Langstreckenfahrzeug für 30000km im Jahr für 5000€
Hallo,
ich suche ein robustes und zuverlässiges Langstreckenfahrzeug für ca. 30000km/Jahr.
Das Budget beträgt dabei maximal 5000€, maximale monatliche Unterhaltskosten liegen bei ca. 450€.
Was der Wagen haben/sein muss:
- Diesel
- Automatik (kein CVT-Getriebe)
- Limousine
- Einparkhilfe hinten und vorne (PDC)
- Mittelklasse oder obere Mittelklasse
- mindestens ein Jahr TÜV
Meine beiden Favoriten sind bisher der W211 E 220 CDI und der W203 C 220 CDI.
Ich bräuchte weitere Vorschläge und eine Beurteilung meiner Angaben in Kombination mit meinen beiden Favoriten im Hinblick auf Realisierbarkeit.
MfG
Beste Antwort im Thema
Wie immer: erste Überlegung für Langstrecke bei echt begrenzten Kosten: Bahn-Card 100.
https://www.bahn.de/p/view/bahncard/ueberblick/bahncard100.shtml
4395 EUR durch 12 Monate sind 366 EUR pro Monat und damit unter deinen 450 EUR. Oder bei monatlicher Bindung 406 EUR.
Und du hast ne echte Flat auch mit ICE, es ist vom Platz her Oberklasse mit "autonomem Fahren" mit Schlafen, Lesen, Essen, sogar Toilette an Board. Es passt von den Kosten noch ein Brompton daneben oder so ein elektrischer Roller für zum Bahnhof und zurück. Wer nahe eines Hauptbahnhofes wohnt und auch solche Ziele hat, und wenig Gepäck, der sollte sich das wirklich überlegen. Zumal in den Städten Autofahren eh doof ist.
Der Rest: erstmal so kostenmäßig überlegt:
450*12 = 5400 EUR im Jahr als maximales Budget.
6 Liter Diesel mal 1,20 mal 30.000/100 = 2160 EUR im Jahr für Diesel. Ideal wäre hier, wenn du an sich bei 5 Litern rauskommen würdest. Das spart ca. 300 EUR, die z.B. bei Reparaturen gebraucht werden. Für echte 5 Liter Schnitt muss man dann aber schon sehr verhalten fahren.
Kfz-Steuer für so einen EURO4-Diesel: ca. 23*15 EUR = ca. 345 EUR im Jahr.
Versicherung: abhängig von deiner SFR-Klasse ca. 500 bis 1500 EUR im Jahr, sagen wir mal im Mittel 1000 EUR (denn deine km-Leistung ist halt hoch und auch die Klassen der Langstrecken-Diesel).
Sind schon 3505 EUR im Jahr.
Dann bleiben dir ca. 1900 EUR im Jahr für Reparaturen und Wertverlust.
Wertverlust über z.B. 3 Jahre, 90.000 km sagen wir mal 3000 EUR von 5000 EUR. Sind also 1000 EUR im Jahr. Wer viel Glück hat vielleicht nur 600 EUR im Jahr. Aber am Anfang haben die Teile dann so 150.000 bis 200.000 km drauf, am Ende deiner Haltedauer so 250.000 bis 300.000 km, wenn man mal so 3 Jahre a 30.000 km nimmt.
Dann bleiben 900-1400 EUR im Jahr für Reparaturen. Das ist echt wenig für eine gealterte obere/ Mittelklasse.
Du brauchst also ein Ausnahme-Exemplar zu Beginn, was ideal schon neue Bremsen, Reifen, TÜV, Inspektion hat. Und auch z.B. gleich noch einen guten zweiten Reifensatz dabei hat.
Und du brauchst Glück, dass z.B. kein Steinschlag auf der Strecke kommt (neue Windschutzscheibe).
Mein Vorschlag daneben wäre mal noch: untere Mittelklasse dazu. Und dann sowas wie ein BMW 1er Coupé, Chevrolet Cruze / Opel Astra oder VW Bora (letzte Baujahre) oder Renault Megane als Limousine. Die gab es auch mit Diesel und Automatik. Einparkhilfe kann man immer für kleines Geld nachrüsten.
Komfortable Exoten statt C/E-Klasse: C5 und Peugeot 607.
https://suchen.mobile.de/.../details.html?...
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Auch bei Passat Limousine, Mondeo, Accord, Avensis, Saab 9-3, Volvo S40, Sonata, Vectra wird man sicherlich noch Alternativen finden. Die Grund-Challenge ist schon mal, ein Auto zu finden, dass am Anfang noch in bestmöglichem Zustand dasteht.
Und dann die Inspektionsintervalle (erstmal wirklich nur nachschauen, prüfen, hören) z.B. auf 4x im Jahr, also alle 7500 km zu senken für dein Maß an Zuverlässigkeit. Man kann Zuverlässigkeit auch in ein Auto hineinprüfen. Die Fluglinien machen das so mit alternden Flugzeugen. Da werden einfach vor und nach jedem Flug auch recht umfangreiche Checks gemacht.
Mit deinem wirst du am Anfang ein Komplettprogramm machen dürfen:
* alle Filter (auch im Automatikgetriebe), Motoröl, ATF, Kühlmittel-Flüssigkeit, Klima-Flüssigkeit, Brems-Flüssigkeit, ggf. Glühkerzen, Wischer.
* bei den Ölen schon mal nach Metall-Spänen schauen: ATF, Motoröl, Klima-Flüssigkeit
* Reinigen: AGR-Ventil, Drosselklappe
* Und paar Tests: Kompressionstest, Injektor-Rücklaufmengen-Test, Auspuff, Oxi-Kat.
* Karosserie-Check und Vorsorge
* ggf. auch den Dieselpartikelfilter prüfen: Differenzdruck, Aschegehalt. Dann ggf. raus und beim DPF-Profi reinigen (ausbrennen oder chemisch).
* DTCs auslesen und nachgehen. (!) Deine Dinger da haben viel Komfort-Elektronik. Das würde mit Kompaktklasse weniger werden.
* ggf. Bremsbeläge, und paar Gummis im Fahrwerk.
* Reifen unbedingt nachschauen, nicht nur Alter und Profiltiefe, sondern auch Schnitte, Fremdkörper, ungleich abgefahrenes Profil.
* alles Leuchtobst durch OSRAM Duralife ersetzen
* Check der 12V-Batterie, oft ist ersetzen günstig, aber die Dinger sind z.B. AGM in so 100 Ah dann schon bissle teurer
* Schlüsselbatterie neu
Dein Wunsch nach Zuverlässigkeit verlangt dann einfach, dass da auch viel Beschäftigung mit dem Auto da sein muss. Oder eine Werkstatt, die sorgsam und schützend und vorsorgend ihre Hand drüber hält, aber gleichzeitig nicht die Hand aufhält um jeden Fingerzeig bezahlen zu müssen.
23 Antworten
Moin,
Ob das jetzt 1.9TDI sagt oder 1.4D4 oder 2.0HDI will ich jetzt nicht zwingend festlegen. Aber es geht in die besser planbare, besser kalkulierbare und sinnvollere Richtung. Weil diese Autos eben nicht bereits "scheintod" sein werden.
LG Kester
Wie immer bei so ähnlich gelagerten Ansinnen besteht die Chance, dass es hinhaut, das eine oder andere Angebot könnte auf eine Perle unter manchen Glaskugeln hindeuten. Das erschliesst sich sowieso erst vor Ort und erst recht im weiteren Verlauf des Besitz'. Ist aber auch einiger Müll im Rotherbachschen Sinn inseriert, da muss man natürlich separieren können.
Ich würde vorschlagen, da das Einkommen dazu ja erst kommt, eine Übergangslösung zu suchen, um sich ausreichende Mittel für eine solide Lösung zu beschaffen. Oder sich mit einer Finanzierung in den Bereich zu stemmen, wo der monatliche Betriebsbeitrag nicht in den Erhalt der Fahrbereitschaft zu fliessen droht. Ein passabler W204 C220 für rund 13T€ müsste sich so finden lassen.
Zitat:
@Rotherbach schrieb am 15. August 2019 um 09:27:02 Uhr:
Ob das jetzt 1.9TDI sagt oder 1.4D4 oder 2.0HDI will ich jetzt nicht zwingend festlegen. Aber es geht in die besser planbare, besser kalkulierbare und sinnvollere Richtung. Weil diese Autos eben nicht bereits "scheintod" sein werden.
Den 1.9 TDI meine ich deswegen, weil man den noch gut ohne Partikelfilter bekommt - und das nicht mal mit schlechterer Abgasnorm - so dass ein Reparaturposten, der über Laufleistung auftreten würde, entfällt.
Zitat:
@Railey schrieb am 15. August 2019 um 10:34:34 Uhr:
Wie immer bei so ähnlich gelagerten Ansinnen besteht die Chance, dass es hinhaut, das eine oder andere Angebot könnte auf eine Perle unter manchen Glaskugeln hindeuten.
Bei der SBC-Bremse scheint mir aber die Wahrscheinlichkeit, dass es nicht hinhaut, drastisch erhöht.
doppel
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@Rotherbach warum sollte eine "durchschnittliche" Mittelklasselimousine für das Budget nicht möglich sein??
Polo (SF 3) + Mazda 6 (SF 7) kosten mich fix im Monat zusammen <160€ + Wartung (ist je generell unmöglich vorherzusagen was alles kommen wird) + Sprit...
Also mit Verischerung SF 2 Teilkasko vlt. 1.200€ Jahr / 100 Monat + Steuern 300€ Jahr / 25€ Monat = 125€ im Monat + Diesel (200-220€ für 2.500km/Monat)... Bleiben also noch 105€ als Reperaturkostenpauschale...
Mit Glück kommt man hin, mit Pech muss man halt mehr inversitieren... Immernoch realistischer wie ne fette E-Klasse!!
Natürlich sollte ein gewisser finanzieller Puffer vorhanden sein, um höherpreisige reparaturen und/oder mehrere ausfälle hintereinander begleichen zu können!
Reifen in der Standardgröße gibts da ebenso (macht aber generell nicht ganz so viel aus, sofern man keine Sportfelgen o.ä. hat)
Einzig die Versicherungsklassen müsste man mal genauer anschauen, bei SF 2 kann das schon sehr schwanken...
An einen Prius schon gedacht? Ist zwar keine Rakete aber dafür sehr zuverlässig und günstig im Unterhalt.
Moin,
Das Zauberwort hast du selbst gesagt Mopedcruiser - Glück 😉 genauso wie bei einem W211 oder gar einem W220 die Wahrscheinlichkeit existiert, dass niemals was passiert - ist die Wahrscheinlichkeit eben da, dass doch was passiert.
Das Problem ist ja nunmal der Punkt - irgendwas passiert eben doch immer - und wenn es dann was teures ist, hast du mit diesem kleinen Budget eben verloren. Das kleine Budget motiviert ja zuerst mal dazu die Wartung so billig es.geht zu machen oder gar soweit man meint es rauszögern zu können - was dann entsprechend nach sich zieht. Wenn wir beim Diesel bleiben - dann ist beim Mazda 6 der relativ teure DPF zu nennen und das beim 2L Diesel eben ab und an mal die Kette/Spanner erneuert werden müssen (zwar bei höheren km Leistungen - aber genau zu denen kommen wir ja duch das Budget).
Am Ende ist es halt ne Frage, wieviel Risiko will man eingehen.
LG Kester
Von mir als Berufspendler mit 50.000 km im Jahr dazu ein kleiner Erfahrungsbericht:
Ich fahre genau das was du gerne haben möchtest. Eine ältere obere Mittelklasse (5er E60) und fahre sehr viel langstrecke. Freilich ist das Auto wirklich toll zu fahren, allerdings sind die Wartungskosten immens. Ich rechne im Monat ca 1000€ für mein Auto ein. Nur als Beispiel mal meine Investitionen im ersten Monat.
150€ Inspektionspaket
450€ Federn, Stoßdämpfer und Domlager vorne
750 € Getriebespülung
30€ AGR TThermostat.
Und jetzt der springende Punkt: Ich baue das alles selber ein. Lässt du das machen würde ich minimum 600€ drauf rechnen (wenn das mal reicht). So waren es im ersten Monat zum Einstand direkt 1380€. Die Frage ist immer ob man bereit ist das auszugeben und obeinem das Auto dies zurück geben kann. Für passende Zuverlässigkeit ist gerade bei hohen Laufleistungen (bei deinem Budget wirst du nichts anderes erwarten können) eine penible Pflege notwendig. Da reicht es nicht nur in die Werkstatt zu fahren wenn schon etwas kaputt gegangen ist, denn dann hat sich meistens so viel angesammelt, dass der große Deckel und damit das böse Erwachen kommt. Zudem musst du immer dein ca. 2000€ auf der hohen Kante haben, falls die teuren und wirklich schlimmen Reparaturen kommen wie zum Beispiel Turbolader, Injektoren, Hochdruckpumpe, Automatikgetriebe .....
Geh am besten in dich ob es dir das Wert ist oder ob nicht eventuell ein kleineres Fahrzeug ausreicht (auch da gibts schöne Sachen). Wenn ich das richtig lese bist du noch in der Ausbildung/Studium. Somit hast du noch eine menge Zeit später große Fahrzeuge zu fahren.