Ledersitzpflege der ultimative Selbsttest ;-)
Ich hab's getan, die Pflege meiner Ledersitze übernimmt nun eine ganz originäre Sonnenmilch.
War ein Tip von einem alten Hasen und was soll ich sagen top.
Kein geschmiere, kein Gestank, und einfach mit der Hand einzureiben.
Gr
Stefan
Beste Antwort im Thema
Sonnenmilch!
Nun, bevor man im mutigen (Respekt, Respekt!) Selbstversuch einfach etwas auf seine teure Lederausstattung schmiert wäre es angebracht, zunächst etwas mehr über den Werkstoff "Leder" zu wissen. Deshalb hier mal in aller Kürze:
Leder ist Haut. Allerdings nicht wie unsere, (ja, auch bräunungsfähige Haut) lebendige Haut, sondern sie ist tot. Mausetot. Genau genommen rottet Leder vor sich hin, jedoch extrem langsam, da wir sie durch Gerbstoffe nach Möglichkeiten daran hindern völlig zu vergammeln. Ohne diese Gerbstoffe wäre eine Haut innerhalb eines Jahres nicht mehr.
So, was nun gut ist für unsere Haut, auch weil sie diese Stoffe abbauen und verwerten kann, sind organische Fette, so wie sie in Hautcremes, Sonnenmilch oder Melkfett enthalten sind. Diese sorgen dafür, daß die Pfirsichhaut so richtig samtig und geschmeidig wird; allerdings müssen wir regelmäßig nachcremen, da, wie oben bereits gesagt, unsere Haut diese Stoffe mit der Zeit abbaut.
Tote Haut (=Leder) baut gar nichts ab.
Was passiert nun mit unserer tollen Haut/Sonnencreme im Leder?
Nun, die Fette und Öle in der Sonnencreme werden das tun, was alle organischen Fette und Öle mit der Zeit tun: Sie werden ranzig. Sie beginnen übel zu riechen. Sie verharzen. Sie bilden einen klebrigen, ekelhaften, halbfesten und steifen, stinkenden Klumpen, dem man sich ansonsten freiwillig nicht mehr als 3 Meter nähert.
Deshalb pflegt man sein Leder auch ausschließlich mit synthetischen Fetten/Ölen, wie sie in den meisten Lederpflegeprodukten enthalten sind. Synthetische Fette/Öle werden nicht ranzig. Ich pflege meine Lederpolster in meinen Wagen ausschließlich mit Colourlock Leder Protector, die beiden Cabrios bekommen im Herbst eine dünne Schicht Elephant Leather-Preserver (spezielles Lederfett) verpaßt, die ich im Frühjahr auspoliere.
Der Protector ist eine Milch, die ich mit der Hand dünn auftrage und die innerhalb weniger Minuten vollständig in das Leder einzieht. Sie enthält Gerbstoffe, Antioxidantien und synthetische Öle und pflegt das Leder dort, wo es wichtig ist: Innen. Das Lederfett benutze ich im Winter deshalb, weil es eine Schutzfunktion auf der Lederoberfläche übernimmt und schädliche Einflüsse vom Leder entfernt hält.
Wer Fragen zu diesem Thema hat, oder wer eine Beratung zum Thema Leder benötigt, der kann mich gerne anmailen: info@lederdoc.de.
Wir beschäftigen uns seit einigen Jahren mit der Restauration von Leder, vor allem in klassischen Automobilen, geben aber auch gerne einen (kostenlosen) Tip rund ums Leder.
Glückauf
Garfield
41 Antworten
Okay, vielen Dank für den Tip.
Matter Glanz der Produkte?
Lederpflege sollte immer neutral sein im ergebnis, das heißt ohne Veränderungen an der Oberfläche vorzunehmen. Eine Lederpflege, die nicht in das Leder eindringt, sondern an der Oberfläche verbleibt, pflegt möglicherweise die Farbe, aber nicht das Leder.
Ebenso sollte auf solche Pflegeprodukte verzichtet werden, die Silikon- oder Wachshaltig sind, da diese Mittel die Poren des Leders verschließen und das Leder somit nicht mehr atmungsaktiv ist.
Glückauf
Garfield
Hallo Garfield,
ich habe die Pflege inzwischen urchgeführt. War so einwach wie Du beschrieben hattest. Werde auch in 2-3 Monaten wieder nachpflegen. Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden
Gruß
Wilfried
Sieht man denn nach der Pfelge eine deutliche Verändeurng in der Optik des Leders? So wie Garfield das beschrieben hat dürfte dies doch eigentlich nicht der Fall sein.
Frage: Hat irgendjemand schon mal ein Lederreinigungsmittel für schwarze Lederbezüge gebraucht/benutzt?? Ich habe da noch nie einen Fleck drauf gesehen...
Gruß
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Colourlock Lederreiniger "stark" benutzen. Damit bekommt man sogar den Jeansabrieb auf hellem Leder wieder beseitigt. Auf dunklem (auch schwarzem) Leder auch anzuwenden, da farbecht, rückfettend und auf Glycerinbasis.
Wenn Du weißt, was für Flecken du dort hast, kann ich vielleicht auch einen spezifischen Tip zur Fleckentfernung geben.
Glückauf
Garfield
Heute war ich bei ein Auto Sattler mit jahre lange erfahrung mit Collonil und er hat mir empholen es zu benutzen um mein Auto Leder zu pflegen ung gleichzeitig weich zu halten. Ich werde Morgen damit anfangen um zu sehen ob es stimmt. nb, Ich fahre allerdings ein MB 300se aber leder ist leder. 😁
Hi,
da ich momentan im Urlaub bin und ab und zu Sonnenmilch/schweiss auf meine Ledersitze kommen, wollte ich mal fragen wie ich das wegbekomme ? Ich habe hier gelesen das man mit Wasser das Leder nicht reinigen soll (auch nicht mit einem angefeuchteten Tuch ??). Bekomme ich die schwarzen Ledersitze nur mit Lederreiniger wieder sauber ??
Im vorab schonmal danke für eure Hilfe
mfg Mac
PS Fzg ist BJ 2002
Tach zusammen,
also ich habe mir vor einiger Zeit mal eine spezielle Lederpflege gekauft, und die Sitze mal nach Anleitung damit bearbeitet. Den Namen habe ich nicht mehr auf dem Schirm aber die Düppe steht noch im Carport. Habe ich nämlich genau zweimal benutzt: Ein erstes und ein letztes Mal!!
Kurz danach ist mir aufgefallen, dass bei mir am Fahrersitz das Leder abgeht. Auf der Sitzfläche sind ja zwei oder drei Querfalten bzw. Nähte. Kurz vor den Vertiefungen geht das kaputt.
Naja, wie soll ich es erklären. Ist nicht mehr glatt und schwarz, sondern eher hell und rauh. Komisch halt! Ich schiebe das mal einfach auf das Zeug! Bei Bedarf kann ich noch ein Fot knipsen!
Kennt jemand vielleicht sowas? Schon mal erlebt?
Gibt es noch Hoffnung für meinen Sitz Herr Lederdoktor??
Wünsche euch allen noch einen schönen Abend!
MFG
ambush
Hallo Garfield,
ich möchte hier gern mal ein altes Thema beleben.
Der Kernpunkt meiner Frage ist Folgende:
Ich habe mich durch die drei Seiten gelesen, stehe aktuell vor der Aufgabe mein C70II Leder mal zu pflegen und ich bin ratlos, welches Produkt ich nehmen soll.
Diesen ganzen Hinweisen habe ich entnommen, daß für Leder Wasser schädlich ist.
Nun ist aber das Volvoprodukt wasserverdünnt ! Somit steht die Frage im Raum, kann man da vertrauen, oder welches Mittel sollte man alternativ nehmen ?
Ich hoffe sehr auf eine Antwort, da ich mir mal sage, bei dem Neupreis des Wagens, sollte es jetzt nicht auf 20 Euro ankommen und von angeblichen Geheimmitteln ala Sonnenmilch, halte ich nicht viel.
Vielen Dank !
Zitat:
Original geschrieben von newc70
Diesen ganzen Hinweisen habe ich entnommen, daß für Leder Wasser schädlich ist.
Nun ist aber das Volvoprodukt wasserverdünnt ! Somit steht die Frage im Raum, kann man da vertrauen, oder welches Mittel sollte man alternativ nehmen ?
Ich habe mir vor einiger Zeit eine recht teure Lederkombi aus Hüpfleder (diese australischen Tiere) von
Alnefür das Mopped gekauft, sozusagen "tote Haut außen, damit die Haut innen lebt, wenn was passiert". Um der Kombi was Gutes zu tun, habe ich sie mit Lederfett behandelt - und war nur entsetzt, da ich anschließend in der Kombi aussah wie ein Stück Speck in der Sonne.
Der Hersteller hat mir dann für mich nachvollziehbar erklärt, dass so ein Stück "tote Haut" in erster Linie kein Fett, sondern Feuchtigkeit benötigt, um elastisch zu bleiben. Um Feuchtigkeit zuzuführen könne man teure Spezialprodukte, aber auch eine ganz simple Bodylotion für 1,50 € von Rossmann/DM/Aldi etc nehmen, da diese die optimale Mischung aus Fett und Wasser habe.
Seitdem pflege ich die Kombi mit so einer Lotion, meine OHL hat diesen Tipp für unsere Ledersitzmöbel übernommen und ist ebenfalls - und das will was heißen!! - höchst zufrieden.
@frank9-5
Für solche Sachen geeignet, nicht jedoch für Autositze. 🙂
Grundsätzlich ist bei Autossitzen das Leder anders gegerbt bzw pigmentiert.
Feuchtigkeit ist bei Leder auch der falsche Ausdruck. Was es braucht sind Substanzen, die dafür sorgen, dass das Leder nicht austrocknet, und das sind in den meisten Fällen z.B. Wachse und Glycerine.
Für autositze ist die geltende Standardempfehlung Colorlock vom Lederzentrum. Best ever und gut erprobt!
Ich nutze seit neustem Lexol Reiniger und Lexol Conditioner.
Scheint ganz gut zu sein. Langzeiterfahrung habe ich keine. Aber das Leder danach sieht in meinen Augen "gut" aus.