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Leinölfirnis als Roststopper

Themenstarteram 20. März 2021 um 14:01

Hallo,

 

Es hat sich nun ergeben, dass zu unserem alten, aber treuen Citroen Berlingo (2001) nun noch ein Fiat Punto (2003) dazu kommt.

Jetzt hat der Punto etwas, das ich von meinem Berlingo so gar nicht kenne: Rost am Unterboden.

Der Rost ist relativ flächig verteilt, von aussen nicht zu sehen aber kein Totalschaden. Man hätte da vor 4-5 Jahren schon handeln sollen, hat aber leider keiner.

Jetzt hat der Punto aber im Januar neuen TÜV bekommen und mein Ehrgeiz verlangt, dass er noch einmal den TÜV schafft. Das wird aber nicht gelingen, wenn ich am Unterboden nicht tätig werde. Im Fokus steht dabei die Erhaltung des Status Quo, "kurz vor dem Durchrosten". Das ganze mit möglichst geringem Aufwand und Kosten.

 

Da ich vor kurzem ein gutes Holzschutzmittel für meinen Schlafzimmerschrank gesucht habe, kaufte ich Leinölfirnis. Ich habe mich da etwas eingelesen und festgestellt, dass das ein ziemlich tolles Zeug zu sein scheint.

So werde ich den (Holz)Unterboden meines Wohnwagens damit behandeln/versiegeln und jetzt am Punto würde ich es auch gerne ausprobieren.

 

 

Jetzt ist die Frage: wie sollte ich es anwenden?

Als Leinölfirnis, oder 50/50 mit Testbenzin als Halböl? Vorteile/Nachteile?

Der Rost soll möglichst ab, ist schon klar. CSD-Scheibe, Drahtbürste, Strahlpistole: alles vorhanden. Die Strahlpistole ist allerdings eine Becherausführung, die Kopfüber schlecht arbeitet und eher für punktuelle Bearbeitung gedacht ist.

Muss der Rost runter, bis die schwarzen Narben zu sehen sind? Oder muss nur der lose Blätterteig ab?

An schwer zugänglichen Stellen auch auf den Blätterteig pinseln? Fluten von Hohlräumen (z.b. unter Wagenheberaufnahme, "Längsträger") sinnvoll?

 

Ich habe auch noch den Rostumwandler vom Korrosionsschutzdepot in der Garage, bringt es etwas, die Mittel kombiniert einzusetzen?

Und anschließend: MUSS der Leinölfirnis überlackiert werden? Oder reicht es, ihn 2x im Jahr mit sich selbst zu überstreichen?

 

Sonst irgendwelche Tipps und Hinweise zur Anwendung von Leinöl am PKW?

Ich bin gespannt auf Erfahrungen und Meinungen.

48 Antworten

Ich arbeite seit geraumer Zeit mit Owatrol (das gleiche mit Verdünner).

Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht. Anschließend Brantho Korrux drüber und ggfs Chassislack, dann ist erstmal Ruhe.

Lies auch mal hier:

https://www.motor-talk.de/.../...-vor-rost-schuetzen-t5466208.html?...

Ich bin aber eher ein Freund von Rostumwandler und anschließender Behandlung mit Wachs, Fett oder was auch immer.

Themenstarteram 20. März 2021 um 18:52

Zitat:

@Go}][{esZorN schrieb am 20. März 2021 um 17:32:15 Uhr:

Ich arbeite seit geraumer Zeit mit Owatrol (das gleiche mit Verdünner).

Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht. Anschließend Brantho Korrux drüber und ggfs Chassislack, dann ist erstmal Ruhe.

Geht auch Kunstharzlack oder Maschinenlack? Brantho Korrux hat mich in seiner Eigenschaft nicht so überzeugt, genauso wie Por-15. Bei beiden kam (mir jedenfalls) schnell der Rost durch.

 

Oder dient der Lacküberzug eher dem Schutz der Firnis? Notwendig, oder ist die gebildete Firnis-Schicht alleine auch schützend?

So ist es, der Lack soll davor schützen, dass das Firnis abgewaschen wird. Das ist ja nicht sonderlich "abwaschstabil".

Mit reinem Leinölfirnis kann man durchaus Rost verlangsamen,stoppen... muss aber eben regelmäßig nacharbeiten. Wer keinen Lack überstreichen will, der kann auch auf ein Wachs zugreifen. Dazu muss natürlich vorher das Öl halbwegs getrocknet sein, was über mehrer Tage sich hinziehen kann...

Das Vermischen mit Terpentin erhöht die Kriechfähigkeit. Mehr dazu findest du, wenn du nach "Halböl" recherchierst.

Owatrol oder Leinöl lässt sich nicht mit Acrylharzlacken beschichten. Hier braucht man eine trennende Grundierung wie brantho korrux Nitrofest oder owatrol cip.

Alternativ kann nach Abtrocknung direkt mit Alkydharzlack (Kunstharz) lackiert werden. Vorher unbedingt alles abwaschen, was auf blankem Blech aufgetragen wurde, owatrol haftet nur auf Rost optimal

Zitat:

@Bamako schrieb am 20. März 2021 um 15:01:18 Uhr:

Sonst irgendwelche Tipps und Hinweise zur Anwendung von Leinöl am PKW?

Leinöl(firnis) habe ich bisher nur zur Imprägnierung meiner Terrassenbretter benutzt. Die Anwendung dieses Öls für den Unterbodenschutz ist mir unbekannt. Wenn Du den Unterboden konservieren möchtest, dann verwende doch Elaskon. Das hat sich millionenfach bei Trabis & Co bewährt. :cool:

Es geht nicht ums Konservieren... es geht darum den Rost zu stoppen.

Dafür nimmt man nicht Elaskon, sondern i.d.R. wird gründlich mechanisch entrostet. Was natürlich ne Aufwands- und auch Preisfrage ist. Daher kann man auch mit dünnflüssigen, penetrierenden Mitteln, den Rostfraß verlangsamen. Und das geht eben mit Leinöl, bzw. -firnis. Dieses hat durch Zugaben eine schnellere Trockenzeit.

Themenstarteram 21. März 2021 um 16:05

Ich bin echt am überlegen: wenn ich das Leinölfirnis aufgetragen hab, kann ich einerseits mit einem Schutzlack die Abrasion verhindern.

Andererseits könnte ich, wenn ich den Firnis solo und 2x im Jahr auftrage sehen, ob eine Nachbehandlung nötig ist. Unter dem Lack wäre das schwerer erkennbar.

 

 

Ich habe zwar noch ne jungfräuliche Dose Hammerit Hammerschlag in der Garage, aber vielleicht kaufe ich doch nochmal eine Dose Brantho Korrux.

Ist da Nitrofest Pflicht? Es gibt Brantho Korrux auch mit Eisenglimmer als Opferanode, ist das eventuell auch empfehlenswert?

 

 

P.S.:

Wenn noch was Leinölfirnis übrig bleibt, kann man damit sicherlich auch noch die Achsteile an beiden PKW damit behandeln... Ich mag kein Braun unterm Auto. Doof dass ich in der Eifel lebe, hier landen jedes Jahr überdurchschnittliche Mengen Salz auf der Straße, da es hier Unterdurchschnitt warm ist...

 

 

P.P.S:

Hier habe ich eine wirklich interessante Testreihe zum Thema gefunden:

https://www.4x4travel.org/phpBB3/viewtopic.php?f=36&t=14611

Den Riesen Aufwand mit zig Beimischungen würde ich aber nicht eingehen wollen.

 

Schau mal auf Korrosionsschutz-Depot.de

Was der nicht hat, brauchste auch nicht.

Sämtliche Anleitungen sind online verfügbar.

Hammerite ist laut Auskunft des Herstellers nicht für Kraftfahrzeuge geeignet. Es wird zu hart und spröde und wird durch Vibrationen rissig

Themenstarteram 21. März 2021 um 17:48

OK, genau DAS wollen wir ja genau NICHT :p

Wenn du bspw. Owatrol dem Hammerite beifügst, wird es etwas flexibler: Besserer Verlauf, Pinselstriche werden vermieden, etwas "dünner" & damit kriechender --> Owatrol Öl wird ja auch als Farbenoptimierer (Für Kunstharzlacke) verkauft.

Und Owatrol ist... Halböl ;)

Ich habe so z.B. rostige Bremstrommeln aufbereitet, die technisch i.O. waren, nur von außen unansehnlich. Mit Hammerite.

Das Zeug hielt sogar den schleifenden Radbremszylinder aus... bin selber überrascht, weil meine Erwartung war, dass es schnell unterrostet sein wird. Für den Unterboden/Karosserie würde ich das Hammerite dennoch nicht verwenden, bei der Trommel war es mir egal, Resteverwertung ;).

Wenn du unter dem Firnis kontrollieren willst, so sprühe eben transparentes Wachs darüber (Nach Austrocknung).

Ansonsten kannst dich ja zu anderen "ölhaltigen" Farben einlesen, sei es Auro Rostschutzgrund, Kreidezeits Rostschutzfarbe oder die Osmo Landhausfarbe...

---} Mehr dazu hier: http://www.wikidorf.de/reintechnisch/Inhalt/Rostschutz

Owatrols CIP kannste mit "nahezu allem" überarbeiten.

Immer diese Elaskon und Hammerite Empfehlung

Ich würde mir das Zeug nicht an auf die Karre schmieren, aber jeder wie er mag

Niemand hat hier Hammerite empfohlen ;) - es wurde in einem möglichen Gedanken angedacht, es über das Leinölfirnis zu verarbeiten... und es wurde auch gesagt, dass man es nicht auf der Karosserie/Auto verarbeitet, wegen seiner Härte.

Deshalb habe ich mich ja auch extra nicht nur auf diesen Thread bezogen und das Wort Elaskon habe ich auch noch genannt

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