Leitfaden Scoring / Risikobewertung
Hallo liebe Motor Talker!
Da es im Finanzierungsforum noch keine vernünftige FAQ gibt, habe ich mich dessen mal angenommen. Ich schreibe nun einen Beitrag zu einem Thema welches häufig vorkommt, welches häufig missverstanden wird und um welches sich viele Mythen ranken.
Die Rede ist vom "Scoring" oder auf Deutsch: "Risikobewertung".
Dazu muss man wissen um was es überhaupt geht.
Sicherlich wurde das Thema "Scoring" einer breiten Bevölkerungsschicht durch die Medien im Zuge der Banken- und Schuldenkrise näher gebracht.
Es werden von so genannten "Rating-Agenturen" "Scorings" erstellt. Beispielsweise wird so die Bonität eines Landes oder eines Unternehmens bewertet.
Dieses "Scoring" gibt es auch für Privatpersonen und wird täglich millionenfach angewandt. Auch für Privatpersonen gibt es Rating-Agenturen. In Deutschland machen das beispielsweise die "SCHUFA Holding AG", die "InfoScore Consumer Data GmbH" oder aber auch die "Deltavista GmbH" - um nur einige (bekanntere) Beispiele zu nennen.
Alle diese Agenturen sammeln vor allem eines: Daten!
Mit diesen Daten wird statistisch die Bonität einer Einzelperson ermittelt.
Hinzu kommt: Jede Bank führt ein eigenes, hausinternes Scoring durch!
Um das ganze etwas anschaulicher zu machen, ein Beispiel:
Kreditnehmer X geht zu Bank Y. Er möchte ein Darlehen aufnehmen.
Im Folgenden zeige ich ein Beispiel mit verfälschten Daten (ich plaudere also keine Betriebsgeheimnisse aus):
Die Bank zieht nun Auskünfte der o.g. Agenturen und führt das hausinterne Scoring durch.
Der Kunde muss beispielsweise "100 Punkte" im Scoring erreichen:
Kreditbetrag Bewertungsstufe:
3.000 bis 5.000 EUR = 20 Punkte (geringes Risiko)
5.001 bis 9.999 EUR = 15 Punkte
10.000 bis 15.000 EUR = 10 Punkte
...
45.000 bis 50.000 EUR = 1 Punkt
Haushaltsberechnung Überschuss:
1.000 EUR Überschuss = 20 Punkte (nach oben gedeckelt, geringes Risiko)
800 bis 999 EUR Überschuss = 15 Punkte
...
0 EUR Überschuss = 0 Punkte
Beschäftigungsdauer beim selben Arbeitgeber in Jahren (Kontinuität!!!):
über 20 Jahre = 20 Punkte
15 bis 19 Jahre = 15 Punkte
...
0 Jahre = 0 Punkte (kürzlich gewechselt)
Bei Rentner entfall - Ansatz einer guten Bewertungsstufe (nichts ist sicherer als die Rente)
Beschäftigungsart:
Rentner/Pensionär = 20 Punkte
Beamter = 20 Punkte
Angestellter im öffentl. Dienst unbefristet (länger als 15 J. beschäftigt, ü. 40 J. alt) = 20 Punkte
Angestellter im öffentl. Dienst = 15 Punkte
Angestellter = 10 Punkte
Arbeiter = 5 Punkte (oftmals schwankendes Arbeitseinkommen auf Stundenbasis)
Verwendungszweck:
Autokredit mit Sicherungsübereignung = 15 Punkte
Sonstiges / Zur freien Verwendung = 10 Punkte
Umschuldung = 5 Punkte
Kreditlaufzeit in Monaten:
12 Monate = 20 Punkte
24 Monate = 18 Punkte
...
84 Monate = 4 Punkte
etc.
Erreicht der Kunde also nicht die 100 Punkte, wird er abgelehnt.
Über diesen 100 Punkten kann es sicherlich auch Bewertungsstufen geben können. Beispielsweise ab 120 Punkten gibt es einen besseren Zins (nicht bei jeder Bank üblich).
Kurz und knapp: So ziemlich alles wird im Zuge der hausinternen Risikobewertung durchleuchtet. Welche Kredite fallen besonders häufig aus? All das schlägt sich dann im Scoring um. Der Kunde wird komplett durchleuchtet. Häufig ist es auch so, dass die Schufa-Bewertung im hausinternen Scoring mit einfließt - ein Scoring im Scoring wenn man so will. Scoringception. 😁
Die Schufa bewertet den Kunden auch nach verschiedenen Merkmalen:
Wie häufig wurde ein Kredit aufgenommen?
in den letzten 10 Jahren
in den letzten zwei Jahren
im letzten Jahr
in den letzten drei Monaten
Wie häufig wurde umgeschuldet?
...
Welche weitere Produkte hat der Kunde?
Kreditkarten, Girokonten
Wie oft hat er seine Bank gewechselt?
...
etc.
Es ist also ein überaus komplexes Thema. Und ich zeige hier nur die Spitze des Eisbergs. Die Algorhythmen und Formeln dahinter sind weitaus komplexer.
Abschließend kann man sagen: Es handelt sich um ein statistisches Bewertungssystem, welches oftmals nicht transparent ist, und es auch nicht sein darf, da dieses System sonst anfällig für Manipulationen ist. Beispielsweise könnte ich als Sachbearbeiter hingehen und sagen: "21.000 EUR klappen nicht, aber versuchen Sie es doch mal mit 20.999 EUR." Das ist nicht erwünscht - und daher tappen selbst Bankmitarbeiter oftmals im Dunkeln und können keinen Grund nennen für die Ablehnung (und dazu sind sie auch nicht verpflichtet, da es sich um das Hausrecht handelt).
Man wird also abgelehnt und weiß nicht warum. Häufig ist das Scoring der Grund. Man kann sich nun überlegen wieso man so schlecht bewertet wird. Hat man häufig umgeschuldet oder Darlehen aufgestockt in den letzten Jahren? Das kann durchaus eine Rolle spielen!
Man sollte also sein Konsumverhalten überdenken. In jedem Fall ist es keine harte Ablehnung. Man kann es durchaus bei anderen Banken probieren - denn jede Bank bewertet anders!
Bei Bank Y hat die Schufa mehr Gewichtung, bei Bank X hat das Einkommen einen größeren Stellenwert.
Eine schlechte Schufa-Auskunft (gemeint ist NICHT eine negative Schufa!!!) wird man durch gute Werte in der persönlichen Bewertung ausgleichen können (bspw. lange beschäftigt).
Auf jeden Fall kann es auch als "Schuss vor dem Bug" verstanden werden, wenn man bei einer Bank im Scoring abgelehnt wird. Auch ein Arbeitgeberwechsel sollte überdacht werden, wenn man vor hat einen Kredit aufzunehmen. Die Verbesserung des Einkommens spielt eine untergeordnete Rolle. Der Bank geht es um Kontinuität. Wird der Kreditnehmer auch in sieben Jahren noch beschäftigt sein? Bekommt er dann noch ein regelmäßiges Einkommen? Je länger man beim selben Arbeitgeber beschäftigt ist, desto unwahrscheinlicher ist ein Wechsel.
Sollten Fragen dazu vorhanden sein, stellt sie bitte hier. Ich beantworte diese gerne. Der Thread erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Er soll nur verständlich darstellen was "Scoring" bedeutet und wie das von den Banken gehandhabt wird.
Beste Antwort im Thema
Hallo liebe Motor Talker!
Da es im Finanzierungsforum noch keine vernünftige FAQ gibt, habe ich mich dessen mal angenommen. Ich schreibe nun einen Beitrag zu einem Thema welches häufig vorkommt, welches häufig missverstanden wird und um welches sich viele Mythen ranken.
Die Rede ist vom "Scoring" oder auf Deutsch: "Risikobewertung".
Dazu muss man wissen um was es überhaupt geht.
Sicherlich wurde das Thema "Scoring" einer breiten Bevölkerungsschicht durch die Medien im Zuge der Banken- und Schuldenkrise näher gebracht.
Es werden von so genannten "Rating-Agenturen" "Scorings" erstellt. Beispielsweise wird so die Bonität eines Landes oder eines Unternehmens bewertet.
Dieses "Scoring" gibt es auch für Privatpersonen und wird täglich millionenfach angewandt. Auch für Privatpersonen gibt es Rating-Agenturen. In Deutschland machen das beispielsweise die "SCHUFA Holding AG", die "InfoScore Consumer Data GmbH" oder aber auch die "Deltavista GmbH" - um nur einige (bekanntere) Beispiele zu nennen.
Alle diese Agenturen sammeln vor allem eines: Daten!
Mit diesen Daten wird statistisch die Bonität einer Einzelperson ermittelt.
Hinzu kommt: Jede Bank führt ein eigenes, hausinternes Scoring durch!
Um das ganze etwas anschaulicher zu machen, ein Beispiel:
Kreditnehmer X geht zu Bank Y. Er möchte ein Darlehen aufnehmen.
Im Folgenden zeige ich ein Beispiel mit verfälschten Daten (ich plaudere also keine Betriebsgeheimnisse aus):
Die Bank zieht nun Auskünfte der o.g. Agenturen und führt das hausinterne Scoring durch.
Der Kunde muss beispielsweise "100 Punkte" im Scoring erreichen:
Kreditbetrag Bewertungsstufe:
3.000 bis 5.000 EUR = 20 Punkte (geringes Risiko)
5.001 bis 9.999 EUR = 15 Punkte
10.000 bis 15.000 EUR = 10 Punkte
...
45.000 bis 50.000 EUR = 1 Punkt
Haushaltsberechnung Überschuss:
1.000 EUR Überschuss = 20 Punkte (nach oben gedeckelt, geringes Risiko)
800 bis 999 EUR Überschuss = 15 Punkte
...
0 EUR Überschuss = 0 Punkte
Beschäftigungsdauer beim selben Arbeitgeber in Jahren (Kontinuität!!!):
über 20 Jahre = 20 Punkte
15 bis 19 Jahre = 15 Punkte
...
0 Jahre = 0 Punkte (kürzlich gewechselt)
Bei Rentner entfall - Ansatz einer guten Bewertungsstufe (nichts ist sicherer als die Rente)
Beschäftigungsart:
Rentner/Pensionär = 20 Punkte
Beamter = 20 Punkte
Angestellter im öffentl. Dienst unbefristet (länger als 15 J. beschäftigt, ü. 40 J. alt) = 20 Punkte
Angestellter im öffentl. Dienst = 15 Punkte
Angestellter = 10 Punkte
Arbeiter = 5 Punkte (oftmals schwankendes Arbeitseinkommen auf Stundenbasis)
Verwendungszweck:
Autokredit mit Sicherungsübereignung = 15 Punkte
Sonstiges / Zur freien Verwendung = 10 Punkte
Umschuldung = 5 Punkte
Kreditlaufzeit in Monaten:
12 Monate = 20 Punkte
24 Monate = 18 Punkte
...
84 Monate = 4 Punkte
etc.
Erreicht der Kunde also nicht die 100 Punkte, wird er abgelehnt.
Über diesen 100 Punkten kann es sicherlich auch Bewertungsstufen geben können. Beispielsweise ab 120 Punkten gibt es einen besseren Zins (nicht bei jeder Bank üblich).
Kurz und knapp: So ziemlich alles wird im Zuge der hausinternen Risikobewertung durchleuchtet. Welche Kredite fallen besonders häufig aus? All das schlägt sich dann im Scoring um. Der Kunde wird komplett durchleuchtet. Häufig ist es auch so, dass die Schufa-Bewertung im hausinternen Scoring mit einfließt - ein Scoring im Scoring wenn man so will. Scoringception. 😁
Die Schufa bewertet den Kunden auch nach verschiedenen Merkmalen:
Wie häufig wurde ein Kredit aufgenommen?
in den letzten 10 Jahren
in den letzten zwei Jahren
im letzten Jahr
in den letzten drei Monaten
Wie häufig wurde umgeschuldet?
...
Welche weitere Produkte hat der Kunde?
Kreditkarten, Girokonten
Wie oft hat er seine Bank gewechselt?
...
etc.
Es ist also ein überaus komplexes Thema. Und ich zeige hier nur die Spitze des Eisbergs. Die Algorhythmen und Formeln dahinter sind weitaus komplexer.
Abschließend kann man sagen: Es handelt sich um ein statistisches Bewertungssystem, welches oftmals nicht transparent ist, und es auch nicht sein darf, da dieses System sonst anfällig für Manipulationen ist. Beispielsweise könnte ich als Sachbearbeiter hingehen und sagen: "21.000 EUR klappen nicht, aber versuchen Sie es doch mal mit 20.999 EUR." Das ist nicht erwünscht - und daher tappen selbst Bankmitarbeiter oftmals im Dunkeln und können keinen Grund nennen für die Ablehnung (und dazu sind sie auch nicht verpflichtet, da es sich um das Hausrecht handelt).
Man wird also abgelehnt und weiß nicht warum. Häufig ist das Scoring der Grund. Man kann sich nun überlegen wieso man so schlecht bewertet wird. Hat man häufig umgeschuldet oder Darlehen aufgestockt in den letzten Jahren? Das kann durchaus eine Rolle spielen!
Man sollte also sein Konsumverhalten überdenken. In jedem Fall ist es keine harte Ablehnung. Man kann es durchaus bei anderen Banken probieren - denn jede Bank bewertet anders!
Bei Bank Y hat die Schufa mehr Gewichtung, bei Bank X hat das Einkommen einen größeren Stellenwert.
Eine schlechte Schufa-Auskunft (gemeint ist NICHT eine negative Schufa!!!) wird man durch gute Werte in der persönlichen Bewertung ausgleichen können (bspw. lange beschäftigt).
Auf jeden Fall kann es auch als "Schuss vor dem Bug" verstanden werden, wenn man bei einer Bank im Scoring abgelehnt wird. Auch ein Arbeitgeberwechsel sollte überdacht werden, wenn man vor hat einen Kredit aufzunehmen. Die Verbesserung des Einkommens spielt eine untergeordnete Rolle. Der Bank geht es um Kontinuität. Wird der Kreditnehmer auch in sieben Jahren noch beschäftigt sein? Bekommt er dann noch ein regelmäßiges Einkommen? Je länger man beim selben Arbeitgeber beschäftigt ist, desto unwahrscheinlicher ist ein Wechsel.
Sollten Fragen dazu vorhanden sein, stellt sie bitte hier. Ich beantworte diese gerne. Der Thread erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Er soll nur verständlich darstellen was "Scoring" bedeutet und wie das von den Banken gehandhabt wird.
74 Antworten
Zitat:
@Chaosmanager schrieb am 20. Juni 2016 um 16:49:36 Uhr:
Das war für die Beantwortung seiner Frage auch ncht wichtig.
Für die Beantwortung seiner Frage nicht. Für das Eingehen auf deinen Einwand schon.
Zitat:
@börna schrieb am 20. Juni 2016 um 17:02:10 Uhr:
Zitat:
@Chaosmanager schrieb am 20. Juni 2016 um 16:49:36 Uhr:
Das war für die Beantwortung seiner Frage auch ncht wichtig.Für die Beantwortung seiner Frage nicht. Für das Eingehen auf deinen Einwand schon.
Ich wüsste nicht, welchen Einwand ich dem User Xeper gegenüber vorgebracht hätte ...
Gruß
Der Chaosmanager
Mal eine Frage zum Thema Schufabewertung und Selbstsauskunft. Die Datenauskunft nach §34 Datenschutzgesetz habe ich vor kurzem angefordert - und da stand eigentlich nur mein Name und Adresse (sowie frühere Adressen) drin. Außerdem meine aktuellen Scorewerte und der Hinweis, dass in den letzten 12 Monaten mein Score nicht übermittelt wurden.
Kann das sein, sind das alle Daten, die mir die Schufa mitteilen muss oder hat sie nicht mehr? Und kann es sein, dass niemand in den letzten 12 Monaten meinen Score abgefragt hat? Ich bestelle andauern Zeugs Online, ich dachte die Abfrage sei mittlerweile schon fast Standard.
Ich habe den Verdacht die Schufa teilt mir nichtmal einen Bruchteil der Daten mit, die sie über mich gespeichert haben.
Ich hab noch die alte Auskunft mit Zugang zu meineschufa.de. Gabs irgendwann mal kostenlos oder gegen eine Einmalgebühr - weiss ich nicht mehr. Da stehen diverse Abfragen durch Dienstleister. Der Score wird einmal im Quartal upgedatet.
Interessanterweise ist das Sixt-Leasing nicht aufgeführt!
Zitat:
@Mr. Moe schrieb am 23. Juni 2016 um 22:49:40 Uhr:
Mal eine Frage zum Thema Schufabewertung und Selbstsauskunft. Die Datenauskunft nach §34 Datenschutzgesetz habe ich vor kurzem angefordert - und da stand eigentlich nur mein Name und Adresse (sowie frühere Adressen) drin. Außerdem meine aktuellen Scorewerte und der Hinweis, dass in den letzten 12 Monaten mein Score nicht übermittelt wurden.Kann das sein, sind das alle Daten, die mir die Schufa mitteilen muss oder hat sie nicht mehr? Und kann es sein, dass niemand in den letzten 12 Monaten meinen Score abgefragt hat? Ich bestelle andauern Zeugs Online, ich dachte die Abfrage sei mittlerweile schon fast Standard.
Ich habe den Verdacht die Schufa teilt mir nichtmal einen Bruchteil der Daten mit, die sie über mich gespeichert haben.
Die Zeitangabe kann schon stimmen. Nicht jeder Online-Händler macht auch gleich eine Schufa-Abfrage. Gegen Vorkasse ist das oft auch einfach unnötig - meiner Meinung nach. Zumal der Händler dafür ja auch sicherlich in irgendeiner Form Gebühren zahlen muss.
Was soll denn deiner Meinung nach sonst in deiner Auskunft drinstehen (nicht böse gemeint)?
Die Schufa hat in erster Linie nur deine persönlichen Daten, die du bei den Banken hinterlegt hast. Also Name(n), Geburtsdatum, Geburtsort, Wohnanschrift. Des Weiteren deine Bankprodukte (Girokonten, Kreditkarten, Kredite, Grundpfandrechtlich abgesicherte Darlehen, negative Vermerke). Allerdings tragen nicht alle Banken ihre Produkte dort ein. Vor allem die Sparkassen und Volksbanken gehen oft sehr sparsam mit den übermittelten Daten um.
Wir haben schon festgestellt, dass die Schufa den Kundenscorewert "beschönigt" angibt.
Zitat:
Ich hab noch die alte Auskunft mit Zugang zu meineschufa.de. Gabs irgendwann mal kostenlos oder gegen eine Einmalgebühr - weiss ich nicht mehr. Da stehen diverse Abfragen durch Dienstleister. Der Score wird einmal im Quartal upgedatet.
Nach §34 Bundesdatenschutzgesetz kann jeder 1x Jährlich kostenlos Einsicht in seine Auskunft nehmen.
https://www.meineschufa.de/index.php?site=11_3&via=menu
Rechts unten draufklicken. Das ist sehr versteckt. Die Schufa spielt meiner Meinung nach mit dem Unwissen des Laien, denn man hat die Auskunfts-Produkte absichtlich sehr umständlich benannt. Man möchte wohl, dass die Leute dafür Geld ausgeben, am besten direkt als Abo. Solch ein Geschäftsgebaren finde ich unmöglich.
Vor allem sieht man aus der Selbstauslunft garnichts heraus, ausser dass alle Kredite/Handyrechnungen immer bezahlt wurden/oder eben nicht und man ein Girokonto besitzt mit ggf. Kreditkarte/Disporahmen. Totale Abzocke dafür 25€ zu verlangen.
Zitat:
@AwesomeInfernus schrieb am 27. Juni 2016 um 12:15:39 Uhr:
Vor allem sieht man aus der Selbstauslunft garnichts heraus, ausser dass alle Kredite/Handyrechnungen immer bezahlt wurden/oder eben nicht und man ein Girokonto besitzt mit ggf. Kreditkarte/Disporahmen. Totale Abzocke dafür 25€ zu verlangen.
Na ja, was sollte auch anderes drinstehen, wenn man all seine Kredite und Rechnungen ordnungsgemäß bezahlt ...? Meiner Meinung kann in der Selbstuskunft nichts drinstehen, was man nicht sowieso schon weiß ... (OK, ich weiß, es gibt Ausnahmen, aber die dürften sehr selten sein).
Gruß
Der Chaosmanager
Die Selbstauskunft ist auch nicht da um daraus neue Schlüsse zu ziehen, sondern lediglich um zu überprüfen welche Informationen die Schufa über einen gespeichert hat. Potentielle Fehler kann man der Schufa melden. Nicht mehr oder weniger.
Fehler passieren überall dort wo Menschen arbeiten, das ist völlig normal. Ich würde aber aus meiner Erfahrung heraus auch sagen, dass mindestens 95% aller Auskünfte keinerlei Fehler aufweisen.
Zitat:
@Ascender schrieb am 27. Juni 2016 um 16:20:15 Uhr:
Fehler passieren überall dort wo Menschen arbeiten, das ist völlig normal. Ich würde aber aus meiner Erfahrung heraus auch sagen, dass mindestens 95% aller Auskünfte keinerlei Fehler aufweisen.
Wow - eine Fehlerquote von bis zu 5 % (jeder 20.) ist natürlich hoch. Das hätte ich wirklich nicht gedacht. Das wären grob geschätzt annähernd 2 Mio. falsche Schufa-Auskünfte ... ich bin platt ...
Dann verstehe ich natürlich den Wunsch nach mehr Transparenz.
Gruß
Der Chaosmanager
...Und nur weil die Daten bei der SchuFa stimmen, heißt es nicht,dass das auch bei infoscore, Bürgel, Boniversum oder Deltavista der Fall ist. 😉
Zitat:
@Chaosmanager schrieb am 27. Juni 2016 um 16:39:34 Uhr:
Zitat:
@Ascender schrieb am 27. Juni 2016 um 16:20:15 Uhr:
Fehler passieren überall dort wo Menschen arbeiten, das ist völlig normal. Ich würde aber aus meiner Erfahrung heraus auch sagen, dass mindestens 95% aller Auskünfte keinerlei Fehler aufweisen.Wow - eine Fehlerquote von bis zu 5 % (jeder 20.) ist natürlich hoch. Das hätte ich wirklich nicht gedacht. Das wären grob geschätzt annähernd 2 Mio. falsche Schufa-Auskünfte ... ich bin platt ...
Dann verstehe ich natürlich den Wunsch nach mehr Transparenz.
Gruß
Der Chaosmanager
Naja, die 5% beinhalten auch falsche Voradressen oder falsche aktuelle Adressdaten. Die Schufa ist immerhin darauf angewiesen was ihr die Banken übermitteln. Manchmal auch ein Vertipper im Namen des Antragstellers. Kann alles passieren. Dadurch muss nicht zwingend der Score (negativ) beeinflusst worden sein. Auch sprach ich von "mindestens" 95% aller Auskünfte haben keinerlei Fehler.
Und doch sind mir einige untergekommen.
Interessant sind auch manchmal Fälle wo Dubletten vorkommen. Das heißt: Zur selben Person gibt es zwei Schufa-Auskünfte mit unterschiedlichen Score-Werten, wie auch immer das zustande kommt.
Zitat:
@Ascender schrieb am 27. Juni 2016 um 11:56:53 Uhr:
Was soll denn deiner Meinung nach sonst in deiner Auskunft drinstehen (nicht böse gemeint)?
Bei mir gibt es zumindest einiges mehr, was ich erwartet hätte, das drin stehen würde. Bafög Darlehen, KfW-Ausbildungs-Kredit, GEZ 2.0, die ich nicht zahle, da ich keine Musik bestellt habe und die mir darum schon den Gerichtsvollzieher auf den Hals gehetzt haben, mein zweites Girokonto...
Trotzdem sind laut der Tabele meine einzigen "Negativeinträge" wegen meiner Grunddaten, also Alter, Wohnort, dass ich in den letzten 7 Jahren 3 mal umgezogen bin usw.
Ich hätte erwartet, dass irgendwas außer Name und Anschrift drin steht.
OK, das mit den Online-Händlern ist nachvollziehbar, ich zahle immer per sofortüberweisung, dann wird schneller versendet.
Wie ich schon schrieb: Nicht alle tragen was ein. Die Spaßkassen und Volksbanken habe ich schon erwähnt. Die tragen auch oft (nicht alle) die Kredite und Konten nicht ein.
Das mit dem Gerichtsvollzieher ist so eine Sache. Wenn er einen "Haftbefehl" (zur eidesstaatlichen Versicherung) eintragen lässt, und das wird er irgendwann tun, dann ist die Schufa negativ.
Ich will dir da nix reinreden, denn ich kann deinen Protest gegen die GEZ grundsätzlich verstehen. Die Geldverschwendung der öffentl. rechtl. Sender geht mir auch gehörig auf den Keks. 10 Mrd. EUR pro Jahr sind definitiv zu viel. Jedoch ziehst du am Ende den Kürzeren. Da gab es doch auch eine Dame, die jetzt ins Gefängnis muss weil sie sich weigert die Gebühren zu zahlen. Wenn es in deinem Fall auch nicht so weit kommen muss, aber so ein negativer Schufaeintrag kommt schnell, und den wird man schlecht wieder los. Selbst nach Erledigung steht das dann noch bis zu drei Jahren da drin und du bist ein gebranntes Kind. Und selbst danach noch, weil sich dein Scorewert dann erst wieder langsam erholen muss.
Es könnte ja sein, dass du kurzfristig Kredite brauchst. Also, ich würde mir das an deiner Stelle überlegen. Lohnt sich einfach nicht.
Mein Ausbilder sagte zu mir: "Inne Kasse greifen lohnt nicht. Wenn se dich packen wars das mit dir. Ganzes Leben kaputt. Wenn, dann muss sich das lohnen!" 😁
Zitat:
@Ascender schrieb am 27. Juni 2016 um 22:41:20 Uhr:
Das mit dem Gerichtsvollzieher ist so eine Sache. Wenn er einen "Haftbefehl" (zur eidesstaatlichen Versicherung) eintragen lässt, und das wird er irgendwann tun, dann ist die Schufa negativ.
Danke für die Warnung, aber bei allem Protest, so blöd bin ich auch nicht, dass ich dem Gerichtsvollzieher die Zahlung verweigere. Nachdem ich den Rechtsweg (bis auf die Klage, das kann nur in die Hose gehen. In einer Gesellschaft von Räubern werden Gesetze erlassen um das Rauben zu legalisieren und ein Moralkodex um das Rauben zu glorifizieren.) gegangen bin und alle Einsprüche ignoriert wurden, gehe ich die Trotzschiene. Das letzte Mal hat der Gerichtsvollzieher glaube ich 10 € Gebühren gekostet. Von mir auch können sie damit jedes Jahr anrücken. Ob ich nun um 220 oder 230 € erpresst werde, ist mir dann auch egal.
Um auf das Thema zurück zu kommen; ich frage mich allerdings schon, anhand wenlcher Werte die Schufa 10 unterschiedliche Scores in Bezug auf Telekommunikationsverträge, Online-Handel, Konsumkredite, Hypothekengeschäfte, Banken usw. berechnet, allein aus meinem Namen und Adresse🙄
Die Schufa ist für uns Banker auch eine Blackbox. Ich weiß nicht welche Algorithmen dahinterstecken und was genau wie bewertet wird. Ich kann da auch nur spekulieren.
Wichtig ist scheinbar wie lange du der Schufa "bekannt" bist - also seit wann du ein gemeldetes Bankprodukt hast. Zumindest habe ich den Eindruck, dass dies eine größere Rolle spielt. Wenn dich die Schufa nicht kennt, bzw. nicht sehr lange, dann kann sie schließlich auch nicht beurteilen ob du ein zuverlässiger Zahler bist oder nicht. Also ist der Scorewert dementsprechend schlecht. Nicht weil du unzuverlässig bist, sondern weil schlichtweg keine Prognose getroffen werden kann und man immer vom Wurstkeks-Szenario (worst case 😁) ausgeht.
Das trifft bspw. auf junge Menschen zu oder auf frisch zugewanderte Personen.
Die Postleitzahl ist scheinbar auch ein Kriterium. Lebt man in einem nicht ganz so guten Viertel wo viele Leute Probleme haben ihre Rechnungen zu bezahlen wirkt sich das auch auf den Score aus.
Auch das Alter spielt sicherlich eine Rolle. Die Schufa wertet ja auch aus welche Kundengruppen häufig Negativeinträge bekommen. Junge Menschen sind anfällig. Meistens geht es um Handyverträge / Handyrechnungen. Das sind oftmals keine großen Beträge um die es geht. Gerade die Telekommunikationsunternehmen sind sehr schnell wenn es um Negativeinträge geht. Einerseits will man sich selbst schützen, andererseits der betreffenden Person auch zeigen wer am längeren Hebel sitzt und man will auch Exempel statuieren.
Ich glaube nicht, dass (postiv verlaufende) Handyverträge sonst eine Rolle im Scorewert spielen.
Logischerweise ist auch entscheidend wie viele Kredite man in welcher Zeit aufgenommen hat (die der Schufa gemeldet werden). Auch ein kompletter Bankwechsel will überlegt sein. Wir haben hier folgende Reihenfolge wie man es am besten angeht: Neuer Privatkredit -> Hypothekendarlehen -> Kreditkarte -> Girokonto
Der Privatkreditbereich hat das strengste Scoring, da die Absicherung nur über Lohn und Gehalt erfolgt. Das Hypothekendarlehen ist grundpfandrechtl. abgesichert, sodass hier geringere Verluste zu erwarten sind obwohl es um höhere Summen geht.
Das ist also alles reine Statistik, wie wir schon längst festgestellt haben. Das ist in den meisten Fällen auch alles zutreffend, keine Frage, kann aber immer im Einzelfall komplett falsch sein.