Leasingrückgabe – unberechtigte Inspektionskosten? Eure Meinung gefragt

Hallo zusammen,

ich habe gerade mein Leasingfahrzeug (Suzuki, EZ 07/2021, Leasingstart 08/2021, Laufzeit 4 Jahre) zurückgegeben und stehe nun vor einer Diskussion mit der Leasinggesellschaft. Vielleicht hat hier jemand Erfahrung damit und kann mir weiterhelfen.

Die Fakten:

  • Übergabe-Inspektion: 31.07.2021
  • Inspektionen gemacht am:
  • 15.08.2022
  • 22.09.2023
  • 12.10.2024
  • Laut Suzuki-Vorgaben: Inspektion alle 12 Monate oder 15.000 km (je nachdem, was zuerst eintritt).
  • Bordcomputer zeigte bei Rückgabe (08/2025) keine fällige Wartung an.
  • Nächste Inspektion laut Berechnung: spätestens 12.10.2025.

Zusatz:

Die Inspektionen haben sich jeweils etwas nach hinten verschoben, weil ich die Werkstatttermine nicht früher bekommen habe. Sie orientieren sich also nicht exakt am Übergabe-Datum vom 31.07.2021, aber immer innerhalb des 12-Monats-Intervalls.

Das Problem:

Die Leasingfirma will mir jetzt 650 € für eine Inspektion berechnen und behauptet, ich hätte die Inspektionen immer „zum Monat der Übergabe 07/2021“ machen müssen – also wäre im Juli 2025 noch eine Inspektion fällig gewesen.

Meine Sicht:

  • Die Intervalle richten sich nach der letzten Inspektion und nicht starr nach dem Übergabedatum.
  • Da die letzte Inspektion am 12.10.2024 war, wäre die nächste erst am 12.10.2025 fällig gewesen.
  • Bei Rückgabe im August 2025 war also keine Inspektion fällig.

Was meint ihr: Hat die Leasinggesellschaft hier überhaupt eine Grundlage, mir die 650 € zu berechnen? Oder ist das eher ein „Versuch, noch etwas mitzunehmen“?

21 Antworten
Zitat:
@Wer-bin-ich schrieb am 2. September 2025 um 11:27:06 Uhr:
1. An alle die hier immer schreiben, man muss den Vertrag komplett durchlesen. Hand aus Herz: habt ihr euren Leasingvertrag komplett gelesen?

Ja, ausdrücklich ja, so wie ich auch alle anderen Verträge lese BEVOR ich sie abzeichne, Selbst beim Bezahlen mit der altertümlichen Girocard lese ich mir durch, was da auf dem Bon steht, bevor ich den Laden verlasse, wenn der Text aus dem Rahmen fällt oder auffällig lang ist. Dann dauert es an der Kasse eben etwas länger.

Ich unterschreibe nur, was ich verstehe UND was mir passt. Manchmal heißt "passen", dass ich einen Kompromiss eingehe, dann aber bewusst. Nicht alles kann man ja verhandeln. Aber lesen/verstehen vor dem Unterschreiben ist eine Selbstverständlichkeit.

Erfolg: niemals bisher negative Erlebnisse in Vertragsdingen.

Zitat:
@Lattementa schrieb am 2. September 2025 um 14:21:39 Uhr:
Wenn ein so junges Auto nicht checkheftgepflegt ist, dürfte der Schaden höher sein als die Kosten der „gesparten“ Inspektion. Mein Rat: Inspektion bezahlen und hoffen, dass da sonst nichts mehr kommt..

Das sehe ich nicht so. Und vermutlich 95% der Menschen und einige Richter ebenfalls nicht. Deshalb hat es hier auch noch kein Leasinggeber auf ein Urteil ankommen lassen.

Die Inspektion wurde ja nicht ausgelassen sondern max 1 Monat zu spät durchgeführt. Schadet dem Auto höchstwahrscheinlich nicht. Der Jogurt wird ja auch nicht um Mitternacht schlecht.

Zitat:
@Wikinger0815 schrieb am 2. September 2025 um 14:49:38 Uhr:
Zitat:@Wer-bin-ich schrieb am 2. September 2025 um 11:27:06 Uhr:
Also meinem Verständnis nach ist jede Inspektion bis zum 31.7. jährlich fällig oder halt 15tkm, was zu erst eintritt.
Dass die Werkstatttermine zu spät vereinbart wurden und dazu (!) noch jedes mal versucht worden ist, 1 Monat rauszuschinden, geht völlig zu Lasten des Leasingnehmers.
Außer der Leasinggeber ist kulant und erspart hier bei Einzelfallprüfung die letzte Inspektion.

Nein, die Inspektion ist immer 1 Jahr nach der letzten Inspektion fällig und nicht am Jahrestag der Erstzulassung. Es wurden daher alle vorherigen Inspektionen zu spät durchgeführt, aber die aktuelle Inspektion ist erst im Oktober fällig.

Zitat:
@SpyderRyder schrieb am 2. September 2025 um 17:20:48 Uhr:
Ja, ausdrücklich ja, so wie ich auch alle anderen Verträge lese BEVOR ich sie abzeichne, Selbst beim Bezahlen mit der altertümlichen Girocard lese ich mir durch, was da auf dem Bon steht, bevor ich den Laden verlasse, wenn der Text aus dem Rahmen fällt oder auffällig lang ist. Dann dauert es an der Kasse eben etwas länger.
Ich unterschreibe nur, was ich verstehe UND was mir passt. Manchmal heißt "passen", dass ich einen Kompromiss eingehe, dann aber bewusst. Nicht alles kann man ja verhandeln. Aber lesen/verstehen vor dem Unterschreiben ist eine Selbstverständlichkeit.
Erfolg: niemals bisher negative Erlebnisse in Vertragsdingen.

Ok, dann bist Du sicherlich die (positive) Ausnahme. Mir wäre meine Zeit dafür viel zu schade.

Verträge habe ich in meinem Leben nur bei Immobilienkauf und zugehörigen Finanzierungen gelesen, da da wirklich ein signifikantes finanzielles Risiko besteht.

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Zitat:@Wer-bin-ich schrieb am 2. September 2025 um 20:30:47 Uhr:
Das sehe ich nicht so. Und vermutlich 95% der Menschen und einige Richter ebenfalls nicht. Deshalb hat es hier auch noch kein Leasinggeber auf ein Urteil ankommen lassen.Die Inspektion wurde ja nicht ausgelassen sondern max 1 Monat zu spät durchgeführt. Schadet dem Auto höchstwahrscheinlich nicht. Der Jogurt wird ja auch nicht um Mitternacht schlecht.

Das hat nichts damit zu tun, ob es dem Auto schadet. Tut es natürlich nicht. Sondern schlicht damit das dadurch kein Anspruch aus Garantie/ keine Kulanz seitens des Herstellers mehr gewährt wird.

Beim Mitsubishi meiner Frau (kein Leasing sondern Neukauf) hat die Werkstatt auch erwähnt, daß die Inspektionen unbedingt pünktlich erfolgen müssen, damit Werksgarantie (und auch Kulanz) erhalten bleiben. Allerdings kam auch immer rechtzeitig eine "Einladung" dazu und ein pünktlicher Termin war immer problemlos möglich.

Ich würde auch sagen, dass du eine Strafe zahlen musst.
Wie hoch diese ausfällt, darüber lässt sich sicherlich streiten. Vom Prinzip her hast du mehrmals das jeweilige Inspektionsintervall überschritten, weil du dich nicht rechtzeitig um einen Inspektionstermin gekümmert hast.
Ob nun mehrere verpasste Inspektionen Strafe kosten, als eine komplette Inspektion ist wie gesagt Verhandlungssache, wenn es nicht im Schadenskatalog festgelegt ist.

Mein Formentor, den ich seit Mai für 2 Jahre und 20.000 km geleast habe, hat ein Inspektionsintervall von 2 Jahren bzw. 30.000 km.
Also muss ich definitiv eine Inspektion auf meine Kosten machen.

Da das Auto für ein Softwareupdate (eigentlich für Q2 2025 angekündigt) und wegen einer nicht korrekt eingebauten Handyladeschalenabdeckung sowieso erneut zum Händler muss, werde ich die erste Inspektion gleich mitmachen, auch wenn das Auto dann erst 5 Monate alt ist und 5.000 km gefahren ist (davon mindestens 4.000 km elektrisch).

So habe ich meine Pflichten erfüllt und muss kein drittes Mal zum Autohaus.

Ob das Auto 5 oder 23 Monate nach Rückgabe zur nächsten Inspektion muss, ist mir ehrlich gesagt egal. Hätten sie gleich ein Auto ohne Fehler ausgeliefert, hätte ich nicht (mehrmals) vorzeitig in die Werkstatt gemusst und wäre auch nicht auf die Idee gekommen, die Inspektion vorzuziehen.

Früher mussten die Autos ja nach 1.000 km den ersten Ölwechsel machen.

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