Lastanhänger
Ich weiß, dass das hier eher das WoWa-Forum ist, aber ich glaube, dass hier die meiseten Leute mit entsprechenden Anhänger-Erfahrungen unterwegs sind.
nun zum Thema:
Baumarkt-Sonderangebot sei dank gibt es noch eine Woche lang einen ungebremsten Lastanhänger (750 kg ZGG, ungebremst, einfache Stahlblechausführung, verzinkt, Sozialausstattung aber schon "richtige" 13"-Räder mit Neureifen) für 349 Eu's. Für 109 Eu's Aufpreis gibt es noch Spriegel und Plane dazu, für das Stützrad fallen noch mal 17 Eu's an.
Das macht ca. 480 Eu's gesamt für nen Hänger mit 2x1 m Ladefläche - die Ladehöhe mit Plane beträgt ca. 1,1 m. Das Klingt alles in allem erst mal ne schlecht.
Hab mich mal etwas schlau gemacht - der Hänger kommt wohl von TPV Trailers aus Tschechien, wobei die Achse selbst wohl aus Deutschland stammen soll (vermutlich einfache Gummifeder-Achse).
Hat jemand hier schon Erfahrung mit sowas? Kann man sowas kaufen oder ist das minderwertiger Schrott (wie z.B. die typischen Billig-Motorroller aus dem Baumarkt)?
Bin für jeden Hinweis dankbar.
23 Antworten
Ich habe so ein Teil seit ca. 10 Jahren, allerdings nur mit Flachplane. Habe es neu als Werbeträger gekauft (stand also ca. 2 Jahre offen in der Gegend rum) und nutze es seit dem nur privat. Wenn man nichts größeres braucht, sind die Dinger gut. Günstige Anschaffung, passable Verarbeitung, bisher kein Rost und der Boden ist auch noch völlig o.k. Elektroanlage ist o.k., sonst ist ja nichts dran. Zuladung sind natürlich nur ca. 600 Kg - bei Sand oder Steinen wird es eng! Aber natürlich hast Du mehr Platz in so ´nem Teil als in jedem Kombi und versaust Dir nicht den Teppichboden oder die Sitze o.ä. (was ich vorher bei einigen Kombis geschafft habe.
Zusammenfassend würde ich sagen, bei der Klasse braucht es keinen Marken-Anhänger, es sei denn man ist täglich oder wirklich weite Strecken unterwegs, dann mag man Unterschiede in Sachen Radlager oder so feststellen.
Es kommt immer drauf an, was Du transportieren willst.
Ich halte die Abmessungen von 2,5m x 1,25 für ideal, da viele Dinge sonst nicht flach in den Anhänger zu bekommen sind. Auch das Gewicht spielt eine wichtige Rolle. Mit Holz, Erdaushub, Sand usw. ist so ein Anhänger sehr schnell überfordert. Dafür sollte es schon ein gebremster 1,3t Anhänger sein, der rund 1t Zuladung hat (entspricht in etwa 1,5m³ Holz oder 0,75m³ Erde/Sand).
Die flache Plane ist in der Praxis auch eher hinterlich. Will man etwas bei montierter Plane einladen, kommt man selbst kaum rein (höchstens kriechend) und kann dann kaum ordentlich anfassen. Besser ist dann schon eine Planenhöhe von rund 1,6m.
Ich habe mir damals auch viele Gedanken um den Kauf eines Anhängers gemacht und ursprünglich auch einen einfachen 750kg favorisiert. Nach einigen Gesprächen mit Nachbarn, Kollegen usw. habe ich mich dann aber für einen Markenanhänger von Koch entschieden. Dank leichtem Alu wiegt der Anhänger nur 240kg. Der Aufbau ist durch Strangprpfile jedoch extrem steif und belastbar und kann dazu nicht rosten. Nicht umsonst gibt Koch 10 Jahre Garantie auf die Anhänger. Gut gelöst ist auch die Montage der Plane (bei mir 1,6m hoch) am Anhänger. Das komplette Gestell kann bei Bedarf innerhalb weniger Minuten zu Zweit abgebaut werden. Es ist lediglich dur 4 Bolzen am Anhänger befestigt.
Solltest Du in einer bergigen Gegend wohnen, so wirst Du die gebremste Achse schätzen lernen. So kann man auch allein in leichter Hanglage den Anhänger ohne Probleme ankuppeln bzw. rangieren.
Ganz wichtig finde ich das 100km/h-Fahrwerk. Damit liegt der Anhänger leer und beladen deutlich ruhiger auf der Straße und man kann auf der Autobahn auch ohne Temposünde die LKWs überholen. Die 195er-Reifen auf 14"-Felge wirken sich da natürlich auch aus.
Zum Preis: klar, für 500€ gibt so einen Anhänger nicht, aber Qualität hat ihren Preis. Mein Koch hat einen Listenpreis von 2800€ (inkl. Plane, Stützen hinten, 100km/h-Fahrwerk, hochwertige gebremste 1,3t AlKo-Achse), habe aber nur knapp 2000€ dafür bezahlt. In der Praxis hat er nie enttäuscht und hat auch kurzfristiges Überladen (z.B. mit einer ganzen Palette Zement (56 Säcke à 25kg, zzgl. Palette, also rund 1400kg Nutzlast) ohne Probleme überstanden.
Ein Bild vom Innenraum...
Der Unterbau mit den zusätzlichen Unterzügen (übrigens genau soweit auseinander, dass eine Euro-Palette direkt drauf steht.
Hallo Lz.gera,
die Hinweise von Rolling.Thunder passen schon; aber ich vermute mal, Du willst keine 2.800 € für einen Hänger ausgeben.
Da man einen Hänger i.d.Regel nur einmal kauft (weil gute lange halten) würde ich selbst keinen Baumarkt-Hänger kaufen.
In der Preisklasse 1000 bis 1500 € gibt es schon ordentliche Markenangebote der 1000 bis 1200 kg-Klasse mit Bremse.
Ich fahre jedenfalls lieber mit als ohne Bremse am Hänger, es schont die Bremsen des Zugfahrzeuges ungemein und die Nerven, weil das Fahrverhalten angenehmer ist.
Für Baumarkt-Anh. ist es nach einigen Jahren manchmal schwierig Ersatzteile zu bekommen, weil die Hersteller für solche Sonderserien selbst natürlich auf günstige Lieferanten angewiesen sind.
Die bei den Billig-Hängern angebotenen Planen und Spriegel bewegen sich nun wirklich an der untersten Grenze dessen, was eine gebrauchsfähige Plane darstellt im Hinblick auf Reissfestigkeit, Verarbeitung, Zurrfestigkeit der Ösen etc.
Vielleicht ist auch ein Vorführmodell eines Markenhändlers eine Alternative.
Gruss
Jazzer2004
Zitat:
Original geschrieben von jazzer2004
Hallo Lz.gera,die Hinweise von Rolling.Thunder passen schon; aber ich vermute mal, Du willst keine 2.800 € für einen Hänger ausgeben.
Da man einen Hänger i.d.Regel nur einmal kauft (weil gute lange halten) würde ich selbst keinen Baumarkt-Hänger kaufen.In der Preisklasse 1000 bis 1500 € gibt es schon ordentliche Markenangebote der 1000 bis 1200 kg-Klasse mit Bremse.
Ich fahre jedenfalls lieber mit als ohne Bremse am Hänger, es schont die Bremsen des Zugfahrzeuges ungemein und die Nerven, weil das Fahrverhalten angenehmer ist, auch weil gebremste oft auch Stoßdämpfer haben.
Für Baumarkt-Anh. ist es nach einigen Jahren manchmal schwierig Ersatzteile zu bekommen, weil die Hersteller für solche Sonderserien selbst natürlich auf günstige Lieferanten angewiesen sind.
Die bei den Billig-Hängern angebotenen Planen und Spriegel bewegen sich nun wirklich an der untersten Grenze dessen, was eine gebrauchsfähige Plane darstellt im Hinblick auf Reissfestigkeit, Verarbeitung, Zurrfestigkeit der Ösen etc.Vielleicht ist auch ein Vorführmodell eines Markenhändlers eine Alternative.
Gruss
Jazzer2004
Um nochmal auf das Ursprungsangebot zurück zu kommen:
Habe bei http://www.pp-anhaenger.de/ ein Angebot für einen vergleichbaren Koch-Anhänger gefunden. Dort werden 849€ aufgerufen. Den Mehrpreis von nicht ganz 400€ finde ich dann für einen Aluanhänger sehr gut angelegt, zumal Koch in Sachen Qualität nicht zu schlagen ist.
Ihr habt ja alle so recht - ABER:
wie oben geschrieben, kommt es drauf an, was man mit dem Hänger will!
Die Beladungsgrenze beim ungebremsten ist logischerweise niedriger, dafür können die nicht vorhandenene Bremsen aber auch keine Folgekosten nach sich ziehen.
Das Fahrverhalten ist für ca. 8 mal im Jahr zu Baumarkt, Mülldeponie, Weihnachtsbaum holen etc. völlig in Ordnung.
Stabil sind die Dinger, habe ihn auch des öfteren schon überladen (Sand und Steine), da ist zumindest bei meinem die Qualität ausreichend. Und rosten tut mein verzinkter nach 10 Jahren Dauer-Aussenaufenthalt auch nicht. Die Flachplane ist jetzt ca.8 Jahre alt und auch noch nicht hin, sie hat bisher keine Risse oder so.
Für MEINE Bedürfnisse (und die meiner Bekannten, die sich das Teil gern mal leihen) reicht es eben aus, so einen "vergrößerten Kofferraum" zu besitzen und zu benutzen. Für weitergehende Nutzungen gebe ich Euren Ausführungen durchaus recht - das war aber nicht die Frage des Themenstarters, oder?!
Danke erst mal für die bisherigen Antworten und Meinungen.
Zur Intention meiner Frage:
Die Idee ist einen alten Anhänger (HP 500, etwas über 20 Jahre) zu ersetzen - der TÜV-Onkel lässt ihn, so wie er ist, nicht mehr durch und die Frage steht jetzt ca. 200 - 250 € in den alten Stecken, oder halt was neues kaufen.
Sicher, eine gebremster Hochplane mit 1000 - 1300 kg wäre schon schön und praktisch - aber vom Budget ist hier ein neuer nicht drin und auf dem Gebrauchtmarkt findet man derzeit nur sehr teuere gebrauchte (Preise um die 900 Euro bei einem alter von tw. über 10 Jahren!) oder halt Schrott - was vernünftiges in der Mitte habe ich bisher nicht gefunden.
Der Einwand, das man mit einer 1,1 m hohen Planenaufbau nicht gut beladen kann und das die bei dem Angebot benannt Plane selbst sicherlich nicht die beste ist, ist klar.
Gedacht ist der Hänger, um ab und an mal Möbel, Sperrmüll u.a. zu transportieren - bei dem alten Hänger haben wir noch eine Transport-Schiene für Motorräder, ggf. kann man die auf dem neuen Hänger weiterverwenden.
Was Qualität und (Über-)Ladungsfähigkeit angeht:
- jährlich fallen ca. 3000 - 4000 Hängerkilometer an - ist das für so ein billig-Hänger verkraftbar, oder sollte man hier schon eine Klasse besser wählen ?
- ein gelegentliches Überladen hat dem alten HP 500 auch nicht wirklich geschadet (ca. 650 kg Betonteine oder mal ne Fuhre Sand) - das hätte ich jetzt für so einen Baumarkt-Anhänger auch mal vorrausgesetzt - oder ist dem nicht so?
Sicher ist ein gebremster Hänger vom Fahren her angenehmer, aber ich hätte hier immer Angst vor den Folgekosten (aufwendigerer TÜV?, häufige Reparatur bzw. Einstellung der Auflaufbremse) - vielleicht kan hierzu ja mal jemand seine Erfahrungswerte preisgeben.
Danke
Hallo lz.gera
Du deinem letzten Beitrag vielleicht noch folgender Hinweis:
"angst" vor zusätzlichen Folgekosten bei einem gebremsten Anh ist wirklich unbegründet.
Alles funktioniert mechanisch, also keine Gefahr undichter Leitungen wie beim Auto.
Bremsbacken (Trommelbremse) bei einem PKW halten ca. 80.000 bis 120.000 km; bei einem normal genutzten Anh ist das nicht anders. Dann kannst Du dir ausrechnen, wann die Bremse mal erneuert werden muss.
Und falls einmal Ersatz notwendig sein sollte; die Teile kosten wirklich nicht die Welt, da es nur wenige namhafte Achsenhersteller gibt, was die Typenvielfalt erheblich einschränkt und Kosten spart.
Ich würde mir auf jeden Fall dieses Sicherheitsplus leisten.
Gruß nochmals
Jazzer2004
3000-4000km mit Anhänger halte ich schon für viel. Aus diesem Grund würde ich schon zu etwas ordentlichem raten. Meinen leeren Anhänger merke ich im Fahrbetrieb gar nicht. So mus ich auch gestehen, den Anhänger sogar auf der Autobahn schon mal vergessen zu haben (hatte die Plane nicht drauf) und bin so über 20km mit Tempo 140/150 unterwegs gewesen.
Vorteil des Markenanhängers ist die freie Planung des Modells. So gibts da eben verschiedene Abmessungen, Planenhöhen und sonstigen Optionen, die man bei einem Baumarktanhänger eben nicht bekomme und die sich teilweise auch nicht nachrüsten lassen, z.B. die zusätzlichen Stoßdämpfer für eine Tempo 100-Zulassung. Gerade diese sorgen aber für einen excellenten Lauf.
Ich würde mir von PP oder einem örtlichen Händler mal ein unv. Angebot für Deinen Wunschanhänger machen lassen. Dann kannst Du ja selbst abwägen, ob Dir ein Markenanhänger (bei Koch sogar mit 10 Jahren Garantie und mit verbauten Markenteilen wie z.B. Alko-Achse) diesen Aufpreis wert ist.
Übrings: ein Nachbar hatte auch so einen Baumarktanhänger. Als er damit Bauschutt wegfahren wollten und den Anhänger beim Beladen zu stark einseitig belastet hatte, hat es das ganze Chassis verbogen.
Tja, auch wenn ich hier der einzige bin :
1. Ich sehe sehr wohl mögliche Folgekosten bei den gebremsten, gerade wenn die Kiste länger steht, rosten auch Trommelbremsen. Einseitiges Ziehen ist gern die Folge und dann muss man manchmal eben doch etwas investieren, wenn der Tüv das will. Auch die Auflaufeinrichtung ist nicht völlig wartungsfrei - auch wenn das zugegebener Maßen "den Kohl nicht fett" macht.
2. Ich habe einen "Stema" Anhänger - die gibt es im Baumarkt und die geben auch 10 Jahre Garantie - meiner hat wie o.g. noch gar keinen Rost.
3. Ich habe meinen Hänger auch schon öfters überladen und es hat sich nichts verbogen. Meine schlimmste Fahrt war zu einer Sandentnahmestelle, wo ich aufgrund falsch verstandener Anweisung der Mitarbeiter mein Gespann beim Wenden "versenkt" habe. Wir haben dann das Gespann mit beladenem Anhänger (der war bis zur Achse im Schlamm) mittels Radlader rausgezogen. Den PKW habe ich 2 Wochen später verkauft (weiss also nicht, wie es dem bekommen ist) aber der Hänger ist völlig o.k. Auch sonst bin ich nicht immer eben zimperlich gewesen, konnt bisher aber keine Schäden feststellen.
4. Mit dem FAhrverhalten bin ich auch zufrieden, das Problem ist bei einem OFFENEN Hänger ja logischerweise immer eher die Aerodynamik (ist manchmal instabiler), aber fahrwerkseitig gibt es keine Schwierigkeiten.
5. Letztlich wird ein Markenhänger sicher diverse Vorteile bieten, allerdings ist der ANDERE in einer Hinsicht unschlagbar: Dem Preis! Wenn man nicht mehr ausgeben kann oder will, was diskutieren wir da noch...
Ich hab vor 4 Jahren bei HELA auch so einen Anhänger (damals 449€) incl Plane und Sprigel gekauft, dann später ein Stützrad und Stützen hinten nachgerüstet (5o€).
Demnächst gibts noch neue Reifen
Ich benötige den Anhänger nur für kleinere Transporte und hatte bisher keinerlei Probleme mit dem Hänger (obwohl er immer draussen steht), das Fahrverhalten ist garnicht sooo schlecht, für mich "lohnt" sich ein Anhänger für 1ooo€ aufwärts nicht.
Die Plane ist auch noch OK, das Gummiband auch.
Fazit: Wenn du ihn z.b. Max 1 mal im Monat brauchst oder so ist das kein Thema.
Zitat:
Original geschrieben von martinde001
Demnächst gibts noch neue Reifen
Warum dieses, wenn man fragen darf? Nach 4 Jahren und wenig Nutzung - wie Du schreibtst - dürften die kaum abgefahren sein, oder?