht, sie deswegen höher zu drehen, denn das bringt helligkeitsmässig eher nichts, im Vergleich dazu, wie sie dann den Gegenverkehr blenden würden. Dann taugt entweder die gesamte Optik der Scheinwerfer nichts, oder die Erwartungshaltung darin ist zu hoch.Die Beschreibung gilt ausdrücklich nur für konventionelle Halogenscheinwerfer.
so long...
Nicht schlecht,
und wenn das jeder Laie vor seiner Garage macht, haben wir bald jede Menge Fahrzeuge mit schlecht Eingestellter Beleuchtung im Straßenverkehr. Die Meisten haben schon Probleme eine Glühbirne zu wechseln, wie sollen Sie dann erst nach diesem Verfahren das Licht einstellen. Außerdem machen das Heute die meisten Werkstätten kostenlos im Rahmen der Kundenzufriedenheit. Außerdem müßen dazu einiege Parameter stimmen, wie du es schon beschrieben hast. Wer hat denn schon eine 100% ebene in der Waage liegende Einfahrt mit einem Garagentor welches genau im 90% Winkel dazu liegt? Also in der Theorie ganz nett, aber ansonsten nicht wirklich genau!